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Alte News/Berichte



Die Sellrainer Hüttenrunde zum ersten Mal auf der CMT.


Nach 3 Jahren Pause hat die CMT (Caravan Motor Touristik) in Stuttgart wieder Ihre Pforten geöffnet. Gemeinsam mit den Sektionen Reutlingen (Verwallrunde) Stuttgart (Stuttgarter Weg) und Schwaben (Silvretta-Runde) präsentierten wir von der SHR die Sellrainer Berge mit den schönen hochalpinen Wegen in den vorderen Stubaier Alpen. Im Rahmen der drei Thementage der CMT mit dem Motto Fahrrad- & Wanderreisen war unser Gemeinschaftsstand in Halle 9. Der Zuspruch war überwältigend. Viele fachkundige Besucher (Bergsteiger, Trekker und Wanderer) war unser Gebiet nicht bekannt. Vor allem, so nah an Süddeutschland haben viele die Region Sellraintal nicht vermutet.

Auch die wunderbar renovierten DAV Hütten konnten wir ins richtige Licht setzten. Der Januar ist der richtige Monat um die Menschen mit Anregungen zu Ihrer persönlichen Tourenplanung im Sommer zu gewinnen. Unsere Borschüren und Informationsblätter wurden vom Standteam fleißig verteilt und auch für kleine und große Kinder gab es eine Süßigkeit. Die Info zu Tierspuren hat den kleinen Besuchern besonders gut gefallen.

Auch für viele Skitoureninteressierte, war es eine Überraschung, wie nah die bis zu 3000 m hohen Skitourenberge sind und dass unsere Hütte auch im Winter geöffnet haben. In den Gesprächen war ebenfalls zu entnehmen, dass nicht so überlaufene Regionen gerne bevorzugt werden. Wegstrecken die länger als 5 Tage dauern wurden seltener nachgefragt. Vor allen die Variabilität für Tourenplanungen (3 bis 9 Tage) konnte punkten. Ob 3 Tage oder 7 Tage, immer wieder kommst Du, bei richtiger Planung, an einer Haltestellte der Öffis oder am Parkplatz von Deinem Fahrzeug heraus. Allein die Tatsache das Du Dich von Baden-Württemberg oder Bayern aus, morgens in die Bahn setzt und so ankommst dass es für einen Hüttenanstieg noch zeitlich reicht, hat viele Besucher begeistert. Im Rahmen des im DAV angestoßenen Projekt „Klimaneutral bis 2030“ können wir die Werbetrommel rühren.

Ohne das Helferteam mit Kathrin Kulozik, Martin Hämmerle, Michael und Joachim Becker, Thomas Thomsen, Helmut Götter, Sektion Dinkelsbühl, Frank Haase und Bruno Kohl wäre die Aktion nicht möglich gewesen. Vielen Dank nochmals für den tollen Einsatz. Nach der CMT ist vor der CMT und so planen wir für den Sa. 13.01.2024 bis Mo.15.01.2024 den nächsten Messeauftritt. Wer Lust hat uns zu unterstützen ist jederzeit willkommen.

Viele Grüße, Euer Bruno Kohl
„Kümmerer der Aktionsgemeinschaft Sellrainer Hüttenrunde“.


Wanderausflug nach Hornberg


Auch dieses Jahr im September trafen sich wieder gutgelaunt alte und neue Wanderfreundinnen und -freunde für vier Tage in Hornberg, hoch über dem schönen Gutachtal im Hotel „Schöne Aussicht“. Besonders freuten wir uns über die „Neuen“, waren sie doch über das Angebot der Seniorenwanderungen zum DAV gekommen. Es trafen sich 12 Teilnehmer.

Da die deutsche Bahn rechtzeitig zur Urlaubszeit dafür gesorgt hatte, dass im Gutachtal kein Zug mehr fuhr, reisten dieses Mal alle mit dem Auto in Fahrgemeinschaften an.
Gleich am Donnerstagnachmittag waren wir schon unterwegs. Vom mystischen Blindensee aus mit Wanderführer Otto Effinger vom SWV Hornberg auf dem Westweg, Richtung Süden, übers Hochmoor ins Café „Näbbe Duss“.

Der 2. Wandertag bot eine großartige Wanderung auf dem Hornberger Mühlenweg durchs Reichenbachtal hinauf zum Schwanbachtal. Nach einem kurzen Regenguss legten wir einen Stopp in „Andis kleinem Gasthof“ein. Das Profil der Wanderstrecke wies mehr als 500 Höhenmeter Auf- und Abstieg über 15 km Länge auf – teilweise auf sehr schmalen Waldpfaden, was wunderschön war.
Am 3. Tag “goss es aus Kübeln“. Am Stöckleswaldturm konnten wir uns im Gasthof etwas aufwärmen und auch trocknen, dann wanderten wir auf einer Abkürzung zur Nußhurtkapelle. Dort legten wir noch eine kleine Gesangspause ein.

Am letzten Tag, dem Abreisetag war die Wanderung dann etwas kürzer. Bei schönstem Wetter führte die Wanderung auf dem „Augenblicksweg“ zum großen Herbstfest der Gemeinde Oberharmersbach. Das Festzelt stand neben einem zum Gasthof und Ferienheim umgebauten alten Waldbauernhof. Nach reichlichem Genuss von Gemüseeintopf, Kuchen und Torten wurden die Kalorien beim Aufstieg zum Parkplatz gleich wieder abtrainiert.
Besonders gefreut haben wir uns alle über Ottos perfekte Organisation. Er hat es doch fertiggebracht, die Wanderungen so gut zu planen, dass unsere beiden „älteren Herren“ (über 80 Jahre und gehbehindert) mit dem Auto zu jeder Einkehr mit uns zusammentreffen konnten und dazu noch mit einem sehr schönen kleinen „Spaziergang“ belohnt wurden. Beide wollten, wie auch in den letzten Jahren, unbedingt wieder dabei sein „wegen der guten Luft – und der Ruhe im Wald – und der netten Gesellschaft“. Wenn das kein Lob ist auf den Schwarzwald und seine Wanderführer!

20.11.2022, Brigitte Wörle, Andrea Stöhrer


Arco


Im Frühherbst, die Ruhe und die letzten Sonnenstrahlen genießen.

Der Bergsteiger Sommer ist vorbei, der Herbst kündigt sich an. Nun noch einmal Sonne tanken, entspannen, einfach 3-4 Tage Dolce Vita, auf geht’s nach Arco an den Gardasee. Der Klassiker schlechthin. Im Sommer überlaufen, im Herbst ein Genuss. Ein bisschen Sportklettern, easy Mehrseillängen, biken, chillen, baden… nach was einem gerade so ist. Einfach schön.

Am Ankunftstag genossen wir am Spaggia delle lucertole gleich unterhalb von Torbole zuerst noch ein erfrischendes Schwimmen gegen hartnäckige Strömung bei untergehender Sonne.

Den nächsten Tag ließen wir gemütlich angehen, ausgiebig Frühstücksbuffet… Dann ne Runde Pool. Okay… Cardio ist bereit für zartes Sportklettern. Am familienfreundlichen Falesia San Martino tasten wir uns nach Verletzung behutsam in die Materie Klettern zurück. Körper ok, Psyche hat noch Nachholbedarf.

Der dritte Tag bescherte uns eine chillige Mehrseillängentour. Genau das richtige für Lädierte und Untrainierte ,-)
Die Belleza delle venere* bescherte uns eine chillige Genusstour. Die Venus haben wir zwar nicht gefunden, dafür dann umso mehr nette Schnäppchen beim bummeln im Altstädtchen.

Tag vier: der Herr schwang sich aufs Radel, die Damen in die Eisdiele. Der 1778 m hohe Monte Varanga war das Ziel. Tipp für Rennradler, bis fast 1700 m ist geteert. Von Arco weg ein bisschen warm radeln bis es dann in Torbole bei Hotel Ifigenia an den Berg geht. 48,5 km bei 1778 Höhenmeter. Einfache Wegfindung, anstrengende, aber lohnende Trainingstour. Es lässt sich meist schön gleich bleibend rhythmisch treten. Tipp auch für Downhiller… im unteren Bereich Richtung Nago zweigen coole Trails ab.

So, die Pasta, das Eis und den Rotwein haben wir uns verdient. Gefüllt mit schönen Eindrücken und Erinnerungen ging’s dann wieder heim nach Pforzebach.

Jörg Tanneberger


„Klettern für Handicaps“ im Walter Witzenmann Haus


Unsere Aktion „Menschen mit Behinderung“ ermöglich seit 12 Jahre den Zugang zum Klettersport. Wir sind eine kleine Gruppe von begeisterten Mitgliedern unserer Sektion, die von Beginn, dieses Angebot begleiten.
Allesamt haben wir uns neben den einfachen klettertechnischen Bereichen, der besonderen Herausforderung gestellt, Menschen mit Handicap zu sichern.
Das Angebot wird derzeit bevorzugt von Beschäftigten der WfB in der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis wahrgenommen.
Aber auch die offenen Hilfen der Lebenshilfe und der Familienentlastende Dienst vom Caritasverband Pforzheim, kommen mit Gruppen, um die einfacheren Routen unserer Kletterhalle und des Boulderbereichs zu nutzen.

Alle 2 Wochen im Frühherbst bis zum Sommerbeginn findet dienstags Klettern für Handicaps statt.

Wer hat Lust mitzumachen? Wir können noch Unterstützung beim Sichern und bei der Vorbereitung der Kletterhalle gebrauchen.

Wenn Du Dir die Zeit einplanen kannst und Dir der Hallenklettersport nicht fremd ist, würden wir uns freuen, wenn Du unser kleines Team verstärkst.

Einfach anrufen oder an einem der Termine vorbeikommen.
Ansprechpartner:
Verein Förderung Behinderter Menschen Pforzheim.
Bruno Kohl Telefon 07231 73928 oder
E-Mail: kohl.sybk@arcor.de


Flims. Aktiver Kurztrip


11.08.23: MTB Trailtour durch die Rheinschlucht
Gestartet wird in Flims und auf Trails geht’s im Auf und Ab oberhalb der Rheinschlucht entlang. Etliche schöne Aussichtspunkte säumen den Weg bis dieser steil hinab und (für uns) teilweise nicht fahrbar zum Fluss führt. Dort geht es über eine schmale Bahnbrücke auf die andere Seite auf einen Trail entlang des Rheins. Hier sollte man sich vor Start der Tour über die „Öffnungszeiten“ des Trails für Radfahrer erkundigen, dieser ist zeitweise für diese gesperrt!
Nach der schönen Strecke am Rhein entlang radelt man auf guten Schotterpisten wieder Richtung Flims zurück. Wir machen noch einen kleinen Umweg zum wunderschönen Caumasee und gönnen uns ein Bierchen am Strandlokal.

Strecke: 35 km
Höhenmeter: 1280 m auf und ab

 

12.08.23: Kombinierte Klettersteig-Bergwanderung
Heute geht’s mit dem Bus (mit Gästekarte kostenfrei) von Flims bis nach Fidaz. Hier ist der Einstieg zum Klettersteig „Pinut“. Dieser führt sehr abwechslungsreich über 1,7 km und 700 HM auf die Hochebene Flimserstein. Von dort auf dem Grat entlang zum Gipfel des 2675 m hohen Gipfel des Cassons. Dann der Abstieg zur Segneshütte, die etwas Verwirrung bei uns stiftete da man hier über ein Bestellterminal seine Bestellung aufgibt. Hüttenromantik a la Mc Donalds? Der Rückweg führt uns auf dem Wasserweg „Trutg dil Flem“ wieder zurück nach Flims. Mit seinem teilweise spektakulären Wasserlauf wird hier
der Abstieg nochmals zu einem tollen Erlebnis.

Strecke: 22,5 km
Höhenmeter: 1680 m auf und ab

 

13.08.23: MTB Tour auf die Alp Mora und zu den Strudeltöpfen
Startpunkt ist wieder Flims und wir lassen es erst mal flott auf der Straße bergab bis nach Trin Dorf laufen. Dort beginnt dann die erst moderate dann jedoch heftige Auffahrt zur Alp Mora. Dort angelangt wird man mit einem schönen Ausblick belohnt und ein Wanderweg führt in ca. 10 minütigem Fußmarsch zu den Strudeltöpfen die herrliche Erfrischung bieten.
Der Rückweg führt auf superschönen alpinen Trails erst am Berg entlang und dann bergab bis nach Bargis. Dort kann man sich in einem Bergrestaurant erfrischen bevor man es auf der Straße nach Flims ausrollen lässt.

Strecke: 45 km
Höhenmeter: 1980 m auf und ab

 

14.08.23: Baden am Crestasee und Heimfahrt
Vor der Heimfahrt gönnen wir uns noch einen Badeaufenthalt am Crestasee. Diesen kann man nur zu Fuß erreichen und wir genießen das herrliche, glasklare, erfrischende Wasser bevor wir ins Auto steigen und wieder nach Hause fahren. Der Kurzurlaub war herrlich erlebnisreich und Flims kann man als Startpunkt für zahlreiche Aktivitäten wärmstens empfehlen!

Text & Bilder: Andrea Kern


Livinio


Top Bikeausfahrt

Im Juli war es endlich wieder soweit: Die Mountainbike-Gruppe brach zu ihrer alljährlichen Ausfahrt auf. Diesmal ging es nach Italien, nach Livigno in der Lombardei. In der Bei Mountainbikern ist Livigno längst kein Geheimtipp mehr. Langgezogen und schmal schmiegt sich der Ort auf 1.800 Metern in ein abgeschiedenes Tal, das jahrhundertelang nur von Süden her erreichbar war und heute durch einen Tunnel im Norden mit der Schweiz verbunden ist.
Auch wir fahren durch diesen Tunnel und erleben einen kleinen Schock: Der rund neun Kilometer lange Stausee Lago di Livigno, an dem sich die Straße entlang schlängelt, führt nur noch sehr wenig Wasser, große Teile des Sees liegen sogar ganz trocken. Ein Bild, das wir in den nächsten Tagen immer wieder sehen werden. Extreme Wasserknappheit prägt diesen Sommer in Italien.

Gleich nach unserer Ankunft starteten wir zu einer Nachmittagstour. Wir machten einen kleinen Umweg über den Lago di Livigno, nutzten dort die entstandenen Trampelpfade, um mit unseren Rädern über den trockenen Seegrund zu fahren. Schnell ließen wir diese nachdenklich stimmende Situation hinter und fuhren ostwärts bis hoch bis zum Passo di Alpisella von dort rasant bergab zum Lago di San. Die Rückfahrt der Aufwärmrunde führte über den Passo Trela und einige nette Trailpassagen, die uns wieder zurück nach Livigno brachten.
Im Ort reihen sich schmucke Holzchalets entlang der langen Fußgängerzone. Hier pulsiert das Leben, Wanderer, Mountainbiker, Kletterer und Höhentrainer bevölkern die Straßen auf der Suche nach Schnäppchen in den zahlreichen Outdoor-Geschäften, denn Livigno verdankt seiner Abgeschiedenheit den Status einer zollfreien Zone.
Aber auch die Eisdielen, Vinotheken und Restaurants sind gut besucht, und so gibt man sich bei schönem Wetter gerne dem Dolce Vita hin und bestaunt das bunte Treiben.
Am zweiten Tag führte uns die Tour von Livigno ins schweizerische Poschavio. Der Pfad schlängelte sich, bei toller Panoramasicht, knapp über der Baumgrenze das Tal entlang Richtung Süden. Erstes Highlight war eine Fahrt zurück zum Talboden über einen verwinkelten, etwas verblockten, aber doch flowigen Weg, einfach geil!
Jetzt stand allerdings Uphill auf dem Programm, zunächst über den Passo Forcola, der gleichzeitig die Grenze zur Schweiz markiert. Und nun wurde es richtig spaßig, den der Weg wurde technisch immer schwieriger, die Höhe, wir näherten uns 2500m, tat ein übriges, um kurze Sprinteinlagen, die dem überwinden von Steinfeldern dienten zum, zum Belastungstest von Lunge und Herz werden zu lassen.
Das war jedoch spätestens vergessen, als sich plötzlich ein Blick auf die Berninagruppe eröffnete. Eisbedeckte Berge und Wasserfälle bildeten ein traumhaftes Postkartenmotiv.
An der Berninabahn vorbei windet sich eine geniale Abfahrt den Berg herab, die sich inklusive ebenen Streckenabschnitten auf über 15 km erstreckt. Dabei wird vom Schwierigkeitslevel alles abgesteckt, bis hin zu einem stark verblockten Abschnitt, den nur zwei aus unserer Gruppe fahrend meistern.
In den nächsten zwei Tagen machten wir die zwei Bikeparks unsicher, die Livigno zu bieten hat. Ausgebaute breite Strecken kennzeichnen den einen, eher schmale, natürliche den anderen. Sprünge und Drops wurden geübt. Für ausreichend Adrenalin und Spaß haben beide gesorgt!

Schon stand die Heimreise an, diese verknüpften wir aber mit einer weiteren Biketour, dem Blindseetrail, bei Lermoos. Ca. 1100 hm auf den Grubigstein galt es zu bewältigen, was für einen Zwischenstopp auf der Rückreise kein ganz schlechter Wert ist. Die leichte Quälerei hat sich aber mehr als gelohnt. Tolle Aussichten auf das Wettersteingebirge und ein Trail, der mit seinem losen Untergrund noch einmal volle Aufmerksamkeit benötigte, waren der Lohn. Bei kurzen Stopps zog, tief unten, der türkis schimmernde Blindsee immer wieder unsere Blicke auf sich. Eine super Runde und ein toller Abschluss der Ausfahrt.
Resümee. Livigno wurde seinem Ruf absolut gerecht. Wetter, Essen und, das Wichtigste, die Stimmung und der Zusammenhalt in der Gruppe waren top. Viel zu schnell gingen die Tage vorbei, und die Vorfreude auf den nächsten Trip ist schon wieder da!


Klimaschutz in der Sektion Pforzheim


Wo wollen wir in der Sektion die Klimaschutzhebel ansetzen?

Wie bereits ausführlich in den Sektions-Mitteilungen 2022/2 berichtet, ist der DAV auf den Weg zur Klimaneutralität gestartet. Auch unsere Sektion Pforzheim ist mit unserem neuen Klimaschutzkoordinator Uwe Lambrecht nun auf diesen Zug aufgesprungen um bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Damit ist er einer von knapp 200 bereits im DAV gemeldeten Klimaschutzkoordinator*innen und wir sind eine der rund 180 Sektionen die am Roll-Out zum Bilanzierungstool teilgenommen haben.

Um im begonnenen Terminus zu bleiben, müssen nun auch unsererseits etliche Weichen gestellt werden. Wie berichtet bildet die 2022er Bilanzierung die Basis der angestrebten... naja, eigentlich geforderten 30%igen Emissionsreduzierung bis 2026. Für uns heißt das, wir müssen, as best as possible, die Bilanzierung für 2022 nachholen und gleichzeitig bereits jetzt schon für CO2-Verursacher, bei denen wir erhöhte Emissionen vermuten oder bereits kennen, direkt Maßnahmen anstoßen und einleiten um diese zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, um so dem Klimawandel entgegen zu wirken.

Dabei steht
VERMEIDEN vor REDUZIEREN vor KOMPENSIEREN
Im DAV sind einheitliche Systemgrenzen für die Bilanzierung definiert worden. Diese gelten sowohl für den Bundesverband, wie für den Landesverband und natürlich auch für die Sektionen. Diese werden wiederum aufgesplittet in die Organisatorische Grenzen: Geschäftsstelle, Hütte, Kletterhalle und Sonstiges (wie Wegeinfrastruktur, sonstige Sportanlagen)

Innerhalb jeder der Organisatorischen Grenze wird dann wiederum zwischen Operationalen Grenzen unterschieden und jede für sich ist zu bilanzieren. Oder anders ausgedrückt, bietet Potential zur CO2-Vermeidung oder -Reduzierung.

Ihr fragt Euch sicher was könnt Ihr schon dazu beitragen? Recht viel, denn nur gemeinsam schaffen wir es das der Zug „Klimaneutralität“ pünktlich und erfolgreich 2030 sein Ziel erreicht.

Da wäre z. B. das bereits bei der Anfahrt zu einem Treffpunkt für eine Sitzung, Tour oder Wanderung Fahrgemeinschaften gebildet werden, öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden oder der Eine oder Andere die Wanderung bereits an der Haustür startet. Oder, muss es immer ein gehobenes Hotel bei einer Mehrtagestour sein? Es muss ja nicht gleich die Übernachtung im Freien oder Camping sein, denn auch unsere DAV Hütten bieten alles was wir nach einer erlebnisreichen Wanderung in den Bergen benötigen, und ... in den meisten unserer Hütten werden äußerst schmackhafte Gerichte angeboten mit Zutaten aus lokalem Anbau, lokaler Produktion.

Was machen wir! Anfang des Jahres ist der Vorstand, sind alle Fachübungsleiter, Bergführer, Wanderführer in einer Veranstaltung informiert und angehalten worden, bereits in der Planungsphase einer Sitzung, einer Veranstaltung, einer Tour, und letztlich auch in deren Verlauf die Thematik CO2-Emission zu beachten. Reisedaten sind zu erfassen und in das Bilanzierungstool einzutragen. Es wird untersucht und überprüft, inwieweit wir unsere Gebäude, die Geschäftsstelle, die Kletterhalle, aber auch unsere Pforzheimer Hütte noch klimaneutraler gestalten können.

Seitens dem DAV Dachverband besteht z. B. die Forderung, dass alle DAV Einrichtungen ab 2023 nur noch mit klimaneutraler Energie versorgt werden sollen.

Aber es sind nicht nur die großen Dinge um die wir uns kümmern, auch die kleinen Dinge – wie Büromaterial, Müllvermeidung etc. - schauen wir uns im Laufe der nächsten Wochen und Monate genau an, wie und wo wir CO2-Emissionen vermeiden oder zumindest reduzieren können.

Ist Euch etwas aufgefallen, habt Ihr eine Idee, wir sind dankbar für jeden Hinweis/Tipp, wie wir Emissionen vermeiden bzw. reduzieren können. Schreibt uns gerne an
brunokohl@alpenverein-pforzheim.de oder an
uwelambrecht@alpenverein-pforzheim.de.


