Berichte


Berichte aus der Sektion


19 Routen neu. 40 Boulder neu!

Jetzt kann's losgehen Leute...


Alles nicht so banal, wie man denken mag.

Am Ende klettert man nur eine Linie von bunten Griffen die Wand hoch. Was oft garnicht gesehen wird, welche Arbeit sich dahinter verbirgt.

Vom geeigneten Sichern, übers Abschrauben, Griffe putzen, sich Gedanken machen welche Routen kommen wohin, wo ist die Schlüsselstelle einer Route, bis hin zu sicherheitstechnischen Überlegungen und Anforderungen.

Aber... mit einem coolen Team kann man auch Spaß dabei haben. Das Team aus unserer Jugend um die Leiter Daniel Hofsäß und Theodor Seidel übernahm den Routenbau zum ersten mal. Das Feedback fiel super positiv aus, viele Stimmen lobten die neu geschraubten Linien. Strike... gut gemacht!

Vom 27.-30.12.2023 wurde täglich von 10-22 Uhr getüftelt und geschraubt. 

Am Ende fanden sich 18 verschiedene Helfer ein um 19 neue Kletterrouten und über 40 neue Boulder einzurichten.

Autor: Jörg Tanneberger (nach Stichpunkten von Daniel Hofsäß) joerg.tanneberger@alpenverein-pforzheim.de
Fotos: Florian Fix daniel.hofsaess@alpenverein-pforzheim.de

Die MTB-Gruppe im Königreich des Fahrrades


Die Ausfahrt MTB-Gruppe 2023 führte uns in die Schweiz, in das malerische Lenzerheide. Das selbsternannte “Bike Kingdom", so der Werbeslogan. Unsere sechsköpfige Gruppe freute sich schon lange auf diese Tage. Wir hatten eine geräumige Ferienwohnung gemietet und waren dank mitgebrachter Lebensmittel zum Kochen bestens gerüstet, um einen finanziellen Ruin durch Schweizer Mondpreise zu vermeiden.

Das Wetter in Lenzerheide war während unseres Aufenthaltes wechselhaft, oft bewölkt, aber auch die Sonne zeigte sich immer wieder. Leider hingen die dunklen Wolken oft tief, beeinflussten die Sicht und die geplanten Touren. Unsere Stimmung trübte es jedoch nicht, denn die Gegend um Lenzerheide ist ein wahres Paradies für Mountainbiker mit zahlreichen spannenden Trails.

Die Tage waren geprägt von anspruchsvollen Touren, die uns in die Bergwelt Graubündens führten. Die erste führte zum Muttnerhorn, südlich von Lenzerheide gelegen, bei der wir die spektakuläre Schynschlucht überquerten. Es regnete es teilweise, die Temperaturen waren deutlich unter der Wohl- fühlgrenze, die Wurzeln und Steine auf den Trails bergab waren durch die Nässe stellenweise spiegelglatt. Aber all das machte den Tag intensiver, schuf Erinnerungen, die bleiben.

Eine besondere Herausforderung stellte die Tour von Lenzerheide über Arosa nach Chur und zurück nach Lenzerheide dar. Diese 76 km lange Runde

führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit beeindruckenden Panoramen. Nur mit teil- weiser Liftunterstützung ist sie an einem Tag zu bewältigen. Morgens noch Schnee und Match, rutschige Pfade, wurde das Wetter schnell immer besser, so dass die Brotzeit bei Sonnenschein vor der Hütte gleich doppelt so gut schmeckte. 6000 Tiefenmeter und jede Menge Spaß, aber abends in den Muskeln spürbar!

Natürlich besuchten wir auch den Bikepark Lenzerheide, bekannt für seine Weltcup-Downhill Strecke. Was im Fernsehen bereits verdammt steil aussieht, ist in Wirklichkeit fast senkrecht, was im TV nach einem mittleren Sprung aussieht ist in Echt unfaßbar weit.

Voller Respekt fuhren wir vorsichtig diese Strecke ab, wischten uns im Ziel die Schweißperlen ab und konzertierten uns fortan auf die nicht ganz so anspruchsvollen Strecken und Flowtrails, die für jede Menge Fahrspaß und den oder anderen Adrenalinkick sorgten.

Zu schnell hieß es wieder Abschied nehmen, doch auf dem Weg zurück in die Heimat nutzten wir die Gelegenheit, einen Zwischenstopp im Bikepark Brandnertal, Österreich, einzulegen. Dort konnten wir uns noch einmal so richtig austoben und den letzten Tag unserer Ausfahrt mit viel Spaß ausklingen lassen.

Resümee: Graubünden, nicht ganz preiswert, aber lohnt sich immer wieder!

Autor: Stephan Hennefarth stephan.hennefarth@alpenverein-pforzheim.de
Fotos: MTB Gruppe
Ausgeschriebene Ausfahrt MBT-Gruppe Juni/Juli 2023 

Eisenzeit – auf den Spuren der Tunnelbauer


Es ist Mitte Juli, ich sitze inmitten einer Sammlung diverser Bergliteratur auf der Couch und überlege, welche Touren für die Ausschreibung nächstes Jahr in Frage kommen. Nach einigen Überlegungen fällt meine Wahl auf den Jubiläumsgrat. Und da ich sowas vorher gerne mal gemacht habe, am Sonntag bestes Bergwetter vorhergesagt ist und sich kein Kletterpartner finden lässt, ist der Tag in den Bergen gerettet! Doch dann kommt mir wieder eine Route in den Sinn, auf die ich vor einigen Jahren durch eine Dokumentation aufmerksam wurde, die Eisenzeit. 1928 wurde mit dem Bau der Zahnradbahn auf die Zugspitze begonnen. Um den 4,5 km langen Tunnel in weniger als zwei Jahren fertigstellen zu können, wurde dieser in mehreren Abschnitten gleichzeitig gebaut. Dazu wurden für den Zugang und den Abtransport des Abraums mehrere Tunnelfenster in den Fels getrieben. Beim Tunnelfenster IV auf 2350m wurden zudem Kavernen errichtet, in denen sich die Mannschaftsunterkünfte der Arbeiter befanden. Um dort hinzugelangen, wurde ein mit Drahtseilen und Leitern gesicherter Steig durch die Große Riffelwandspitze-Nordwand angelegt. Nach der Fertigstellung des Tunnels geriet der Tunnelbauersteig in Vergessenheit und wurde 2013 von Michael Gebhardt und weiteren Bergführern wiederentdeckt und in den Folgejahren die Route bis auf den Pfeilerkopf der Großen Riffelwandspitze erstbegangen und erschlossen. Von dort seilt man auf den Höllentalklettersteig ab und überwindet auf diesem die letzten ca. 300Hm auf den Gipfel. Nach einigen Recherchen ist der Plan für den Sonntag klar, ich schau mir mal die Eisenzeit an!

Am Sonntag klingelt um 4.30 Uhr der Wecker: „Wie kommt man nur auf eine so bescheuerte Idee...egal, raus aus den Federn!“. Nach einem schnellen Kaffee mache ich mich Punkt 5 Uhr auf den Weg nach Garmisch. Überraschenderweise ist auf den Straßen gähnende Leere und so rolle ich quasi viel zu früh um 7.40 Uhr auf den leeren Parkplatz der Zugspitzbahn beim Eibsee. Das Wetter ist wie vorhergesagt traumhaft und ich sitze wartend in der Sonne, bis der Shop öffnet, um mir einen Kaffee zu holen. (Abb. 1)

Während dessen stürmen plötzlich Horden von Menschen, bewaffnet mit Klettergurt, Sicherungsgerödel und Helm, und riesigen Expeditionsrucksäcken zur erste Gondel.

Nach einem gemütlichen Kaffee in der Sonne fährt mich um 8.45 Uhr die erste Zahnradbahn zur Station Riffelriss am Tunneleingang und erspart mir so die ersten langweiligen 600 Hm entlang der Skipiste. Von der Station führt ein Wanderweg durch Latschen in Richtung Riffelriss, von dem man nach ca. 25 Minuten rechts abzweigt und über einen kleinen Pfad zum alten Sprenghäuschen und Tunnelfenster I gelangt. (Abb. 2)

Ich ziehe Gurt und Helm an, trinke was und starte in den alten Tunnelbauersteig. Am Anfang quert man auf schwach ausgeprägten Pfadspuren unter die Große Riffelwandspitze-Nordwand. (Abb. 3)

Je weiter man geht, desto mehr tauchen alte Reliquien aus der damaligen Zeit auf, unter anderem Teile von Masten und Drahtseile der Sicherung. Letztere sollte man weder zur Fortbewegung noch zur Sicherung verwenden, da man sich daran leicht verletzen kann und sie einfach nicht mehr halten! (Abb. 4)

Nach 20 Minuten erreiche ich das Ende der Querung und stehe im Bayrischen Schneekar. (Abb. 5)

Hier schwenkt man um 180° und steigt weglos und teils im Schotter die geneigte Wand nach oben. Dabei trifft man immer wieder auf alte Drahtseile, Stahlträger und sonstigen Schrott, weiter oben kann man bereits den alten Strommasten mit den großen Strahlern erkennen. (Abb. 6)

Nun wird die Wand deutlich steiler und man gelangt auf den in den felsgehauenen Steig, der sich in Serpentinen durch die immer steiler werdende Wand schlängelt. Kurz bevor man auf dem Plateau mit dem Strommasten ankommt, trifft man auf das erste Schmankerl der Tour, die „Harakiri Leiter“. Eine ca. 4 Meter lange Metallleiter, die nicht ganz fest, dafür aber ganz schön verbogen und rostig ist! Dafür gibt es aber seitlich ein paar Drahtseile, die man getrost außer Acht lassen kann, sie würden einem vermutlich samt Verankerung entgegenkommen. (Abb. 7)

Oben angekommen sieht man den mächtigen Strommasten, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf den Eibsee hat. Diesen kann man aber erst genießen, nachdem man verarbeitet hat, warum die Leiter „Harakiri Leiter“ heißt und man froh ist, die Drahtseile nicht beachtet zu haben! Mehr sei an der Stelle nicht verraten, etwaigen Wiederholern soll dieses Erlebnis nicht genommen werden! (Abb. 8)
Vom Strommast führt der Steig rechterhand weiter immer den alten Stangen und Drahtseilen folgend, bis man vor einer Nische steht. (Abb. 9)

Hier muss man rechts in der Wand die erste IVer Kletterstelle überwinden, die am Einstieg etwas brö- selig ist. Hat man den ersten Zug aus der Schotter- rinne in das Wändchen gemeistert, ist das schwerste geschafft. Dem Steig weiter folgend trifft man dann schon auf die nächste Leiter. Diese ist um einiges kürzer, dafür aber auch deutlich weniger harakiri. Oben befinden sich die ersten Kavernen von denen eine weitere Leiter wieder einige Meter nach unten auf ein Band führt. Diese ist wieder etwas länger, dafür aber erlaubt sich die ein oder andere Sprosse ein Späßchen und dreht sich fröhlich quietschend. Nach wenigen Metern endet das Band und ich erreiche die Kavernen des Tunnelfenster IV um 10.45 Uhr. (Abb. 10 / 11)

Der Komplex besteht aus 7 Tunnelfenstern und einem Verbindungstunnel und erstreckt sich über mehr als 100 m. Die Tunnelbauer arbeiteten hier in 4 bis 5 Tageschichten und haben währenddessen dort gelebt und wurden dort auch mit Essen und Trinken versorgt. Laut einem alten Arbeitsvertrag war darin auch geregelt, wie viele Halbebier jedem Arbeiter pro Tag vom Bauherren zur Verfügung gestellt werden musste. (Abb. 12 / 13)

Am Ausgang des letzten Tunnelfensters treffe ich auf die erste Seilschaft. Ich mache eine kurze Pause, esse den unvermeidbaren Müsliriegel und unterhalte mich mit den Beiden. Nach wenigen Minuten geht es weiter, links des Tunnelfensters einen kurzen Aufschwung hinauf und dann einer Rampe folgend nach rechts. (Abb. 14)

Jetzt wird die Route ausgesetzter und auch die Wegführung ist nicht immer ganz klar. Nach drei weiteren Seillängen kommt die zweite IVer Kletter- stelle, ein kurzer brüchiger Aufschwung. Die Seilschaften vor mir lassen mich freundlicherweise vorbei und so kann ich die Seillänge zügig durch- klettern. Danach geht es in leichtem Gelände über schottrige Bänder und einer Rampe weiter und man gelangt in das große Schuttfeld. Zuerst quäle ich mich im knöcheltiefen Schotter nach oben, bis ich auf der linken Felsrippe einen Bohrhaken entdeckte. Der Fels ist zwar immer noch nicht wirklich fest, aber besser als durch den Schotter wühlen ist es alle Mal. Der Bayer würde wohl sagen: „Des is a rechter Schrofenwichs!“. (Abb. 15)

Nach ca. 70 Hm überquert man das Schotterfeld und quert unter einem markanten schwarzen Wulst zu einer Rinne. Ich treffe nochmals auf eine Seilschaft, die mich in der Rinne wiederum überholen lässt, danach kommt eine traumhafte Abschlusseillänge mit bestem Fels und toller Kletterei. Um 12.10 Uhr erreiche ich den Pfeilerkopf von dem man einen wunderbaren Blick ins Höllental hat. (Abb. 16)

Nach dem Abseilen auf den Höllentalklettersteig habe ich dann kurz Zweifel, ob ich hier wirklich richtig bin, oder ob das die Schlange vor dem Apple Store bei der Premiere des neuen iPhones ist! Wie eine Perlenkette reihen sich die Gipfelaspiranten durch die Abschlusswand. Nach unendlich vielem Klick Klack der Klettersteigsets und einigen Überholmanövern erreiche ich um 13.30 Uhr den Gipfel der Zugspitze. Mit einer Seilschaft eines einheimischen Bergführers mache ich ein Bild am Gipfelkreuz. Dabei werden wir von einer netten jungen Dame in einem weißen kurzen Kleid mit weißen Ballerinas darauf aufmerksam gemacht, dass die Schlange für Gipfelfotos gaaaaanz da hinten beginnt. Dann beginnt der unterhaltsame Teil! (Abb. 17)

Zum Abschluss gibt es noch auf dem Münchner Haus Weißwurst und ein Bier, bevor ich dann mit der Gondel in wenigen Minuten zurück ins Tal schwebe.

Vielleicht kann man als Fazit sagen: „Zum Glück fand ich keinen Seilpartner, sonst hätte ich diese wunderschöne Tour vermutlich noch nicht gemacht!“. Die Eisenzeit ist auf jeden Fall außergewöhnlich und für jeden, der den Anforderungen gewachsen ist, zu empfehlen.

