Natur & Umwelt


Umwelt


Klimaschutz in der Sektion Pforzheim


Wo wollen wir in der Sektion die Klimaschutzhebel ansetzen?

Wie bereits ausführlich in den Sektions-Mitteilungen 2022/2 berichtet, ist der DAV auf den Weg zur Klimaneutralität gestartet. Auch unsere Sektion Pforzheim ist mit unserem neuen Klimaschutzkoordinator Uwe Lambrecht nun auf diesen Zug aufgesprungen um bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Damit ist er einer von knapp 200 bereits im DAV gemeldeten Klimaschutzkoordinator*innen und wir sind eine der rund 180 Sektionen die am Roll-Out zum Bilanzierungstool teilgenommen haben.

Um im begonnenen Terminus zu bleiben, müssen nun auch unsererseits etliche Weichen gestellt werden. Wie berichtet bildet die 2022er Bilanzierung die Basis der angestrebten... naja, eigentlich geforderten 30%igen Emissionsreduzierung bis 2026. Für uns heißt das, wir müssen, as best as possible, die Bilanzierung für 2022 nachholen und gleichzeitig bereits jetzt schon für CO2-Verursacher, bei denen wir erhöhte Emissionen vermuten oder bereits kennen, direkt Maßnahmen anstoßen und einleiten um diese zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, um so dem Klimawandel entgegen zu wirken.

Dabei steht
VERMEIDEN vor REDUZIEREN vor KOMPENSIEREN
Im DAV sind einheitliche Systemgrenzen für die Bilanzierung definiert worden. Diese gelten sowohl für den Bundesverband, wie für den Landesverband und natürlich auch für die Sektionen. Diese werden wiederum aufgesplittet in die Organisatorische Grenzen: Geschäftsstelle, Hütte, Kletterhalle und Sonstiges (wie Wegeinfrastruktur, sonstige Sportanlagen)

Innerhalb jeder der Organisatorischen Grenze wird dann wiederum zwischen Operationalen Grenzen unterschieden und jede für sich ist zu bilanzieren. Oder anders ausgedrückt, bietet Potential zur CO2-Vermeidung oder -Reduzierung.

Ihr fragt Euch sicher was könnt Ihr schon dazu beitragen? Recht viel, denn nur gemeinsam schaffen wir es das der Zug „Klimaneutralität“ pünktlich und erfolgreich 2030 sein Ziel erreicht.

Da wäre z. B. das bereits bei der Anfahrt zu einem Treffpunkt für eine Sitzung, Tour oder Wanderung Fahrgemeinschaften gebildet werden, öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden oder der Eine oder Andere die Wanderung bereits an der Haustür startet. Oder, muss es immer ein gehobenes Hotel bei einer Mehrtagestour sein? Es muss ja nicht gleich die Übernachtung im Freien oder Camping sein, denn auch unsere DAV Hütten bieten alles was wir nach einer erlebnisreichen Wanderung in den Bergen benötigen, und ... in den meisten unserer Hütten werden äußerst schmackhafte Gerichte angeboten mit Zutaten aus lokalem Anbau, lokaler Produktion.

Was machen wir! Anfang des Jahres ist der Vorstand, sind alle Fachübungsleiter, Bergführer, Wanderführer in einer Veranstaltung informiert und angehalten worden, bereits in der Planungsphase einer Sitzung, einer Veranstaltung, einer Tour, und letztlich auch in deren Verlauf die Thematik CO2-Emission zu beachten. Reisedaten sind zu erfassen und in das Bilanzierungstool einzutragen. Es wird untersucht und überprüft, inwieweit wir unsere Gebäude, die Geschäftsstelle, die Kletterhalle, aber auch unsere Pforzheimer Hütte noch klimaneutraler gestalten können.

Seitens dem DAV Dachverband besteht z. B. die Forderung, dass alle DAV Einrichtungen ab 2023 nur noch mit klimaneutraler Energie versorgt werden sollen.

Aber es sind nicht nur die großen Dinge um die wir uns kümmern, auch die kleinen Dinge – wie Büromaterial, Müllvermeidung etc. - schauen wir uns im Laufe der nächsten Wochen und Monate genau an, wie und wo wir CO2-Emissionen vermeiden oder zumindest reduzieren können.

Ist Euch etwas aufgefallen, habt Ihr eine Idee, wir sind dankbar für jeden Hinweis/Tipp, wie wir Emissionen vermeiden bzw. reduzieren können. Schreibt uns gerne an
bruno.kohl@alpenverein-pforzheim.de oder an
uwe.lambrecht@alpenverein-pforzheim.de.


Fahrplan für echten Klimaschutz


Bis 2030 ist der DAV klimaneutral – by fair means. Das bedeutet: Es kommt nicht nur aufs Ziel an, sondern auch auf den Weg und die Hilfsmittel. Wir erklären, welchen Weg der DAV beim Klimaschutz einschlägt.
Nach der Selbstverpflichtung zum Klimaschutz auf der Jubiläums- Hauptversammlung 2019 arbeiteten zwei Projektgruppen an einer übergeordneten Klimaschutzstrategie und einem detaillierten Klimaschutzkonzept. Beide Papiere wurden auf der Hauptversammlung im Oktober 2021 in Friedrichshafen mit großer Mehrheit angenommen.