Das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen


... getreu diesem Motto folgten zumindest zwei Teilnehmerinnen der Einladung zum Klettersteigkurs vom 24. bis 25. September 2022 nach Bad Hindelang. Das Wetter im September war nicht nur in Pforzheim kalt und verregnet. In besonderem Maße galt das auch fürs Allgäu, was manchen Klettersteig-Einsteiger abschreckte. Nur zwei hartgesottene Teilnehmerinnen ließen sich nicht beeindrucken und trotzten gemeinsam mit Klettersteigtrainer Frank Stähle und seinem Bruder Klaus dem Wetter.
Um den schöneren Tag für das Kennenlernen des Klettersteigs zu nutzen, wurde kurzerhand direkt am Iseler mit der Praxis begonnen und die Theorie auf den regenreicheren Sonntag verschoben. Mit dem Lift und in sportlichem Schritt ging es zum Einstieg in den Edelrid-Klettersteig. Nach einem kurzen Stück wurde jedoch klar, dass dort aufgrund eines schweren Unfalls kein Weiterkommen möglich war und die Gruppe umkehren musste. Dann verzog sich der Nebel und die Teilnehmerinnen konnten beim zweiten Teil des Edelrid-Steigs den ganzen Reiz des Steig-Kletterns kennenlernen. Nach einer kleinen Stärkung am Gipfelkreuz ging es zurück ins Tal. Natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, auf der anderen Seite den kurzen, aber sehr steil verlaufenden Ostrachtaler-Klettersteig zu absolvieren.

Der zweite Tag wurde witterungsbedingt nicht mehr fürs Bergsteigen genutzt, sondern für ein intensives Auseinandersetzen mit der Theorie.

Am Ende waren sich dennoch alle einig, dass sich der Ausflug ins Allgäu trotz des Wetters gelohnt hat. Es werden sicherlich noch viele Klettersteig-Touren folgen.

Kathrin Hottinger (Teilnehmerin)


Fahrtechnik-Kurse 2022


Nach einer zwei jährigen Corona Pause konnten in der Saison 2022 wieder Fahrtechnikgruppenkurse für Kinder und Erwachsene anbieten. Bei bestem Bikewetter konnten wir am 21. Mai 2022 acht Jungen und Mädchen zu unserem Kidscamp begrüßen. Die Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren waren alle sehr motiviert und so konnten wir nach einem kurzen Bikecheck mit den Übungen starten. Mit Stephan und Patrick waren zwei Trainer vor Ort, somit konnten wir die Kinder nach ihren Vorkenntnissen immer wieder in Gruppen einteilen. Nach Balance-, Technikübungen und einigen Spielen mit dem Fahrrad, sind wir dann mit den Kindern zu einer kleinen Tour aufgebrochen, um einige Übungen im Gelände durchzuführen. Gegen 17.30 Uhr konnten die Eltern Ihre erschöpften Kinder wieder „wohlbehalten“ im Empfang nehmen.

Am anschließenden Sonntag haben wir dann unseren MTB Fahrtechnikkurs für Erwachsene durchgeführt. Hierzu haben wir uns an der Erlentalhalle in Ötisheim getroffen, um das Gelände an der Halle für unsere Übungen am Vormittag zu nutzen. Nach einer Mittagspause mit Pizza zur Stärkung, sind wir dann auf eine Tour aufgebrochen. An ausgesuchten Schlüsselstellen wurden dann die geübten Techniken vom Vormittag angewandt. Hier wurden durch die Teilnehmer Streckenabschnitte gemeistert, an die sie sich bis dato noch nicht herangewagt hatten. In den Gesichtern der Teilnehmer war immer wieder ein Lächeln zu sehen über das Erreichte.
Hier nochmal ein herzlicher Dank an die Gemeinde Ötisheim, die wie in den Jahren davor uns das Gelände vor der Grundschule und Erlentalhalle zur Verfügung gestellt hat. 
Auch 2023 wollen wir wieder einen MTB-Kurs für Erwachsene und Kinder anbieten. Die Kurse in diesem Jahr werden wir am 6 / 7. Mai 2023 anbieten und können über die Vereinshomepage gebucht werden.


4 Tage Stubaier


"Kombiniertes Hochtouren- / Klettersteigwochenende“

Am ersten September 2022 ging es endlich wieder  - nach der langen Corona-Pause - los mit einer Klettersteig-Ausfahrt. Ziel war die Innsbrucker Hütte als Ausgangspunkt für unsere Aktivitäten. Neben Astrid waren Mirjam, Ronny, Rainer und Lars mit am Start.
Steil ging es auf dem Jubiläumssteig von Gschnitz aus in Richtung Hütte. Der Aufstieg gelang uns tatsächlich trocken, wenn gleich die Hütte teilweise im dichten Nebel nicht ersichtlich war. Unsere Wegbegleiter waren einige Schafe, die den Weg fast schwieriger gemacht haben, da man genau schauen musste, wohin man überhaupt treten kann. Ausgeklungen ist der Tag an einem kleinen Übungsklettersteig nahe der Hütte, den die vier Männer noch in Angriff nahmen. Hier wurde es mit Stellen bis Schwierigkeit „D“ am Einstiegs-Überhang gleich richtig sportlich.

Am zweiten Tag, bei strahlend blauem Himmel, ging es dann von der Hütte aus zur Ilmspitze. Ein Klettersteig in der Kategorie C/D, der insgesamt 2,5 Std. luftigen, sportlichen Kletterspaß bereitete.
Neben einem erforderlichen „großen“ Spreizschritt hielt der Klettersteig noch einige Überraschungen bereit. Sei es der große Klemmblock, der direkt über einem hing und aussah als könne er jeden Augenblick auf einen niederstürzen oder auch die steile Kante im Abstieg, die anstatt eines Eisenseils ein altes Kletterseil zur Sicherung darbot. Alles in allem aber ein super schöner Klettersteig, der mit Zu- und Abstieg doch eine Tagestour bietet. Beim Rückweg ließen wir uns es nicht nehmen und haben natürlich über einen kleinen Umweg noch den Gipfel der Kalkwand mitgenommen.

Am Samstag, den 3. September, hieß es früh aufstehen, da die Wettervorhersagen zum Mittag Regen angekündigt hatten. Das Ziel heute war der Habicht. Mit seinen 3.277 Metern, freistehend am hinteren Stubaital gegenüber den Tribulaunberge, ein wunderschönes „Bergziel“. Auch hier war wieder leichtes Klettern angesagt und tatsächlich hat es, bevor der Nebel alles verdichtet hatte, gereicht, dass wir gerade noch bei herrlicher Aussicht auf dem Gipfel standen. Von dort ist leider auch der Klimawandel, sprich die zurückgehenden Gletscher im Umfeld, deutlich zu erkennen. Der eigentliche Habichtgletscher gleicht nur noch einem sportplatzgroßen Schneefeld.
Über versicherte Passagen, leichte Kletterei und Blockgelände ging es dann wieder zurück zur Hütte und tatsächlich setzte kurze Zeit später der vorhergesagte Regen ein. Dieser konnte uns jetzt wirklich nichts mehr antun, da wir längst beim verdienten Radler auf der Hütte saßen.
Den Abschluss stellte sonntags der Abstieg dar. Hier durften wir nochmal traumhaftes Sommerwetter erfahren.

Alles in allem eine gelungene Klettersteig-/ Hochtourenausfahrt, bei der die Regenjacke im Rucksack bleiben konnte. Danke an alle Teilnehmer/innen, dass sie so toll mitgemacht haben – die Erinnerung an ein wunderschönes Bergerlebnis bleibt im Gedächtnis.


Jahreshauptversammlung des DAV in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz, befasste sich mit wichtigen Themen


Beim dritten Anlauf klappte es mit der Hauptversammlung in Koblenz. Zunächst war die Rhein-Mosel-Halle nicht fertig. Danach musste wegen Corona Friedrichshafen angesteuert werden. Wichtige Entscheidungen fielen dabei in Richtung Klimaschutz und Digitalisierung bei der Tagung. Bei dem größten Bergsportverein mit seinen über 1,4 Millionen Mitgliedern stand auch ein Wechsel an der Spitze an.

Die Zuwachsraten an Mitgliedern haben sich durch Corona 2021 auf 1,2 Prozent verringert. Sind aber 2022 wieder um drei Prozent angewachsen. In der Regel waren es bisher immer vier Prozent.
 
Bergsport ist dabei nach wie vor die Kernaufgabe aller Sektionen. 1984 kam dann das Sportklettern dazu, das inzwischen olympisch ist. Ihm folgte noch das Bouldern. 500 Kletterhallen gibt es inzwischen bis in den ländlichen Raum hinein. Auch das Gütesiegel bei den Berghütten kommt gut an. Seit 1996 konnten 130 Hütten dieses Siegel bekommen, das auch regelmäßig überprüft wird. Es steht für Klimaschutz, regionale Küche, und zukunftsweisende Ausrichtung, was den Klimaschutz der 330 Berghäuser betrifft. Klimaschutz ist für den DAV mit seinen 360 Sektionen das Thema schlechthin und so ist jede Sektion verpflichtet einen Klimaschutzkoordinator dem Hauptverein zu melden.

Von den 360 Sektionen waren 240 Sektionen mit über 6.000 Stimmen vor Ort vertreten.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind besonders deutlich bei den Berghäusern zu spüren. Abrutschende Hüttenfundamente, Eisbrüche, Wassermangel durch das Abschmelzen der Gletscher sowie vermehrten Steinschlag verbunden mit Wegeschäden sind nur einige Probleme, die in Zukunft die hüttentreibenden Sektionen plagen. Mit dem Wandel der Berge umzugehen, den Naturschutz miteinzubauen, werden daher in Zukunft Dauerthemen sein.  
Neben den Berghäusern betreiben die Sektionen auch 220 Kletteranlagen und betreuen im Gebirge 20 000 Kilometer an Wegen. Klimaneutralität bis 2030 und die Digitalisierung sind Mammutaufgaben, die es mit großem ehrenamtlichem Engagement zu stemmen gilt, waren daher auch Hauptthemen der Tagung.
Einen Wechsel gab es an der Spitze des Hauptvereins. Nach 25 Jahren endete die Präsidentschaft von Josef Klemmer. Er bedankte sich für das vertrauensvolle Miteinander während der langen Amtsperiode. Einstimmig wählten die Delegierten Roland Stierle von der Sektion Stuttgart als seinen Nachfolger. Auch Jürgen Epple von der Sektion Tuttlingen erhielt eine einstimmige Bestätigung als einer der Vizepräsidenten. Von daher ist Baden-Württemberg in der Spitze der Verbandsführung jetzt eindrucksvoll vertreten. Josef Klemmer wählten die Anwesenden auf Vorschlag von Roland Stierle zum Ehrenpräsidenten.

Rolf Constantin


Mitgliederehrung mit Battertvortrag im Ausbildungszentrum der Sektion Pforzheim


84 Ehrungen langjähriger Mitglieder standen bei der Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein an. Die Spannbreite reichte von 25 bis 70 Jahre Treue zur Sektion. In diesem Jahr wollte man dieses Ereignis mit einem Battertvortrag, dem gewaltigen Felsmassiv bei Baden – Baden verknüpfen, da namhafte Pforzheimer Bergsteiger, wie Walter Stösser, Fritz Kast und Theo Seybold hier Pionierarbeit leisteten. 50 Meter hoch sind die Wände, die in der Anfangszeit noch mit dem Wäscheseil erklommen wurden berichtete die Baden – Badener Stadtarchivarin Dagmar Rumpf, die einen spannenden Rückblick über die Anfänge der Ersteigung der Felsen bis in unsere Zeit gab. Zusammen mit dem Fotograf Jürgen Bergmann hat sie ein 140 Seiten reich bebildertes Buch mit dem Titel „Battert- klettern, wandern, schauen„gestaltet, das auch auf die Pforzheimer Spuren am steilen Fels eingeht. Selbst begeisterte Kletterin ging sie auf die genannten Pforzheimer Bergsteiger der 1920- und 30er Jahren ein, die mit dem Fahrrad von Pforzheim die Felsen in Baden – Baden ansteuerten und neue Routen erschlossen haben. Die Routen „Alter Pforzheimer Weg „oder „Neuer Pforzheimer Weg „sind Namen, die noch daran erinnern. Dies sind heute noch Kletterrouten, die nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben. Es waren erstaunliche Leistungen, die mit dem damaligen Material zu erbringen waren. Der Pforzheimer Volksschullehrer an der Dillweißensteinschule zählte zu den großen Bergsteigern seiner Zeit und war 1923 Mitbegründer der Klettergilde Battert. Leider stürzte er mit nur 34 Jahren in der Morgenhorn-Nordwand im Berner Oberland zusammen mit seinem Seilpartner Theo Seybold tödlich ab. Ihre Leichen sind bis heute nicht gefunden. Nicht nur eine Straße in Dillweißenstein erinnert an Walter Stösser sondern auch eine Straße in München. Viele Namen bekannter Bergsteiger sind mit dem Battert verknüpft konnte Dagmar Rumpf in ihrem reich bebilderten und mit Filmszenen gestalteten Vortrag in den Blickpunkt rücken, wofür ihr der Vorsitzende der Sektion herzlich dankte.

Vorab dankte er auch den treuen Mitgliedern, die über Jahrzehnte der Sektion die Treue hielten. Allein 39 Mitglieder für 25 Jahre- darunter auch der Erste Bürgermeister der Stadt Baden – Baden Alexander Uhlig- der nach wie vor der Sektion Pforzheim die Treue hält. Für 40 Jahre: Jürgen Günthner; Friedrich Schlee; Peter und Irene Häcker; Klaus Kleiner; Rüdiger Staib; Tabea Förschler; Helene Daum; Brigitte und Wolfgang Reich; Eveline Wiesenfarth; Horst Walz; Ulrike Gewald; Ulrich Müller; Günter Merkle; Erwin Janus; Thomas Schwarz; Eleonore Lipok; Usel Haggeney; Gerhard Zeeb; Klaus Förschler; Willi Kiefer; Hans-Martin Mayer; Rüdiger Kröner; Elisabeth Pollak; Raimund und Doris Künhnle; Thomas und Monika Beck; Gerhard Löhr und Klaus Kessler. Für 50 Jahre: Gerhard Brändle; Sigrid und Fritz Sinn; Jörg Seiler; Ulrich Schwarzkopf; Ingrid Michenfelder; Karlheinz Lang und Gerhard Kuhn. Für 60 Jahre Bernd Schmitt: Norbert Göckler; Axel Hundseder und Walter Lehmann. Für 70 Jahre: Siegfried Roller, der es sich nicht nehmen ließ zur Ehrung zu erscheinen und Wilhelm Müller.

Rolf Constantin


Nach zwei Jahren wieder HERBSTFEST bei der Sektion Pforzheim und Start in die Wintersaison im Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger - Höhe


Eine lange Tradition hat das Herbstfest der Sektion Pforzheim im Alpenverein. Durch die Pandemie konnte es in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden. In diesem Jahr sollte es wieder den Auftakt zur Öffnung der Kletterhalle an den Wochenenden bis hin zum 30. April 2023 im Ausbildungszentrum der Sektion bilden.

Zum Herbstfest kamen viele Familien mit ihren Kindern, die nicht nur über die hohen Kletterwände mit ihren vielen unterschiedlich angelegten Routen staunten, sondern auch die Boulderwand als Einstieg zum Klettern nutzten, ehe es gesichert, in schwindelnde Höhen ging. Zunächst zaghaft aber dann doch immer mutiger fanden auch die Kleinsten den Weg nach oben. Aber manchen war es doch nicht geheuer und so tobten sie sich lieber an der Boulderwand aus.

Bei Kaffee, Kuchen und auch deftigerer Stärkung war das Verweilen nicht langweilig. So konnten die Besucher auch über die Auslastung der Kletterhalle und die Möglichkeiten sich einzelnen Gruppen anzuschließen informieren. Während im Schülerbereich die Gruppen gefüllt sind und es Wartelisten gibt, finden ältere Jugendliche durch die Pandemie mehr Platz und können sich noch einbringen. Auch unterschiedliche Gruppen wie Schulklassen und Studenten der Hochschule beleben wieder das Haus. Beliebt ist das Kletterzentrum auch für Kindergeburtstage bei denen gesichertes Klettern möglich ist. Schon lange klettern Behinderte im Haus. Die Auslastung an Nachmittagen und Abenden ist in der Regel den Gruppen im Haus vorbehalten. Von der Familiengruppe über die einzelnen Gruppen der Jugend bis hin zu den Erwachsenen gibt es hier kaum eine Lücke.
Es fehlen im Angebot auch nicht die Kurse, die auf Bergtouren vorbereiten. Breitgefächert ist das Angebot an Touren von Ski- über Schneeschuhtouren bis hin zur Seniorengymnastik und einer Wandergruppe. Auch Mountainbike fehlt nicht.

Dies ist auch an den Mitgliederzahlen zu spüren, da Klettern und Bergwandern sowie Bergsteigen mit Übernachtungen auf Berghütten inzwischen auch Familien begeistert. So hat sich die Sektion Pforzheim innerhalb von 25 Jahren von 2300 auf über 4300 Mitglieder entwickelt und zählt damit zum größten Verein in der Stadt und im Enzkreis. Maßgeblich dazu beigetragen hat das Kletter- und Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe das Walter- Witzenmann- Haus, das nach Dr. Walter Witzenmann  benannt ist, der über 70 Jahre erster Vorsitzender der Sektion Pforzheim war.   
Von daher wird auch das Klettern in der Kletterhalle im Winterhalbjahr gern angenommen. Die Öffnungszeiten sind samstags von 15 Uhr bis 20 Uhr und sonntags von 10 Uhr bis 20 Uhr. Am 25. und 26. Dezember bleibt die Halle geschlossen. An jedem Wochenende bringen sich bei den Öffnungszeiten abwechselnd die einzelnen Gruppen der Sektion ein. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht wieder zu Schließungen kommt.    

Rolf Constantin


Eine runde Sache


Gelatis on Tour
Beginnen kann man den Bericht mit: „11 kleine Gelatis wollten gehn auf Tour, doch leider kam ein Virus vorbei, da waren‘s nur noch sechs…“. So traurig der Reim und das Versmaß, so traurig auch die Tatsache, dass Corona einigen einen Strich durch die geplante Hochtour machte.

Aber sechs vom Virus unbeeindruckte Gelatis machten sich auf den Weg in die Schweiz, um die noch vorhandene Gletscherwelt rund um Arolla zu genießen. Doch von Genuss war am ersten Tag nicht so viel zu spüren. Man mag es nicht glauben, aber es gibt ihn doch noch: den Regen…! Regensicher eingemummt und gut beschirmt (wenigstens ein heller Fleck im dunklen Grau…) machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zur Hütte Cabane des Dix, die auf 2928m Höhe oberhalb des Dixence- Stausees am Cheillon-Gletscher liegt. Anfangs noch bester Laune, nach fünf Stunden Dauerregen und nicht enden wollender Wegführung (rauf und runter und wieder rauf und nochmal um die Hütte rum statt direkt dahin…), war die Stimmung vor allem bei den Männern, die dann doch eher für Direktheit sind, nicht mehr ganz so entspannt. Aber der freundliche Empfang auf der Hütte, trockene Kleidung und vor allem Dank dem „Waren Steiner“ besserte sich die Stimmung rasch wieder. Aufgewärmt und satt ging es nach dem doch recht langen Tag schon deutlich vor der Hüttenruhezeit ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein.

Da der Hüttenwirt uns für den nächsten Tag eine deutliche Wetterbesserung versprach, freuten wir uns am Morgen auf die Tour zum Gipfel La Luette auf 3548 Metern. Es wurde uns auch eine Traumsicht bis hin zum Mont Blanc und zum Matterhorn versprochen… Nun gut, die Wetterbesserung sah so aus, dass es zumindest nicht mehr regnete – ein deutlicher Fortschritt zum vergangenen Tag. Unser Gipfel lag noch im Nebel verhüllt, die Sicht aber immerhin so gut, dass wir uns gegenseitig erkannten und ohne Kompass den Zustieg zum Gletscher fanden. Am Gletscher übernahm Markus Poleposition am Seil und führte uns sicher und souverän um die tiefsten und breitesten Gletscherspalten herum, so dass wir gegen Mittag den Gipfel erreichten. Was wurde uns heute Morgen nochmal versprochen?! Eine Traumsicht! Nun gut, wie gesagt, wir konnten uns gegenseitig erkennen und die Traumsicht bestand darin, dass wir in unsere eigenen strahlenden Gesichter schauten! Um die Tour abzurunden gingen wir wieder auf den Gletscher zurück, querten diesen und stiegen über einen langen Grat wieder zur Hütte ab. Diese wunderschöne und geniale Rundtour endete überraschender Weise bei Sonnenschein, keiner hatte mehr daran geglaubt.

Am dritten Tag hieß es Abschied nehmen von der Hütte. Und was erwartete uns?! Strahlender Sonnenschein! Da vor allem die Männer den Rückweg nicht mehr so gehen wollten wie den Aufstieg, erwartete uns heute noch eine kurze Gletscherbegehung. Abstieg von der Hütte zur Gletscherzunge des Glacier de Cheillon, über einen noch gefrorenen Gletscherbach, über Geröll und Schutt und schließlich über Blockgelände zu den Leitern des Col de Chevres. Und endlich: Oben auf dem Col de Chevres ein freier Blick zum Matterhorn – ach, was will man mehr?! Das runde I-Tüpfelchen des Wochenendes!
Der Blick vom Col des Chevres ermöglichte uns rückblickend eine Gesamtsicht über unsere gemachte Gletschertour und vorausblickend eine grandiose Sicht unter anderem auf den Pigne d‘ Arolla und den Mont Collon. Endlich war sie da, die versprochene Rundumsicht!

Ein Abschlussbier an einer Hütte am Wegesrand rundetet ein erfolgreiches Wochenende ab!

Ich denke ich spreche im Namen aller, wenn wir Markus ein dickes Dankeschön für die geplante und souverän durchgeführte Hochtour aussprechen! Vielen Dank an alle für dieses schöne Wochenende! Astrid Utz


Großglockner Top of Austria


Angeführt von Jörg Tanneberger starteten am 15.07.2022 um 03:30 Uhr fünf unterschiedliche, topmotivierte Charaktere zu ihrer Erstbesteigung des Großglockners (3.798 m).
Nach 6 Stunden entspannter Autofahrt begann der Fußmarsch über den sogenannten „Normalweg“ am Lucknerhaus bei Kals in Osttirol. Von hier aus ging es durch das malerische Ködnitztal über die Lucknerhütte zur Stüdlhütte. Anschließend folgte die Überquerung des Gletschers ‚Ködnitzkees‘. Die letzten Höhenmeter am ersten Tag haben wir im Klettersteig bis zur Erzherzog-Johann-Hütte gemeistert.