Autor: Kevin Mayer
Fotos: Kevin Mayer kevin.mayer@alpenverein-pforzheim.de
Private Scouting- und Klettertour 2023

Projektangebot der katholischen Kirchengemeinde Pforzheim auf dem Weg zur Firmung


Von Kindern über Jugendliche bis hin zu Familien- und Erwachsenengruppen sind es viele unterschiedliche Kletterbegeisterte, die das Ausbildungszentrum aufsuchen. Auch kirchliche Gruppen, etwa Firmanden, lassen sich bei ihrer Vorbereitung auf die Firmung auf das Klettern ein, das sich mit vielen sozialen Verhaltensweise verbinden lässt. Vertrauen fassen, Rücksicht aufeinander nehmen sowie gegenseitiges Unterstützen und Helfen, sind dabei die einzelne Elemente, die Jugendliche dabei lernen. Es kann aber auch das Selbstwertgefühl, wie “ich schaffe das” oder “traue es mir zu”, fördern und nicht zuletzt ist es ein gemeinschaftliches Erlebnis, was den Weg der Jugendlichen hin zu einem Miteinander ebnet.

Ehe es in die Kletterhalle geht, gibt es eine entsprechende Vorbereitung vor dem Weg in das Ausbildungszentrum. Seit fast zwei Jahrzehnten kommt bei den Projekten, die die Jugendlichen Wählen können, das Klettern hervorragend an und vom Fachübungsleiter Daniel Grammel sind die Jugendlichen Teilnehmer immer wieder begeistert, da er es versteht auf die Jugendlichen einzugehen und sie durch den Tag mitzunehmen.

Zunächst bestaunt jeder die hohen Wände und blickt auch ein wenig ängstlich empor. Aber durch unterschiedliches Heranführen an der Boulderwand und vertrauensaufbauende Übungen werden die Jugendlichen Schritt für Schritt mit dem Anseilen und ersten Kletterübungen an die Routen vertraut gemacht. Zusehends wächst dann auch der Mut sich langsam in die Höhe zu arbeiten. Die Freude, es zu schaffen, ist dann immer groß. Von daher ist das Element „Klettern“ auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Jugendlichen hin zu ihrem Fest der Firmung und auch im nächsten Jahr ist dieses Angebot für die neue Gruppe bereits eingeplant und abgestimmt.

Autor: Rolf Constantin 
Fotos: Rolf Constantin rolf.constantin@alpenverein- pforzheim.de

Wanderfahrt nach Hornberg im September 2023


Auch im Jahr 2023 fuhren 13 Seniorinnen und Senioren zum Wanderurlaub nach Hornberg. Dieses Mal fuhren die Pforzheimer Teilnehmer ganz umweltfreundlich mit einem Leihwagen, 9-Sitzer, die 4 anderen – nicht aus Pforzheim, sondern teilweise weit weg, fuhren mit eigenem PKW. Und auch dieses Jahr hatte unser bewährter Wanderführer Otto Effinger aus Hornberg wieder wunderschöne Touren für uns ausgesucht. Auch für die 3 Kurzwanderer, die die großen Touren nicht mitwandern konnten, gab es immer die Möglichkeit, in die Nähe des Einkehrgasthofs zu fahren und sich nach einem kleinen Spaziergang mit uns dort zu treffen. Für uns alle war es wieder ein wunder- schönes Erlebnis, ist doch die Landschaft im Mittel- und Südschwarzwald anders als bei uns im Norden: nicht nur dichter Wald, sondern viele offene Weideflächen auf den Höhen mit einsamen Bauernhöfen, aber auch sehr steilen Berghängen und Schluchten mit grandiosen Ausblicken. Die einsamen Bauernhöfe und einige Aussichttürme sind fast alle auf die Bewirtung von Wanderern eingerichtet, so dass sie sich prima für eine Rast eignen.

Am ersten Tag ging es gleich vom Parkplatz der Firma Duravit los zu einer Tour „Rund um Hornberg“. Hinauf zum Bahnhof und nach einem Abschnitt auf dem Panoramaweg wieder steil hinunter nach Hornberg. Um geradewegs wieder in steilen Serpentinen hinauf zum Schlosshotel zur wohlverdienten Rast zu wandern. Neben dem Schlosshotel befindet sich das Museum über die wahre Geschichte vom „Hornberger Schießen“, wo wir uns noch einen Film über dieses weithin bekannte Ereignis ansahen. Und obwohl wir von 12 Uhr mittags an „rund um Hornberg“ immer in Hörweite und meist auch in Sichtweite zur Bundesbahn wanderten, sahen und hörten wir nur 2-mal einen Zug – beide erst am späten Nachmittag.

Am zweiten Tag fuhren wir über den Blindensee zum Waldpark- platz beim Café „Näbbe Duss“. Von hier aus ging es auf dem Westweg steil hinauf zum Furtwanger Hausberg Brend (1150 m Höhe). Nach der Rast im Berggasthof Brend erklommen die nimmermüden Wanderer den Brendturm. Anschließend wanderten die, die noch gut zu Fuß waren, steil hinab über die Donauquelle und die Günterfelsen zum Parkplatz. Die müden Wanderer durften im PKW eines Kurzwanderers mit zurück zum Hotel fahren.

Am dritten Tag konnten alle Teilnehmer – außer den Kurzwanderern – die ganze Tour mitwandern: von Reichenbach führte der Weg hinauf über weite Weideflächen zum Krährbauernhof. Nach einer kleinen Kaffeepause wurde der Weg abenteuerlich. Über steile Serpentinen zwischen riesigen Felsblöcken des Igellochfelsenweges hindurch stiegen wir abwärts ins Schwanenbachtal zur Einkehr im Gasthof zum Schwanen mit herrlicher Aussicht von der Gasthausterrasse ins Tal. Und durch perfekte Organisation konnten unser Wanderführer und unsere Fahrerin mit dem Fahrrad von Frau Effinger wieder hinab nach Reichenbach und unsere beiden Autos zum Gasthof hochfahren. Der Rückweg wäre zu Fuß seeeeehr lang geworden!

Am letzten Tag wurde dann aus einem geplanten kleinen Spaziergang vom Hotel bis zum Hinterhauensteinhof mit dem „Specklädele“ eine 3-stündige Rundwanderung. Aber dafür schmeckten dann der Speckteller oder das Sauerkraut mit Speck und Salzfleisch umso besser. Und es wurde im hofeigenen Laden noch reichlich Speck und Wurst für zuhause eingekauft. Nach dieser sehr gemütlichen Einkehr traten wir die Heimfahrt nach Pforzheim recht spät an – aber mit unserem flotten 9-Sitzer und unserer geübten Fahrerin waren wir nach einer guten Stunde bereits wieder in Pforzheim. Daher gilt unser besonderer Dank nicht nur unserem Hornberger Wanderfreund Otto, sondern auch unserer hervorragenden Fahrerin Angelika.

Autoren und Fotos: Brigitte Wörle, Andrea Stöhrer, Peter Knecht brigitte.woerle@alpenverein-pforzheim.de
Ausgeschriebene Tour der Seniorengruppe 19.11.2023

Zwei Alpenvereinshütten gehen auf Adolf Witzenmann zurück. Dem Ortler aufs Haupt geschaut bei der Alten Pforzheimer Hütte


Ein Name und damit eng verbunden, ist der Bau von zwei Alpenvereinshütten. Adolf Witzenmann, der in seinem Leben über 1000 Berggipfel erklommen hat und nach dem auch die Cima Witzenmann, ein Turm am Giralbajoch in den Dolomiten benannt ist, war beim Bau beider Hütten die entscheidende Triebfeder. Er lebte von 1872 bis 1937 und war mit seinem Bruder Emil Witzenmann in der Geschichte des Alpinismus wie in der Geschichte der Sektion Pforzheim eine der herausragenden Persönlichkeiten. Beide gehören zu den sogenannten letzten klassischen Erschließern der Alpen und führten in den Dolomiten mit dem damals bekannten Bergführern Sepp Innerkofler eine Reihe von Erstbesteigungen in den Dolomiten durch. Erstbesteigungen und Neutouren führten zu 1014 Gipfelbesteigungen von Adolf Witzenmann bis zu seinem 65. Geburtstag. Er starb am 1. Dezember 1937 nach schwerer Krankheit.

Angeregt durch einen Vorschlag der Sektion Meran befasste sich die Sektion Pforzheim, am 28. Dezember 1886 gegründet, bereits am 28. Dezember 1891, mit einem Hüttenbau. 1899 begann die Sammlung der Mittel. Letztlich besichtigten unter anderen die Brüder Emil und Adolf Witzenmann am 24. August 1899 den geplanten Bauplatz am Schlinigpass. Am 16. Juli 1901 konnte das stattliche Berghaus seine Pforten öffnen. Die Hütte war aus Steinen der Umgebung erbaut. Das Innere strahlte Wärme und Gemütlichkeit aus und von den Wänden grüßten nicht nur Fotos des Großherzogs von Baden sondern auch des deutschen und österreichischen Kaisers sowie eine von der

Stadt Pforzheim gestiftete Uhr und ein Bild von Pforzheim. Mit dem Frieden von St. Germain ging die Hütte der Sektion 1914 verloren. Zuvor dachte man bereits an eine Erweiterung, da die Hütte in den Sommermonaten 1911 und 1913 die Besucher oft nicht fassen konnte, die den Weg zu diesem Berghaus fanden. Auch heute lagern noch an den Wochenenden ganze Familiengruppen um die Hütte bevor es zur Uina-Schlucht weitergeht. 1926 war in den nördlichen Stubaier Alpen auf 2308 Metern Höhe die Neue Pforzheimer Hütte fertiggestellt. Sie erhielt als Erinnerung an den großen Bergsteiger Adolf Witzenmann, der maßgebend beim Bau und der Wahl des Hüttenplatzes mitwirkte, seinen Namen.

Schon lange gab es Bemühungen die Alte Pforzheimer Hütte wieder mit Leben zu füllen nachdem der Abriss durch den Ein- satz von Befürwortern in Mals und Schlinig zu verhindern war. Zusätzlich hat sich auch das Architektenbüro Wallnöfer in München eingeschaltet. Der Großvater von Architekt Lorenz Wallnöfer hatte als Maurermeister die Hütte auf dem Schlinigpass erstellt. Ein Verein zum Erhalt und zur Begehbarkeit gründete sich und heute ist es ein denkmalgeschütztes Berghaus. Am Rechenpass vorbei nach Burgeis, geht es hinauf nach Schlinig auf 1700 Metern Höhe. Auf dem Weg dorthin kann man der gewaltigen Klosteranlage Marienberg einen Besuch abstatten. Allerdings ist es nicht einfach in Schlinig einen Parkplatz zu bekommen. Nach Rücksprache bei der Wirtin vom Gasthof Edelweiß, war es aber kein Problem, das Auto dort zu parken.

Durch grüne Almwiesen ging es hinauf auf den Schlinig. Nach dem Steilanstieg über dem Wasserfall grüßt die Alte Pforzheimer Hütte aus luftiger Höhe. Daneben liegt die Sesvenna Schutzhütte, die in den Jahren 1975 bis 1981 erbaut für viele Mountainbiker Anlaufstation ist, da diese Passstrecke zu den Haupt- touren durch die Alpen zählt. Die Alte Pforzheimer Hütte, die an einem kleinen See liegt, dient dabei oft als Verschnaufpause. Beim Umgang um die Hütte konnten wir Murmeltierbauten unter dem Gebäude entdecken und auch die Bergfinken flogen in der Dachgaube ein und aus. Ein Entenhaus auf dem kleineren der beiden Gewässer war verwaist, da die Füchse sich die Enten holten. Die Sesvennahütte, die daneben auf 2256 Metern Höhe in einer windgeschützten Senke liegt, war überfüllt. Hasen hoppelten um die Hütte und Zwergziegen grasten hier. Andreas, der Hüttenwirt fördert dies, da für ihn die Kinder die Zukunft der Alpenwanderer sind. Den Gastraum schmückte auch ein Wappenteller der Stadt Pforzheim. Wie dieser den Weg dorthin fand, weis allerdings heute keiner mehr. In eineinhalb bis zwei Stunden ist die Hütte von Schlinig aus leicht erreichbar. Sie ist auch Ausgangspunkt für Gletscher-, Ski- und Firntouren. Andreas erzählte uns bei einem Glas Südtiroler Rotwein von den Schmugglern, die früher Sacharin, Kaffee und Zündhölzer schmuggelten. Manche musste dabei durch Lawinenabgänge, Erfrierungen und Murren, die zu Tal gingen, ihr Leben lassen. Früh hatte er auch Kontakt zur alten Pforzheimer Hütte. Sein Großvater erzählte ihm immer wieder wie gemütlich es in der Hütte war und dass eine resolute Wirtschafterin das Haus führte. In der Nacht schreckte uns ein kräftiges Berggewitter auf. Doch am nächsten Tag war der Spuk vorbei. Beim Frühstück kamen wir mit Bergwanderern aus unserer Region ins Gespräch. An der Pforzheimer Hütte vorbei, deren Hintergrund der mächtige Gletscher des Ortlers ziert, ging es durch blühende Almwiesen und vorbei an kleinen Seen und Hochmooren in die Uinaschlucht. Hier traut man seinen Augen nicht. Eine tausend Meter lange und fünfhundert Meter tiefe Felsschlucht ist durch einen faszinieren- den Steig in der rechten Schluchtwand erschlossen. Der Weg könnte einem das Fürchten lehren, wäre er nicht so gut gesichert. An der einen oder anderen Stelle auch durch einen Tunnel der nicht tropffrei ist.

Unten rauscht und tobt der Uinabach. Mittendrin brütete seelenruhig eine Dohle in einem der Felsen über uns. Der Weg kostete einst 34 000 Schweizer Franken. 14.000 Franken musste die Sektion Pforzheim aufbringen. Er war 1910 fertiggestellt und verband das Engerdin mit Südtirol. Der Weg ist meist felsüberdacht und auch eine Felskanzel fehlt nicht, die den Blick in die Schlucht zulässt. Am Ende geht es hinunter zur Uina-Alm. Krachend stürzte plötzlich neben uns eine alte abgestorbene Berg- fichte zu Boden. Die Alm auf Schweizerseite bevölkerten Gänse und Hühner, die zwischen den Besuchern umherliefen. Auf dem Weg zurück ent- decken wir Türkenbund, ganze Inseln von Alpenrosen, Gemswurz und Enziane. Auf der Hütte herrschte reges Leben. Schweizer, Italiener, Deutsche und vor allem eine Reihe Biker waren anzutreffen. Bei einem Kräuterschnaps setzten wir am späteren Abend mit dem Hüttenwirt unser Gespräch fort.