Eckpunkte Klimaschutzstrategie
Alle Aktivitäten des DAV werden geprüft, der Klimaschutz mit hoher Priorität berücksichtigt. Das zentrale Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ soll den CO2-Fußabdruck in den Jahren bis 2030 immer weiter verkleinern.
Die Klimaneutralität bis 2030 soll vorrangig mit Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen erreicht werden, Kompensation erst danach erfolgen.
Das Klimaschutzkonzept beschreibt wesentlich das Vorgehen im Verband und die „Werkzeuge“, mit deren Einsatz in den nächsten Jahren möglichst viele Emissionen in den Gliederungen des DAV (Bundesverband, regionale Gliederungen wie Landes- /Bergsportfachverbände, Sektionentage, Sektionen) vermieden oder reduziert werden sollen.

Kernelemente Klimaschutzkonzept
Möglichst für 2022 erfassen die DAV-Gliederungen ihren CO2-Ausstoß in einer Emissionsbilanzierung. Das dafür vom Bundesverband zur Verfügung gestellte einheitliche Instrument berücksichtigt die Vorgaben des international anerkannten Greenhouse Gas Protocols. Die gewonnenen Referenzwerte dienen dazu, die Wirksamkeit der Klimaschutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen. Diese und weitere Bilanzierungen im jährlichen oder zweijährlichen Rhythmus bestimmen auch das jeweilige zweckgebundene Klimaschutzbudget der DAV-Gliederungen.

2023/2024 speisen sich die Klimaschutzbudgets aus dem DAV-internen CO2-Preis von 90 € pro Tonne CO2-Ausstoß. Für 2025/2026 erhöht sich der CO2-Preis auf 140€ pro Tonne, für die Folgejahre wird er von der Hauptversammlung neu festgelegt. Die Klimaschutzbudgets finanzieren Klimaschutzmaßnahmen, um den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern und die Emissionen kontinuierlich zu verkleinern. Die Kompensation verbleibender Emissionen über zertifizierte Projekte außerhalb des DAV ist erst ab 2030 vorgesehen.
Der seit 2021 erhobene Klimaeuro (pro Vollmitglied ein Euro) fließt in den verbandsübergreifenden DAV-Klimafonds, der aktuell (Pilot-) Projekte mit Vorbildcharakter innerhalb der Sektionen fördert und auch sektionsübergreifende Maßnahmen wie Beratungsleistungen durch den Bundesverband finanziert. Neue Richtlinien zur Förderung aus dem DAV-Klimafonds wird die Hauptversammlung 2022 beschließen.
Zwischenziele: Bis 2026 reduzieren die DAV-Gliederungen ihre Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2022 um 30 Prozent. Die Hauptversammlung 2023 soll weitere Reduktionsziele für die Jahre 2028 und 2030 festlegen.

Selbstverpflichtungen mit Signalwirkung: Verzicht auf Kurzstreckenflüge unter 1000 Kilometer Luftlinie ab 2022 (Abweichungen nur in zwingenden Ausnahmefällen); hundertprozentige Nutzung von zertifiziertem Ökostrom in allen DAV-Einrichtungen mit Netzanschluss ab 2023.
Ab 2022 werden Klimaschutzkoordinator*innen in den DAV-Gliederungen benannt. Sie sollen die Emissionsbilanzierung koordinieren, Klimaschutzaktivitäten entwickeln und deren Umsetzung unterstützen. Bereits erarbeitete Kataloge von Klimaschutzmaßnahmen für Aktivitäten in den Bereichen Mobilität (z.B. Anreise mit Öffis, Sektions- oder Carsharing-Bussen, Bergbusse), Infrastruktur (z.B. Photovoltaikanlagen auf Kletterhallen/Geschäftsstellen), Verpflegung & Ernährung (z.B. Rezeptesammlung klimafreundliche Gerichte für Hütten und Kletterhallen), Kommunikation und Bildung (z.B. Schulung & Beratung für Sektionen, kontinuierliche Information) sollen die DAV-Gliederungen darin unterstützen, passende Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.
Das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 gilt auch für die DAV Summit Club GmbH. Für das DAV-Tochterunternehmen wird jedoch aufgrund der speziellen Situation als Marktteilnehmer ein eigenständiges Konzept entwickelt.

Die Projektgruppe Klimaschutz wird den Weg zur Klimaneutralität weiter begleiten. Wichtig ist ein möglichst einheitliches Vorgehen in allen Gliederungen des DAV, denn die Anstrengungen für den Klimaschutz können nur gemeinsam gemeistert werden. Der Fahrplan steht, nun heißt es: sich auf den Weg machen und den Klimaschutz engagiert und motiviert anpacken.

Weitere Infos zum Klimaschutz im DAV unter alpenverein.de/wirfuersklima


Bahn und Berg

Wir lieben die Berge! Bahn und Alpenverein sorgen für den idealen Bergurlaub, ohne Stress, sicher und entspannt und mit viel Genuss. Immerhin geht es um die schönsten Tage mit Familie und Freunden - und mit viel frischer Luft. Frei unterwegs sein in einer faszinierenden Natur mit sanften Bergwiesen und schroffen Gipfeln.

 

Wir schützen die Natur! Der Deutsche Alpenverein ist ein bundesweit anerkannter Naturschutzverband. Logisch, dass Deutsche Bahn und Alpenverein schon seit Jahren gemeinsam in die Berge gehen.