Der nächste Tag begann um 5 Uhr mit dem Frühstück auf der Hütte. Anschließend starteten wir zusammen mit den vielen Gipfel-Aspiranten Richtung Großglockner. Nachdem wir das ‚Eisleitl‘ hinter uns gebracht hatten, ging es über das „Sattele“ (einer Scharte) ausgesetzt auf Grate bis zum Kleinglockner (3.770 m). Über die Glocknerscharte erreichten wir wenige Meter weiter den Gipfel des Großglockners und hatte diesen wenige Minuten lang gar für uns alleine.
Zurück zur Hütte ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Am dritten Tag folgte der Abstieg von der ‚Adlersruhe‘ über den Mürztalersteig zurück zum Parkplatz am Lucknerhaus.

Die Rückfahrt erwies sich ebenso entspannt wie die Hinfahrt und so kamen wir gegen 18 Uhr mit vielen tollen Eindrücken gesund zuhause wieder an.

Rudi Wolff

PS: Übrigens... der Koch der Stüdlhütte sucht eine Frau, also wer sich angesprochen fühlt ;-)


Allgäu-Cross mit dem MTB


Lust auf Transalp-Feeling aber nur ein Wochenende Zeit? Diese Frage haben wir, mein Mann Harry und ich, uns gestellt und sind nach kurzer Internetrecherche auf den Allgäu-Cross gestoßen. Dieser hört sich mit folgenden Daten doch ganz spannend an:

Etappe 1:
Am Freitag, den 29. Juli geht es Mittags um halb eins los mit dem Auto und unseren zwei Bikes im Gepäck nach Immenstadt. Unsere Anfahrt ist durch den Ferienbeginn in BW leider geprägt durch etliche Staus sodass wir erst um 16 Uhr am Wanderparkplatz ankommen. Ui, das wird sportlich, der Hüttenwirt des Schwabenhauses hatte extra geschrieben, dass es um 18:30 Uhr Abendessen gibt und die Wetterapp sagt auf 17:30 Uhr Regen an. Ob wir das wohl schaffen? Die heutige Etappe führt uns die ersten 10 km noch recht human über das Gunzesrieder Tal hinein in die schöne Allgäuer Bergwelt bis es einem dann auf das Rangiswanger Horn steil und knackig den Puls nach oben treibt.

Prompt hat die Wetterapp Recht, es fängt an Bindfäden zu regnen und an den ersten Almen geht der asphaltierte Weg über in groben Schotter der sich letztendlich nur schiebenderweise zurücklegen lässt. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass das mit der Ankunft um 18:30 Uhr nichts wird und wir dank fehlendem Mobilfunknetz auch nicht unsere verspätete Ankunft melden können. Auf dem Weiherkopf angekommen gibt es für uns leider auch nicht die gepriesene Aussicht über die Allgäuer Bergwelt sonder nur den Blick auf die Liftanlage und der Rest versinkt in den Wolken. Nun noch schnell der Endspurt bis zum Berghaus Schwaben und hoffen dass der Hüttenwirt ein Herz für komplett durchnässte Biker hat und uns doch noch Essen serviert.

So soll es denn auch sein, und nach schnellem Umziehen in trockene Kleidung sitzen wir in der gemütlichen Stube und essen lecker Käßspatzen mit Salat und zum Nachtisch Quarkstrudel. Nach einem schönen Feierabendbierchen fallen wir müde ins Bett und hoffen dass die nassen Klamotten wenigstens etwas trocken werden über Nacht.

Etappe 2:
Nach einer erholsamen Nacht und einem wunderbaren Frühstücksbuffet können wir tatsächlich in einigermaßen trockene Klamotten schlüpfen. Voller Tatendrang, die Bikes scharren schon mit den Reifen, stellen wir fest, dass einer dieser über Nacht seine Luft verloren hat. Also erst mal das Werkzeug ausgepackt und den Schlauch gewechselt. Jetzt aber zackig los, denn heute wird’s anstrengend mit knapp 55 km, über 1.800 hm und dem „gefürchteten“ Schrofenpass am Ende der Etappe. Erst geht es in gefühlt stetigem Auf- und Ab über Rohrmoos bis nach Riezlem. Auch die Untergründe sind in stetigem Wechsel, mal schöne Trails, dann über Almwiesen, Schotter und Asphalt. Ab Riezlern folgt wieder eine längere Auffahrt zur Alpe Schrattenwang unterhalb des Söllereck, die wir für eine schöne Mittagsrast nutzen. Bei leckerer Käßknödelsuppe legen wir eine Verschnaufpause ein und genießen den herrlichem Blick Richtung Oberstdorf.

Weiter geht’s ins Rappenalptal welches wir bis zur „Schwarzen Hütte“ auf angenehmem Asphalt hinaufstrampeln. Dort angekommen gibt’s zur Stärkung noch einen Käsekuchen und Holunder-Limo mit Blick auf unser Tageshighlight, den Schrofenpass. Kurz nach der Hütte wird’s richtig knackig und trotz Asphalt beginnen wir zu schieben und uns über den Käsekuchen zu ärgern, der uns wie ein Wackerstein quer im Magen liegt und unterstützt wird durch die Limo. Naja, hilft ja alles nix und wir schieben tapfer weiter bis es dann mit angenehmer Steigung aber recht ausgesetzt auf einem alpinen Pfad Richtung Pass geht. Die haarigsten Stellen sind mit Metallleitern und Stahlseilen versichert und man wird auf einem Schild ermahnt das Fahrrad auf jeden Fall links zu tragen und sich rechts am Stahlseil festzuhalten.

Wir bleiben immer mal wieder stehen und genießen den schönen Ausblick. Auf dem Pass angekommen fängt es schlagartig heftig an zu regnen und vermasselt uns die Trailabfahrt nach Lechleiten. Somit schieben wir abwärts durch Matsch und über glitschige Steine und radeln dann ab Lechleiten auf Asphalt zu unserem Etappenziel Pension „Haus Anita“ in Warth.

Etappe 3:
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf zur heutigen „Fleißetappe“, bei dieser müssen nochmals 85 km und 1.580 hm zurückgelegt werden. Als Gegengewicht haben wir jedoch auch 2.300 Tiefenmeter die die 85 km etwas relativieren.

Los geht’s wieder in stetigem Auf und Ab welches letztendlich über den Salobersattel führt. Von diesem gibt es eine kurze aber schöne Trailabfahrt zu den Liftanlagen und von dort aus geht’s rasant auf Asphalt bis Schröcken und weiter auf der Straße bis nach Schoppenau. Hier macht man mal ganz flott etliche Kilometer. Vor der längeren Auffahrt auf den Stockbergsattel kehren wir noch ein und gönnen uns ein „Seniorenschnitzel“ um Überfütterung wie im gestrigen Fall zu vermeiden.

Auch ohne Überfütterung ist die Auffahrt anstrengend und wir genießen umso mehr die Abfahrt Richtung Schönenbach und die Weiterfahrt durch das Rohrmoostal wo wir in Rohrmoos unsere gestrige Durchfahrtsstelle kreuzen. Die Tour ist nämlich als 8 ausgelegt. Wir kehren in die Alpe Schattwald ein, gönnen uns ein Stück Kuchen und machen uns danach an den Endspurt über Fischen und den Iller-Radweg zurück nach Immenstadt. Ziemlich kaputt, jedoch glücklich und zufrieden machen wir uns wieder auf den Heimweg und sind uns einig: „Des war richtig schee!“

 

Transalp light
Start- und Endpunkt:
Immenstadt im Allgäu

Dauer: 2,5 Tage
Also perfekt für ein WE mit Start Freitag Mittags
Gesamtstrecke: 150 km
Aufstieg: 4.500 hm
Abstieg: 4.500 hm
Höchster Punkt: 1.793 m
Tiefster Punkt: 716 m


Partnertour Guernica, Vicenza und Pforzheim


Bergsteiger und Bergwanderer aus den Partnerstädten Guernica, Vicenza und Pforzheim wandern in diesem Jahr im Verwall. Aus Bergkameraden wurden Bergfreunde.

2004 hatte das Friedensmuseum Guernica – Lumo begonnen eine Friedenswanderung von Pforzheim nach Guernica – Lumo vorzubereiten. Der Leiter des Friedensinstituts, Michael Kasper, warb bei einem Besuch in Pforzheim bei Vereinen, Schulen und Institutionen für diesen gemeinsamen Weg des Friedens. Bei der Umsetzung der Idee stieß das Vorhaben 2005 bei den Professoren und Studierenden der Hochschule und bei Mitgliedern der Sektion Pforzheim im Alpenverein auf großes Interesse. Abwechselnd machten sich vom 23. Februar, Zerstörung Pforzheims, bis zum 26. April 2005, Bombardierungstag in Guernica – Lumo, Wanderer in gemischten Kleingruppen auf den Weg die 2100 Kilometer quer durch Europa zurückzulegen. Dabei fehlte auch nicht ein Abstecher nach Gürs mit einer Friedensbotschaft.

60 Etappen mit Übernachtungen in kleinen Jugendherbergen durch Frankreich, Turnhallen und selbst in einem Kloster waren notwendig, um das Ziel zu erreichen. Oft half die Gebärdensprache untereinander weiter. Rund 200 Menschen wanderten die letzte Etappe mit. Darunter auch der damalige Bürgermeister Gerd Hager und der Verleger Albert Kiefer – Esslinger. Beim Erreichen der Stadt standen Kindergarten – und Schulkinder mit Fähnchen am Straßenrand und ein Feuerwerk begrüßte die Wanderer. Der Rathausplatz reichte nicht aus, um alle Menschen zu fassen. Leider konnte der Ideengeber das nicht mehr miterleben, da er an einer heimtückischen Krankheit verstorben war.

Auf dem gemeinsamen Weg reifte in Bilbao der Gedanke das Miteinander zu vertiefen und so fand die erste Bergfahrt 2006 zwischen dem Goi-Zale Mendi taldea in Guernica auf den 4061 Meter hohen Gran Paradiso statt. Als 2007 sich die Bergfreunde von Vicenza vom Club Alpino Italiano Sezione di Vicenza anboten, sich der Aktion anzuschließen, ging es bei der Tour 2007 zum Paternkofel und rund um die Drei Zinnen. Nach diesem Zeitpunkt war das Dreierteam bis zur Pandemie jährlich gemeinsam unterwegs. Jedes Jahr führte eine andere Sektion in ihre heimatliche Bergwelt. Hauptorganisator war und ist stets der stellvertretende Vorsitzende der Sektion Pforzheim Bruno Kohl. Inzwischen steht die 14. gemeinsame Bergfahrt an. Sie sind ein Beispiel gelebter Partnerschaft. Manche Touren, wie durch die Pyrenäen, die mit ihren Bergpässen mit endlosen Auf – und Abstiegen verbunden war, bei Sturm und Gewittergüssen mit Hütten, die mit unseren in den Alpen meist nicht zu vergleichen waren, verlangten Durchhaltevermögen zumal dann, wenn die Steige gesucht und Gewässer zu queren waren. Die einprägsame Natur, kaum Bergwanderer, die Vielfalt an Pflanzen und das gemeinsame Miteinander half dabei über die Strapazen hinweg und beim ersten Bier schwand stets die Anstrengung. Inzwischen trägt man auch dem Alter Rechnung und bietet, wie in diesem Jahr wieder, A und B Touren an. So geht es vom 9. Juli bis 16. Juli durch das Verwall rund um die Heilbronner Hütte auf die Berge. 27 Bergfreunde aus den drei Partnerstädten machen sich dabei gemeinsam auf den Weg. Bei den einzelnen Touren waren bis zu 45 Bergsteiger unterwegs. 2015 machte sich eine kleine Gruppe von San Sebastian nach Guernica auf den Weg und 2025 soll es beim 20– jährigen Jubiläum entsprechende Touren nach Pforzheim und Guernica geben. Untereinander freuen sich alle nach der Pause durch die Pandemie sich wieder zu sehen und auch bei neuen Gesichtern findet sich schnell der Funke, der das Miteinander verbindet.

Hinweis: 2023 geht es vom 15.07. bis 22.07. über Bilbao, Gernika in die Pyrenäen.

Rolf Constantin


Adula Überschreitung

 

Anfahrt 5 Stunden über A8, Pfändertunnel, Chur zum Stausee Zerfraila. Am besten kostenfrei parken am Restaurant. Von dort machten sich Theresia, Alex, Thomas, Steffen, Jörg und Jörg auf den ziemlich eben und abwechslungsreich dahinziehenden, circa 1,5 Stunden dauernden Weg zur Läntahütte. Der morgige Gipfel stets vor Augen ließ nichts Gutes ahnen, denn der Gletscher hatte sich schon früh im Jahr radikal zurückgezogen. Auf der kleinen urigen Läntahütte wurden wir 1a kulinarisch versorgt. Das Team stellte sich persönlich vor und referierte über die Philosophie einer nachhaltigen Hüttegastronomie und den regionalen Zutaten. Das Ergebnis: ein leckeres und liebevoll mit allerlei Blumen verziertes Essen. Wir waren alle ganz hin und weg… .

Am nächsten Morgen bei Dämmerung rief allerdings wieder der Bergsteigerernst. Die Ansicht auf den Einstieg und den nicht mehr vorhandenen Läntagletscher mit dem hinterlassenen Blockwerk war zunächst furchteinflößend. Wo sollten wir dadurch kommen. Aber… den Worten des Hüttenwirtes und unserem Instinkt folgend fanden wir ein Felsband auf dem der Aufstieg recht problemlos und sogar frei begangen werden konnte. Mit einigen Kraxeleinlagen max. 2. Schwierigkeitsgrad ging’s bis zum Eis. Eher links haltenend, steil bis zum Adula Joch, konnten Gletscherspalten weitest gehend vermieden werden. Seil und Gepäckdepot und weiter zum Gipfelgrad. Diesem folgend ohne klettern bis zum Gipfel. Tolles Wetter, Wahnsinns Aussicht nach Süden bis zur Disgrazia und Badile. Zurück zum Depot und auf zum Nordgrad.

Hier wurde, schon fast traditionell, die Caipi Bar von Jörg Stähle eröffnet. Wieder stilecht mit Blechbecher, Papierröhrchen und originellen hochwertigen Zutaten! Das hebt die Stimmung einer bis dahin doch recht anstrengenden Tour. Aber… da wussten wir noch nicht was noch auf uns wartete. Spaßiges kraxeln über Nordgrad, dann ging’s rechts steil ab ins Hinterrheintal wo sich der Pfad auch teilweise verlor. Eine klare Botschaft, hier herrscht Einsamkeit und Ruhe in einer tollen Landschaft. So wollten wir das? Ja schon… aber bis zur Zapporthütte zog sich der Weg für den ein oder anderen ermüdend lange ;-)

Auch diese Hütte ist eine kleine, nette, sehr urige Hütte. Am nächsten Morgen ging’s recht steil, auf Tau befeuchtetem Gras, übers Clubtäli zur Canallücka und einem Abstecher aufs Salahorn zurück ins Tal zum Ausgangspunkt dem Restaurant Zerfraila, ca. 5 Stunden.

Kuchen, Kaffee, Ende, Aus!

Tolle, fordernde, abwechslungsreiche 12 Stunden Tour, in einer wunderschönen, ursprünglichen, nicht überlaufenen Landschaft.


Vom Himmel hoch da komm ich her...


Mit viel Lust auf die Berge sind einige Mitglieder der Familiengruppe am 01. Juli 2022 zu einem Wochenende auf der Schwarzenberghütte aufgebrochen. Trotz viel Verkehr und einigen Staus haben wir es – dank des Wanderbusses und unserer radfahrender Männer – rechtzeitig zum Abendessen geschafft, die Hütte zu erreichen. Die Käsespätzle gaben uns Energie, uns der Planung des kommenden Tages zu widmen und den Abend in geselliger Runde ausklingen zu lassen.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück bei bestem Wetter gemeinsam von der Hütte aus ein steiles, anstrengendes Stück den Berg hoch zum Engeratsgundsee und von dort weiter über Stock und Stein zum Laufbichelsee. Dort teilte sich die Gruppe.
Der größere Teil begann direkt den Anstieg zum östlichen Eingang des Bad Hindelanger Klettersteigs. Nach einem kurzen Stopp am Einstieg, um die Ausrüstung anzulegen und noch etwas Energie zu tanken, begann die Kraxelei über die Bergkette. Größtenteils gesichert, allerdings auch mit ungesicherten Passagen, über einen sehr schmalen Weg an dessen Seiten es mehrere Meter steil bergab ging. Nach den kraftzehrenden Kletterpassagen traten wir am 3. Notausstieg der Abstieg über ein Geröllfeld an. Nach dem letzten ca. 6 km langen Fußmarsch kamen wir um 20 Uhr an der Hütte wieder an und freuten uns über ein reichhaltiges Abendessen inkl. Kaiserschmarrn.
Der kleinere Teil der Gruppe machte noch eine kleine Pause am Laufbichlsee und sah den anderen beim Aufstieg zum Klettersteig zu. Nachdem auch wir uns entsprechend erholt hatten, traten wir den gleichen Aufstieg an, um dann aber nicht in den Klettersteig einzusteigen sondern auf der anderen Seite zum Großen Daumen zu wandern. Nach einem weiteren Anstieg erreichten wir das Gipfelkreuz und genossen die phantastische Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Nach einer längeren Mittagspause und vielen Fotos machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Schwarzenberghütte. Natürlich verpassten wir dabei nicht die Gelegenheit, unsere Füße zwischendurch im Engeratsgundsee, etwas abzukühlen. Danach fiel der Abstieg schon leichter und wir kamen noch rechtzeitig zum Kaffee auf der Hütte an. Den restlichen Tag genossen wir die Sonne und die Ruhe auf der Hütte und warteten auf den anderen Teil unserer Gruppe.

Am Sonntag machten wir uns nach dem Frühstück an den Abstieg, wobei wir auch hier wieder den Wanderbus nutzten, um uns aus dem Tal bringen zu lassen. Unsere zwei tapferen Radfahrer genossen die Abfahrt und machten gar noch einen kleinen Abstecher zum Hirschbachtobel.
Gemeinsam unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zum Alprosenköpfle, um uns anschließend, nach einem Einkauf in der Käserei, zu trennen. Ein Teil der Gruppe hat sich noch ein Mittagessen an der Ostrach gegönnt und der andere Teil ist zur Abkühlung ins Naturbad Hindelang. So konnten wir dann schließlich alle einigermaßen erfrischt den Heimweg nach Pforzheim antreten.

Julius und Diana Wolff 


Klettersteigwochenende Comer See


Bei herrlichstem Sommerwetter waren wir „4 Jungs“ vom 15.-19. Juni am Comer See in Lecco. Das Ziel: „Klettersteige“. In der bekannten Unterkunft bei „Lele“ war es schnell wieder einfach nur Urlaub und das trotz der ganzen Anstrengungen bei sommerlichen Temperaturen.

Gleich am ersten Tag nach dem Splügenpass haben wir unsere Fahrt kurz für einen Klettersteig in Ciavenna unterbrochen. Okay, die Unterbrechung für die Via Ferrata Pietro Biasini nahm doch dreieinhalb Stunden in Anspruch.

Weiter ging es am nächsten Tag mit der Via Ferrata del 30° Trentennale und freitags mit der Ferrata Pizzo d‘ Erna oder auch bekannt als „Gamma I“.
Den Abschluss am Samstag machte die Ferrata Attr. Mario Minonzio, am Piani di Bobbio mit der für die Gegend klassischen „Kettensicherung“ statt Drahtseilen am Klettersteig. Leider war hier ein geplanter zweiter Klettersteig aufgrund eines Felssturzes gesperrt.

Alles in allem eine herrliche Klettersteigausfahrt bei fast zu heißen Temperaturen.

Fazit: In der Gegend waren wir bestimmt nicht das letzte Mal und für echte „Ferratistis“ absolut zu empfehlen :)


Umhausen im Ötztal hat viel zu bieten


...Stuibenfall, Wanderouten, Klettersteig, Badesee und Ötzidorf sorgen für Abwechslung.

Der Stuibenfall mit seinen 159 Metern Fallhöhe ist durch eine neue Wegführung über eine Hängebrücke ein einmaliges Erlebnis. Mit dieser Wegführung in entsprechender Stahlkonstruktion lässt sich das Naturschauspiel mit seinem tosenden Brausen und dem Wasserdampf hautnah verfolgen. Der Sprühnebel enthält dabei eine hohe Anzahl von gesundheitsfördernden Ionen, die reinigen und entzündungshemmend sein sollen. Daneben lässt sich unter kundiger Anleitung am Wasserfall Klettern. 3000 Jahre sorgt inzwischen der Horlachbach, der durch das Horlachtal von der Schweinfurter Hütte nach Niederthai fließt, für dieses grandiose Erlebnis. Daneben bietet Umhausen bei einem Gang durch das „Ötzi-Dorf“ oder den Greifvogelpark neben dem Badesee viele Möglichkeiten für Ruhe und Erholung.
Ausgangspunkt für Hochgebirgstouren ist das Wanderdorf Niederthai auf 1550 Metern Höhe. Seit Jahrzehnten ist Niederthai im März und in diesem Jahr im Juni der Ausgangspunkt mit meinem Schwager Karl die Schweinfurter Hütte anzusteuern. Da der Waldweg wegen Holzarbeiten gesperrt war, wanderten wir erstmals auf der Sonnenseite bis zur Larstigalm. Dort endet dann leider bereits dieser Weg. Die Wiesen, vor allem die Naturwiesen, boten ein buntes Bild von Alpenpflanzen, die Schmetterlinge aller Art anlockten. Auch eine schön gestaltete Hubertuskapelle mit entsprechenden Sitzplatzmöglichkeiten für eine Jause fehlte nicht, lädt zu einem Halt ein. Die Kapelle erinnert an Hubertus, der 655 aus fränkischem Adel geboren, Hausmeier im Frankenland war und später als Pfalzgraf sich dem weltlichen Getriebe hingab. An einem Karfreitag, ging er trotz Warnung seiner frommen Gemahlin, mit einem großen Gefolge zur Jagd und war hinter einem stattlichen Hirsch her. Als er den Bolzen abdrücken wollte, blieb das Tier stehen und mitten in seinem Geweih erschien ein goldenes Kreuz. Hubertus erbebte, flehte Gott um Erbarmen an und zog sich in die stille Waldeinsamkeit zurück. Später war er dann Bischof in Belgien und starb 727 in der Nähe von Brüssel. Gedenktafeln in der Kapelle erinnern daran. Schade, dass der Weg danach wieder ins Tal führt und es entlang am Horlachbach hinauf zur Schweinfurter Hütte geht. Doch hier blühten dann die großblumigen blauen Enziane. Vereinzelt gab es auch die weißen Alpenanemonen und Schlüsselblumen und am Rande der Schneefelder das kleine Alpenglöckchen sowie die ersten Blüten der Alpenrosen.