Er berichtete, dass die Pforzheimer Hütte im Windschlauch erbaut den Blick zum Ort Schling zuließ. Von der Kaserne kamen die Grenzposten. Das Haus war allerdings nicht immer besetzt. Gemsen , Murmeltiere. Schneehühner und Steinböcke bevölkern das Gebiet, erzählte er uns. Beherrschend ist der Piz Sesvenna, der in vier bis fünf Stunden von der Hütte aus erreichbar und 3204 Meter hoch ist.

Wir wanderten am nächsten Tag auf den Piz Rasass, der mit seinen knapp 3000 Metern in zweieinhalb Stunden zu bewältigen ist. Auch hier begleitete uns eine reichhaltige Alpenflora vom blauen Eisenhut bis hin zu den Bergprimeln. Über Seen und Almweiden ging es in den Grat und am Grat entlang auf den Gipfel, den ein gewaltiges Gipfelkreuz schmückt.

Die scheuen Murmeltiere pfiffen, Schneehühner stoben auf und Frösche und Kröten setzten sich in die Bergseen ab, wenn wir vorbeikamen. Dominierend auch von der Höhe die alte Pforzheimer Hütte mit dem Ortler im Hintergrund. Nach dem Abstieg, einem letzten Kräuterschnaps und einem herzlichen Abschied von Andreas dem Hüttenwirt mit der Versicherung wieder einmal vorbeizuschauen, ging es schwer bepackt ins Tal zurück.

Autor: Rolf Constantin 
Fotos: Rolf Constantin rolf.constantin@alpenverein- pforzheim.de

Lüsenser Fernerkogel und großer Fotscher Express

Traumhafte Skitouren in den Stubaiern bei Sellrain

 
Wie jedes Jahr findet sich um Achim Noller vom DAV Ludwigsburg Mitte März ein kleiner Kreis zusammen, um anspruchsvolle Skitouren zu gehen. Diesmal sind es neben Achim und Sven – dem Schriftführer der Sektion Pforzheim - noch Dariuz, Martin und Stefan, die sich von Samstag bis Montag auf den Weg machen. Das Tourengebiet richtet sich dieses Jahr vor allem an der Schneelage aus. Dieser ist Mangelware und so halten wir nach hohen Ausgangspunkten und nordseitigen Lagen Ausschau. Bei Praxmar im Stubai – unweit der Pforzheimer Hütte - werden wir fündig.

Nach frühem Start in Ludwigsburg sind wir gegen 8 am Parkplatz im hintersten Praxmer Tal. Der Lüsenser Fernerkogel strahlt uns majestätisch an und es liegt hier auch im Tal ordentlich Schnee. Bis zum Gipfel sind es 1700Hm die unter die Ski genommen werden wollen. Es startet mit einem riesigen, ca. 1000m hohen Steilhang, danach quert man über den Gletscher weniger steil zum Gipfelaufbau, über den es zum Schluss dann noch zu Fuß zum Gipfelkreuz geht. Es ist wärmer als gedacht und der Anstieg bringt uns ordentlich ins Schwitzen. Auch die Kurze Nacht zollt Tribut und so sind wir alle froh und glücklich als der Gipfel erreicht ist. Eine schöne Abfahrt belohnt zusätzlich.

Nach diesem schönen Gipfel machen wir uns am nächsten Tag an den Großen Fotscher Express, ein früheres Skitourenrennen, das von Praxmar bis Götzens ins Inntal führt. Die 3500Hm und 35 Kilometer wollen wir in zwei Tagesetappen bewältigen, die aber etwas inhomogen sind. Das Auto haben wir am Endpunkt geparkt, mit dem Skitaxi geht es zum Start bei Praxmer.

Am ersten Tag geht‘s über den roten Kogel zur Potsdamer Hütte. Damit sind die ersten 1200hm geschafft und wir sind gegen Mittag bereits an der Hütte. Der Schnee war heute nicht sehr skifahrfreundlich und zum Teil durchfeuchtet bis auf den Grund. Wir hoffen durch etwas kühleres Wetter am Folgetag auf Besserung, da wir hier eine Lange Etappe vor uns haben. 2300Hm sind es noch von der Potsdamer Hütte, mit 28km Wegstrecke.

Die relativ kurze Tour hat uns gut getan, die Hütte ist gemütlich und das Essen lecker und so fühlen wir uns am nächsten Morgen fit und gehen voll Elan diese lange Etappe an. Es geht los bei leichtem Schneefall, zunächst auf den Schaflegerkogel, von hier Abfahrt zur Kemater Alm und Wiederaufstieg zum Hoadl. Wir haben viel Spurarbeit durch tiefen Schnee und bewachsenes Gelände zu meistern. Steile Hänge führen uns hier ins Skigebiet und wir machen Mittag im Gipfelrestaurant. Nach guter Stärkung fahren wir über die Piste ein Stück ab bevor es zum letzten Anstieg des Tages auf die Nockspitze geht. Heute läuft es wirklich rund, und die letzten 750Hm fallen uns erstaunlich leicht. Es wartet zum Abschluss ein schöner Steilhang bei der Abfahrt vom Gipfel auf uns, danach geht es über die bereits gesperrte Piste auf Kunstschneeresten ins Inntal. Ohne diese hätten wir die Skier noch weit ins Tal getragen. So können wir bis zum Parkplatz abfahren und lassen drei wunderschöne Skitouren- tage gediegen ausklingen.

Autor: Achim Noller und Sven Bernhagen sven.bernhagen@alpenverein-pforzheim.de
Fotos: Sven Bernhagen sven.bernhagen@alpenverein-pforzheim.de
Ausgeschriebene Gemeinschaftstour des DAV Ludwigsburg am 18.03 bis 20.03.2022

Interview

Geführt von Stefan Bürkle mit Uta Kollmann, Vorständin AKN Nordschwarzwald


Hallo Uta 

Im November war ich zum ersten Mal bei einer Sitzung des AKN, als über die Sperrung der Badener Wand berichtet wurde und ich war sehr beeindruckt von eurem Engagement.

- Was hat dich bewogen Vorsitzende des AKN zu werden? Schon der Name Arbeitskreis... verspricht wenig Spaß. 

Im Rückblick gesehen habe ich mich ziemlich unbedarft zur Wahl gestellt, nach dem Motto „da wächst man schon rein“. Davor hatte ich tatsächlich nichts mit dem AKN zu tun, fand aber die Arbeit wichtig und wollte dem Battert etwas zurückgeben. Zugegeben, als ich das erste Mal bei einer Sitzung war und feststellte, dass ich die einzige Frau bin, hatte ich Fluchtgedanken, zudem war alles sehr ernst, also wirklich „wenig Spaß“. Inzwischen hat sich das ja glücklicherweise geändert und auch junge Menschen trauen sich zu bei uns mitzumachen.

- Ich selbst habe am Battert mit dem Klettern begonnen und bezeichne ihn als meine Kletterheimat. Was ist für dich das Besondere am Battert?

Mir geht es auch so, ich habe dort mit dem Klettern begonnen, habe also auch diese besondere Beziehung. Ist es nicht immer wieder großartig auf einem dieser Türme zu sitzen und die Aussicht inmitten der Natur zu genießen?

- Wie könnte man die Bedeutung des Kletterns am Battert bzw. an der Badener Wand jemandem erklären, der den Battert eher als Naturreservat betrachtet? 

Jemand, der behördlich den Battert als Naturschutzgebiet betreut hat und nicht Kletterer ist, hat mal erzählt, dass die Battert Ausstellung in Baden-Baden 2014 ihm doch auch andere Aspekte vor Augen geführt hat. Ihm war die lange Tradition des Kletterns am Battert und die teils bedeutenden historischen Personen, die schon am Battert geklettert sind, von Paulcke bis Schließler -und natürlich auch andere wie der Pforzheimer Walter Stößer-, nicht bewusst und er war anscheinend beeindruckt davon. Ich glaube es hat seine Haltung insgesamt versöhnlicher gemacht.

- Ich bin Kletterer, aber gleichermaßen auch Natur und Tierfreund. Als Fachübungsleiter nehme ich auch immer wieder an Fortbildungen des DAV teil, wo Natur - und Tierschutz ein großes Thema sind. Ich hatte den Eindruck dass man sich bei zeitlich befristeten Felssperrungen zum Schutz der Falken oder anderen Vögeln seit langem einig ist. Warum gilt das nicht für die Badener Wand?

Ich habe selbst keine für mich plausible Erklärung dafür und es wurde mir vom Regierungspräsidium auch keine geliefert. 

- Ich denke niemand unter den Kletterern hätte sich bei einer zeitlich befristeten Sperrung der kompletten Badener Wand (bisher war nur ein Wandteil zeitlich gesperrt) auch nur aufgeregt. Und wie bereits erklärt wäre das auch völlig ausreichend gewesen, da irgendwann die Brutstätte sowieso verlassen wird. Jetzt wurde aber das ganze Jahr gesperrt, alle Haken abgeflext, die Felsenbrücke entfernt, Wanderwege gesperrt, Widersprüche mit hohen Gebührenbescheiden abgelehnt.... Was hat dich am meisten geärgert?

Meine Empörungskurve ist schon immer wieder hochgegangen bei den von dir erwähnten Ereignissen. Am meisten hat mich doch die Ankündigung und das Inkrafttreten der neuen Allgemeinverfügung im Dezember 2022 getroffen. Ich hatte bis zuletzt daran geglaubt und dafür gearbeitet, dass eine mildere Lösung kommt, anfangs noch im Glauben, dass Gespräche etwas bewirken, später auch mit den Versuchen Druck aufzubauen, wie zum Beispiel mit der Demo in Baden-Baden.

- Jetzt ist die Sache vor Gericht und es werden finanzielle Mittel benötigt. Wer unterstützt euch bisher und wo kann man seinen Beitrag leisten. 

Der AKN engagiert sich in der Initiative 100% Battert, die so wie der DAV Landesverband Klage gegen die Allgemeinverfügung eingereicht hat. Wir konnten zu Beginn unseres Crowdfunding einiges an Geldern sammeln, die jedoch auf Grund der Höhe der Anwaltskosten inzwischen zur Neige gehen. Das ursprüngliche Crowdfunding ist beendet, aber auf der Seite battert100.de gibt es Hinweise, wie man weiter spenden kann. Wir sind sehr dankbar für jede Spende und würden auch darum bitten, die Seite zu teilen .

- Trotz 42 Jahre Kletterern am Battert, habe ich dort noch Projekte und das nicht nur was die Schwierigkeitsgrade angeht. Es sind Kletterabenteuer die dort auf mich warten und an der Badener Wand scheinen diese jetzt ausgeträumt....oder kann ich noch hoffen? 

Also, ich habe die Hoffnung keineswegs aufgegeben! Und wenn es mit 80 der Eckanstieg ist, ha. Nein wirklich, Menschen bleiben nicht für immer an ihren beruflichen Positionen, meistens wollen sie sich profilieren und aufsteigen. Dann kommen neue Menschen und die denken vielleicht auch neu. Ich glaube, Veränderung ist immer möglich, manchmal muss man vielleicht etwas Geduld mitbringen.

- Angenommen die Arbeit im AKN wäre erfolgreich gewesen und die Badener Wand wird wieder zum klettern freigegeben. Würdest du nur noch zufrieden klettern gehen oder welche Themen würdest du im AKN gerne angehen?

Meine aktive AKN Zeit würde ich mit dieser Sternstunde beenden und nur noch zufrieden klettern gehen. Ich fände die Arbeit im AKN übrigens auch ohne diesen Glanz erfolgreich, denn zusammen mit anderen gleichgesinnten Menschen Verantwortung zu übernehmen ist immer etwas Zufriedenstellendes. Die Themen des AKN -Naturschutz, Kommunikation und Verantwortung- wird es in immer unterschiedlicher Gewichtung weiter geben.

Autorin: Uta Kollmann utakollmann@gmail.com
Fotos: Sabine Bauer

Update Felssperrung am Battert, der AKN informiert


Die Kletterfelsen im Nordschwarzwald werden von aktiven Kletterern betreut. Sie organisieren sich im Falle der Battert Felsen im Arbeitskreise Klettern und Naturschutz (AKN) Battert.

• Mitglieder sind die umliegenden Sektionen des Deutschen Alpenvereins und die Bergwacht.

• Jährlich findet mindestens eine Mitgliedsversammlung statt, bei welcher die Delegierten der Sektionen von DAV und Bergwacht stimmberechtigt sind.

• Der AKN ist für alle Kletterer und Behörden Ansprechpartner für Klettersport und naturverträgliches Klettern am Battert. 

• Die nachhaltige Betreuung der Klettergebiete funktioniert nur dank der ehrenamtlichen Mithilfe aktiver Kletterer und Gebietskenner.

 

Die Badener Wand:

• Seit dem 12.12.2022 ist die Badener Wand per Allgemeinverfügung ganzjährig für das Klettern gesperrt.

• Die Haken wurden Anfang 2023 abgesägt, auch die Felsenbrücke wurde abgebaut und umliegende Wege offiziell gesperrt. Überwacht wird dies durch Kameras.

• Die Sperrung kam nicht unangekündigt jedoch trotzdem überraschend:

• Bereits Anfang Dezember 2021 wurde der AKN und der DAV-Landesverband vom Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) darüber informiert. Begründet wurde die Sperrung mit einer erweiterten Vogelschutzmaßnahme für den seit 2004 an der Badener Wand brütenden Wanderfalken. Die Wand war schon zuvor in Teilbereichen von Januar bis August für das Klettern gesperrt. In den letzten Jahren waren nun häufiger Bruten abgebrochen worden als davor. Dies führte das RP auf sehr viele, durch Wanderer auf der Felsenbrücke und Kletterer verursachte Störungen zurück. Dazu mehr bei den Fakten! Der AKN und der DAV-Landesverband waren sofort in hoher Alarmbereitschaft, denn mit dieser Vollsperrung würde eine in den 90er Jahren mit den Behörden und Naturschutzverbänden ausgehandelte Konzeption in Frage gestellt, die in einigen Monaten durch ein Kletterverbot den Schutz felsbrütender Vögel garantierte und in den anderen auch das Klettern erlaubte. Diese Lösung wird nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in der ganzen Welt praktiziert (Best Practice).

• Durch das Aufbieten vieler wichtiger Partner konnte die sofortige Sperrung Anfang 2022 vermieden werden. Das RP gab sich gesprächsbereit und versprach sogar zunächst einen Aufschub von zwei Jahren und einen Runden Tisch, an dem man neu verhandeln könne. Leider verliefen jegliche Gespräche nicht ergebnisoffen. Es schien immer schon von vornherein klar, dass Kletterer und Wanderer schuld an dem ausbleibenden Bruterfolg sind und dass sie sich zurückzunehmen hätten. Dies gipfelte in einem „Dialog“, welcher von der Regierungspräsidentin mit den Worten eingeleitet wurde „Ich diskutiere hier nicht“. Kein einziges Mal hatten der AKN und der DAV LV die Möglichkeit, das Alternativkonzept beim RP vorzustellen.