Auf der Schweinfurter Hütte entsorgte der Hüttenwirt, nach entsprechender Überprüfung, die Rodeln, die im Winter eine tolle Fahrt fast bis Niederthai ermöglichen. Ansonsten herrschte noch einsame Ruhe und die wenigen Wanderer, die wir antrafen, waren dann auch alle sehr gesprächsfreudig.
Von Kühtai aus lohnt es sich gerade in der Zeit im Juni über die Finstertaler Scharte die Schweinfurter Hütte anzusteuern.

Durch den Südhang ist der Abstieg durch die flächendeckende blühenden Alpengewächse für jeden Blumenfreund ein Erlebnis. Von der Schweinfurter Hütte aus führt dann der Weg über das Gleirschjoch zur Pforzheimer Hütte. Auch das Zwieselbachtal bis hoch zum Breiten Grieskogel ist eine empfehlenswerte Tour, die dann zur Winnebachseehütte und hinunter nach Gries im Sulztal führt. Von Niederthai aus ist auch der Grastalersee auf 2533 Metern ein lohnendes Ziel.
Zurück nach Niederthai lohnt sich auf alle Fälle ein Halt bei den Stuibenfällen und das Aufsuchen des Ötzidorfes. In diesem archäologischen Freizeitpark lässt sich die Geschichte bis in die graue Vorzeit verfolgen und gibt auch einen Einblick wie die Menschen zur Zeit Ötzis wohnten und wie diese ihren Alltag gestalteten.

Wer den Anfängen der Besiedlung im Ötztal nachspüren will, muss sich nach Farst begeben. Der Ort sitzt, wie ein Adlerhorst, über dem Ötztal und zählt zu den ältesten Ansiedlungen des Tales. Die Erstbesiedelung erfolgte im 13 Jahrhundert. Mit dem Auto geht es nur per Taxi. Ansonsten ist der Ort je nach Witterung ein schweißtreibendes und in Serpentinen sich hochwindender Weg. In 60 Minuten hat man es von Umhausen 1036 Meter auf 1506 Meter Höhe aber geschafft. Der Blick von oben ist fantastisch und die Jausenstation-Wirtin macht, nach Aussagen der Besucher, den besten Kaiserschmarrn im Ötztal.
Wir konnten immer bei tollem Wetter starten, erlebten aber auch heftige gewittrige Regenfälle, die uns völlig durchnässten. Durch dieses wechselnde Wolkenspiel lässt sich aber die Natur in allen Facetten erleben.

Rolf Constantin


Fahrplan für echten Klimaschutz


Bis 2030 ist der DAV klimaneutral – by fair means. Das bedeutet: Es kommt nicht nur aufs Ziel an, sondern auch auf den Weg und die Hilfsmittel. Wir erklären, welchen Weg der DAV beim Klimaschutz einschlägt.
Nach der Selbstverpflichtung zum Klimaschutz auf der Jubiläums- Hauptversammlung 2019 arbeiteten zwei Projektgruppen an einer übergeordneten Klimaschutzstrategie und einem detaillierten Klimaschutzkonzept. Beide Papiere wurden auf der Hauptversammlung im Oktober 2021 in Friedrichshafen mit großer Mehrheit angenommen.

Eckpunkte Klimaschutzstrategie
Alle Aktivitäten des DAV werden geprüft, der Klimaschutz mit hoher Priorität berücksichtigt. Das zentrale Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ soll den CO2-Fußabdruck in den Jahren bis 2030 immer weiter verkleinern.
Die Klimaneutralität bis 2030 soll vorrangig mit Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen erreicht werden, Kompensation erst danach erfolgen.
Das Klimaschutzkonzept beschreibt wesentlich das Vorgehen im Verband und die „Werkzeuge“, mit deren Einsatz in den nächsten Jahren möglichst viele Emissionen in den Gliederungen des DAV (Bundesverband, regionale Gliederungen wie Landes- /Bergsportfachverbände, Sektionentage, Sektionen) vermieden oder reduziert werden sollen.

Kernelemente Klimaschutzkonzept
Möglichst für 2022 erfassen die DAV-Gliederungen ihren CO2-Ausstoß in einer Emissionsbilanzierung. Das dafür vom Bundesverband zur Verfügung gestellte einheitliche Instrument berücksichtigt die Vorgaben des international anerkannten Greenhouse Gas Protocols. Die gewonnenen Referenzwerte dienen dazu, die Wirksamkeit der Klimaschutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen. Diese und weitere Bilanzierungen im jährlichen oder zweijährlichen Rhythmus bestimmen auch das jeweilige zweckgebundene Klimaschutzbudget der DAV-Gliederungen.

2023/2024 speisen sich die Klimaschutzbudgets aus dem DAV-internen CO2-Preis von 90 € pro Tonne CO2-Ausstoß. Für 2025/2026 erhöht sich der CO2-Preis auf 140€ pro Tonne, für die Folgejahre wird er von der Hauptversammlung neu festgelegt. Die Klimaschutzbudgets finanzieren Klimaschutzmaßnahmen, um den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern und die Emissionen kontinuierlich zu verkleinern. Die Kompensation verbleibender Emissionen über zertifizierte Projekte außerhalb des DAV ist erst ab 2030 vorgesehen.
Der seit 2021 erhobene Klimaeuro (pro Vollmitglied ein Euro) fließt in den verbandsübergreifenden DAV-Klimafonds, der aktuell (Pilot-) Projekte mit Vorbildcharakter innerhalb der Sektionen fördert und auch sektionsübergreifende Maßnahmen wie Beratungsleistungen durch den Bundesverband finanziert. Neue Richtlinien zur Förderung aus dem DAV-Klimafonds wird die Hauptversammlung 2022 beschließen.
Zwischenziele: Bis 2026 reduzieren die DAV-Gliederungen ihre Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2022 um 30 Prozent. Die Hauptversammlung 2023 soll weitere Reduktionsziele für die Jahre 2028 und 2030 festlegen.

Selbstverpflichtungen mit Signalwirkung: Verzicht auf Kurzstreckenflüge unter 1000 Kilometer Luftlinie ab 2022 (Abweichungen nur in zwingenden Ausnahmefällen); hundertprozentige Nutzung von zertifiziertem Ökostrom in allen DAV-Einrichtungen mit Netzanschluss ab 2023.
Ab 2022 werden Klimaschutzkoordinator*innen in den DAV-Gliederungen benannt. Sie sollen die Emissionsbilanzierung koordinieren, Klimaschutzaktivitäten entwickeln und deren Umsetzung unterstützen. Bereits erarbeitete Kataloge von Klimaschutzmaßnahmen für Aktivitäten in den Bereichen Mobilität (z.B. Anreise mit Öffis, Sektions- oder Carsharing-Bussen, Bergbusse), Infrastruktur (z.B. Photovoltaikanlagen auf Kletterhallen/Geschäftsstellen), Verpflegung & Ernährung (z.B. Rezeptesammlung klimafreundliche Gerichte für Hütten und Kletterhallen), Kommunikation und Bildung (z.B. Schulung & Beratung für Sektionen, kontinuierliche Information) sollen die DAV-Gliederungen darin unterstützen, passende Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.
Das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 gilt auch für die DAV Summit Club GmbH. Für das DAV-Tochterunternehmen wird jedoch aufgrund der speziellen Situation als Marktteilnehmer ein eigenständiges Konzept entwickelt.

Die Projektgruppe Klimaschutz wird den Weg zur Klimaneutralität weiter begleiten. Wichtig ist ein möglichst einheitliches Vorgehen in allen Gliederungen des DAV, denn die Anstrengungen für den Klimaschutz können nur gemeinsam gemeistert werden. Der Fahrplan steht, nun heißt es: sich auf den Weg machen und den Klimaschutz engagiert und motiviert anpacken.

Weitere Infos zum Klimaschutz im DAV unter alpenverein.de/wirfuersklima


24 Stundenwanderung als Wanderopening.


Trotz mancher Blessuren wieder sehr gelobt.

Gemeinsam ging es mit 157 angemeldeten Wanderern in 24 Stunden durch den Hagenschieß über den Erzkopf ins Nagoldtal und über Büchenbronn, Birkenfeld, Eutingen, Wurmberg, Pinache, Mühlacker und Enzberg zurück nach Eutingen. Zusammen mit dem Eigenbetrieb Wirtschaft und dem neuen Marketing „Stadt-Land-Enz“ schnürten viele ihre Wanderstiefel und machten sich auf den Weg. Die gesamte Strecke betrug etwas mehr als 78 Kilometer bei 1389 Anstiegen und ebenso viele Abstiege. Die Form der Wanderung entsprach einer Acht um Pforzheim herum.

Der Auftakt beim Turnverein Eutingen war bereits verheißungsvoll, da es gleich Kaffee und Kuchen als Stärkung gab. Auch um Mitternacht beim Anlauf der Turnhalle des Turnvereins fehlte die Stärkung nicht. Da die Witterung mitspielte bei der achten Wandertour waren das gute Voraussetzungen zum Durchhalten. Begleitfahrzeuge waren immer in der Nähe und an den Pausenstellen gab es genügend Getränke wie Mineralwasser, Apfel – und sonstige Fruchtsaftschorle von Teinacher. Auch Obst und Müsliriegel von Feinkost Müssle, EDEKA Wachtler und DM sorgen dafür, dass der Blutzucker immer im grünen Bereich lag. Alle zwei bis drei Stunden gab es eine Verpflegungspause und es war erstaunlich wie viele Menschen auch in der Nacht bereit waren die Wanderer bei den einzelnen Anlaufstationen zu verpflegen. Durch Wälder und Wiesen, über asphaltierte Wege und durch schmale Pfade, führte die Strecke. Die Jüngsten waren dabei im Alter zwischen 18 und 20 Jahren und die ältesten Teilnehmer über 80 Jahre. Die Stimmung war beim Brötzinger Schützenhaus bei Sonnenuntergang prächtig. Alle Teilnehmer waren dankbar, dass die durch die Pandemie unterbrochene 24 Stundenwanderung wieder durchgeführt werden konnte. Neben dem Ersten Bürgermeister aus Baden – Baden, Alexander Uhlig, war auch die Sozialdezernentin vom Landratsamt, Katja Kreeb, unter den Wanderern. Untereinander kamen die Teilnehmer schnell ins Gespräch und wie immer gab es natürlich auch einzelne Trupps, die nicht schnell genug an der nächsten Stärkungsstelle sein konnten.

Alle Wanderer wurden von Wanderführern begleiteten. Von daher ging auch keiner verloren. Für alle ist die Wanderung natürlich immer wieder eine Herausforderung. Neben vielen, die bereits mehrere Wanderungen miterlebt haben, kommen aber auch immer wieder neue Interessenten dazu. Darüber freuen sich Bruno Kohl, der zusammen mit Inge Rebuschat und Ingrid Hoheisen das Wanderopening auf den Weg brachte. Jeder konnte, wenn es ihm zu viel wurde, aussteigen.

Die Natur in ihrem Tagesablauf zu erleben, hinterließ bei vielen Wanderern positive Spuren. Der Marsch war traumhaft und ich bin begeistert sagte die Gesundheitspädagogin Manuela, die erstmals dabei war. Spuren hat die Wanderung aber hinterlassen. So klagten zwei ältere Wanderinnen, dass sie Probleme in den Oberschenkeln hätten und daher erst am nächsten Tag sagen könnten, ob sie im nächsten Jahr wieder mitlaufen. Spaß hatte der Lauf ihnen aber trotzdem gemacht.

Pünktlich um 12.15 Uhr erfolgte der Einmarsch der Gruppe beim Turnverein in Eutingen. Hier hatte das Bewirtungsteam unter Gerhard Tagwerker und Manuela Kirfel mit seinen fleißigen Helferinnen und Helfern Maultaschen mit Kartoffelsalat vorbereit. Auch der Hefezopf fehlte zum Kaffee nicht. Logistisch ist das Unternehmen mit enormem Aufwand verbunden, da es nicht nur gilt die Gruppen sicher über belebte Wege und Straßen zu führen sondern auch für die Verpflegung auf der langen Wanderung Sorge zu tragen. Nachdem alle Befragten, die am Ziel ankamen, sich positiv über Verpflegung, Streckenführung und Organisation äußerten, ist dies für die Organisatoren Motivation auch im nächsten Jahr einen solchen Event zu planen.

Rolf Constantin


Ein Sonntag der seinem Namen alle Ehre macht.


Skitouren Grundkurs-Wochenende

Wie war der Winter 21/22?
Zuerst einmal ganz gut.

Anfang Dezember kam der erste richtig gute Schneefall. Die Grundlage war da. Leider verwöhnten uns die dann folgenden Wochen nicht mehr so sehr mit Schnee.
Nach markantem Tauwetter kam erst mit Dreikönig der Winter zurück. Nicht üppig, aber die Skitourensituation verbesserte sich doch deutlich.
Rechtzeitig vor unserm Skitouren-Grundkurs-Wochenende.

Mit dabei Edith, Robert, Manuel, Philip, Luisa, Udo, Thomas, Alex und Markus. Samstag bei noch wirklich winterlichem Wetter, haben wir dann unsere geplante Skitour gestartet.
Spuranlage im frischen Schnee, analysieren der Schneedecke, Simulation einer Verschüttetensuche…
Dann kam der Sonntag: erst noch trüb, glitzerten doch langsam die Schneekristalle im diffusen Licht.

Und dann kam der Moment, wo man die Wolkendecke durchbricht.
Ich denke jeder kennt das Gefühl und doch ist es immer wieder toll:
Die Sonne durchflutet die Winterlandschaft.
Alles wird freundlich, hell und man schaut auf einen Ozean von Wolken hinab. Leidglich die Berggipfel ragen als Inseln daraus hervor. Gipfel, Freude, gute Laune und wie beim Tourengehen immer, Vorbereitungen für die Abfahrt treffen.
Dann geht’s hinab durchs Gelände. Von der Sonne motiviert fahren wir zum Parkplatz ab.

Ein tolles Wochenende mit einer tollen Truppe.


Mehrseillängen am Battert


Am 9. und 10. April fand der Outdoor-Kletterkurs am Battert durch die DAV Sektion Pforzheim e.V. statt. Die Leitung und konzeptionelle Gestaltung hat erstmals Alexander Jenner übernommen.

1.Tag
Samstagmorgen wurde am Wandfuß das Legen mobiler Sicherungen und der Standplatzbau geübt. Anschließend konnten erste Erfahrungen im Klettern und Abseilen gemacht werden. Zum Abschluss des Tages wurden wir nach der ersten Mehrseillängentour dem „Bismarckgrat Tafelvariante” mit einer schönen Aussicht belohnt.

2.Tag
Sonntagmorgen nach einer methodischen Standplatzbauübung gibt es ein Warmup über die „graue Kante” im Nachstieg und dann wagt sich Robert an seinen ersten Vorstieg in der „grauen Wand”.

Der Durchstieg gelingt ihm im ersten Versuch als Rotpunkt und anschließend baut er eigenständig den Stand. Von dort steigen wir zum Hauptgipfel weiter und seilen erneut mit der alpinen Methode über einen Zwischenstand ab.
Zum Abschluss klettern wir einen traditionellen Klassiker des Battert: den „Blockgrat” und schließen den Tag mit Fragen zum Gebiet, Material sowie kommenden Kursangeboten und einer kleinen Feedbackrunde ab.

Text und Fotos: Alexander Jenner 


Sonne, Schneeschuhe, Berge - da fehlt nur noch Sonjas Mohnkuchen zum vollendeten Glück


Sonnenbrillen auf, noch schnell eincremen und schon starten wir im Februar 2022 mit knirschenden Schneeschuhen im weißen Traum vom Parkplatz im Sellrain zur Pforzheimer Hütte hinauf. Ein Kaiserwetter hatten wir uns ausgesucht für einen letzten Besuch unter der Hüttenregie der jungen Familie Mader.
Pandemiebedingt schrumpfte die von Frank Stähle rundum gut organisierte Tour auf drei Teilnehmerinnen zusammen.

Am zweiten Morgen nahmen wir den Samerschlag in Angriff. Doch auf der Scharte angekommen, erwartete uns ein eiskalter bissiger Wind und eine Gruppe Skitourengeher mit den Worten: „hier ist heute Schluss“. Das hat bei zweien von uns mächtig Eindruck hinterlassen und dem Plan der Gipfelbesteigung ein jähes Ende bereitet. Nach einem gemeinsamen Abstieg der Steilstufe machten sich Astrid und Frank nochmals alleine zum Gipfel auf und standen kurze Zeit später auf dem 2.831 mtr. hohen Gipfel, während Michaela und Jutta neben dem Abstieg mögliche Ziele und Steilheiten der Aufstiegswege für den nächsten Tag inspizierten. Als hätten wir es von langer Hand geplant, trafen wir im Anschluss für die letzten Meter bis zur Sonnenterrasse wieder zusammen, um Kaffee und die leckeren hausgemachten Kuchen (von Sonja diktiertes Rezept zum Nachbacken) miteinander zu genießen.
Nach langer Winterpause, inzwischen ALLE wieder etwas trainierter auf den Sportgeräten, erklommen wir am nächsten Tag die Scharte zum Zwieselsbacher Roßkogel (2.958 mtr.), was uns den Respekt des einen oder anderen Skitourengehers einbrachte, welche in einem Bruchteil der Zeit in großen Schwüngen die erklommen Hänge abfuhren. Gut ausgerüstet mit LVS, Schaufel und Sonde stiegen wir mit gebührendem Abstand zueinander nach der Mittagsrast schnell den inzwischen sulzigen Steilhang hinab.

Den letzten Abend verbrachten wir in kleiner Runde bei bester Bewirtung auf der Hütte, indem über die vier besetzten Tische hinweg ein reger Austausch zwischen den Bergbegeisterten zu möglichen nächsten Zielen stattfand.

Wie immer, eine rundum gelungene Gruppenausfahrt mit schönen gemeinsamen Bergerlebnissen an die wir uns gerne beim Durchsehen der Fotos erinnern werden. Danke an Frank für die gewohnt rundum prima Organisation.

Text: Jutta Bäzner

Bild:
Rezept von Sonjas Mohnkuchen zum Nachbacken


Erster Bürgermeister Dirk Büscher empfing Bergsteiger aus Gernika

 Vor der 14. Partnerschaftstour der drei Bergsportvereine Goizale Mendi Taldea Gernika – Lumo, CAI Sezione di Vicenza und der Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein ins Verwall, fand im „Goldenen Anker” in Dillweißenstein ein Empfang für die Bergsteigergruppen aus Gernika, und Pforzheim statt. Der erste Bürgermeister Dirk Büscher übernahm die Begrüßung.

Der Vorsitzende der Sektion Pforzheim Rolf Constantin ging dabei auf den Ausgangspunkt, den Friedensmarsch im Jahr 2005 ein, der den Kontakt zwischen den beiden Städten herstellte. Gemeinsam ging es auf die 2100 kilometerlange Strecke zwischen Februar und April 2005 von Pforzheim nach Gernika. Die Wandergruppen wechselten dabei wöchentlich. Eingebunden in den nicht ganz einfachen Marsch waren auch die Studenten und Professoren der Hochschule Pforzheim.

Das Miteinander förderte den Wunsch, sich jährlich zu gemeinsamen Bergtouren zu treffen. Die erste Tour führt dann 2006 auf den Gran Paradiso. 2007 ging es mit den Bergsteigern aus Vicenza rund um die „Drei Zinnen” und ab 2008 mit allen drei Bergsportvereinen zu einer jährlichen Bergtour von einer Woche in die jeweiligen Gebiete der einzelnen Sektionen.

Bürgermeister Dirk Bücher lobte das beispielhafte Miteinander der drei Partnerstädte und ging auf die Flussschiffer des Schwarzwaldes, die Flößerei ein, passend zum Treffpunkt im „Goldenen Anker“. Zurine Miren von den Basken freute sich auf das stete Treffen und lobte dabei den stellvertretenden Vorsitzenden der Sektion Pforzheim Bruno Kohl, der sich stets als Zugmaschine für die Logistik verantwortlich zeichnet.

Miteinander konnten die Teilnehmer an den Bergtouren, die nicht immer einfach waren, die Schönheit der Pyrenäen, Dolomiten und Alpen besser kennenlernen. Auch das Berghaus der Sektion Pforzheim in den Stubaier Alpen war schon Anlaufpunkt der Dreiländerbegegnung.

Als Übersetzerin war Monika Finna gefragt, die unter anderen Städtepartnerschaften auch für die Städtepartnerschaft Gernika und Pforzheim zuständig ist. Zehn Bergsteiger der Sektion Pforzheim, acht aus Gernika und 16 aus Vicenza bewegten sich eine Woche im Bereich der „Neuen Heilbronner Hütte“ und den entsprechenden Bergen mit angepassten Gipfeltouren. Am letzten Tag führte der Weg von der „Neuen Heilbronner Hütte“ zur „Friedrichshafener Hütte” über die Gaisspitze und dem Schafbichljoch.

Alle sind froh, dass es nach der Pandemie nun eine Fortsetzung der Touren gibt. Sprachprobleme lassen sich bei den Touren stets über Englisch oder Gebärdensprache überbrücken und alle wünschen sich, dass es diese Begegnungen noch lange geben wird.

Rolf Constantin


Rolf Constantin erhält Bundesverdienstkreuz


In Anerkennung seines jahrzehntelangen Engagements für die Stadt Pforzheim und insbesondere den Stadtteil Buckenberg-Haidach im Bereich Bildung, Soziales und Kultur wurde Rolf Constantin am Montag, 27. Juni, von Oberbürgermeister Peter Boch, stellvertretend für Ministerpräsident Winfried Kretschmann, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
„Rolf Constantins Engagement für Pforzheim geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Seine Tätigkeitsfelder reichen von der Kommunalpolitik und dem Einsatz für den Stadtteil Buckenberg-Haidach über die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bis hin zum Aufbau wertvoller internationaler Beziehungen“, hebt Oberbürgermeister Boch hervor. Zahlreiche Vereins- und Organisationsgründungen seien Constantins Werk. Das mache ihn zu einer festen Institution in Pforzheim. „Es freut mich, dass dieses überwältigende Engagement nun geehrt wurde und ich das Bundesverdienstkreuz an Herrn Constantin überreichen durfte.“
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird an in- und ausländische Frauen und Männer für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland verliehen, zum Beispiel für Leistungen im sozialen, karitativen, politischen und mitmenschlichen Bereich. Es handelt sich dabei um die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.
 
Über Rolf Constantin
Über 22 Jahre lang gehörte Rolf Constantin ununterbrochen dem Gemeinderat der Stadt Pforzheim an. Währenddessen war er Mitglied und Stellvertreter in zahlreichen Gremien und Ausschüssen wie dem Kulturausschuss und dem Schul- und Bildungsausschuss. Mehr als 19 Jahre war Constantin der erste ehrenamtliche Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Als solcher repräsentierte er die Stadt auf zahlreichen Veranstaltungen und Reisen. Er ist Gründer und Vizepräsident der Deutsch-Griechischen-Gesellschaft Pforzheim/Enzkreis e.V. sowie und Gründungsmitglied und Präsident der Deutsch-Kroatischen Gesellschaft Pforzheim-Enzkreis e.V.. Als Mitglied des Deutschen Alpenvereins Sektion Pforzheim, dem er schon über 60 Jahre lang angehört, war Constantin an der Organisation einer Friedenswanderung von Pforzheim nach Gernika im Jahr 2005 beteiligt. Damit setzte er sich für eine friedliche europäische Gemeinschaft ein und trug wesentlich zum Erfolg der städtepartnerschaftlichen Beziehungen der Stadt Pforzheim bei.

Als einer seiner ersten Einwohner ist Constantin themenübergreifend Fürsprecher des Stadtteils Buckenberg-Haidach. 1972 war er bei der Gründung des Bürgervereins Buckenberg-Haidach e.V. beteiligt, dessen Mitglied er bis heute ist und der viele positive Veränderungen im Stadtteil bewirkt hat. Auch als langjähriges Mitglied im Trägerverein Bürgerhaus Buckenberg-Haidach, als Unterstützer des Sportvereins FSV Buckenberg und aktives Mitglied in der Pfarrgemeinde St. Elisabeth trug Constantin zur positiven Entwicklung des Stadtteils bei. Constantin liegen vor allem Kinder und Jugendliche am Herzen. Deshalb ist er nicht nur Mitglied im Caritasverband, sondern fungiert dort auch als Berater z.B. für die Heim- und Schulleitung des früheren Jugendwohnheims „Bernhardushaus“. Mehrmals förderte er die Eröffnung von Jugendtreffs und Jugendzentren. Er gehörte außerdem zu den Mitinitiatoren der „Vernetzten Jugendarbeit“, die bis heute wesentlich zur Bewältigung sozialer Probleme beiträgt.


„Fels und Eis“ schließt


Pforzheimer Bergsteigerszene geht ein wichtiger Anlaufpunkt verloren
 
Es ist eine traurige Nachricht für die Pforzheimer Bergsteiger und Kletterer: Ende Mai schließt der Ausrüster „Fels und Eis“ in der Nordstadt (Ebersteinstraße 16). Am 2. April startet Inhaber Stefan Förschler den Abverkauf. Auch die Alpenvereinssektion Pforzheim verliert damit einen wichtigen Partner und langjährigen Sponsor. DAV-Schriftführer Sven Bernhagen hat sich mit Stefan „Stips“ Förschler über seine Beweggründe, den Alpenverein und die Zukunft unterhalten.
 
Nach 37 Jahren machst du den Laden dicht – warum?
Die letzten beiden Jahre waren wegen der Corona-Einschränkungen echt schwierig. Ich müsste jetzt meine Lager wieder füllen, aber manche Hersteller haben massive Lieferschwierigkeiten. Das war ein Grund. Aber ausschlaggebend war, dass Emilie mich gefragt hat, ob ich im „Steil“ mit einsteigen will. Da freue ich mich drauf, weil ich damit die Familie unterstützen und wieder ein bisschen mehr im Team arbeiten kann.
Deine Tochter betreibt seit gut zwei Jahren zusammen mit ihrem Freund Julius Westphal die Boulderhalle in Karlsruhe – jetzt gehst du also auch steil: Was wird dein Job dort sein?
Ich werde mich dann um die Verwaltung kümmern, um den Einkauf, ums Personal… Und vielleicht darf ich auch mal was schrauben! (lacht)
Mal was Neues mit 59 Jahren…
Ja, neulich im „Steil“ hat sich einer den ganzen Trubel angeschaut und meinte dann zu mir: „Na, mit 60 willst du das doch auch nicht mehr machen…“ Und ich so: „Doch…“ (lacht)
Aber das „Fels und Eis“ nach so langer Zeit aufzugeben, fällt sicher auch nicht leicht…
Nein, da habe ich lange mit mir gerungen. Vor allem wegen der Kunden. Da haben sich im Laufe der Zeit schon viele persönliche Beziehungen entwickelt. Ich wusste eigentlich immer, wer wo unterwegs war und wie die Verhältnisse so in den Bergen sind. Und was Ausrüstung angeht, ist schon ein großer Beratungsbedarf da. Ich hoffe, das können die anderen Outdooranbieter in Pforzheim – der Elsässer oder der Schrey – ein bisschen auffangen. Ansonsten heißt es weit fahren bis zum Kolb nach Kuppenheim oder ins Basislager nach Karlsruhe.
Der Laden war ja auch immer Informationsdrehscheibe, wenn’s um Tourentipps oder Lawinen- und Wetterverhältnisse ging…
(lacht) Ja, ich erinnere mich noch gut daran, wie früher Fitz Kast noch wöchentlich in den Laden kam, um sich sein Update abzuholen, was so geht bei den Pforzheimer Bergsteigern.
Auch der Alpenvereinssektion Pforzheim, der du ja eng verbunden bist, geht ein wichtiger Partner verloren. „Fels und Eis“ hatte immer Anzeigen in den Sektionsnachrichten, hat beispielsweise die Sektionsjugend mit T-Shirts unterstützt oder dem Verein ordentliche Rabatte bei der Anschaffung von Material eingeräumt…
Stimmt, das war schon eine enge Partnerschaft. In der Sektion bin ich ja inzwischen auch schon seit 55 Jahren Mitglied. Ich war lange in der Sportklettergruppe, meine Frau Anja hat lang die Familiengruppe gleitet. Die Kinder Luis und Emilie sind sportlich in der Sektion groß geworden und klettern heute in der Weltspitze. Das verbindet auf jeden Fall.
Zwei Monate haben die Pforzheimer Kletterer und Alpinisten jetzt noch, um sich fachkundig von dir beraten zu lassen und sich mit Material einzudecken.
Genau. Der Laden wird komplett geräumt, da gibt’s dann ordentlich Rabatte. Schlafsäcke, Rucksäcke, Jacken, Handschuhe, sonstige Klamotten, Seile, Sicherungsmaterial, Helme, Kletterschuhe, Wanderstiefel, Bergführer – alles muss raus. Und wenn jemand noch Spezialausrüstung braucht, kann ich auch noch bestellen. Das kriegen wir hin, dass alle mit Top-Ausrüstung in den kommenden Bergsommer starten können.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für deine Zukunft!
www.felsundeis.com
www.boulderhalle-steil.com
 
Bild: Als Kletterer und Alpinist kennt sich Stefan Förschler in Fels und Eis bestens  aus. Im „Fels und Eis“ gibt er sein Know-How gerne an die Kunden weiter – aber leider nur noch bis Ende Mai. Foto: Bernhagen


Nachbarschaftshilfe für den AKB, Arbeitskreis Battert ;-)


Auch unsere Sektion beteiligt sich jährlich mit einer kleinen finanziellen Umlage beim AKB, um die Natur- und Felspflege vor Ort zu unterstützen. Über unsere Naturschutzbeauftragte Barbara Schwager kam die Anfrage zustande, ob es möglich wäre, ein Hakenziehgerät an Hand eines Fotos nachzubauen, um die bundesweit angestrebte Hakensanierung in den Sportklettergebieten etwas zu erleichtern.

Nach einer Videokonferenz mit dem AKB wurde David Rapp mein Ansprechpartner und so machte ich mich an die Arbeit. Relativ zügig habe ich das Material beisammengehabt und die Bildvorlage in etwa nachgebaut. Für den AKB fielen lediglich die Kosten für den Hydraulikzylinder und die Handpumpe an, sodass finanziell nicht allzuviel zu stemmen war. Das Gerät hat seine Tauglichkeit unter Beweis gestellt, wie die Bilder ja zeigen, auch wenn die Anwendung am Fels durch den gegebenen Hakensitz nicht überall möglich ist... eine Arbeitserleichterung ist es allemal!
Thomas Thomsen


Skitour Enzklösterle


Ja, auch im Nordschwarzwald können durchaus lohnende Skitouren unternommen werden

Es ist keine Houte Route dafür Heimat nah und auch landschaftlich allemal attraktiv. Voraussetzung ist allerdings Schnee, der in unseren Breitengraden leider selten ist. Für einen Materialtest vor einer großen Tour oder um einfach wieder in Übung zu kommen, ist das Arial rund um den Hirschkopf ideal.

Die Genussskitourler gehen gemütlich den Skihang hoch bis sie etwa in halber Höhe links in den Ziehweg abbiegen und bis zur Berghütte aufsteigen. Die Abfahrt über die Piste macht Laune und eine kurze Einkehr in der Hirschkopfhütte rundet den Skitag ab.

Aber auch die sportlich ambitionierten Geher kommen auf ihre Kosten. Bei einem Aufstieg vom Parkplatz bis zur Hütte legt man etwa 250 Hm zurück. 4-5 mal aufgefellt und schon ist eine sportliche Skitour zusammen. Dabei können die Aufstiege und Abfahrten variiert werden. Beim Aufstieg über den alten steilen Skihang können sogar Spitzkehren geübt werden. Bei ausreichender Schneelage ist die Abfahrt vom alten Hang ein anspruchsvoller Genuss. Kurz aber knackig!

Wer den verschneiten Schwarzwald einsam genießen möchte, geht den alten Skihang hoch, danach den Ziehweg etwa 250 m weiter und biegt kurz vor der Piste nach links ab. Nach etwa 150 m wieder rechts hoch. Hier läuft man Luftlinie ca. 100 m parallel zum Skihang auf einem Jägerweg hoch zur Lifthütte. Am besten nicht abseits fahren das ist für den Natur- und Tierschutz nicht zuträglich und vor allem verboten!

Danach eine rasante Abfahrt direkt zum regionalen Wildburger in die Hirschkopfhütte. Eine Eintagestour die sich ein bisschen nach Urlaub anfühlt…

Mehr Infos: hirschkopfhuette.de


Tourenbuch aus Anfangszeit


Beim Stöbern vor vielen Jahren fiel mir das Tourenbuch der Anfangszeit in die Hände - Dort war auch zu lesen wie ein Gipfelkreuz mit Rucksäcken hochgetragen wurde.

Der erste Eintrag im Tourenbuch machte Adolf Witzenmann vor der Einweihung des zweiten Berghauses der Sektion bereits am 3. August 1926. Bedingung für die Einträge waren schwierigere oder selten gemachte Touren. Für kleinere Touren der Bergwanderer und Bergsteiger sollten die Einträge im sogenannten Fremdenbuch erfolgen.
In lockerer Folge kamen dann die Einträge. Teilweise waren es neue Touren und Erstbesteigungen rund um unser Berghaus. Aber auch lustige Abenteuer sind verzeichnet. Manchmal sind es ganze Romane, die sich über mehrere Seiten hinziehen. Alles oft noch mit Tinte geschrieben und für uns auch schwer lesbar. Die Blätter sind inzwischen vergilbt und häufig hat bei den Touren auch das Wetter nicht gepasst. Bei Regen, Schnee, Nebel und Graupelschauer mussten Bergwanderer und Bergsteiger manche Tour vorzeitig beenden. Dabei kamen auch die Erschwernisse der Touren zur Sprache.
Der letzte Eintrag vom 1. August 1946 erfolgte von einem Einheimischen aus Kematen, der um den Kraspensee eine nicht einfache Gratwanderung durchführte. Dann geht es erst am 21. Juli 1953 mit einer Tour zur Grubenkarspitze weiter.

Am 19. August 1973 ist die Gipfelkreuzerrichtung auf der Vorderen Sonnenwandspitze mit ihren 3159 Metern Höhe ein Thema. Um 6 Uhr verlassen wir die Hütte schilderte Horst Stoll das Ereignis. 25 Kilo Einzelteile des Gipfelkreuzes sind auf zwei Rucksäcke verteilt. Dazu die Ausrüstung für vier Personen. In knapp zwei Stunden erreichen wir den Gletscherfuß. Dann legten wir Steigeisen an und in weiteren 45 Minuten erreichen wir den Einstieg zum Nord-Grat. Nach einer weiteren Stunde stehen wir auf dem Gipfel. Wir heben das Fundament aus und verankern den Fuß des Kreuzes mit Zement und Mauerankern. Dann setzten wir die einzelnen Teile des Kreuzes zusammen und verschraubten sie. Vier Spannseile, die wir mit Fellhaken befestigen, sorgten für den notwendigen Halt. Auf dem Kreuz brachten wir ein Schild an mit „Vordere Sonnenwandspitze 3159 Meter gestiftet von AV – Mitgliedern der Sektion Pforzheim“. Nach elfstündiger Kletterarbeit erreichten wir alle glücklich und gesund die Hütte. Mit dabei waren seine Frau Erika, Jürgen Fuchs und Dieter Mauch. Für alle Beteiligten war es ein denkwürdiger Tag, den sie nie vergessen.
Am 29. August 1977 brachten dann Jürgen Fuchs und Lothar Braun die Kassette mit dem Gipfelbuch auf der Sonnenwandspitze sowie ein aus Kupfer getriebenes Edelweiß und befestigten beides am Gipfelkreuz. Danach war das Buch verschollen und es erfolgte kein Eintrag mehr.

In den nächsten Ausgaben unserer Sektionsnachrichten suche ich nach weiteren interessanten Tourenschilderungen rings um unser Berghaus. Teilweise können diese auch recht lustig sein. Schade, dass das Tourenbuch keine Fortsetzung gefunden hat und so auch die schwierige Aktion der Errichtung des modernen Gipfelkreuzes auf der Haidenspitze im Buch nicht zu finden ist.

Rolf Constantin  


Timmelsjoch: Vom Saumpfad zur Traumstraße


Das Timmelsjoch ist Österreichs höchstgelegener Straßenübergang und die Brücke zwischen Nord – und Südtirol

Vor Jahrzehnten, während der Studentenunruhen von einem italienischen und deutschen Grenzer mit ihrem Schäferhund zum Timmelsjoch geführt, da ich auf Südtiroler Seite auf einem sonnenbeschienen Berghügel mich ausruhte, hatte ich im September das Bedürfnis mal wieder an alter Stelle vor Ort zu sein.

Die Mautstelle hat sich inzwischen stark verändert. Die Geschichte des Joches reicht weit zurück. Erste Siedler aus dem Passeiertal aus St. Leonhardt bewegten sich über den Pass ins Innerötztal, um dort Arbeit zu finden oder sich anzusiedeln. Von daher war es auch nicht verwunderlich, in der Nähe der Berge um Obergurgel, den „Ötzi“ zu finden. Auch die alten Kaufmannsgeschlechter der Fugger und Welser benutzen den 1320 erstellten Saumpfad mit seinen vielen runden Schutthöckern, die als Reste der Gletscher entlang der Straße auffallen. Die erste Passerwähnung erfolgte als „Thymels“ 1241. 1897 beschloss der Tiroler Landtag die Straße unterhalb des Ski- und Touristenortes Hochgurgel von Österreich aus auf den Weg zu bringen. Mussolini und Hitler ließen aber die Arbeiten einstellen. Erst nach dem Zeiten Weltkrieg war der gebürtiger Südtiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, der Name Wallnöfer spielte auch bei der alten Pforzheimer Hütte eine Rolle, Vorreiter für den Ausbau, dessen Nordrampe letztlich in den Jahren 1955 bis 1959 für 28 Millionen Schilling rund 2 Millionen Euro erfolgte.

Die gesamte Strecke wurde 1968 freigegeben und ist von Mitte Juni bis Ende Oktober von 7 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Rund 75 000 Fahrzeugte befahren jährlich inzwischen die Strecke. LKW`s dürfen die Bergstrecke nicht befahren. Für Motorrad- und Radfahrer ist diese Passstraße eine begehrte Herausforderung. Mit 2474 Metern Höhe ist das Timmelsjoch Österreichs höchstgelegener Straßengrenzübergang und verbindet nicht nur das Ötztal mit dem Passeiertal, sondern auch Österreich und Italien. Auf italienischer Seite trägt das Joch den Namen Passo Rambo. Der Radmarathon Ötztal und der Verein Pro Vita Alpina mit seinen Aktionen mit Künstlern aus Tirol und Südtirol beleben im Sommer die Bergkulisse. Auf den alten Saumpfaden herrschte früher auch ein lebhaftes Schmugglertreiben.

Von der Mautstation aus lassen sich auch Bergwanderungen machen. Allerdings geht es gleich sehr steil bergauf. Auch die Ausschilderung ist mangelhaft, da das Gebiet ein riesiges Skigebiet von Hochgurgel aus ist und daher vermutlich weniger ein Wandergebiet für Bergsteiger. Daher waren wir, mein Schwager und ich, zwei der wenigen Wanderer, die sich in diesem Gebiet bewegten. Die Landschaft sorgte für einen starken Kontrast der grauen Berggipfel zu den herbstlichen Farben der Matten. Störend, wie oft in solchen Gebieten, die Skikanonen, die als gewaltige Monster in der Landschaft stehen. Ein Vorteil, dass wir Murmeltiere in unmittelbarer Umgebung erleben durften und die sich auch an uns nicht störten, was selten der Fall ist.
Nach dem Abstieg lädt an der Mautstelle ein entsprechendes Lokal zu österreichischen Gerichten ein und ein kleines Freilichtmuseum weist auf die Entwicklung des Straßenbaus hin.

Zurück zum Anfang des Berichtes. Der eskortierte Marsch der Grenzer zum Timmelsjoch sorgte vor Jahrzehnten für viele Schaulustige, die sehen wollten, was nun mit mir passiert. Zunächst musste ich unterschiedliche Ausweispapiere aus meinem Heinkel - Roller hervorkramen, bis mir geglaubt wurde, dass ich keiner der Studenten war, der für Unruhe sorgte, sondern nur ein normaler Tourist. Es ist daher tröstlich, dass sich heute jederzeit problemlos auf der Südtiroler Seite ein Sonnenfleck aufsuchen lässt.      

rolf constantin



Wanderausflug rund um Hornberg im Schwarzwald


Schon im vergangenen Jahr freuten sich einige Teilnehmer unserer Wandertage in Hornberg auf eine Wiederholung im Jahr 2021. Und sie hat stattgefunden. Trotz Corona-Einschränkungen und einiger Absagen, wegen verstauchter Füße oder Krankheit, waren wir 9 Teilnehmer. Eine besondere Freude war es, Freundinnen und Freunde aus alten Tagen wiederzusehen, die vor Jahren aus Pforzheim weggezogen waren.
Und so konnten wir bei schönstem Herbstwetter 3 ½ Tage die grandiose Landschaft des Schwarzwaldes, mit unserem Wanderfreund Otto Effinger vom Hornberger Schwarzwaldverein, genießen.
Am Tag der Anreise gab es nur einen kleinen Spaziergang zum Karlstein – direkt beim Hotel.

Am zweiten Tag wanderten wir flott über den Knüppeldamm am Hochmoor beim Blindensee aus über die Wendelinkapelle und die Weissenbacher Höhe auf dem „Schneckenwanderweg“ zum Reinertonishof zur Mittagseinkehr, anschließend weiter auf dem Schneckenwanderweg wieder zurück zum Blindensee. Es gab viel zu sehen: saftige Bergwiesen mit Kühen, echten Schwarzwälder Pferde, einsame Bauernhöfe, interessante Pflanzen und ein verträumtes mystisches Hochmoor – nur keine Schnecken.

Der dritte Tag brachte die Fortsetzung vom letzten Wanderjahr. Dieses Mal den westlichen Teil des Lauterbacher Wandersteigs. Der Weg war wunderschön. Zuerst mit großartigen Ausblicken nach Süden und Westen, dann hinauf in dichtem Urwald zum „Purpenmoos“ – die Bäume mit Flechten behangen und am Boden Moose in Farben von grau über dunkelrot bis zu verschiedenen Grüntönen. Einfach wunderschön. Als wir über den Bergkamm wanderten, bot sich uns ein grandioser Blick nach Osten, der „Zollernblick“. Wir wanderten an schönen alten Bergbauernhöfen vorbei ins Tal hinunter und folgten einem schmalen Trampelpfad hinauf zum Fohrenbühl. Wobei dieser schmale Pfad das schlimmste Stück war, kamen uns doch ca. 300 flotte junge und junggebliebene Wanderer entgegen: Sie rannten so schnell an uns vorbei, dass keiner Zeit hatte, uns genau zu erklären, was das für ein Event war – erst als wir pro Teilnehmer 10 Cent kassieren wollten, weil wir ständig den schmalen Pfad frei machen mussten, kam eine Antwort: 24 Stunden Tour vom Fohrenbühl und wieder zurück. In den letzten 10 Minuten hat uns doch noch ein Platzregen erwischt.

Am letzten Tag machten wir uns auf zu einer kurzen, aber wunderschönen Wanderung. Der Panoramaweg von Wolfach führte vom Bahnhof aus über mehrere Kapellen und Aussichtspunkte hinauf zu St. Jakob – einer Kapelle auf dem Jakobsweg von Wolfach nach Straßburg. Ein Mönch betreut dort die Kapelle und ein kleines Haus mit Garten. Wieder zurück in Wolfach war noch Zeit für eine Einkehr im Café – leider war an diesem schönen Sonntag die Schwarzwälder Kirschtorte schon ausverkauft, aber der dortige Zwetschgenkuchen schmeckte auch hervorragend.