• Nach diesem letzten Gespräch war uns klar, dass wir mit Kommunikation nicht weiterkommen. In der Folge traten wir in Kontakt mit der Presse und organisierten sogar eine Demonstration gegen die Vollsperrung.

• Doch es half alles nichts, weder Gesprächsbereitschaft noch Druck – das Thema war inzwischen zu einem Politikum geworden und hatte eine eigene Dynamik entwickelt. Somit war mit sachlichen Argumenten nichts mehr zu erreichen. 

• Stand der Dinge ist, dass nachdem einige Sektionen, Privatpersonen und der Landesverband Widerspruch eingelegt hatten, allesamt zurückgewiesen wurden und nun der DAV- Landesverband, die DAV-Sektionen Offenburg und Karlsruhe und die Bürgerinitiative 100%Battert beim Verwaltungsgericht Klage gegen die Allgemeinverfügung eingereicht haben. Außerdem wurde ein umfangreiches ornithologisches Gutachten in Auftrag gegeben.

 

Fakten:

• Anthropogene Störungen: Die vorgelegte Liste zu den Störungen ist eine einseitige Excel Tabelle, die eingetragenen Störungen betreffen den Zeitraum von 2004 – 2022. Die Störungen sind also allemal als vereinzelt zu bezeichnen. Auf Nachfrage wurde dem AKN mitgeteilt, dass man die wenigen gelisteten Störungen interpoliere, also davon ausgehe, dass es viel mehr gewesen sind. Dies entspricht nicht unseren Beobachtungen, obwohl wir als Kletterer deutlich häufiger am Battert sind als die Vogelbeobachter. Interessant ist auch der Fakt, dass gerade im Coronajahr 2021, als die Natur -und der Battert- von Menschen überschwemmt wurde, der Falke mit 3 Jungen Nachwuchs hatte.

 

Alternativkonzept des AKN und DAV-Landesverbands:

• Wir schlagen eine Sperrung der gesamten Badener Wand während der Brutzeit vor. Außerhalb der Brutzeit darf an der Badener Wand geklettert werden.

 

Gutachten:

• Um die Klage zu untermauern, wurde von DAV Landes- und Bundesverband ein umfangreiches Gutachten zu den Wanderfalken an der Badener Wand in Auftrag gegeben. Hier soll auch geklärt werden, ob das Klettern außerhalb der Brutzeiten eine Störung wäre. Der DAV unterstreicht hiermit sein Interesse und seine Pflichtwahrnehmung als anerkannter Naturschutzerband.

 

100% Battert:

• In dieser Initiative ist auch der AKN für die Sache tätig. Die Initiative ist eine Bündelung derjenigen, die mehr für die Badener Wand erreichen wollen und arbeitet eng mit dem DAV-Landesverband zusammen. Über ein Crowdfunding und jetzt über die Webseite der Initiative wurden und werden Spenden gesammelt, um die Anwaltskosten zu finanzieren. Die Initiative braucht weiterhin Ihre Spendengelder, um die Anwaltskosten begleichen zu können. Spenden können Sie unter www.battert100.de

Autorin: Uta Kollmann utakollmann@gmail.com
Fotos: aus Schurhammer, Urban: Der Battert. Ein Kletterführer durch die Felsen bei Baden-Baden. Karlsruhe, Alpenverein Karlsruhe, o. J. (um 1924).

Jahreshauptversammlung des DAV im November im Bregenzer Festspielhaus


Die Jahreshauptversammlung richtete in diesem Jahr die Sektion Lindau aus. Da es aber dort keine entsprechend große Halle gibt, war im Dreiländereck Bregenz Anlaufstation von 600 Delegierten.355 Sektionen waren eingeladen. Entsprechend der Größe gibt es Stimmenzahlen. Von 9000 Stimmen, die so zusammenkommen, hatten die Delegierten 6000 Stimmen.

Neben dem Klimawandel mit seinen Folgen beschäftigte sich die zweitägige Zusammenkunft mit der Erhöhung des Verbandsbeitrages, dem Klimaschutz, der Erhöhung der Hüttenumlage und Satzungsänderungen. „Wir müssen handeln jetzt!“ ist beim Klimaschutz der Slogan. Die Fels- stürze in der Schweiz und Österreich sind hier öffentlichkeitswirksame Signale, die auch Auswirkungen auf die Bewirtschaftung der Alpenvereinshütten und die Formen eines zukunftsfähigen Bergsports haben, betonte dabei der Präsident des DAV Robert Stierle. Eingebunden in die Grußworte war auch der Ministerpräsident von Bayern Markus Söder. Bregenz ist auch aus historischer Sicht der richtige Ort gewesen, da sich in Bludenz vor 150 Jahren DAV und der Österreichische Alpenverein den Entschluss gefasst haben, sich zur Erschließung der Alpen zu verbünden.

Beim Klimaschutz ist der DAV auf allen Ebenen aktiv geworden. Daten wurden erfasst, Ideen entwickelt und Maßnahmen umgesetzt. So füllt sich Schritt für Schritt das Klimaschutzkonzept. Bei vielen Sektionen gibt es inzwischen Klimaschutzbeauftragte, wie bei der Sektion Pforzheim Uwe Lambrecht, die sich auch immer wieder auf den verschiedenen Ebenen austauschen. Ein positiver Trend setzt sich auch in der Mitgliederbewegung fort. Allein in diesem Jahr kamen 49.000 neue Mitglieder. So zählt der Verband jetzt 1,5 Millionen. Auch der Anteil an weiblichen Mitgliedern nimmt kontinuierlich zu. Der Prozentsatz liegt inzwischen bei 43,6 Prozent. Die Umbauarbeiten am Alpinen Museum in München sind abgeschlossen und die Einweihung erfolgt im Frühjahr 2024. Bei der Erhöhung des Verbandsbeitrages gab es lange und heftige Diskussionen. Auf der einen Seite geht es um die Verlängerung von 11 Arbeitsverträgen für die Beschäftigten im DAV, auf der anderen Seite kam es durch Klimaschutz und Digitalisierung erst zu einer Anhebung der Beiträge, die an den Hauptverein zu über- weisen sind. Im Raum stand eine Erhöhung von 7,50 Euro. Schließlich gab es eine Mehrheit für 3,50 Euro beim Vollzahlern mit der Hüttenumlage von 1,50 Euro ab 2025. Sektionen mit Hüttenbesitz haben dabei die

Aufgabe, die in ihrem Beitrag enthaltene Hüttenumlage für den Unterhalt und die Sanierung ihrer Hütten aufzuwenden. Die Sektionen Betreiben 325 Hütten mit 20 000 Schlafplätzen. Im Jahr steuern rund 2 Millionen Tagesgäste die Hütten an. Daneben zählt man 890 000 Übernachtungen. Um Kosten einzusparen beschloss die Versammlung die Zeitschrift „Panorama“ um eine Ausgabe zu kürzen.

Die Notwendigkeit einer Ergänzung und Anpassung der Satzung des DAV war dann ein Formulierungs- Parcours. Neu aufgenommen sind der Natur – und Klimaschutz. Zweck des Vereins ist, das Bergsteigen und alpine Sportarten vor allem in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen. Dabei spielen Natur – und Klimaschutzes eine wichtige Rolle. Auch Mountainbike rückte stärker in den Blickpunkt und soll auch eine entsprechende Förderung erfahren.

Der DAV Summit – Club hat sich inzwischen positiv entwickelt.

Die Hauptversammlung 2024 ist vom 15. auf 16. November 2024 in Würzburg angesiedelt. Roland Stierle als Präsident und der wiedergewählte Jürgen Epple als einer der vier Vizepräsidenten stärken das Gewicht von Baden – Württemberg im DAV. Ein breites Feld war bei der Tagung in Bregenz und abzudecken. Dazu gehörten auch die olympischen Sportarten, die der DAV abdeckt. Daneben blieb aber auch Zeit für Gespräche untereinander. So mit unseren Nachbarsektion Hof, die die Winnebachseehütte im Ötztal betreibt.

Autor: Rolf Constantin 
Fotos: Rolf Constantin rolf.constantin@alpenverein-pforzheim.de

DAV Sektion Pforzheim geht sicher durch das Vereinsjahr


Pforzheim. Das Jahr 2022 war für die Pforzheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) geprägt durch eine weitgehende Normalisierung nach den Einschnitten durch die Corona-Pandemie. Das machte der Vorsitzende Rolf Constantin bei der Mitgliederversammlung im Sektionszentrum auf der Wilferdinger Höhe deutlich. Die Gruppen seien wieder gut besucht, Ausfahrten und Kurse fänden wieder wie gewohnt statt.

Auch finanziell sei die Lage weiter stabil, berichtete Schatzmeister Frank Nauheimer. Die aktuell 4330 Mitglieder starke Sektion sei sowohl fürs laufende Geschäft, als auch für Investitionen gut gerüstet. Die Kassenprüfer attestierten Nauheimer eine einwandfreie Kassenführung. Angesichts der Größe der Sektion sei die Buchhaltung“teilweise umfangreicher als bei einem Kleinbetrieb“, so Prüfer Günther Reiling. Schatzmeister und Vorstand wurden von den Mitgliedern denn auch bei Enthaltung der Betroffenen einstimmig entlastet.

Sektionsvize präsentierte den Mitgliedern die jüngsten Pläne zum geplanten Aus- Und Umbau der Pforzheimer Hütte im österreichischen Sellrain. Insgesamt sei man auch hier auf einem guten Weg, wenngleich es zuletzt aufgrund rechtlicher Probleme Verzögerungen gegeben habe. Die seien nun aber gelöst.

Auch in Sachen Klimaschutz schreitet die Sektion voran. Für das Bestreben, den CO2-Ausstoss der Sektion zu reduzieren, sollen nun zunächst sämtliche Angebote und Aktivitäten erfasst und bilanziert werden, um daraus die notwendigen Schritte abzuleiten. Den bereits berufenen Klimabeauftragter Uwe

Der Sektionsvorsitzende Rolf Constantin (links) bedankt sich bei seinem scheidenden Stellvertreter Christian Langer. Im Hintergrund (von links) der stellvertretende Vorsitzende Bruno Kohl, Schriftführer Sven Bernhagen und Schatzmeister Frank Nauheimer.

Lambrecht wählten die Mitglieder einstimmig als neuen Beirat. Einen erfolgreichen Start in die Hallenklettersaison hat das Kletterzentrum auf der Wilferdinger Höhe (Heidenheimer Straße 3) hingelegt. Über den Winter ist die Halle samstags und sonntags für Kletterer und Besucher geöffnet. Der Ansturm sei am ersten Wochenende riesig gewesen, freute sich Kletterwandbetreuer und stellvertretender Vorsitzender Christian Langer. Gleichzeitig gab er bekannt, sein Amt und seine Funktion aus beruflichen und familiären Gründen niederzulegen. Constantin blickte auf die sechs Jahre ehren- amtlichen Engagements zurück und erklärte: „Wir sind sehr dankbar, was Du für die Sektion geleistet hast.“

Infos, Termine und Ansprechpartner finden Interessierte unter https://www.alpenverein-pforzheim.de


Autor: Rolf Constantin rolf.constantin@alpenverein-pforzheim.de
Fotos: Jörg Tanneberger joerg.tanneberger@alpenverein-pforzheim.de

16. Partnerschaftstour der Städte Gernika, Vicenza und Pforzheim

 

Bereits zum 16. Mal fand die jährliche Partnerschaftstour, die im jährlichen Wechsel von jeweiligen alpinen verein unserer Partnerstädte Gernika-Lumo, Vicenza und Pforzheim organisiert wird, statt. In diesem Jahr ging es Turnus gemäß ins Baskenland zu den Bergfreunden in Gernika. Die Anreise mit Bahn und Flugzeug nach Bilbao verlief wie geplant. Am Flughafen gab es für eingefleischte Partnerschaftsteilnehmer ein erstes, herzliches Wiedersehen nach einem Jahr mit zwei baskischen Bergfreunden, die unsere Truppe mit ihren Autos nach Gernika in ein Hotel begleiteten. Das große Wiedersehen mit allen Bergfreunden aus Gernika und Vicenza fand am Abend bei einem fünfgängigen Menü in einem Hotel in Gernika statt.

Am nächsten Tag stand Ortswechsel mit einer anschließend kleineren Bergtour auf dem Programm. Dazu haben die Basken eine vierstündige Busfahrt organisiert, die zum Teil über sehr enge Landstraßen und durch ebenso enge Dörfer führte. Bald war die erste Übernachtungsstelle „Refugio de Linza“ im Parque Natural de Los Valles Occidentales in der Provinz Aragonien erreicht. Nachdem sich alle im Lager eingerichtet hatten, ging es auf den Gipfel „Txamontxoia“ (1.905 m), den nach 577 hm und ca. 2 Stunden Marsch alle erreicht haben. Ein erster Rundumblick auf die Pyrenäen war die Belohnung. Natürlich durfte ein Gruppen-Gipfelbild mit Fahne nicht fehlen, die allerdings der Wind gleich mal über das Gelände bis knapp vor einen Abgrund blies. Bernhard, der Fahnenretter, konnte den Verlust der Fahne durch seinen spontanen Einsatz verhindern.

An den folgenden vier Tagen wurde die große Dreiländergruppe in zwei Gruppen aufgeteilt. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute Kondition waren

in beiden Gruppen erforderlich. Die Gruppe B bewältigte 52,7 km mit 3.147 hm in 24,5 Std. Die Gruppe A durfte Touren mit mehr Höhenmeter und mehr Kilometern absolvieren und bewältigte an vier Tagen 65,7 km mit 4.745 hm in 33,5 Stunden.

Jede Tour hatte Herausforderungen für uns parat wie bspw. Kletterpassagen, steile Abstiege mit unterschiedlichem Untergrund, sehr schmalen Steigen und Gratwanderungen. Aber auch der Charme durch weitläufige Wiesen mit unzähligen blauen Schwertlilien (Iris), gelbem Johanniskraut, blauen, violetten oder silbernen Pyrenäendisteln wirkte auf uns. Über mangelnde Sonne konnten wir uns nicht beklagen. Jede Wolke war ein willkommenes Geschenk. Die schweißgetränken Kleidungsstücke wurden abends auf der Hütte ausgewaschen.

Nach zwei Nächten im „Rifiguio de Linza“ und drei im Ort „Izaba“ ging es mit einem Zwischenstopp in der Schlucht „Foz de Lumbier“ zurück nach Gernika. Diese wunderbare Schlucht mit ihren Felsformationen und Tunnels, wurde über Jahrhunderte von dem Fluss Irati geformt. Eine weitere Attraktion waren die Gänsegeier, die über der Schlucht kreisten oder in Felswänden landeten oder starteten.

Nach einem sehr leckeren, vorbestellten Menü im ortsnahen Restaurant ging die Fahrt zurück nach Gernika in das Hotel. Der gemeinsame Abschluss fand in einer Bar mit Wein, Bocadillo, Bocatas, Tortillas de patatas und diversen kleinen Süßigkeiten statt. Mit einer Band auf der Terrasse war das rundum ein toller Abend. In einem deutlichen atmosphärischen Gegensatz dazu stand der Besuch das baskisches Nationalspiels „Pelota“ zu später Abendstunde in der Pelotahalle in Gernika. In diesem Rückschlagspiel schlagen zwei Spieler bzw. zwei Zweierteams abwechselnd einen Ball gegen eine Prellwand, den Frontón, bis eine Seite den Regeln gemäß einem Punkt erzielt. Gewonnen hat, wer zuerst eine bestimmte Punktzahl erreicht. Die Stimmung bei solch einem Spiel ist mit einem Boxkampf vergleichbar, laute Musik und wilde Anfeuerungsrufe sorgen für eine überwältigende Kulisse.

Highlights für mich als Erstteilnehmerin war die wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft

mit ihrer Pflanzenwelt der Pyrenäen. Zudem das Erlebnis einer Gratwanderung, an dessen linker Seite ein riesiges Wolkenmeer waberte und rechts einen klaren Weitblick auf die Gipfel der Pyrenäen freigab, sowie die Begegnung mit freilebenden Geiern, die eine ganze Schafherde belagerten und uns bei der Rast aus der Luft umkreisten.

Fazit für mich: es waren tolle Tage im Baskenland. Der Transfer, Essen, Übernachtung und Touren waren super von den baskischen Bergfreunden organisiert. Die gewachsene Herzlichkeit unter den Teilnehmern war spürbar und die sprachlichen Barrieren wurden mit individuellen Englischkenntnissen, Mimik und Gestik überwunden. Beim abendlichen Essen kam man diesbezüglich an die Grenzen, da die Akustik in den Räumen meist sehr schlecht im Sinne von nicht vorhanden war. Einzelne Gespräche waren unter dieser Kommunikationslawine so gut wie nicht möglich. Doch dies beschränkte sich auf ein einzelnes Zeitfenster am Tag. Die nächste Partnerschaftstour 2024 werden die italienischen Bergfreunde durchführen und es ist zu hoffen, dass dieser Dreiländeraustausch noch viele Jahre Bestand hat.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an die baskischen Bergfreunde für die schönen Tage und die gute Vorbereitung der Partnerschaftstour, sowie an Bruno für die gute Organisation der An- und Abreise.

Autor: Petra Müller 
Fotos: Petra Müller
petramueller.qm@freenet.de

Unsere Jubilare

Ehrungsabend der Sektion kommt bei den Mitgliedern gut an


Seit drei Jahren findet die Ehrung langjähriger Mitglieder bei der Sektion Pforzheim in einem eigenen Rahmen und nicht mehr in Verbindung mit der jährlichen Mitgliederversammlung statt und diese Form hat sich inzwischen bewährt. 

80 Mitglieder waren zu dem diesjährigen Ehrungsabend in das Ausbildungszentrum in das Walter – Witzenmann – Haus eingeladen. Neben einer Bildschau rund um die „Drei Zinnen“ war auch für ein entsprechendes Essen gesorgt. Der Vorsitzende Rolf Constantin dankte zu Beginn den Mitgliedern für ihre langjährige Treue und wies dabei auf das jährliche Miteinander der drei Alpenvereine Goi Zale Gernika – Limo, Club Alpino Sezione Vicenza und der Sektion Pforzheim hin, die sich aus dem Friedens- marsch 2005 vom Angriffstag in Pforzheim bis hin zur Zerstörung Gernikas im Baskenland über das Friedensinstitut in Gernika entwickelt hat. War zunächst Gernika 2006 eingebunden, hat sich 2007 auch Vicenza angeschlossen. 

Seit 2008 gehen alle drei Alpinclubs einmal im Jahr gemeinsam eine Woche in die Berge. Die Streifzüge durch die Gebirge wechseln sich dabei jedes Jahr ab. Pyrenäen, Dolomiten und unsere Alpen stehen dabei bei der fünftägigen Tour im Mittelpunkt. Daher ging es bei der Ehrung in diesem Jahr um die erste gemeinsame Tour mit den Italienern 2007 vom Misurina-See aus über dem Bonacossa Klettersteig rund um die drei Zinnen bei der Bildschau. Da dieses Gebiet von Mai 1915 bis November 1918 auch als Blickpunkt im Ersten Weltkrieg eine Rolle spielte, gaben hier auch die Verschanzungen und Aushöhlungen mancher Berge für Schießcharten für alle Beteiligten einen Einblick in die damals hartnäckig geführten Kämpfe. Dazwischen liegen aber auch kleine Seen mit der entsprechenden Flora und das Glühen der „Drei Zinnen“ zu erleben, war ein Naturschauspiel, das alle Beteiligten nicht vergessen haben. Nach der Tour kühlte nicht nur das Bad im Misurinasee ab, sondern es folgte auch noch der Besuch der Partnerstadt Vicenza. Der gewaltige Aufschwung der Mitglieder- zahlen, die heute bei über 4 300 liegt bei der Sektion Pforzheim begann mit der Einweihung des Ausbildungs- und Kletterzentrum vor 27 Jahren auf der Wilferdinger Höhe. 

Selbst Heiner Geisler kletterte die Außen- wände bei einem Besuch hoch. Allerdings gibt es auch immer wieder Überprüfungen was die Sicherheit der Kletterrouten mit ihren 2500 Kletterelementen angeht. Nachdem der Alpenverein inzwischen über 1,5 Millionen Mitglieder nur in Deutschland hat und Klettern und Bouldern olympisch geworden ist, spielt der Deutsche Alpenverein auch im Klimaschutz eine gewichtige Rolle und ist in den Naturschutzverbänden aktiv, da der Klimawandel sich besonders bei den Berghütten auswirkt und auch einen großen Einfluss auf Kletterstege und Bergpfade hat. So hat auch die Sektion Pforzheim inzwischen einen Klimaschutzbeauftragten. In diesem Jahr erhielten die Geehrten neben einer entsprechend gestalteten Urkunde mit dem Dank für ihre Treue auch ein Vesperbrett mit der Aufschrift „So schmecken die Berge“, da es auf den Berghütten auch um regionale Küche geht vom Vorsitzenden und seinem Stellvertreter Bruno Kohl überreicht. 

Unter den Geehrten war auch der langjährige Hüttenwart Roland Volz, der die Erweiterung und den Umbau des Pforzheimer Berghaus in den Stubaier Alpen vorantrieb und meisterte sowie der langjährige Schatzmeister Frank Nauheimer. Daneben bekam jeder auch, die mit einem Edel- weiß geschmückten Medaille, die je nach Länge der Mitgliedschaft mit einem anderen farbigen Rand versehen ist. Viel konnten nicht kommen, da sie oft nicht mehr in Pforzheim leben aber der Sektion, die es seit 132 Jahren gibt, treu geblieben sind. Unter den 80 zu Ehrenden waren 28, die seit 25 Jahren der Sektion angehören. 

 

Autor: Rolf Constantin rolf.constantin@alpenverein-pforzheim.de

Selbst die Kleinsten packen mit an ;-)
Das Herz bekam Helfer Bruno persönlich geschenkt, sehr nett...

Kletteropening fand großen Anklang


Zur Kletterhalleneröffnung im Winterhalbjahr gibt es eine Möglichkeit für Interessenten die Kletter- und Boulderanlage im Ausbildungszentrum zu testen. So fanden sich auch in diesem Jahr rund 150 Kletterbegeisterte in der Halle ein und konnten unter kundiger Anleitung erste Versuche an den elf Meter hohen Kletterwänden ausprobieren. Erstaunlich war, dass selbst die Allerkleinsten zwischen vier und fünf Jahren sich an die Wände wagten und manchmal nach anfänglichem Zögern mutig in die Höhe kletterten. Auch die Erwachsenen, die erstmals in die Kletterhalle aufsuchten, mussten sich erst ein wenig vertraut machen, ehe sie mutig Meter um Meter die Höhe erklommen. 

Zwischen den Pausen gab es Popcorn, Brezeln und Apfelkuchen zur Stärkung und natürlich auch Anfragen zu den einzelnen Gruppen der Sektion. Hier konnten die vielseitigen Fragen der wenigen FÜL's kaum gedeckt werden. Das bunte familiäre Treiben zeigt auch die Vielschichtigkeit der Sektion. Von den Kindern über die Jugendlichen bis hin zu den Familiengruppen und Erwachsenen sind es viele Gruppen, die das Ausbildungszentrum zum Klettern regelmäßig aufsuchen. Daneben kommen unterschiedliche Gruppierungen und auch behinderte Menschen ins Haus. Auch kirchliche Gruppen, wie Firmanden, lassen sich im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf das Klettern ein. Vertrauen, Rücksicht, gegenseitiges Helfen und Stärkung des Selbstwertgefühles und Gemeinschaftserlebnisse sind damit verbunden. 

Als Einstieg dient oft die Boulderwand mit niedlichen Tiermotiven. Insgesamt sind es über 2500 Kletterelemente, die regelmäßig gewartet und gesäubert werden. Daneben gibt es strenge 

Auflagen, was die Sicherheit der Kletteranlage angeht. Klettern wie Bergwandern ist inzwischen bei vielen jungen Familien beliebt. Jeder, der in die Berge geht, sollte auf Sicherheit bedacht sein, da ein Ausgleiten rasch passiert und die Kosten für einen Rettungsflug dann teuer sind. Bei einem Mitglied im Alpenverein sind diese Kosten über die damit verbundene Versicherung abgedeckt. 

Die Sektion bietet auch regelmäßig Hallenkletterkurse für Interessenten an, die über die Webseite https://www.alpenverein- pforzheim.de/kursetouren.html zu erfahren sind. Die Kletteranlage im Walter-Witzenmann-Haus in der Heidenheimer Straße 3 ist bis zum 28. April 2024 an den Wochenenden geöffnet. Die Öffnungszeiten sind: Samstags von 15 - 20 Uhr und Sonntags von 10 - 20 Uhr. Kassenschluss ist jeweils um 18.30 Uhr. Aktuelle Infos sind auf der Webseite unter https://www.alpenverein- pforzheim.de abrufbar. 

Autor: Rolf Constantin rolf.constantin@alpenverein-pforzheim.de
Fotos: Jörg Tanneberger joerg.tanneberger@alpenverein-pforzheim.de 

Heiße Tourentage der Helfer in den Stubaier Alpen


Um unser „Vereinsschiff“ in Fahrt und auf Kurs zu halten, benötigt die „Kapitänsmannschaft“ des Vorstandes viele Helfer für die zahlreichen Aktivitäten wie Arbeitseinsätze auf der Pforzheimer Hütte, 24-Std.-Wanderung, Betreuen/Umschrauben der Kletterwand im WWH, Herbstfest  usw.

Als zusätzliches „Dankeschön“ bot deshalb Christoph Senger, FÜL Bergsteigen, vom 20.8. bis 25.8.2023 für die Sektionshelfer geführte Bergtouren in den Stubaier Alpen mit Standort Franz-Senn-Hütte an. Von den zunächst vier Angemeldeten nahmen drei teil: Eberhard Wildermuth, Joachim und Michael Becker.
Bei sehr sommerlichen Temperaturen und Sonne pur wurde von Seduck (Neustift) zur Hütte in 3 ½ Stunden aufgestiegen, nachdem wir mit viel Glück die beiden allerletzten freien Parkplätze belegen konnten. Die Almstraße zur Oberissalp mit den Parkplätzen dort ist leider noch gesperrt.
Die Franz-Senn-Hütte lässt in jeder Hinsicht (Verpflegung, Unterbringung, Service und Tourenangebot) keine Wünsche offen.

Die erste Tour führte durch abwechslungsreiches Gelände über Almwiesen, grobes Blockwerk und zum Schluss über den versicherten Gipfelaufbau zur 3003 m hohen Rinnenspitze. Eine Rundsicht auf die Gipfel und Gletscher der Stubaier und dem Rinnensee waren der Lohn für die schweißtreibenden Aufstiegsmühen in der prallen und heißen Sonne.

Hautnah war zu sehen, wie stark die Gletscher geschrumpft sind. Mit Firn war nur noch ein kleiner Teil im obersten Bereich bedeckt, viele kleinere waren ganz aper.

Am nächsten Tag sollte die Innere Sommerwand angegangen werden, was aber aufgrund des stark zurückgegangenen Sommerwandferners und dem drohenden Steinschlag nicht möglich war. Eine durchaus anspruchsvolle Alternative war der Aufstieg zur Vorderen Sommerwand (2677 m), der vom Hüttenwirt mit neuen Bohrhaken fast durchgängig versichert ist. Der schmale Steig führt durch absturzgefährdete steile Flanken, bevor der Grat zum Gipfel (I+-II) etwas Klettern erfordert.

Der Schafgrübler (2921 m) vom Horntaler Joch war das nächste Tagesziel. Auch hier erforderte der recht lange Gipfelgrat (I-II) leichtes Klettern und Trittsicherheit. Ein sehr steiler Weg führte vom Joch ins Lüsener Tal und der Zischgeles sowie die Schöntalspitze waren zu sehen.

Weit war der Weg entlang des Alpeiner Baches und über die Moräne des Alpeiner Ferners. Vorbei an dem vom Schmelzwasser gespeisten Wasserfall, der sich durch den Rückgang des Alpeiner Ferners gebildet hat, ging es über Schutt und grobes Blockwerk vorbei am Turmfernersee (Schmelzwasser des Turmferners) bis der Apere Turm erreicht war.

Die auch in rund 2500 m herrschenden warmen Temperaturen forderten nicht nur vom Gletschereis ihren Tribut, auch wir mussten auf der Hütte angekommen, massiv gegen die drohende Unterhopfung kämpfen... erfolgreich!

Bevor der angekündigte Wetterwechsel die Stubaier Alpen erreichte, erfolgte der Abstieg nach Seduck und die Rückfahrt nach Pforzheim. Bei bestem aber heißen  Sonnenwetter endete die Helfertour verletzungsfrei und zur Zufriedenheit aller.