Für alle Teilnehmer waren es fröhliche und erlebnisreiche Tage, selbst für einige, die nicht mehr gut wandern konnten, waren doch viele Ziele auch mit dem Auto erreichbar, so dass man an allen Tagen abkürzen und doch dabei sein konnte.                                                     

Brigitte Wörle, Andrea Stöhrer                                                                                                 

Mit den Schneeschuhen zum Unterjoch


Früh morgens in der Dämmerung
bei allerbester Witterung,
die Luft war kühl, der Himmel klar,
versammelte sich unsre Schar
mit 7 Damen und 3 Männer,
vom Neuling bis erprobten Kenner.
In den drei Autos Platz genommen,
nach knapp 4 Stunden angekommen,
und schon am Fuß vom ersten Hang,
der Schweiß aus allen Poren drang:
Frank meinte, die paar Höhenmeter,
die schafften von uns locker jeder…
Ich dachte gleich, dass in den Schneeschuhn,
mir meine Haxen ganz schnell weh tun,
doch Astrid sagt „wenn steil der Hügel,
klapp hinten einfach hoch den Bügel,
schon packst du jede Steigung leicht,
glaub ruhig mir, ich bin geeicht!“
Bevor der Anstieg wurde steil,
kam erst der Praxis-Übungsteil:
Nachdem der Ernstfall war geprobt
– hier sei der Wolfgang groß gelobt –
natürlich Frank gleich dicht dahinter,
und Astrid ebenso nicht minder,
zudem die Theorie besprochen,
sind wir dann richtig aufgebrochen:
Erst parallel zur Rodelbahn,
dann durch den Wald ging es bergan,
i c h  dachte unter meiner dicken Jacke,
dass ich das nie und nimmer packe,
doch kurz vor dem Zusammenbrechen,
da hört man unsern Leiter sprechen:
„Seid ihr - hoch über Unterjoch -
denn alle fit und munter noch?“
„Ha freilich“, rief ich unbedacht,
„aus – mir das überhaupt nichts macht!“
(…doch dabei konnte ich kaum schnaufen,
geschweige denn, noch weiterlaufen…).
Da plötzlich brüllte jemand vorn
„Da ist `s ja schon, `s Wertacher Horn!“
Geschafft den Aufstieg – und man sah,
die Bergwelt wie zum Greifen nah.
Dort hinten rechts ragten die schiefen
Kanten vor vom hohen Ifen,
und während Rotz und Wasser lief,
sah man das Zugspitzen-Massiv:
Die Inka sagt, sie sehe da
die Kette vom Hima-laya…
Beim Abstieg machte niemand schlapp,
sieht man einmal vom Andy ab:
Ist in dem Schneeloch stark verkantet
und freiweg auf dem Arsch gelandet!
Ob sonst noch jemand kam zum Liegen,
das sei an dieser Stell` verschwiegen.
Im „Haus Irene“ frisch gemacht
-es war inzwischen dunkle Nacht –
ging nun zum Essen unsre Truppe:
Schnitzel 8 x , 1x Suppe,
Lachsnudeln, Gröschtl und ein Eis:
Grandios – und recht kommod im Preis.
Am Morgen war das Frühstück toll,
von beiden Wirtsleut liebevoll
und üppig unser Tisch gedeckt
-sauber alles wie geschleckt-,
die Weckle waren in der Mitten
schon piccobello aufgeschnitten.
Vom Haus aus auf die andre Seite
ging es am Sonntag in die Weite
Natur und in den Schnee erneut,
Frank kündigt an: „Wir machen heut
zunächst nur einen sanften Bogen,
für jede/n machbar, ungelogen,
und höchstens an so drei, vier Stellen,
ziehn wir hinüber über Wellen“.
Manch eine/r sah ihn skeptisch an,
doch hielt er sich an seinen Plan,
womit ich fast am Ende wäre
und hiermit feierlich erkläre:
Im Namen von der ganzen Meute,
sag ich es laut und gerne heute:
„Gaaaanz großes Lob und viiiielen Dank
für dieses Wochenende, Frank,
schön, wie sich  a l l e  eingebracht:
DEES HEMMER RICHTIG GUT GMACHD!

Bericht: Andy Föhl


Schildkrötengrat


...traumhaft ;-)

Sonnige, gut gesicherte Felsen im Tessin bewirken einen Ausnahmezustand bei meinen Kindern. Klettern hat ihnen Spaß gemacht! Okay, ich war etwas fies und habe die Mountainbikes zu Hause gelassen, um den Urlaub in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zuerst haben wir sie mit Canyoning in gute Laune versetzt, um dann mit dem Vorschlag klettern zu gehen nicht gleich auf Granit zu beißen.
Nun gut, die dann durchaus gute Stimmung am Fels hat mich letztlich zu der Frage hingerissen:
„Wie wär´s mal mit `ner Klettertour in den Bergen?“
Erst mal Stille. Und dann: „Kein Bock!“
„Warum nicht?“
„ Man muss da sicher weit laufen!?“
„ Na ja, so `ne Stunde oder so!“
„ Was soo weit?“
„ Ja, aber nur flach.“ „
„Na gut, wenn`s sein muss.“
„Okay,  dann machen wir auf der Heimfahrt einen Abstecher zum Furkapass.“ „Was, jetzt schon? Jetzt war das doch so ein schöner Urlaub - können wir nicht einfach heim fahren und das ein anderes mal machen!?“
„ Nein, das ziehen wir jetzt durch.“
Einen Tag später am Furkapass:
„Wie jetzt um 7 aufstehen - wenn ich das gewusst hätte - ey!!!“
Überraschenderweise hat das geklappt und es gab sogar die Bereitschaft ein Seil zu tragen, wenn auch noch in Sichtweite des Parkplatzes die Frage kam: „Muss ich das jetzt die ganze Zeit nehmen?“
Meistens löse ich solche Fragen, indem ich 100 Meter vorneweg gehe und erst wieder warte, wenn das schlechte Gewissen zu groß geworden ist. Also hab ich gewartet.  
„Ich hab Hunger.“
„Okay.“
„ Gibt´s nichts anderes?“
„ Was denn?“
„ Na was anderes halt.“
„Nein.“
„ Und was zu trinken?“
„ Da vorne ist ein Bach.“
„Echt jetzt?“
„ Ja, wo ist denn das Problem, Junge?“
„ Okay - chill mal deine Base Papa!“
 
Gestärkt und gechillt erreichen wir tatsächlich den Wandfuß, wo noch etwas über die Kälte gejammert und gefragt wird, ob es wirklich bis ganz da oben geht, aber das war für mich eindeutig ein Ausbruch der Vorfreude.
Nur noch das übliche Vorgeplänkel...
„Kannst du mal dein Handy weglegen, ich würde dann mal gerne einsteigen.“
„Ja, gleich.“
„ Nein, jetzt.“
„ Mann, Papa, stress doch nicht immer so….“
bevor dann tatsächlich geklettert wurde.

Klettern an sich und die Eindrücke der doch gewaltigen Umgebung, bewirken ja ein Gefühl das viele Kletterer lieben. Man ist in eine andere Welt eingetaucht und in einem Zustand, der nichts anderes zulässt.

Später dann am Gipfel - alles still - auch wir.

Irgendwann dann:
„Eigentlich ist es ja cool so weit weg von allem. Man sieht nicht mal mehr die Straße. Da hat sich der lange Zustieg irgendwie auch gelohnt. Klettern war auch cool!“
„Super - dann machen wir das mal wieder!“
„Ja, okay..... wenn´s sein muss!“

Stefan Bürkle


Longlines im Wetterstein…


Modern und Klassisch

Zwei Mal hat’s Sektions-Schriftführer Sven Bernhagen und seinen langjährigen Kletterpartner Achim Noller aus der DAV-Sektion Ludwigsburg im vergangenen Jahr ins Wettersteingebirge verschlagen. Beide Male war Ehrwald das Ziel, und beides mal sollte es eine Longline sein, heißt eine schöne lange Klettertour mit über 20 Seillängen.
Im Juni ging’s zur Aquaria an der Plattspitz-Südwestwand - eine neue und gut mit Bohrhaken eingerichtete Route mit 28 Seillängen bis zum siebten Grad. Die Taktik war wie folgt: Zustieg zu Fuß und ohne Rad und – bei rechtzeitiger Ankunft am Gipfel - mit der Zugspitzbahn ins Tal.
Gesagt getan: Nach dem Start um 4.30 Uhr an der Ehrwalder Alm Bahn ging‘s in gut zwei Stunden zum Einstieg nahe des Issentalkopfes. Angurten und über ein Schneefeld zum Einstieg der ersten Seillänge. Kurz vor sieben und im Schatten war’s hier noch ziemlich frostig und wir hatten ordentlich kalte Finger, sind aber ebenso froh an der Bewegung. Einmal losgeklettert spielen wir – mit im Boot diesmal auch unser Schorndorfer Kletterfreund Tobi Landenberger – und als Dreierseilschaft flott ein und das „Seillängen-Spulen“ beginnt.
Nach gut sieben Seillängen werden wir von einer schnellen Zweierseilschaft überholt, die am laufenden Seil geht und in den leichteren Passagen ordentlich Steinschlag auslöst. Ein massiver Brocken trifft Achim. Der Helm reißt an, aber er bleibt glücklicherweise unverletzt. Also geht es flott weiter. Es reiht sich Seillänge um Seillänge und wir erreichen die ausgesetzte Platte die den Schlüssel der Route im siebten Grad darstellt. Leider ist diese noch patschnass, und so sind wir froh an den Bohrhaken und müssen hier zur Abwechslung auch mal herzhaft in die Expressschlinge greifen.
Es folgen immer wieder wunderbare wasserzerfressene Platten, und es wird uns langsam klar warum die Route „Aquaria“ heißt und man sich hier nicht von Wolkenbrüchen erwischen lassen sollte. In diesem Fall verwandelt sich diese Route in einen riesigen Wasserfall.
Wir sind als Dreierseilschaft flott unterwegs, und so stehen wir nach etwa sieben Stunden am Gipfel der Plattspitze. Einmal Abseilen, mit dem Fixseil auf den noch reichlich vorhanden Firn am Zugspitzplatt, und schon geht es – einige Gegenanstiege inklusive - zur Sun Alpin Station der Zugspitzbahn. Wir sind zeitig dran, und so schweben wir knieschonend zu Tal.
Mit dem Pendelbus geht es zurück zur Ehrwalder Alm. Was für eine schöne, ausgiebige Klettertour - unglaublich zufrieden treten wir den Heimweg an.

Im September zieht es uns dann nochmal in diese Wände. Die Wetterkante hatte uns 13 Jahre zuvor bei einem Wettersturz, reichlich Schnee und vereisten Felsen abblitzen lassen. Nun versprachen die Verhältnisse gut zu sein und wir wollten diesen Sack endlich zu machen. Auch hier starten wir kurz nach fünf wieder an der Ehrwalder Alm. Mit GPS-Track ist die Routenfindung beim Zustieg einfach. Am Fuß der Wand angekommen starten wir mit dem 250 Meter hohen Vorbau, der einem die Orientierung nicht einfach macht. Viele Seilschaften sind hier schon verzweifelt.
Wir haben Glück, finden die richtigen Spuren und stehen so nach einer knappen Stunde am ersten Bohrhaken der Tour. Ein freundlicher Zeitgenosse hat diesen - zur besseren Sichtbarkeit - mit einer leuchtend roten Sigg-Flasche bestückt und markiert. Inhalt: Bester Obstler. Zu Ehren des Spenders genehmigen wir uns um 8.30 Uhr einen kleinen Schluck, bevor wir uns an die 21 Seillängen der Wetterkante wagen.
Entgegen des Rufs empfinden wir den Fels als gut und fest. Die Kletterei ist schön und ansprechend, die Schwierigkeiten bis maximal 5- moderat. Es gibt kaum Zwischensicherungen und es lassen sich auch nur schwer zusätzliche mobile Sicherungen legen. Die Orientierung ist schwierig, doch wir kommen nie vom richtigen Weg ab und so liegt die Route nach gut sechs Stunden unter uns.
Vom recht unscheinbaren Gipfel der südlichen Wetterspitze seilen wir 60 Meter ab, anschließend geht es über steiles Schrofen- und Schottergelände weiter abwärts aufs Zugspitzplatt.
 
Dieses Mal entscheiden wir uns für den Weg übers Gatterl zurück nach Ehrwald. Da wir nicht unter Zeitdruck stehen wollen wir diesen „Long way home“ mit einigen Gegenanstiegen mal ausprobieren. Nach weiteren gut vier Stunden endet unser Abenteuer Wetterkante schließlich wieder an der Ehrwalder Alm. Was für ein schönes alpines Abenteuer und was für ein ausgefüllter Bergtag!

Text und Fotos: Achim Noller und Sven Bernhagen


Mitgliederversammlung der Sektion Pforzheim des deutschen Alpenvereins


Mit bewährtem Vorstand in die Zukunft

Pforzheim. Bei der Mitgliederversammlung hat die Pforzheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) die Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt. Diese werden mit dem bewährten Vorstandsteam angegangen, das sich zur Wiederwahl stellte. An der Spitze steht weiter Rolf Constantin als Vorsitzender. Als Stellvertreter im Amt bestätigt wurden Bruno Kohl als Verantwortlicher für die Pforzheimer Hütte und Christian Langer, der im Sektionszentrum samt Kletterhalle an der Heidenheimer Straße in Pforzheim Regie führt. Schatzmeister bleibt Frank Nauheimer, der maßgeblich dazu beiträgt, dass die Sektion finanziell solide aufgestellt ist und auch größere Investition in ihre Anlagen sicher stemmen kann. Als Schriftführer wurde Sven Bernhagen im Amt bestätigt. Als neuer Jugendreferent ist nun David Vaessen im Vorstand vertreten.

Bilanz gezogen wurde über die vergangenen beiden Corona-Jahre, nachdem die Mitgliederversammlung 2020 pandemiebedingt ausfallen musste. Der Vorstand dankte allen Ehren- amtlichen, die geholfen haben, die Sektion durch die Krise zu bringen. Das Virus hat auch in der Vereinsarbeit der Sektion seine Spuren hinterlassen. Die Kletterhalle musste zeitweise geschlossen werden, ebenso wie die Hütte.
In weiten Teilen war der Betrieb nur eingeschränkt möglich. Nichtsdestotrotz scheint bei den Menschen der Reiz der Berge und des Kletterns ungebrochen: So ist die Alpenvereinssektion in den vergangenen beiden Jahren noch einmal deutlich gewachsen – auf inzwischen rund 4250 Mitglieder.
 
Nun sollen die Gruppenaktivitäten wieder in vollem Maß anlaufen. Das Angebot an Kursen und Ausfahrten – vom Bergsteigen bis zum Klettern, vom Mountainbiken bis zur Seniorengymnastik und von der Partnerstädte-Tour bis zur 24-Stunden-Wanderung - soll wieder auf Vor-Corona-Niveau ausgebaut werden. In Angriff nehmen wollen die Sektionsverantwortlichen auch einen Ausbau der Pforzheimer Hütte und die Sanierung der Außenkletterwand am Sektionszentrum.

Groß ist auch die Freude über die große Zahl treuer Mitglieder. Knapp 80 Bergfreunde wurden - diesmal pandemiebedingt allerdings in einer getrennten Veranstaltung - für eine Mitgliedschaft zwischen 25 und 60 Jahren ausgezeichnet. Für außergewöhnliche 70 Jahre Vereinstreue konnten Gisela Erhard und Jürgen Wiesenfarth geehrt werden.
sve

www.alpenverein-pforzheim.de

Bericht über die Ehrungen langjähriger Mitglieder auf Seite 32.


Klimaschutz dominierendes Thema bei der Hauptversammlung in Friedrichshafen


Bereits im vergangenen Jahr war die Hauptversammlung des DAV in der Zeppelinhalle in Friedrichshafen geplant. Die Pandemie machte aber das Treffen nicht möglich und so fand dieses digital statt. Mit strengen Corona- Auflagen, wie Mundschutz und Abstand sowie einem kontrollierten Zugang in die große Halle bewegten sich 360 Delegierten aus 220 Sektionen Ende Oktober zu der Tagung nach Friedrichshafen. Zentrale Themen waren Nachhaltigkeit – und Klimaschutz.

Der Deutsche Alpenverein hat in der Hauptversammlung 2019 beschlossen sich besonders für den Klimaschutz einzusetzen. Dieses Engagement ist auf Dauer angelegt und soll die Entwicklungen innerhalb jeder Sektion und der Gesellschaft berücksichtigen. Damit bekennt sich der DAV zu seiner Verantwortung, dem Klimawandel aktiv entgegenzutreten. Mit dem Klimabeitrag von einem Euro pro Mitglied ist ein dauerhaften Klimafond errichtet, der Konzepte vor Ort mitfinanzieren soll, die wirksam den CO 2-Ausstoß mildern. Vor Ort und auf allen folgenden Ebenen soll es Klimaschutzorganisatoren geben, die dabei auf wirksame Klimaschutzmaßnahmen schauen. Dies beginnt bereits bei einer Ausfahrt durch die Reduzierung von Fahrzeugen oder das Umsteigen auf die Bahn. Auch das Nutzen von Ökostrom oder der Verzicht auf Kurzstreckenflüge, können solche Maßnahmen sein. Auf Mobilität, Infrastruktur, Verpflegung sowie Kommunikation und Bildung soll sich dabei das Prinzip Klimafreundlichkeit zu überprüfen, erstrecken. Klimafreundliche, ausgewogene und gesunde Ernährung, die durch ökologischen Anbau sowie Nutzung saisonaler, regionaler und weniger tierischer Produkte soll auf den Berghütten angeboten werden. Umstellung der Beleuchtung auf LED, Umstellung auf Ökostrom und Ökogas sowie die Umrüstung von Heizungsanlagen auf Wärmepumpen sind weitere Anregungen. Bis 2030 will der größte Bergsportverein mit seinen 357 Sektionen und knapp 1.400.000 Mitgliedern klimaneutral sein. 87 Prozent der anwesenden 360 Delegierten aus 220 Sektionen stimmten dem Klimaschutzkonzept zu.

Stark verlangsamt durch die Pandemie hat sich der Anstieg der Mitgliederzahlen, die in der Regel jährlich bei knapp fünf Prozent lag. 2020 war das Wachstum 2,5 Prozent und 2021 0,5 Prozent. Auch die Jugendbildungsstäte des JDAV in Bad Hindelang hatte einen Rückgang der Übernachtungszahlen von 50 Prozent zu verkraften. Künftig wird sich der Eigenanteil, den eine hüttenbesitzende Sektion im Rahmen einer Baumaßnahme einbringen muss, an der Hütten - Umlage bemessen. Gleichzeitig war auch das Bergsteigeressen ein Thema. Jede Hütte muss ein solches Essen anbieten und auch die Reservierung nur mit Halbpension ist fraglich. Die Anrede mit dem vertrauten „Du“ sorgte in den Sektionen und untereinander sorgte für lebhafte Diskussionen. Während 2323 Stimmer sich generell für das „Du“ untereinander anfreunden konnten, waren 3912 Stimmen dagegen, da es sich hier um eine individuelle Entscheidung jedes Einzelnen handelt. Die Änderung der Mustersektionsjugendsatzung sieht vor, dass sich die Sektionen auch für eine Doppelspitze bei den Jugendreferenten männlich- weiblich entscheiden können. Es gibt auch keine Altersuntergrenze mehr bei den Jugendvollversammlungen.

Am Samstag - Abend kam es auch zu einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Sektion Dortmund, Jürgen Domjahn und dem Ausbildungsreferenten Peter Zander. Im Gespräch war man sich einig, in Zukunft einen engeren Kontakt zu pflegen.     

Rolf Constantin


Manaslu-Umrundung


Die Umrundung des Berg der Seelen zählt zu den schönsten Trecks in Nepal. Herrliche Bergpanoramen und die tibetisch geprägte Kultur sind jeden Tag allgegenwärtig.

Wir, das sind Sandra, Christian und Markus aus München sowie der Schreiber dieser Zeilen Klaus Bogner sind am Sonntag 24. Oktober von München über Doha (Katar) nach Kathmandu geflogen. Beim Landeanflug standen etliche 8.000 er auf unserer linken Fensterseite „Spalier“.
Ein toller Willkommensgruß bei klarer Sicht und Sonnenschein. Am Flughafen in Kathmandu wurden wir von unseren beiden Bergführern Lhakpa Rinji Sherpa und Sonam Temba Sherpa mit einem herzlichen NAMASTE und traditionellen Blumengirlanden willkommen geheißen.

Nach dem einchecken im Hotel stand ein gemeinsames Abendessen und die Tour Besprechung mit unseren beiden Bergführern auf dem Programm.
Am nächsten Tag erkundeten wir einige Sehenswürdigkeiten in Thamel am Durbar Square. Durbar Square wird der Platz vor dem alten Königspalast von Kathmandu bezeichnet, der mehr als 50 Tempel und Pagoden auf engstem Raum beherbergt.

Am darauffolgenden Tag begann unsere Treckingtour mit einer 8 stündigen Busfahrt nach Soti Khola in ca. 615 Meter Höhe zum Startpunkt unserer Manaslu – Umrundung. Außer unseren beiden Bergführern waren auch unsere 6 Träger Raija, Nima, Pasan, Sangee, Ramie und Mingma mit im Bus.

An den ersten Wandertagen brachte uns das feucht-heiße Klima sowie die vielen Auf- und Abstiege zum Schwitzen. Leuchtende Terrassenfelder in saftigem Grün und zahlreiche Wasserfälle säumten den Pfad in der üppigen subtropischen Vegetation. Unterwegs trafen wir bunt gekleidete Gurung und Magaren und erhielten einen Einblick in ihr Alltagsleben. Da sich Nepal auch mehr als 18 Monate im coronabedingten Lockdown befand, waren wir für die kleinen Kinder die ersten Touristen, die sie erblickten – dementsprechend sahen wir des Öfteren in staunende Gesichter, die sich spätestens nach Markus` Gummibärchen und meinen Süssigkeiten in ein Lächeln und dankendes Namaste verwandelten. Die ersten Tage wanderten wir im engen Tal des Kodi Gandaki mit seinen vielen Wasserfällen und Kaskaden, den wir oft über Hängebrücken querten. Immer wieder blitzen die Eisgiganten Ganesh- und Shingri Himal hervor. Stockwerk um Stockwerk schraubte sich der Weg die endlose Schlucht empor, vorbei an den heißen Quellen von Tatopani, wo baumhohe Weihnachtssterne in voller Blüte den Weg säumten. Am 10. Tag näherten wir uns in der Höhe von 3.200 m der Region mit tibetischen Dörfern. Bei unserer Lodge In Lho hatten wir um 6.15 Uhr zum Sonnenaufgang eine besondere Verabredung mit dem 8.163 m hohen Berg der Seelen (Manaslu). Ein erhebendes Gefühl diesem besonderen Berg zum Sonnenaufgang so nahe sein zu dürfen.

Der Schreiber dieser Zeilen hatte an diesem Tag noch ein Treffen mit dem Mönch Amchi Kesang Lama. Amchi Kesang Lama war einer der acht Mönche (Acht 8.000 er in Nepal) die wie in Dieter Glogowskis Buch NEPAL ACHT Der Weg hat ein Ziel beschrieben, eine goldene Platte beim Basislager des Manaslu deponierte. Angela und Frank Seiler von Nepal Aid (Nepalhilfe Straubenhardt) durften den Mönch bei ihrer Manaslu-Tour kennen lernen und haben über und für ihn ein Fotobuch erstellt. Dieses Fotobuch durfte ich dem Mönch Amchi Kesang Lama schenken.

Von Samagon auf 3.500 m ging dann der Aufstieg über Dharamasala 4.480 m nach einer sehr kalten Nacht zum Schneebedeckten Larkya Pass, gleichzeitig mit 5.106 m höchster Punkt der Manaslu Umrundung.

Der Abstieg vom Larkya Pass führte steil und teilweise ausgesetzt nach unten und die Vegetation wurde wieder abwechslungsreicher und grün. Rhododendrenwälder säumten den Weg. Bei Dharapani stießen wir auf den Annapurna Cirquit. Von dort fuhren wir nach 17-tägiger Wanderung mit einer Länge von 164 km und 13.000 Höhenmetern in einer spektakulären, teilweise auf sehr ausgesetzten Straßenabschnitten mit enormen Tiefblick !!!! in 8 Stunden wieder zurück nach Kathmandu.
Nach zwei Erholungs- und Besichtigungstagen in Nepals Hauptstadt mit einigen hopfenhaltigen Kaltgetränken mit dem vielsagenden Aufdruck EVEREST BIER, flogen wir über Doha wieder zurück nach München.

Mein persönliches Fazit dieser für mich siebten Reise nach Nepal: Landschaftlich meine schönste Bergtour – ich durfte erstmalig an einer Stelle auf ca. 4.000 m Höhe einen 360° Rundblick mit unzähligen 6.000 und 7.000 Meter hohen Bergen genießen. Wir hatten 3 Wochen nur blauer Himmel und Sonnenschein. In einigen Lodges waren wir nach knapp zwei Jahren die ersten Touristen.
Viele Lodge Besitzer wussten gar nicht so recht wie ihnen geschieht und verwöhnten uns mit tollem, immer frisch zubereitetem sehr schmackhaftem Essen. :)

Bilder und Bericht Klaus Bogner

Für Interessierte, 4 nette Youtubefilme:

https://youtu.be/vobbbPyujZY
https://youtu.be/D32v_GQqQS0
https://youtu.be/GdCJ1UaNJag
https://youtu.be/16_qSn2Zpos


Die große Tour durch Europa: Pforzheim - Mittelmeer


„Auch eine Wanderung von mehr als 1.200 km beginnt mit dem ersten Schritt“.

In den Sektionsmitteilungen 2020/2 konnte wir davon berichten, wie wir mit dem Start in Pforzheim am Kupferhammer bis ins Val Aosta gekommen sind. Für diese Wegstrecke von ca. 570 km haben wir 37 Etappen = 37 Tage benötigt.

Ein kleines Fazit schon zu Beginn unseres Berichtes: Unser Mitteleuropa ist ein Paradies für Wanderer und Trekker. Vom 16.07. bis 25.08.2021 haben Frank Haase und ich den restlichen Weg bis ans Mittelmeer mit 570 km und 45.550 hm Aufstieg, 45.860 hm Abstieg und 220 Stunden Gehzeit in Angriff genommen.
Unser Abenteuer begann. Wir sind mit dem Flixbus in 9 Stunden von Karlsruhe bis Turin gefahren und weiter mit der Bahn bis Pont Saint Martin am Eingang zum Val Aosta angereist.

Mit der 32. Etappe begann zweite Teil der großen Tour. Gleich zu Anfang hatten wir eine große Herausforderung zu bewältigen. Mit einem Anstieg von ca. 1.000 hm zum Agriturismo Le Capanne und bei sengender Hitze, hat der Weg, von unseren noch nicht an die Belastung gewöhnten Körpern, alles abgefordert. Die erste Übernachtung im neuen und sehr gut geführten Agriturismo war lukullisch ein hervorragender Einstieg. In allen Unterkünften, zumeist Posto Tappas, Rifugios oder einfache Hotels, haben wir am Ziel immer ein gutes bis sehr gutes und preiswertes Essen bekommen. Auch wenn für unsere Verhältnisse das Frühstück sehr gewöhnungsbedürftig war (süß und wenig) und unser Biergenuss unsere Reisekasse sehr belastet hat. Ein ‚Belohnungsbier‘ nachmittags oder am frühen Abend war die Medizin gegen die Symptome der beginnenden Unterhopfung. Diese tägliche Behandlung war wichtig, um einer Psychose vorzubeugen und sie tat uns sehr gut.

Die GTA Wegführung war in unseren Etappen 35 bis 42 geprägt von dem Gebiet des Nationalparks Gran Paradiso, enge bewaldete Täler und große Hochebenen. Da die Täler sich alle von Ost nach West zum großen Tal des Flusses Po erstrecken, standen diese immer im klimatischen Einfluss der Adria, deren warme Strömungen manchmal fast ein tropisches Klima erzeugen. Die langen Aufstiege, meist 600 bis 800 hm durch dichte Wälder. Die Schwüle, selbst in den Morgenstunden, machten das Laufen zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Ab 2.000/2.100 m Höhe begannen die offenen Flächen der Hochalmen mit der bekannten frischen Bergluft. Auf unserem Weg von Balme im Val di Ala über den 2.435 m hohen Passo Paschiet und nach einem kurzen Abstieg zum 2.435 m hohen Colle Casta Fiorita hatten wir die erste beeindruckende Begegnung mit einer großen Gruppe von männlichen Steinböcken. Mit dem Blick auf den höchsten Pilgerberg Europas, den Rocciamelone (3.538 m), kamen wir dem Valle di Susa näher.

Dieses große, strategisch bedeutende Tal verläuft von Ost nach West und hat schon Hannibal, den Kelten und Römern, Karl dem Große und Napoleon als Einfallstor nach Italien und Gallien/Frankreich gedient.
Nach dem stark besiedelten Val Susa mit vielen Straßen, Autobahn und einer Bahnstrecke als große Wirtschaftsader zwischen Turin und Lyon änderte sich der Charakter des GTA grundlegend. Ab dem Valle del Chisone mit der großen Festungsanlage „Fenestrelle“ ist der, in früheren Jahrhunderten ständige Konflikt zwischen Italien und Frankreich all gegenwärtig. Um die Anlage, die nicht auf unserem direkten Weg lag zu besichtigen, legten wir hier unseren ersten und einzigen Ruhetag ein. Die Festung diente eigentlich mehr als Drohung gegen das eigene Volk, anstatt der Verteidigung der Grenzlinie zu Frankreich. Im Chisonetal um die Talenge von Fenestrelle begann mit Ludwig dem XIV um 1690 der Bau einer Festungsanlage mit einem Höhenunterschied über 635 m (im Inneren über 4.000 Stufen), um so die vorrückenden Savoyen aufzuhalten. Man nennt sie auch Chinesische Mauer Europas, da das Bauwerk vom Weltall mit bloßem Auge erkennbar ist. Später hat der italienische Staat die Festung übernommen und es als berüchtigtes Gefängnis gegen das eigene Volk ausgebaut. Ein vier Jahre einsitzender Kardinal schrieb im 18 Jahrhundert „In Fenestrelle ist zehn Monate Winter“.

Auf den Etappe 46 bis zur Etappe 60 und weit nach der Klosteranlage von Sant Anna am Colle della Lombarda (2.360 m) stehen viele militärische Bauwerke und Straßen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, die u.a. von Napoleon gebaut wurden. Allein zum Colle della Lombarda führen von der italienischen Seite eine Autostraße, eine Militärstraße und einige Wanderpfade hinauf zum Colle. Auf der französischen Seite des Colle liegt der im Jahr 1972 ins Hochgebirge eingepflanzte Skiort Isola2000 mit Hochhäusern und Bettenburgen (nur für den Winterbetrieb). Mit der neuen Grenzziehung von 1947 sind bis auf einen Bunker ist die gesamten Befestigungsanlagen der Italiener an Frankreich übergegangen. Viele feudalistischen Herrscher und politische Wirrköpfte in Italien und Frankreich haben bis zum 1. Weltkrieg diese Festungsanlagen weiter ausgebaut. Keine der Anlagen hat je einer Eroberung Stand halten müssen, weil die Schauplätze der Kriege so gut wie nie im Hochgebirge lagen. Hier zeigt sich einmal mehr, was ein offenes Europa für die Völker und Regionen mit seinem fast 80-jährigen Frieden wert ist. Heute dienen die Militärstraßen vor allem den Mountainbikern als Topstrecken. Wir Trekker mussten manchmal auch auf diesen Schotterpisten laufen, was unseren Füßen nicht besonders guttat.
Der GTA folgt in diesem südlichen Abschnitt über weite Strecken direkt auf der Grenzlinie zwischen Italien und Frankreich. Auf unseren Etappen 49 und 50 umlaufen wir den letzten hohen Berg der südlichen Alpen, den Monte Viso (3.841 m). Der „König aus Stein“ zeigte sich von seiner schönsten Seite. An seinem Fuß entspringt die Quelle des Po und es beginnt das Valle Po. Man kann nicht glauben, dass dieses kleine Rinnsal zu einem der größten Flüsse Europas mit einem riesigen Talkessel bis zur Adria anschwellen wird.

Wir waren uns zwar bewusst, was uns auf dem Pian del Re erwartet, aber diese Menschmassen waren wir einfach nicht mehr gewöhnt. Nach einer relativ ruhigen Nacht auf dem Rifugio „Pian del Re“ sind wir am nächsten Morgen an der Po-Quelle vorbei zum Rifugio „Quintino Sella“ aufgestiegen. Schon beim Abstieg zu unserem Etappenziel den Riufgio „Alpetto“ wurde es merklich ruhiger. Nun begann ein Wegabschnitt, mit einem extremen „Bergauf und Bergab“. Hier sind einige Colls und Passos aufgeführt, die es zu bewältigen gab: Passo Gallarino 2.727 m, Passo San Chiaffredo 2.764 m, Colletto Battagliola 2.282 m, Colle di Bellino 2.804 m, Passo di Rocca Brancia 2.620 m, Caserma 2241 m, Passo dÓrgials 2.600 m und Colle del Chiapous 2.526 m.

In der Regel starteten wir auf ca. 1.100 bis 1.330 m Höhe und bewältigten täglich ein auf und ab von 1.200 bis 1.400 Höhenmeter. Obwohl es morgens kühl und der Weg durch schöne dichte Nadel- und Mischwälder oft schattig war, erreichten wir gegen Mittag die o.g. Colls verschwitzt und durchnässt. Jetzt zahlte sich unsere sehr gute Akklimatisierung und Kondition durch die bereits gelaufenen Etappen aus. Wir hatten uns an einen guten Rhythmus gewöhnt und so waren Aufstiege bis 1.000 hm für uns leicht und locker zu bewältigen.
Sehr wichtig war ein guter Vorrat an Wasser. Im Gebiet Piemont hatten wir aufgrund vieler Bergbäche und Brunnen mit der Wasserversorgung kein Problem. Das änderte sich später im Gebiet Ligurien.
Nach unserem Stopp in der Therme di Valdieri (Wassertemperatur 33 -" 35°C) führte uns der GTA in die Alpi Marittime und seinem Parco Naturale (Paro Naturale entspricht in etwa unseren Naturschutzgebieten). Die Landschaft ist oft sehr schroff und abweisend. Die versteckten Hochtäler sind sehr breit und ausgedehnt. Große freilaufende Herden weißer Kühe und Schafe sind unterwegs - es gleicht einer „Fleischfabrik Europas“, da fast keine Alm mit Milchwirtschaft zu sehen war.

Ab Upega kamen wir in die Ligurischen Alpen und ab dem Passo Tenda spricht man auch von der Piccole Dolomiti del Mare Mediterraneo. Nun wurde es richtig trocken und heiß. Mit einem Wasservorrat von 4 Litern pro Person sind wir des Öfteren gerade so hingekommen. Eine dünne Besiedlung und wenige Brunnen und Bäche (viele davon ausgetrocknet) erschwerten die Situation.

Von Piaggia ging es hinauf zum Monte Saccarello (2.201 m). Auf diesem heiligen Berg steht eine überdimensionale Christus Statue, die in Richtung Meer blickt und dem ausgedehnten Skigebiet (zerstörte Natur) den Rücken zuwendet. Eigentlich sollten wir von diesem Punkt zum ersten Mal das Mittelmeer sehen. Die „Aussicht hatte geschlossen“, denn das Meer hatte sich unter Dunstwolken versteckt. Leider war dies auch die folgenden Tage so.

Unserer letzten Etappe von Rocchetta Nervina nach Ventimiglia sahen wir erwartungsvoll entgegen. Der Tag begann mit einem letzten Aufstieg von ca. 400 hm, welcher sehr intensiv und schweißtreibend war. Der Weg hoch oben entlang der einsamen Täler Liguriens wollte kein Ende nehmen. Auf den letzten 5 bis 6 km führte der Weg bergauf und bergab. Schwarze, bedrohliche Gewitterwolken kamen nordwestlich hinter uns und auf der nordöstlichen Seite mit schwerem Blitz und Donner immer näher. Wir hatten einen nassen Endspurt erwartetet, aber irgendwie hat das Meer als Gegenpol das Gewitter von uns abgehalten. Es hat sich über Monaco und San Remo ausgetobt.

Wir erreichten Ventimiglia, gingen durch ein Gebiet gespickt von Ferienhäusern und großen Villen und sahen endlich das langersehnte Meer!

Bereits auf den letzten beiden Etappen haben wir uns mit der „Choreographie“ unsere Ankunft am Meer beschäftigt. Wie zu sehen, sind wir ohne unsere Rucksäcke und ohne Wanderschuhe sofort ins Mittelmeer eingetaucht. Ein junges Paar am Stand, haben wir als Fotografen engagiert.

"Und haben wir keine Mittel mehr, so baden wir im Mittelmeer".

Beim Schreiben dieses Textes verspüren wir noch jetzt die 24° Wassertemperatur auf der Haut, einfach wunderbar!!! Diese Tour war ein eindrucksvolles Erlebnis und der Kontakt mit Menschen und Landschaften Europas überwältigend.

Nun fehlt uns noch der Weg von Pforzheim an die Nord- oder Ostsee - dann können wir behaupten, das europäische Festland durchquert zu haben… unsere nächste Herausforderung.

Wer geht mit?

Euer Frank Haase und Bruno Kohl

Fahrt zum Pforzheimer Berghaus als Abschluss des Jubiläumsjahres begeisterte

 

Vorstand und Beirat der Sektion Pforzheim mit ihren inzwischen 4250 Mitgliedern und einer Vielzahl von Ereignissen und Jubiläen in diesem Jahr hatten Fachübungsleiter, Jugendleiter und ehrenamtliche Tätige zum Abschluss des Bergjahres zu einem Wochenende auf das Pforzheimer Berghaus in den Stubaier Alpen eingeladen. 19 Mitglieder der Sektion fanden so von St. Sigmund im Sellraintal auf den Weg durch das Gleirschtal hinauf zur Pforzheimer Hütte, die zu Ehren von Adolf Witzenmann auch den Beinamen Adolf Witzenmann Haus trägt. Von 1513 Metern Höhe in St. Sigmund sind es knapp 800 Meter Höhenunterschied bis das Berghaus erreicht ist. Bei herrlichem Sonnenschein war so mancher Schweißtropfen zu vergießen bis Hansjörg seinen Zirbelschnaps auf der Hütte kredenzte. Nach und nach füllte sich das Haus und auch viele Bergwanderer und Bergsteiger sorgten dafür, dass das staatliche Berghaus an diesem Wochenende restlos belegt war. Zwar hat Österreich manche Bedingungen in der Pandemie gelockert, trotzdem gibt es für die hüttenbetreibenden Sektion im Deutschen Alpenverein eine Reihe von Vorschriften, die einzuhalten sind. So muss jeder einen Schlafsack und einen Leinensack mitbringen und auch für entsprechende Abstände im Lager –" und Bettenbereich ist zu sorgen.

Die Stimmung der Teilnehmer war hervorragend und der Vorsitzende ließ bei der Begrüßung auch die Jubiläen der Sektion Revue passieren. Danach ging es an die Planungen für den nächsten Tag, der viel Sonne und blauen Himmel versprach. Am Morgen waren die Berge in ein rotes Licht getaucht und die Bergspitzen trugen bereits eine Schneeschicht. Die größte Gruppe bewegte sich auf die Haidenspitze mit ihren 2975 Metern Höhe. Dort steht ein auffälliges Gipfelkreuz. Die Idee zu diesem modernen Gipfelkreuz, das durch seine Einmaligkeit besticht, wurde zum 100 –" jährigen Geburtstag von Ruth Witzenmann in der Firma Witzenmann mit entsprechenden Materialien in modernem Designe umgesetzt. Der Transport mit Hubschrauber und die Aufstellung waren dabei auf der Felsspitze nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Das Kreuz trägt auch die Namen von Adolf, Emil, Dr. Walter und Ruth Witzenmann und durch das Kreuz, das weithin sichtbar ist, ist die Bergspitze zu einer beliebten Anlaufstelle geworden, was die Jäger nicht so begeistert. Die Jüngeren der Gruppe suchten sich eine extreme Gratwanderung hin zum Zwieselbacher Roßkogel, der höchsten Erhebung mit 3081 Metern im Berghausumfeld aus. Aber auch die Seenrundtour war für einige interessant. Auf dem Weg zum Gleirschjöchel mit seinen 2741 Metern Höhe fiel beim weitverzweigten Bachbett das Weiß der Steine, eine Aluminiumverbindung auf, die zunächst wie Schnee aussah. Ausgelöst durch den Permafrostboden entwickelt sich das Sulfat als Naturstoff unserer Erde. Um mit dem Handy nach Deutschland telefonieren zu können, braucht es diese Höhe. Darunter gibt es keine Verbindung.

Nach dem ereignisreichen Tag waren Durst und Hunger groß. Für das hervorragende Viergänge- Menü an beiden Abenden sorgte dabei Soja mit ihrem Küchenteam. Auch zum Abstieg am Sonntag begleitete die Wanderer fantastisches Bergwetter. Allerdings war die Heimfahrt danach ein Geduldspiel.

rolf constantin


Das Allgäu erleben

 

Pfronten als Ausgangspunkt das Allgäu zu erleben – Seen, Berge, Flüsse und Wälder prägen das Landschaftsbild

Durch die lange Schlechtwetterperiode fielen manche Bergtouren in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser und so blieb im Frühsommer das Allgäu als Ziel, um einige Tage auszuspannen und die vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft zu genießen. Bei der Anfahrt lässt die Sicht vom Allgäuer Tor aus bereits Berggefühle aufkommen, wenn der Grünten, der Wächter des Allgäus, in den Blick kommt. Vor Jahren war das unsere Abschlusstour nach einer gemeinsamen Bergfahrt mit meinem Schwager Karl mit dem ich inzwischen seit 45 Jahren in den Bergen unterwegs bin. Allerdings war uns beim Besteigen des Grünten mit seinen 1738 Metern Höhe das Wetter auch nicht so hold und so rutschten wir mehr den Berg hinunter, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen.

Im Juli war Pfronten mit seinen 13 Ortsteilen das Ziel von meiner Frau und mir. Umgeben von Burgen und Schlössern mit zahlreichen Seen, Flüssen, Wiesen und Wäldern sowie den ersten alpinen Gipfeln ist Pfronten ein idealer Ausgangspunkt in die Bergwelt bis hin zum Wettersteinmassiv und der Zugspitze. Auf dem Weg zur Ostlerhütte auf dem Breitenberg mit ihren 1836 Metern Höhe geht es das letzte Stück recht steil auf den breiten Kamm des Berges. Gegenüber liegt der wuchtige Aggenstein mit seinen 1985 Metern Höhe, den ich mit meinem Schwager von der Bad Kissinger Hütte aus erstmals bestiegen hatte.

Am frühen Morgen ging es dabei zum Gipfel. Auf dem Weg zeigte sich uns ein gewaltiges Rudel von Gämsen und auf dem Gipfel warteten die Bergdohlen bereits auf ihr Frühstück. Der Weg zur Ostlerhütte war einfacher und aus allen Ritzen des brüchigen Gesteins blühte es. Der Blick vom Bergrücken aus war fantastisch. Das Allgäu mit seiner abwechslungsreichen Landschaft lag uns zu Füßen und über uns kreisten die bunten Gleitschirme.

Zu den vielen kleinen und großen Seen zählt auch der Forggensee. Der Stausee des Lech mit seiner Länge von zwölf Kilometern und einer Breite von drei Kilometern hat eine Stautiefe von 37 Metern und wurde 1954 gebaut. Immer wieder wird er zur Reinigung auch abgelassen. Er ist der fünftgrößte See in Bayern und am Startplatz der Elektroschiffe, die zu einer Rundfahrt einladen, liegt das gewaltige Musikhaus Neuschwanstein mit Panoramablick über See und Berge. Hier gibt es Theaterstücke, Konzerte und Musicals zu erleben. Den Grundstein bildete das Musical Ludwig der Zweite.

In Nesselwang laden Spazierwege zu einer Hammerschmiede ein oder es geht hinauf Alpspitze mit ihren 1575 Metern Höhe. Im Gegensatz zum Breitenberg war hier die Alpenflora in üppigster Form zu erleben. Blühende Polster führten zum Gipfelkreuz, das durch eine lange Regennacht nur schwer zu erreichen war. Doch der Blick hinunter zum Alpsee entschädigte für das letzte Stück Aufstieg zum Gipfelkreuz. Leider setzte auch hier bald wieder Regen ein. Zuvor lagen aber durch die klare Luft die Zugspitze und die Tannheimer Berge zum Greifen nahe. Ein Kick der besonderen Art ist ein Drahtseil von 1,2 Kilometern Länge, das von der Bergstation talwärts führt und dem mutigen Nutzer Geschwindigkeiten von 120 km/h ermöglicht.

Gerade im Frühsommer bietet sich das Allgäu als Wandergebiet an. Auch eine Ballonfahrt ist ein Erlebnis bei dem es allerdings Geduld braucht bis die Thermik stimmt. So musste ich mit meinem Schwager dreimal Anlauf nehmen, bis es endlich klappte. Aber das Erlebnis die abwechslungsreiche Landschaft vom Ballon aus zu sehn, lohnt sich jederzeit.

rolf constantin


Neuer Jugendreferent David Vaessen und Stellvertreterin Alina Bauer

 

Bei der Jugendvollversammlung am 22.Juli wählte die Versammlung David Vaessen als neuen Jugendreferenten und Alina Bauer als Stellvertreter. Damit lösten die beiden Tobias Schmidt ab, der bereits 2010 dieses Amt übernahm, ehe ihn Daniel Grammel vor sieben Jahren ablöste. Beide Tobias Schmidt und Daniel Grammel waren über lange Zeit in die Jugendarbeit eingebunden und haben hervorragende Arbeit geleistet, wofür ihnen die Sektion ein herzliches Dankeschön sagt. Sie haben es verstanden die Jugend anzuleiten, für die entsprechende Ausbildung der Jugendleiter zu sorgen sowie spannende Ausfahrten und Klettertouren zu organisieren.