CS


Ortler über Meraner Weg


Pünktlich um 11 trafen wir, also Jörg, Alex, Rudi und ich, Hannah, uns am Freitag, den 18. August auf dem Parkplatz bei den Heiligen Drei Brunnen am Fuße des Stilfser Jochs. Nach ca. einer Stunde kamen wir auf der urigen, schön gelegenen Berglhütte an. Mit Blick auf den Pass hoch zum Stilfser Joch stärkten wir uns mit Saftschorlen und Kaiserschmarren. Danach gings zur weiteren Erkundung der Gegend um am Morgen darauf den Weg im Dunklen zu finden. Über einen ausgesetzten, aber schönen Grad mit leichten Klettereien wanderten wir und checkten nochmal alle wichtigen Basics für die Hochtour. Pünktlich zum Abendessen kamen wir zurück auf die Hütte und genossen mit zwei weiteren Bergsteigern das kleine Berglmenü... Frittatensuppe, Pasta und Kaiserschmarren. Jetzt abba... husch, husch ins Körbchen um 3 Uhr klingelt der Wecker. Gemütlich frühstückten wir bei Kaffee, Tee und Nutellabrot, bevor wir die eigentlich ca. 12-stündige Tour antraten.

Mit Stirnlampe ausgerüstet liefen wir den Weg los, mal wie ein Klettersteig, mal wie eine richtige Kletterei oder über eine Leiter (ehemals Schlüsselstelle) gestaltete sich unser Weg. Aufregend und abwechslungsreich mit schönem Ausblick, vorallem als die Sonne aufging. Immer die Zeit im Blick krackselten wir den doch langen Meraner Weg. Den linken Ausläufer des Oberen Ortler Ferners erreichten wir nicht ganz im Zeitplan und schon etwas angeschlagen. Steigeisen an, Pickel raus und dann ran ans Seil und Richtung Ortler. Über ein kurzes steiles Stück und dann die Zunge des Gletschers entlang, schlängelten wir uns hinauf. Nach der Weggabelung zum Normalweg, das Ziel in Reichweite, mussten wir aufgrund einer Verletzung den Rückweg antreten. Etwas enttäuscht und niedergeschlagen drehten wir um und ließen das Gipfelkreuz hinter uns. Ein kurzer Blick darauf offenbarte sich uns noch und wehmütig blickten wir auf den Gipfel. „Große Berge sind Prüfsteine, nicht nur des Könnens sondern auch der Vernunft.“, sagte meine Tante zu mir nach der Tour. Zurück über den Normalweg über den in der Zwischenzeit sehr zerklüfteten und steilen Ortler Ferner.

Nach diesem Teilstück gabs eine wohlverdiente Pause bei herrlichem Sonnenschein. Der Rückweg stellte sich noch als herausfordernder als gedacht heraus und unser Zeitplan wurde etwas gecrasht. Die Kräfte schwanden und die Aktionen wurden immer langsamer. Abseilen auf den Gletscher und diesen hinab über ein Spaltenlabyrinth das aber noch stabile Schneebrücken aufwies liefen wir zu einem Klettersteig, den wir querten. Auf kurze begehbare Passagen folgten wieder einige Abseil- und Ablassstellen, auch freies Abklettern in ausgesetztem Terrain war gefordert.

Über die Payer Hütte verlief unser Weg zurück zur Berglhütte. Ein „Gesperrt-Schild“ auf unserem Weg zur Hütte raubte uns kurz die letzten Nerven, doch ein kurzer Anruf, bei der Hüttenwirtin klärte, dass der Weg eigentlich wieder offen ist. Spät dran stellten wir dort dann fest, dass das für 19 Uhr angesetzte Abendessen auf unserer Hütte wohl ohne uns stattfinden würde, denn ein zweistündiger Abstieg stand uns noch bevor.

Hungrig, aber glücklich über den befestigten Weg liefen wir zügig, um der Dämmerung und der Dunkelheit zu entkommen. Nach knapp einer Stunde holte uns diese jedoch ein und wir rüsteten uns wieder mit Stirnlampen. Erleichtert liefen wir weiter, überquerten ein kleines Bächlein, bis der Weg vor uns in einem Muräenabgang endetet. Ein neu gebildetes Tal trennte uns von der anderen Seite, wo der Weg verlief. Etwas geschockt standen wir vor dem Abgrund und überlegten tatkräftig an einer Lösung, bis wir ein Licht auf dem Weg auf der anderen Seite sahen. Der Hüttenwirt kam uns entgegen, er ahnte wohl das die improvisierte Wegführung durch ein Bachbett im Dunklen nicht zu finden war.

Kaputt und mit schmerzenden Beinen genossen wir noch unsere Nudeln, bevor wir müde in unsere Betten fielen. Nach einer 17-stündigen Tour schliefen wir wie Steine. Morgens stand nur noch der Abstieg von der Hütte bevor und wir machten uns alle wieder auf den Weg heim oder weiter in den Urlaub.
 
Es war eine abenteuerreiche und herausfordernde Tour, bei der wir alle über uns hinausgewachsen sind. Und wie heißt es so schön, man sieht sich immer zweimal im Leben, also lieber Ortler, wir kommen wieder :)

Danke für das schöne Wochenende!

Hannah Wolff


Ines Thomsen in kleinem Kreis verabschiedet


Knapp 20 Jahre war Ines Thomsen unsere Ansprechpartnerin auf der Geschäftsstelle. Übernommen hatte sie das Amt von Karin Janetzka, die bei Dr. Walter Witzenmann seine ehrenamtlichen Aufgaben abdeckte.
In einem kleinen Kreis von Vorstand und Beirat fand die Verabschiedung in ihrem Lieblingslokal im „Olympia“ statt. Der Vorsitzende der Sektion lobte bei seiner Würdigung die stets freundliche und nette Art im Umgang mit allen, die mit ihr zu tun hatten. Sie hatte dabei ein breites Feld von der Mitgliederverwaltung über die Buchführung und die Vermietungen im Sektionszentrum mit Kurs – und Tourenwesen abzudecken. Dies war nicht immer einfach. Aber durch ihre hervorragende Kommunikations- und Teamfähigkeit klappte das Miteinander bestens.

Für das Netzwerk mit unterschiedlichen Partnern aus dem Bergsport und im kommunalen Bereich war sie eine ideale Verbindungsperson, die sich gewissenhaft und mit Freude für die Sektion einsetzte und der der Abschied schwerfällt, betonte der Vorsitzende.  Nachdem sie über eine Weiterbildung jetzt voll in der Arztpraxis einsteigen will, in der sie bisher teilzeitbeschäftigt war, bat sie die Sektion den Vertrag mit ihr zu beenden.

Die Nachfolge war nicht ganz einfach zu regeln. Ausschreibungen unterschiedlicher Art brachten keinen Erfolg. Nach einigen Gesprächen, die nicht zielführend waren, konnte die Sektion zunächst Andreas Beigang mit einigen Stunden gewinnen. Ein Volltreffer landete die Sektion mit der Ausbildungsreferentin Andrea Kern, die sich beruflich verändern wollte. So stehen die beiden nun als Ansprechpartner und für die vielfältigen Aufgaben unserer Sektion zur Verfügung und dazu wünschen wir ihnen viel Freude und uns allen ein harmonisches Miteinander.

Rolf Constantin


Monte - Rosa Traversale

Top Wetter, Top Team, Top Bedingungen... aber, a bissl viel los. Kooperationstour mit der Sektion Hochsauerland.


Ein Traum für jeden Hochtourengourmet. Am Freitag, den 7. Juli trafen sich die lustigen Hochsauerländer und die Pforzheimer in St. Jac zur gemeinsamen Monte Rosa Durchquerung. Ein kurzes Zwischenhoch sorgte für top Bedingungen, die reichliche Restschneemenge auf dem Gletscher bescherte uns sichere Spaltenbrücken. Ein Albtraum hingegen, das allseits unter Bergsteigern gefürchtete Frühstück auf den italienischen Hütten… Zwieback, Kekse, und mit viel Glück auch mal ein Scheibchen Weißbrot.

Die absolut überragende Landschaft hingegen entschädigte unsere zwei Fünferseilschaften und brachte immer wieder neue Glücksgefühle hervor.

Tag 1:
Aufstieg Mezzalama Hütte
Schlaflager mit 0,5% Sauerstoff und subtropischen Temperaturen Nachts.

Tag 2:
Mezzalama Hütte
Gipfel: Polux 4.092 m
Aklimatisationstour im Nebel gen Polux, bei Sonne zurück zur Hütte.

Tag 3:
Mezzalama Hütte
Gipfel: Castor 4.228 m, Felikhorn 4.087 m
Steiler Aufstieg bei super Wetter, scharfer Firngrat bis zum Gipfel.

Tag 4:
Quintino Sella Hütte
Querung über Passo del Naso 4.150 m
Die Nase hoch spannten wir als große Gruppe einige Fixseile.
Vor Gnifetti Hütte noch eine eher unkritische Spaltenzone...

Tag 5:
Gnifetti Hütte
Signalkuppe 4.554 m, Zumsteinspitze 4.562 m, Parrotspitze 4.443 m, Ludwigshöhe 4.344 m,
Vincent Pyramide 4.215 m
Geile Landschaft. Gegenanstiege teilweise bitter. Stau vor Balmenhorn. Spät in der Zeit, deshalb auch ohne Schwarzhorn. Abstieg 2250 Hm zur Oresta Hütte.

Tag 6:
Orestes Hütte
Abstieg und Taxitransfer vom Gressoney-Tal ins Ayastal.
Absolut gigantische Hütte, erste Dusche nach 4 Tagen… yeahhh, tolles Ambiente, gutes vegetarisches Essen.
Danach noch Heimfahrt.

Fotos: Teilnehmer, Text: Tanne


Piz Kesch

Spätsommerliche Bergausfahrt ins geruhsame Graubünden


Pünktlich um 5:50 Uhr trafen wir uns im WWH… aber… es fehlen Bergschuhe… oh, schnell noch mal ins Auto und die Dinger geholt. Also, fast pünktlich um 6:20 Uhr starteten alle Mann und eine Frau (Quote muss stark verbessert werden) mit dem Leihbus (CO2 optimiert) von XL Autovermietung in Richtung Bergün.

Von Chants Aufstieg zur Piz Kesch Hütte. Nach einer kurzen Stärkung, gab es noch ein paar praktische Tipps. Am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang wackelten wir Richtung Porta d‘Es-Cha. Am Gletscherfuß angekommen, erfolgte die Umrüstung auf Gletscherausrüstung. Zum „Trittsicher” werden ein kleiner Parcour… jetzt kann es weiter gehen zum Gipfel. Das beeindruckende Felsmassiv kam immer näher und die Zweifel bei manch Einem wuchsen… was, hier soll ich hoch? Die Seile ausgepackt und auf Felskletterei umgestellt, folgten wir der logischen Linie und den meist doch gut erkennbaren Spuren des Weges. Teils brüchiger Schutt, teils guter Fels (UIAA2+) erforderte unsere ganze Konzentration.

Yeahhh… Der Piz Kesch 3.418 m ist erklommen. Auf dem Rückweg noch teilweise ablassen, abseilen und abklettern. Wieder auf die Steigeisen hinunter zur Porta d‘Es-Cha und über, mit Ketten gesicherte Passage, zum Weg Richtung  Chamanna d‘Es-Cha. Super Hütte mit selbst gemachten Brot.

Am Sonntag, dann ausschlafen bis 6:15 Uhr… was!! ausschlafen? „Ich sch.... auf den frühen Vogel“. 7:30 Uhr Abmarsch Richtung Fuorcla Pischa, die „Fitten“ spurteten noch schnell auf den Piz Blaisun, leider im Nebel, die Müden und Fußlahmen, weiter bergab Richtung Chants. Gutes Timing… bei Alp Plazbi treffen wir wieder zusammen. Die in der Zwischenzeit strahlende Sonne und ein uriges, schweizerisches Gasthaus, mit dem Charme der siebziger Jahre, ließen uns bei lustigen Gesprächen und einer Brettjause einen gebührenden Abschluss finden. Tja, so schön könnte es sein... auf Rückfahrt noch Reifenpanne, Schraube steckt im Reifen... aber auch das meisterten wir locker ;-)

Danke an Jörg Stähle fürs Fahren… gute Idee mit dem Piz Kesch, danke an Erika Wolff, Friedrich Schleeh, Klaus Bogner, Klaus Schindel, Steffen Rühle, Rudi Wolff und Peter Markwis…
wir waren ein tolles Team, hat riesig Spaß gemacht, gerne wieder!

Fotos + Text: Jörg Tanneberger


Genusswandern in Lechquellgebirge 2023


Bei herrlichem Sonnenschein starteten wir zu acht unsere Genusswandertour am Fischteich Lech in Zug. Vorbei an blühenden Wiesen, immer am rauschenden Lech entlang bis zur Formarinalpe.
Von da aus ging es über einen kurzweiligen Klettersteig oberhalb des Formarinsees zur Freiburger Hütte (1931 m). Hier genossen wir die wunderbare Sicht auf die Rote Wand und in das Tal gegenüber. Die Hütte besticht mit der gastfreundlichen Atmosphäre, dem großzügigen Schlaflager und dem vielfältigen, leckerem Essensangebot.

Am nächsten Tag ging es nach einem reichhaltigen Frühstück, vorbei am Formaletsch zum Steinernen Meer (2100 m). Die unglaublichen tiefgespaltene Steinformationen (Karsthochfläche), die hier und da noch durch versteinerte Meeresüberbleibsel wie Korallen oder Ammoniten sich als ehemaliger Meeresboden zu erkennen gaben, forderten beim Queren ganze Aufmerksamkeit.

Über Wiesen und teils ausgesetzten Pfaden, ging es dann recht steil auf den Gehrengrat hoch. Immer wieder zurückschauend auf die wundervolle Aussicht bei herrlich blauem Himmel. Die gut gemischte Gruppe, kam durch die gut getakteten Pausen, problemlos voran.

Auf dem Gehrengrat (2439 m) bot sich uns eine atemberaubende Rundumsicht über die deutschen, schweizer, italienischen und österreichischen Alpenspitzen (näheres über Jörg Stähle :) Auf dem Grat lag noch vereinzelt Schnee. Von hier aus konnten wir zu unserem Ziel hinabblicken: Spulersee.
Über eine steilabfallende, stark ausgesetzte Stelle ging es mit dem Abstieg los. Gleich danach gab es die erste längere Pause mit einer herausfordernden Überraschung: eine Stiefelsohle war in Begriff sich abzulösen. Doch Kai und Jörg waren vorbereitet: Textilband + Kleber + Klebeband = gut fixierter Wanderstiefel!
Nun ging es ab zum Spulersee, wo sechs der acht Wandernder ein kühles Bad nahmen. Herrlich! Danach war es nur ein Katzensprung zur Ravensburger Hütte (1948 m). Hier genossen wir Kaffee und Kuchen und ließen den Abend bei leckerem Essen ausklingen.

Der Abstieg am nächsten Tag begann in sichtloser, grauer Nebelsuppe – aber ohne Regen. Als wir am Wasserfall am Stierlochbach ankamen, kämpfte sich auch die Sonne durch. So kamen wir wieder bei gutem Wetter am Fischteich Lech an und ließen die Tour beim gemeinsamen Essen, um unser Parkticket – Verzehrgutschein aufzulösen, ausklingen.

Auf dieser Tour sahen wir einige Murmeltiere, Eidechsen, eine Kreuzotter, Fische, herrliche Schmetterlinge und die ganze Palette alpiner Blütenpracht. Das gute Wetter, die Luft, das Wasser, die weite Sicht, das leckere Essen und die tolle Gemeinschaft rundeten die Genusstour voll ab.

Elena Link


„Ich will zwischen zwei Pickeln gehen…!“


…hmm, ein neuer Song? Werbung für eine neue Antipickelcreme? Nein, ganz und gar nicht. Es ist die Überschrift für einen Artikel der Gelatigrupppe. Ganz traditionell fand am ersten Sommerferienwochenende 2023 wieder eine Ausfahrt der Gelato e Roccia-Gruppe auf dem Plan. Dieses Mal ging es ins Ötztal auf das Ramolhaus (3006 m). Eine kleine Gruppe startete schon einige Tage zuvor, um ihr Akklimatisierungsprogramm bis zum Wochenende durchzuziehen. Die anderen trafen sich am Freitagmorgen und fuhren gemeinsam Richtung Hochgurgel. Die Fahrt dorthin verlief ohne Zwischenfälle, beim Parken der Autos wurde eines davon einseitig leider etwas tiefergelegt… Doch von solchen Kleinigkeiten lassen sich die Gelatos nicht aus der Ruhe bringen. Völlig tiefenentspannt begann das Wochenende mit dem Klettersteig namens „Zirbenwald“ (Schwierigkeit B/C). Ohne Plastiktüte -gell Markus- konnten wir den Steig mit seinen Brücken und tiefen Blicken in die gurgelnde Gurgler Ache bei Sonnenschein genießen. Der anschließende Aufstieg zum Ramolhaus gestaltete sich trotz über 1000 Höhenmeter Aufstieg als angenehm - abgesehen von den letzten Höhenmetern kurz vor der Hütte, die noch einmal alle Energiereserven von einem abverlangten. Das Ramolhaus erwies sich als eine sehr entspannte Hütte mit einer freundlichen Hüttenwirtin samt Personal.

Nachdem am Abend mindestens 18 verschiedene Wetterberichte gecheckt (ich weiß bis heute noch nicht, warum ich eigentlich null Komma null Empfang hatte…), miteinander verglichen und interpretiert wurden, stand das Ziel für den nächsten Tag definitiv fest: Der nördliche Ramolkogel (3428 m) sollte erklommen werden. Tatsächlich entsprach das Wetter am nächsten Tag ganz unseren Vorstellungen. Nicht zu warm und nicht zu kalt, leichte Bewölkung – auf ging’s Richtung Gipfel. Die zu querenden Gletscher waren leider nur noch kleine „Gletscherchen“, durchzogen von Wasserläufen – der Klimawandel hinterlässt deutliche Spuren. Nichts desto trotz wurden die üblichen Gletscherbegehungssicherheitsmaßnahmen getroffen und so - kommen wir zurück zur Überschrift - kam auch der Spruch „ich will zwischen zwei Pickeln gehen“ (und nicht am Ende des Seils) zustande. Nachdem die Plätze am Seil nach einiger Diskussion demokratisch und gewichtstechnisch vergeben worden waren, starteten wir wohlgeordnet und vorbildlich diszipliniert die Gletscherbegehung unter kundiger Führung von Markus.

Es dauerte nicht lang und schon mussten wir unsere Gletscherausrüstung wieder ablegen, da der endgültige Gipfel nur über einen ziemlich bröckelnden Grat zu erreichen war. Oben am Gipfel genossen wir den 360°-Rundumblick über die Ötztaler Berg- und Gletscherwelt. Rasch noch ein Beweisfoto geschossen und schon ging es nach der Gipfelrast wieder Richtung Hütte. Unterwegs kamen wir noch an einem seitlichen Gletschertor vorbei, welches Dank Markus begehbar gemacht wurde, so dass wir alle nacheinander einen Blick in das Innere des noch verbleibenden Gletschers werfen konnten. Die Farben waren faszinierend und es stimmt einen traurig, wenn man die Wassermassen sieht, die tagtäglich den Gletscher hinterlaufen.
 
Während die Mehrheit der Gruppe nach all diesen Aktionen Sehnsucht nach Kaffee und Kuchen auf der Hütte hatte, gab es eine kleine, feine, durchtrainierte, noch nicht ausgelastete Gruppe von drei Leuten, die noch schnell so nebenbei das Ramoljoch auf dem Weg zur Hütte „mitnahmen“.

Ein schöner Tag mit vielen Erlebnissen endete auf der Hütte. Gegen Abend setzte der Regen, der eigentlich laut unserer kundigen Wetterkundler schon gegen Mittag hätte beginnen sollten, ein, was uns aber jetzt definitiv nicht mehr störte.

Am Sonntag begann der Abstieg nach Obergurgel. Nicht ganz trockenen Fußes erreichten wir nach einer ausgiebigen Heidelbeerpause den Parkplatz. Ein schönes Wochenende mit einer wie immer sehr netten Runde ging zu Ende. Ich bedanke mich im Namen der gesamten Gruppe bei Markus, der uns wieder sicher und gelassen über den Gletscher führte und stets die Ruhe bewahrte!

Text: Astrid Utz
Fotos: Gelatogruppe


Helferfest nach der Wintersaison im Ausbildungszentrum


Um allen, die sich über die Wintermonate beim Wochenendklettern in der Kletterhalle ehrenamtlich eingebracht hatten, den Dank von Vorstand und Beirat zu sagen, war erstmals zum Abschluss ein gemütliches Beisammensein angesetzt. Auch Sektionsmitglieder, die sich immer an unterschiedlichen Stellen ehrenamtlich einbringen, waren zu diesem Treffen eingeladen.
 
Leider kamen dann weniger als erwartet aber Bruno, der die Idee dazu hatte, war der Meinung ein solches Zusammensein müsse erst einmal anlaufen und er ist guten Mutes, dass zu den nächsten Treffen mehr kommen.

Bereichernd war, dass sich Jugendliche und Erwachsene zu diesem Beisammensein einfanden, was ja auch ein guter Weg ist um miteinander und untereinander ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen.
Maultaschen mit und ohne Fleischfüllung waren im Angebot und es gab auch die Möglichkeiten sich mit Käse und Brot zu versorgen.

An Gesprächen fehlte es nicht und alle Beteiligten fanden das Treffen eine gute Möglichkeit sich auszutauschen und so auch in Zukunft den Kontakt auf diese Art zu pflegen.      

rolf constantin


100 Kilometer in 24 Stunden laufen? Unmöglich?


„Schritt für Schritt“ laufe ich mit Gleichgesinnten meinen ersten Megamarsch. Es wird bereits dunkel und ich frage mich, wie es wohl sein wird zum ersten Mal im Leben eine ganze Nacht durchzulaufen. Mein Ziel ist es, so weit zu wandern wie möglich mit der Hoffnung die 100 Kilometer zu schaffen. Doch kurz vor Kilometer 60 wird meine linke Brust von einem stechenden Schmerz durchzogen, so dass nichts mehr geht. Vermutlich bin ich zu schnell gestartet. Mir wird bewusst, hier kannst du nicht weitermachen. Deine Gesundheit geht vor. Meine Befindlichkeit hat meinen enormen Ehrgeiz besiegt. Entspannt esse ich an der Verpflegungsstation Linsensuppe und mache mir Gedanken, wie ich am besten in mein Hotel komme. Ganz relaxt stehe ich nach 30 Minuten auf und merke, dass es mir besser geht. Spaßeshalber gehe ich noch wenige Meter den Marsch weiter bis ich feststelle: Der Schmerz ist weg. Passend zum Megamarsch - Motto: Der Schmerz geht – der Stolz bleibt – mache ich tatsächlich die 100 Kilometer. Am Ziel bin ich unglaublich stolz auf mich. Nicht nur wegen der sportlichen Leistung, sondern was ich mental geschafft hatte: Akzeptieren. Ich habe bei Kilometer 60 akzeptiert, dass ich nicht weitergehen kann. Anstatt dagegen anzukämpfen, wie es sonst meinem Charakter oft entspricht. Ich wurde belohnt damit, dass durch diese entspannte Haltung der Schmerz wegging. Hätte ich mich gestresst mit Ärger, wäre das Stechen mit Sicherheit nicht weggegangen, und ich hätte aufgeben müssen. Ich hatte meine Komfortzone verlassen, indem ich es hingenommen habe: „Es ist, wie es ist.“ Das wurde honoriert und ich habe es am eigenen Leib erfahren: Erst wenn ich etwas akzeptiere, wie es ist, ist eine echte Veränderungs-Entwicklung möglich.
Diese charakterbildenden Lern-Erfahrungen erlebe ich grundsätzlich beim Megamarsch. Mentales Wachstum bedingt solche Grenzerfahrungen außerhalb der Komfortzone.

Mit diesen Inspirationen ist mein neues „Baby“ geboren: Business in Motion – die Firmen- Challenge. Optimale Persönlichkeitsentwicklung und Teambuilding findet statt, wenn wir unsere Komfortzone verlassen.

Ihre Manuela Beck von Mabalance – Business in Motion


Spuren im Schnee – Schneeschuh wandern!!


Am Freitag früh sind wir, mit 9 Personen froh gelaunt in Wiernsheim mit den Autos gestartet. Astrid musste leider kurzfristig absagen. Keine Sorge, wir haben alle auf deinen Frank aufgepasst, in jeder Hinsicht!

1. Als wir in Arztkasten am Parkplatz ankamen wurden sofort die Schneeschuhe angezogen, weitere Jacken übergezogen und die Rucksäcke nochmal kontrolliert. Alles dabei? Los gehts zu unserer Unterkunft ins Lehnberghaus (Bild Lehnberghaus) Der Weg führte, zumindest für die letzten in der Gruppe, durch bereits gespurte Schneewege. Die ersten Fotos wurden von der herrlich verschneiten Gegend gemacht. (Bild verschneite Bäume) Gemütliches Wandern zwischendurch wieder Jacken ausziehen oder etwas Trinken so erreichten wir gegen Mittag unsere Hütte.

2. Nach einer kleinen Suppenstärkung (Bild Elke Suppentrinker) liefen wir noch zum Aussichtpunkt „Lacke“. Zuvor stand die Pflichtübung: Frank unser Bergführer, hat unsere LVS-Geräte gecheckt, ein LVS vergraben und nun lag es an uns den „verschütteten“ schnellstmöglich zu orten. Gar nicht so einfach, aber natürlich sehr wichtig!!
Nachdem alle die „Prüfung“ geschafft haben, ging es zum ersten Aufstieg. Er war nicht vorgespurt und es machte mächtig viel Spaß zu sehen, wie unsere Front ab und zu bis zu dem Knie oder den Schenkeln kurzfristig im Schnee versank. (Bild versunkener Wolfgang) Eine herrliche Aussicht erwartete uns. Natürlich haben wir den dort angebrachten Rahmen genutzt, um Bilder von uns oder den Bergen zu knipsen. (Bild Gruppenbild)
Im Lehnberghaus waren wir alle zusammen im Matratzenlager untergebracht. Das war schlaftechnisch für unsere Elke eine große Herausforderung. Sorry, Elke, nächste Mal versuchen wir nicht zu schnarchen!!

3. In der Nacht hatte es ca. 30 cm geschneit – was für ein wahnsinnige Aussicht: bei uns vor der Hütte mega viel Schnee und unten im Tal sahen wir die grünen Wiesen.
Gut gelaunt aufgestanden, schnell gefrühstückt ging es Bergauf, weiter Bergauf und weiter Bergauf. Schön im Gänsemarsch, mit einzelnen Ausreiser, die unentdeckte Beinkräfte zeigten. (Bild Gänsemarsch) Auf knapp 200hm sind wir umgekehrt – Sicherheit geht vor und wir durften nicht vergessen, dass es Warnstufe 4 angezeigt hatte.  Dann der Abstieg: wie die Wilden kreuz und quer, als wäre eine Horde unterwegs. Die Genießer liefen den Pfad entlang, sahen zart beschneite Zweige und versteckte Höhlen. Die anderen schlitterten durch die Latschenkiefer und genossen die unterschiedlichsten Schneeverhältnisse zwischen den Bäumen und dem freien Feld. Nochmal vorbei an der Aussichtplattform, dort wurde ausgiebig pausiert und die Sonne, den Schnaps und das Vesper genossen. (Bild beim Vespern)
Jeder ist auf seine Kosten gekommen und alle kamen glücklich mit geröteten Wangen wieder an der Hütte an. (Bild vor der Hütte) Als Zwischenmahlzeit wurde gemeinsam der superleckere Kaiserschmarrn vernascht! (Bild Kaiserschmarrn)
Nach dem verdienten Abendessen spielten wir „Heck meck“ und mit allen „Saboteur“. Ein großartiges Spiel, bei dem man taktisch klug seine Wegkarten auslegen muss und erst am Ende bekannt wird, wer von den Mitspielern der Saboteur ist. Zur Belohnung gab es „Gold“.

4. Nach einer „sabotierten Nacht“, mehr kann ich darüber nicht schreiben, gab es Frühstück. Dann gings hoch Richtung Hölltörl. Dort sahen wir erst kürzlich abgegangene Lawinen – bemerkenswert und mit Achtung vor der Natur zu betrachten. Wie hoch der Schnee lag, könnten wir sehr gut an den Wegweiser feststellen. (Bild Wegweiser).

5. Zurück am Lehnberghaus wurde umgestiegen, raus aus den Schneeschuhen und rauf auf die bereitgestellten Rodel. Alles gut festgegurtet, dass keiner etwas verliert – Abfahrt.
Im Sausewind auf der präparierten kurvigen Waldstrecke ging es zurück zum Parkplatz. Nicht ganz ungefährlich, an den Spaziergänger vorbei und bei kurzweiliger max. Geschwindigkeit von 32 Kmh sind alle gesund unten gelandet. Was für eine großartige, lustige Gruppe: Michaela, Rainer, Elke, Frank, Jutta, Manfred, Wolfgang und Eve, wir sagen VIELEN Dank an Frank fürs Organisieren!
„Ja, wenn`s schneller geht, macht es auch nichts!“ ;-) so der Aufruf von Frank, beim Anziehen der Schneeschuhe.
Keine Sorge, wir kommen das nächste Mal wieder mit!

Bericht: Eve Öfner
*Anmerkung vom Berichtschreiber: in diesem Text wurde nichts gegendert, das wäre mir zu kompliziert geworden ……


Hunderte von Besuchern im CongressCentrum – auch wir waren dabei


Immer mehr Vereine klagen über Mitgliederschwund und Nachwuchssorgen. Die Pforzheimer Vereinsmesse „Welcome tot he Team“ wollte diesem Trend entgegenwirken. Vereinen aus der Stadt und dem Enzkreis präsentierten sich daher im Congress- Centrum zu einem ersten großen gemeinsamen Vereinsfest. Alles war vertreten von American Football bis zum Chorgesang, von Fastnachtsvereinen bis hin zum Judo, von Rittern in Rüstung bis hin zur DLRG, vom Naturheilkundeverein bis zu Obst – und Gartenbauvereinen. Selbst Obst- und Gemüse anzubauen, hat inzwischen Konjunktur und ist beliebt. Auch die Kleintierzüchter fehlten nicht.
 
Geplant und letztlich in die Wege geleitet und organisiert hat dieses Treffen die FDP-Stadträtin Andrea Pachaly-Szalay um Vereinen nach Corona eine Plattform zu bieten und diese haben die Vereine genutzt. Auf der Bühne war durchgehende Programm. So präsentierten sich die unterschiedlichsten Vereine und sorgten für einen unterhaltsamen Tag.

Unter den 50 Vereinen war auch die Sektion vor Ort präsent und hatte guten Zulauf. Zwar ging es eng zu, da der Andrang auf das Ereignis eine große Anziehungskraft auslöste.
Nicht nur im Congress-Centrum sondern auch im Eingangsbereich und vor dem Haus waren Aktionen angesetzt, in die sich jeder der wollte, einbringen konnte. Der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Hans-Ulrich Rülke verweilte längere Zeit beim Stand der Sektion. Er selbst ist auch begeisterte Bergwanderer verriet er. Leider will seine Familie nicht so recht mitziehen.

Bei diesem Ereignis dabei zu sein verdankte die Sektion dem rührigen stellvertretenden Vorsitzenden Bruno Kohl, der keine Gelegenheit auslässt, um die Sektion zu präsentieren. Ihm dafür herzlichen Dank. Unterstützt hat ihn Kathrin Kulocik.

Laut Auskunft der Initiatorin, die über Sponsoren für freien Eintritt sorgen konnte, soll die Vereinsmesse nach dem gelungenen Start auch in Zukunft stattfinden. Außerdem sollen die Vereine über ein zentrales Internetportal in Zukunft erreichbar sein.    

rolf constantin 


Wir trauern um zwei Mitglieder, denen wir in der Sektion Vieles verdanken


Fast 50 Jahre war Prof. Dr. Gerhard Häussler Mitglied in der Sektion Pforzheim. Neun Jahre davon, von 1988 bis 1997, als stellvertretender Vorsitzender. Er war daneben Wegbereiter und Motor der Region Nordschwarzwald und von 1978 bis 1997 Geschäftsführer der Industrie – und Handelskammer IHK Nordschwarzwald. Die 1973 gebildete Region musste erst zusammenwachsen und das war nicht einfach. Er hat in der Region manches auf den Weg gebracht. So die IHK Umweltakademie mit der Geschäftsstelle in Freudenstadt, das Weiterbildungszentrum in Pforzheim und er setzt sich auch für die Fusion zur Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft ein.

1934 in Pforzheim geboren, legte er sein Abitur am ReuchlinGymnasium ab, studierte danach Volkswirtschaft mit der Fachrichtung Maschinenbau und begleitete 35 Ehrenämter. Mit seiner Frau Renate und seinen Kindern Andreas und Renate war er viel in den Bergen unterwegs. So kam es auch, dass er über Walter Witzenmann den Weg zur Sektion Pforzheim fand und sich für das Ehrenamt als stellvertretender Vorsitzender zur Verfügung stellte. Er war stets ein verlässlicher Ansprechpartner und strahlte trotz vieler Ämter eine Ruhe aus, die wohltuend war. Die Sektion ist ihm von Herzen für seinen engagierten Einsatz und seine Leidenschaft für die Berge dankbar und wird dies nicht vergessen.

Gleichzeitig musste die Sektion mit dem Tod von Friedbert Mall von einem langjährigen Mitglied und einem umsichtigen und mit Begeisterung verantwortlichen Fachübungsleiter Abschied nehmen. Bereits am 1. Januar 1972 trat er in die Sektion ein und konnte so noch seine 50- jährige Mitgliedschaft begehen. Der Alpinismus und das Bergsteigen waren für ihn eine Leidenschaft, die er als Bergsteiger unter Beweis stellte. Auch Skifahren begeisterte ihn. Bis 2004 war er Fachübungsleiter und hat mit tollen Tourenangeboten und Ausfahrten das Vereinsleben der Sektion entscheidend mitgeprägt. Bescheidenheit und Zuverlässigkeit waren Tugenden, die ihn auszeichneten. Für die Sektion war er eine große Bereicherung und so werden alle, die mit ihm zu tun hatten, ihn immer in bester Erinnerung behalten.
In großer Dankbarkeit mussten wir nun auch von ihm Abschied nehmen.

Was bleibt ist ein Dank für seinen unermüdlichen Einsatz für die Sektion Pforzheim und die Erinnerung an einen lieben Menschen dessen Bergbegeisterung sein Leben prägte.

rolf constantin


Skitouren rund um die Pforzheimer Hütte


Noch etwas verschlafen auf Grund der frühen Uhrzeit, dafür aber voller Vorfreude trafen sich Anais, Jo, Jürgen, Manuel, Karl und Steffen um unter der Leitung von Markus und Alex ins Sellrain zu fahren. Das Gepäck und die Ausrüstung wurde zügig auf die zwei Autos verteilt und schon konnte die Fahrt nach St. Sigmund beginnen. Die Anreise verlief reibungslos und es blieb somit noch genug Zeit für eine entspannte Kaffeepause. Nach Ausrüstungs-check ging es bei strahlenden Sonnenschein in Richtung Pforzheimer Hütte. Entgegen aller Befürchtungen lag genug Schnee um direkt vom Parkplatz mit Ski/Snowboard an den Füßen aufsteigen zu können.

Nach ca. 3 Stunden durch das ruhige Gleischertal erreichten wir unseren Stützpunkt für die folgenden Tage, die Pforzheimer Hütte. Kurze Stärkung, danach ging es noch ein Stück Richtung Samerschlag, nach weiteren 400 Höhenmeter zwang uns die schlechter werdende Sicht und die fortgeschrittene Zeit zur Umkehr. Nach dem guten Abendessen wurden die verschiedenen Tourenmöglichkeiten besprochen, Wetter und Lawinenlage gecheckt, zusammen entschieden wir uns für die Südliche Sonnenwand. Nach reichhaltigem Frühstück starteten wir wiederum bei herrlichen Winterwetter in Richtung Sonnenwand. Anfangs ohne großen Höhengewinn dafür aber 4 km Strecke, wurde es langsam aber stetig immer steiler und anspruchsvoller. Nach ein paar schwierigen Spitzkehren erreichten alle glücklich das Skidepot auf 3000 Metern. Auf Grund der Steilheit des Geländes und der sehr unterschiedlichen Schneeverhältnissen war die richtige Abfahrtsroute nicht einfach zu finden, letztendlich ging es aber doch viel besser als befürchtet. Auf Grund des schönen Wetters und den verlockenden Abfahrtsspuren machte sich ein Teil der Gruppe noch an den Aufstieg zur Rosskarscharte, der Rest entschied sich für die Abfahrt zur Hütte um den Tag auf der Sonnenterrasse ausklingen zu lassen.

Weitere 300 Höhenmeter Aufstieg zur Rosskarscharte wurden mit einer tollen Aussicht und Abfahrt bei erstaunlich gutem Schnee belohnt. Auf der Hütte angekommen blickten wir zufrieden auf den traumhaften Tourentag zurück, entspannten etwas und freuten uns aufs Abendessen. Die Tourenplanung für den letzten Tag war schnell entschieden, der Zwiselbacher Roßkogel mit anschließender Abfahrt nach Haggen sollte es sein.

Am nächsten Morgen bei kaltem Wind, aber wiederum Sonnenschein gings durchs Walfeskar in Richtung Zwiselbacher Roßkogel. Jeder in seinem eigenem Tempo und mit Harscheisen kämpften wir uns durch die teilweise eisige, steil angelegte Aufstiegsspur stetig nach oben. Nach kurzen Zweifeln ob wir wirklich bis zum Gipfel gehen wollen, motivierte uns Markus es doch zu probieren. Zum Glück wie sich schnell zeigte, denn es war weniger anspruchsvoll und viel kürzer als gedacht. So standen wir kurze Zeit später alle gemeinsam und sichtlich zufrieden am Gipfelkreuz des Zwiselbacher Roßkogels!

Ein toller Moment für uns als Team! Nach windstiller Gipfelrast und dem Eintrag ins Gipfelbuch machten wir uns bereit für die lange Abfahrt nach Haggen. Etwas angespannt wegen den berüchtigten Zwingen fuhren wir ab, die Verhältnisse waren aber sehr gut , so dass wir alle unbeschadet in Haggen ankamen.
Zu unserem Erstaunen war es sogar möglich über den Wanderweg mit den Ski bis zum Parkplatz in St. Sigmund abzufahren. Anschließend machten wir uns zügig an die Heimfahrt, nach einem Zwischenstopp in Merklingen erreichten wir um 19.45 Uhr Pforzheim.

Fazit: Ein tolles Skitourenwochenende auf unserer Sektionshütte, eine super coole Gruppe, alles bestens und entspannt organisiert durch Markus und Alex!


24 Stundenwanderung wieder ein voller Erfolg- Beteiligung groß – Weg führte in einer großen Runde durch den Enzkreis bis ins Albtal.


Gemeinsam unterwegs durch die Weinberge von Keltern, dem Pfinztal, hinüber ins Albtal und durch das Holzbachtal, Straubenhardt und über Gräfenhausen zurück zur Heidenheimer Straße. So verlief die neunte 24 Stundenwanderung des Alpenvereins der Sektion Pforzheim in Zusammenarbeit mit Stadt und Enzkreis. Zunächst gab es 195 Anmeldungen. Durch Absagen blieben dann 177 Frauen und Männer übrig, die das Wagnis eingingen. Über die Hälfte der Teilnehmer erreichten das Ziel beim SV Kickers Pforzheim. Der jüngste Teilnehmer, der die Tour mitlief, war mit elf Jahren Maximilian.

Häufig sind es ganze Gruppen, die dieser Event begeistert jedes Jahr mitzumachen. Während 30 Teilnehmer unter 30 Jahren waren, gab es aber auch 15 Teilnehmer mit über 70 Jahren, die sich der knapp 21 Stundentour stellten. Die Frauen waren mit 72 Teilnehmerinnen stark vertreten. Die Leitung und die nicht einfache Organisation lag in den bewährten Händen von Bruno Kohl und Martin Hämmerle.

Die meisten Teilnehmer wissen, was auf sie zukommt. Doch gibt es immer weder Passagen, die nicht ganz einfach zu bewältigen sind. Immerhin waren über 1500 Anstiege und 1500 Abstiege zu bewältigen. Begleitfahrzeuge sorgten für ausreichend Getränke, wie Mineralwasser, Apfel – und sonstige Fruchtsaftschorle, Obst und Müsliriegel damit der Blutzucker nicht unter den grünen Bereich fiel. Alle zwei bis drei Stunden gab es eine Verpflegungspause als Verschnaufpause.

Die anspruchsvolle Tour hat sich inzwischen zu einem Selbstläufer entwickelt, erfordert aber neben den Wanderführern viele weitere Helferinnen und Helfer, die sich einbringen, damit ein solches Unternehmen gelingen kann. Das einmalige Naturerlebnis erfreut viele Teilnehmer und weckt in manchen die Lust und Freude sich in Zukunft mehr durch Wald und Wiesen zu bewegen. In 24 Stunden alle Phasen eines Tages zu erleben, ist für sie spannend und interessant und auch das Gemeinschaftsgefühl kommt dabei nicht zu kurz. Natürlich gibt es auch Teilnehmer, die nicht die ganze Strecke durchhalten können. Daher stiegen auch einige bereits aus als die Nacht hereinbrach. Erspart blieb ihnen dabei die härteste Etappe von Mahlberg nach Frauenalb, wo es bei der Klosterruine eine wärmende Tomatensuppe gab, die dann nochmals für einen Energieschub sorgte, um die restliche Strecke anzugehen. Beim Heraufdämmern des neuen Tages ging es in der Morgensonne nach Pfinzweiler. Ein ausgiebiges Frühstück bei den Frühaufstehern des Fußballvereins sorgte hier für eine weitere Kräftigung, um den Rest des Weges zurück zum Ausgangspunkt zu schaffen.

Schon etwas abgekämpft und müde kämpfte sich mancher in der langen Schlange der Wanderer in Richtung Kickers zur Heidenheimer- Straße zum Ziel. Eine weitere Mahlzeit und passende Getränke mobilisierten aber dort wieder rasch die schwindenden Kräfte. Muskelkader blieb nicht aus und auch mancher wunde Zeh musste versorgt werden. Trotzdem waren alle Gesprächspartner bereit auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Auch der erste Bürgermeister aus Baden – Baden, Alexander Uhlig, war wieder unter den Wanderern dabei und schaffte die gesamte Strecke.

In diesem Jahr gab es auch wieder eine große Tombola. Viele Preise vom Schwarzwald Tourismus, Gasometer und weiteren Sponsoren kamen unter der Glücksfee Maximilian sowie Sybille Kohl, dem Vorsitzenden und Bernhard Zelinka zur Verteilung. Darunter eine Ballonfahrt und ein Gutschein für zwei Tage auf dem Pforzheimer Berghaus neben einer Reihe anderer Gewinne vom Besuch des Schmuckmuseum bis hin zum Gasometer mit der Neubespannung der alten Stadt Pergamon. Der Vorsitzende dankte allen, die sich auch in diesem Jahr auf den gemeinsamen Weg machten und vor allem dem Organisationsteam und den vielen Helferinnen und Helfern, die die Wanderer begleiteten und so den Event erst ermöglichten.                        

rolf constantin

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