Durch Corona sind zwar die Jugendgruppen im Augenblick etwas ausgedünnt aber durch entsprechende Werbung will das neue Tandem hier für Auffrischung sorgen. Während Alina Bauer bereits seit 2010 über ein Herbstfest der Sektion zur Jugendarbeit kam, fand David Vaessen vor acht Jahren über das Internet zur DAV Jugend. Beide haben bei einem ersten Gespräch mit dem Vorsitzenden signalisiert die Jugendarbeit motiviert weiter zu entwickeln.

Die Jugend hat gewählt und die Mitgliederversammlung muss nun diese Wahl bestätigen.

co


Einladung zum Routen- und Boulderschrauben

 

Du willst eine Erstbegehung oder einfach mal in 10 Meter Höhe im Seil hängend arbeiten und hinter die Kletterwand schauen? Genau das bieten wir dir alles auf einmal.

Zum ersten Mal nach dem Lockdown schrauben wir neue Touren und Boulder in der Halle, das heißt gut die Hälfte der Griffe werden aus der Wand rausgeschraubt und geputzt. Außerdem versetzen wir die großen Elemente, so dass fast eine neue Wand entsteht, und schrauben natürlich neue Routen und Boulder rein. Dabei können wir immer Hilfe und fleißige Hände gebrauchen.

Du bekommst eine Unterweisung in die sicherheitstechnischen Abläufe und die Grundideen des Schraubens einer Klettertour. Dann kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen und die Griffe in deine neue Tour schrauben. Sind die ersten Touren drin testen wir sie gemeinsam und verpassen ihnen den letzten Schliff. Während der ganzen Zeit ist für Verpflegung natürlich bestens gesorgt.

Um zu helfen, musst du lediglich von 01.11.2021 bis 07.11.2021 an zwei oder mehr Abenden ab 18.30 Zeit haben und Vorstieg sichern als auch selbst vorsteigen können. Wie schwer du kletterst, ist dabei völlig egal.

Wenn es für dich passt, melde dich bitte per E-Mail bis 24.10.2021 bei Chris (christianlanger@alpenverein-pforzheim.de). Du bekommst dann die Details zur Uhrzeit usw.

Wir freuen uns darauf Dich kennenzulernen!


Gelungener Arbeitseinsatz Pforzheimer Hütte

 

Nachdem unser Berghaus einen sehr langen „Winterschlaf“ (letzter Gast hat das Haus im September 2020 verlassen) gehalten hat, konnten wir nun endlich beginnen unsere Pforzheimer Hütte für die Sommersaison 2021 vorzubereiten. Die Signale seitens der Behörden bezüglich Corona-Pandemie standen auf Start. Von unserem Hüttenwirt, Florian Mader kam am 11.06.2021 der entscheidende Anruf: „Wir werden den Weg bis zum 18.06.2021 frei räumen.“ Leider ist am Pistenbulli die Kette gerissen und so war bei unserer Ankunft am Sonntag, den 20.06.2021 der Weg in der Eng vom Schnee/Firn zu befreien.

Aber von Anfang an: Im Vorfeld haben wir den Arbeitsumfang gemeinsam abgestimmt und die entsprechenden Materialen bei Fa. Goldmann eingekauft. Das Autohaus Walter stellte ihr geländegängiges Fahrzeug, den NISSAN Navara, zur Verfügung und von der Fa. Waldhaus, Mühlacker holten wir den notwendigen Hochanhänger ab. Beladen mit Zirbelholz- und Plexiglasplatten, 1,5 t Trockenbeton, Fliegengitter, Maschinen und Handwerkszeug sowie unser Zelt fuhren wir am Sonntagmorgen los.

Das Team bestand aus, Klaus Bogner, Martin Fretz, Thomas Thomsen, Joachim Hausmann, Frank Haase, Julius Ritter, Bruno Kohl und später kam noch Christoph Senger dazu. Eine hoch motivierte Truppe, die von Beginn an vollen körperlichen Einsatz zeigen musste. Um unser Material zur Hütte bzw. Seilbahnstation bringen zu können war es erforderlich den Weg in unserem Lawinenstrich, die Eng, vom Schnee frei zu räumen. Der Einsatz war vom Erfolg gekrönt, denn nach einem 3-stündigen Einsatz waren die letzten 30 Meter vom Zugangsweg frei geräumt.

Am darauffolgenden Montag wurden noch die letzten Eisreste beseitigt und der Transport konnte bis zur Seilbahn rollen. Nachdem das Material an der Hütte angekommen ist waren das Schlaflager und die Terrasse voll im Besitz der Hobby-Handwerker.

Im Schlaflager wurden vom „Kreativteam“ Trennwände zwischen den Schlafplätzen eingebaut. So kann das Lager „Corona-Konform“ benützt werden. Ein zweites Team bemühte sich die Tische und Bänke abzuhobeln, so dass unser schon sehr schöner Terrassenbereich noch mehr Glanz erhielt. Das Hüttenteam um Sonja und Hansjörg dankte es uns, da die Tische und Bänke wieder gut gereinigt werden können. Unser Elektromeister Martin Fretz musst wieder einmal noch einige Steckdosen und Lichtschalter erneuern und die Telefonleitung vom Berg ins Tal wurde ausgemessen, ob noch die elektrische Durchgängigkeit vorhanden ist. Alle Fenster im Erdgeschoss haben nun Fliegengitter, sodass die Fenster im Sommer ohne Insektenplage offen sein können.

Nachdem am Dienstag alle Arbeiten im Haus abgeschlossen waren, konnten wir uns voll dem Außenbereich widmen. Für den Nebenraum an der Materialseilbahn musste ein Windfang gebaut werden. Dazu wurde zuerst ein Betonpodest errichtet um dann entsprechende Holzelemente und das Dach zu montieren. Da an diesem Bereich das Gelände über eine Mauer ca. 2,5 Meter abfällt, waren wir sehr froh, dass diese Arbeiten ohne Absturz ausgeführt wurden. Parallel wurde das Sockelfundament an der Gerätehalle an der Talstation eingeschalt. Am Donnerstag war großes Betonieren angesagt. 1,5 t Trockenbeton wurden gemischt und eingebaut. An diesem Abend hingen die geplagten Arme bis auf den Boden. Doch das sehr gute Abendessen von unserer Hüttenwirtin Sonja mit dem richtigen Getränk dazu, richtete uns wieder auf, bevor wir müde ins Bett fielen. Ein besonderes Lob an Sonja und das Küchenteam. Jeden Tag ein anderes Tiroler Gericht. Jedes Essen ein Frontalangriff auf den schon verwöhnten Gaumen. Vielen Dank dafür. Nachdem alle geplanten Arbeiten am Freitagmorgen abgeschlossen waren, konnten wir noch eine kleine Bergfahrt auf den Samerschlag unternehmen. Thomas, unser Wegewart, nutzte die Gelegenheit um einmal „schnell“ einen Kontrollgang über den Metzgersstein, zum Gleirscher Roßkogel, der Via Mandani zum Zwieselbacher Roßkogel und wieder zurück durch das Walfeskar durchzuführen. Was für uns mindestens eine zwei Tagestour ist, erledigte Thomas in 3 – 4 Stunden. Das Ergebnis: Alle Bohrhaken und Steigbügel in der Via Mandani sitzen noch fest in der Wand. In den Karren des Zwieselbacher Roßkogel lagen bis zu 2 Meter Schnee, dies war zwar hinderlich aber ließ den Kontrollgang von Thomas nicht scheitern.

Zu guter letzt, bedanke ich mich sehr herzlich im Namen der Mitglieder und des Vorstandes für den großartigen ehrenamtlichen Einsatz, um unser Berghaus für die Sommersaison 2021 in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Euer Hüttenreferent und
2. Vorsitzender Bereich Hütte

Bruno


Gries im Sulztal

 

Auch der Herbst lädt Bergwanderer und Bergsteiger in unserem Nachbartal ein – Gries im Sulztal ist auch für unsere Sektionsmitglieder schon immer ein Bergparadies

Wer Ende Oktober noch Bergtouren unternimmt wird von den Einen belächelt und Andere erklären einen für verrückt. Zugegeben, die Tage sind kurz und es bleibt daher nicht viel Zeit, um größere Touren zu unternehmen. Auch die Berghütten sind geschlossen. Die Winterräume dagegen offen. Allerdings braucht der Bergwanderer keine Angst mehr zu haben von einem plötzlichen Gewitter überrascht zu werden. Bereits am frühen Abend sind die Bergspitzen oft in ein sattes Rot getaucht. Beim Aufbruch am Morgen gelangt man häufig recht schnell über die Nebelwand. Die Luft ist klar und die Konturen der Berge und Gipfel heben sich schärfer ab. Auch die Bergziegen bewegen sich noch in über 2000 Metern Höhe. Vereinzelt zeigen sich an geschützten Stellen noch blühende Pflanzen wie Enzian oder Silberdisteln. Dafür leuchtet das Gelbrot der Lärchen umso intensiver. Der Kontrast zwischen dem blauen Himmel, den dunklen Felsen, den Schneefeldern sowie das herbstlich gefärbte Gras sorgen trotzdem für Farbtupfer. Auch die Gämsen bewegen sich dann wieder talwärts, da nur noch vereinzelt Wanderer unterwegs sind. Allerdings kann sich die Landschaft, wie oft erlebt, über Nacht in eine Winterlandschaft verwandeln.

Unser Nachbartal Gries im Sulztal, ein Seitental des Ötztales, ist dabei auf knapp 1600 Metern Höhe ein idealer Ausgangspunkt und auch unseren Sektionsmitgliedern bekannt und eine beliebte Anlaufstelle. Während im Sommer der zweithöchste Berg im Stubaital der Schrankogel mit knapp 3500 Metern Höhe Bergsteiger lockt und ihnen beim langen Aufstieg Blicke in die Stubaier und Ötztaler Gletscherwelt bis hin zum Zuckerhütl und der Wildspitze ermöglicht, sind im Herbst die Amberger Hütte, die Winnebachseehütte oder die ganzjährig geöffnete Nisselalm gut erreichbare Anlaufstellen.

Vor einigen Jahren bekamen wir einen Schlüssel um den Weg zur Amberger Hütte fast mit dem Auto bewältigen zu können und kamen so noch bis unterhalb des Gipfelkreuzes des Schrankogels. Allerdings erfolgte der Abstieg beim Schein der funkelten Sterne. Auch den Gänsekragen in der Nähe der Winnebachseehütte oder den Hausberg von Gries, den Gamskogel haben wir noch um diese Zeit besteigen können. Inzwischen komme ich bereits seit über 60 Jahre regelmäßig in den Ort. Bei meinem ersten Besuch zählte Gries gerade mal 100 Einwohner. Die Versorgung der Hütten erfolgte mit Pferden und Vieles musste auch mühsam hinaufgetragen werden. In den Hütten gab es lange Zeit getrennte Schlafräume für Frauen und Männer. Auch sonst war alles spartanischer.

Der Ort selbst entwickelte sich aus einem Forsthaus 1651 und der Wallfahrtskirche Maria Hilf. Die Wallfahrt setzte bereits 1701 ein. Imster Vogelhändler, die auf ihrer Reise nach Indien in Seenot gerieten, schreiben ihre Rettung der Grieser Muttergottes zu. Heute ist noch im August ihr großes Namensfest. Dabei ziehen der Schützenverein und Musikgruppen aus Längenfeld zu unterschiedlichen Altären mit Pfarrer und Ministranten durch den ganzen Ort. Den ehemaligen Pfarrgasthof zum „Guten Tropfen“, den ein Pater bewirtschaftete, ist inzwischen abgerissen und Vergangenheit. Dort durfte ich während der Semesterferien meine Erfahrungen als Kellner sammeln. Die Gemeinde zahlte den Pfarrer noch mit Naturalien. Abwechselnd brachten sie ihm jeden Tag Milch und im Winter Holz. Anfangs fuhr nur ein Jeep mit Anhänger von Längenfeld nach Gries und die Fahrt auf dem Anhänger war gewöhnungsbedürftig. Beim Lehrer des Ortes liefen alle Fäden zusammen. Er organisierte die Tiroler Abende überwachte die Verbauung des Winnebaches, holte die Gäste im Sommer in Längenfeld ab und war gleichzeitig Besitzer des einzigen Ladens im Ort. Im Winter brachte er schon den Kleinsten das Skifahren am Hang der Winnebachspitze bei.

Große Aufregung gab es im katholischen Ort als zwei evangelische Kirchengemeinden aus Pforzheim und Ettlingen einen Bauernhof kauften und so die Tiroler Hütte entstand, die heute noch viele Gruppen aus unserem Raum als Feriendomizil gerne aufsuchen. Auch das Queren von der Pforzheimer Hütte zum Zwieselbachtal oder unterhalb des Bachfallenferners zur Amberger Hütte ist beliebt. Im Winter kommen auch die Skifahrer nicht zu kurz und eine lange Loipe für Langläufer zieht sich vom Ort aus in das Tal hinein.

rolf constantin


Einladung für mehr Mitarbeit in der Sektion - Ein Verein braucht, engagierte Mitglieder

 

Liebe Mitglieder,

bei unserer Mitgliederversammlung am Mittwoch, 27. Oktober im Walter Witzenmann Haus, die um 19.30 Uhr beginnt, sind in diesem Jahr wieder Wahlen für Vorstand und Beirat ein Schwerpunkt der Zusammenkunft.

Dazu suchen wir Interessierte, die sich in die Vereinsarbeit einbringen wollen, denn eine Sektion mit über 4000 Mitgliedern braucht die Unterstützung vieler. Von daher wollen wir, wie 2017, alle Ämter offen ausschreiben.

Zu besetzen sind: der erste Vorsitzende, zwei Stellvertreter, die jeweils einen Schwerpunkt Ausbildungszentrum und Berghaus in der Sektion abdecken sollen, der Schatzmeister, der Schriftführer sowie Beisitzer: vom Medienreferent, Naturschutzreferent, Hütten- und Wegewart unseres Berghauses, Kletterwandbetreuer, Seniorenbeauftragter, Schneeschuhbergsteigens hin zum Wanderwart. Daneben gibt es aber eine Vielzahl an Aufgaben, die das Miteinander untereinander fördern könnten. Dabei auch solche, die zeitlich begrenzt sind, wie das Organisieren eines Herbstfestes, die Programmgestaltung, Touren mit anderen Sektionen und Vereinen zu entwickeln, Aktivitäten im Medienbereich sowie die Kletterfläche interessanter zu gestalten oder den Außenbereich so zu nutzen, dass er stärker der Geselligkeit dienen kann oder auch für sportliche Aktivitäten zur Verfügung steht, um nur einige Anregungen zu geben. Dazu muss auch die Außenfläche gepflegt, Hecken geschnitten und der Rasen gemäht werden. In der Sektion gibt es viele Mitglieder, die organisatorische und handwerkliche Fähigkeiten haben. Dies zeigt sich auch bei dem jährlichen ehrenamtlichen Einsatz bei unserem Berghaus.

Vorstand und Beirat setzen so auf eine starke Beteiligung der Mitglieder bei den Wahlen. Wir müssen einfach das Miteinander stärker pflegen, um uns nicht nur zu ein sportlicher Angebotsverein zu sein.

Interessierte können sich bei Ines Thomsen auf der Geschäftsstelle bis 8. Oktober melden.
Viel Freude bei noch anstehenden hoffentlich unfallfreien Bergfahrten und Klettertouren.

Mit herzlichem Gruß
Rolf Constantin


Zwei Berghäuser in 130 Jahren gebaut

 

Zwei Berghäuser in 130 Jahren gebaut-
Die Liebe zur Erschließung der Bergwelt war Triebfeder-
Vor zehn Jahren zwei Berghäuser in einer Woche aufgesuch
t.

Vor 130 Jahren haben bergbegeisterte Pforzheimer beschlossen eine eigene Sektion des deutschen und österreichischen Alpenvereins zu gründen. Sie wollten mit dieser Gründung die Begeisterung für Bergsteigen in der Region wecken und die Erschließung der Alpen fördern. Gleichzeitig aber auch die Jugend einbinden. Mit großer Zielstrebigkeit ging die Gemeinschaft ans Werk, Pläne für ein Berghaus, in einem touristisch noch nicht erschlossenen Gebiet zu errichten. Das fand sich am Schlinigpass in der Sesvennagruppe, dem Grenzkamm zwischen Italien und der Schweiz. Zwei Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, konnte die Sektion Pforzheim am 24. August 1899 für 20 Gulden das passende Gelände erwerben. Von Schlinig stiegen zur Einweihung Emil und Adolf Witzenmann mit Gemeinderatsmitgliedern der Stadt Pforzheim hinauf zur Einweihung, die am 20. August 1901 stattfand. Dabei war auch der Baumeister Wallnöfer, dessen Enkel sich für den Wiederaufbau des inzwischen denkmalgeschützten Berghauses einsetzten. Bis zum Kriegsausbruch 1914 fanden 3500 Bergsteiger hier eine beliebte Anlaufstelle und Nachtlager für ihre Touren. Mit dem Friedensvertrag 1919 von St. Germain ging das Haus verloren und kam in den Besitz des Club Alpino Italiano der Sektion Mailand. Ab diesem Zeitpunkt diente das Berghaus als Unterkunft der Alpini, als Grenzstützpunkt zur Kontrolle für Schmucklern zwischen der Schweiz und Italien und danach beinten es Einheimische aus. Für die aufgebrachten Baukosten von 17.000 Goldmark bekam die Sektion keine Entschädigung. Mehrere Versuche durch den Südtiroler Alpenverein den Verfall der alten Pforzheimer Hütte zu stoppen, verpufften. 1981 konnte dann in unmittelbarer Nähe die Sesvenna -Hütte, Untertitel ehemals Pforzheimer Hütte, eingeweiht und offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Abrissbagger standen schon bereit, um die alte Pforzheimer Hütte dem Erdboden gleich zu machen als ein plötzlicher Wintereinbruch die Wende brachte. Danach genehmigte die Autonome Region Trentino- Südtirol in Bozen einem Förderverein, die Berghütte zu erwerben, sie zu sanieren und als Berghausmuseum zu erhalten. Walter Witzenmann wollte mich als Geldboten nach Südtirol schicken, da Überweisungen für den Umbau damals noch nicht möglich waren. Wir sind aber dann in den Förderverein eingetreten.

In wunderschöner Lage an einem kleinen See mit der Spiegelung des Ortlers präsentiert sich das Haus in einer neuen Außenhaut und auch der Innenausbau schreitet voran. Gleichzeitig mit dem Bau des Berghauses entstand ein in die Felsen gesprengter Felssteig, hoch über der Uinaschlucht, der den Weg zwischen dem Vinschgau und dem Unterengadin verkürzt. Der Grenztierarzt Vital aus Sent musste immer einen weiten Weg über den Rechenpass gehen, um die Tiere auf Südtiroler Seite zu versorgen und die Pforzheimer hatten großes Interesse, mehr Bergsteiger zum Berghaus zu bringen. Nur ein Weg durch die Felswände war hier die Lösung, die der Ingenieur Coray aus Trins in Graubünden entwickelte. 100 Meter über dem tosenden Gebirgsbach, Lawinen – und Steinschlag geschützt, ist der Steig mit Galerien rund einen Kilometer in das felsige Gestein gefräst. Die Transalpin-Strecke ist bei Bikern beliebt. Auf Metalltafeln, die am Eingang und Ausgang der Schlucht befestigt sind, ist die Geschichte des Steiges beschrieben.

Die Sektion wurde nach dem Verlust des ersten Berghauses gedrängt, sich um einen Bauplatz für ein zweites Berghaus umzusehen. Auch die Stubaier Bergkämme waren vor 95 Jahren noch nicht so erschlossen. Hoch über dem Gleierschbach, auf einem alten Moränerücken auf 2308 Metern Höhe entstand dann in den Jahren 1925 und 1926 das zweite Pforzheimer Berghaus. Zur Platzbesichtigung gingen der noch junge Walter Witzenmann mit seinem Onkel Adolf Witzenmann zu Fuß von Ötz über Kütai und St. Sigmund hinauf zum Bauplatz. 25 Jahre nach dem Bezug des ersten Berghauses war am 5.September 1926 mit einer großen Feier die Einweihung des zweiten Berghauses der Sektion. Nach dem Tod des bekannten Bergsteigers Adolf Witzenmann, der vor allem in den Dolomiten viele Erstbesteigungen durchführte, erhielt das Haus den zusätzlichen Namen Adolf Witzenmann Haus. In der Zwischenzeit hat das Haus eine Reihe bauliche Veränderungen erfahren. Das kleine Berghaus, auf dem ich 1959 bei meiner Bergtour von Praxmar aus Gries im Sulztal ansteuerte, übernachtete ich erstmals dort. Inzwischen ist es ein stattliches Berggebäude. Da im Augenblick noch die notwendigen Personalräume fehlen, ist ein weiterer Ausbau in Planung.

Zwei Berghäuser suchte ich bei meiner Rundtour 2010 in einer Woche auf. Erst pilgerte ich durch eine üppige Alpenflora zur Pforzheimer Hütte, dem Adolf Witzenmannhaus, um nach zwei Nächten über das Pitztal ins Inntal zu fahren, da ich bei dem Festakt 100 Jahre Uiniaschluchtweg vor Ort sein wollte. In der Sesvenna- Hütte trafen sich am Vorabend des Ereignisses Bürgermeister aus dem Unterengadin und Mals, der Gemeindepräsident aus Sent und Mitglieder unterschiedlicher Gruppierungen. Am nächsten Morgen ging es durch bunte Wiesen, vorbei an kleinen Seen und gelben Enzianblüten durch den Steig hinunter zur Uinaalp. Hier waren Festzelte aufgebaut, eine Musikkapelle spielte und rund 500 Bergwanderer aus Südtirol und der Schweiz hatten sich versammelt. Als Repräsentant der Sektion Pforzheim und Vertreter der Stadt brachte ich eine bebilderte Dokumentation in fünf Sprachen von Deutsch über Italienisch bis Rätoromanisch über die Entstehung des Steiges mit und übermittelte die Grüße und guten Wünsche aus Pforzheim. Dabei dankte ich auch Cla Rauch, der als Organisator fungierte.

Interessant war dabei ein Gespräch mit dem betagten Sohn des ehemaligen Amtsarztes Vital aus Sent, der zusammen mit der Sektion Pforzheim für die Finanzierung des Steiges sorgte. Von der Uinialp über die Sesvenna- Hütte wanderte ich am Abend noch unter Blitz und Donner im Regen bis zum Ende von Schlinig zum Parkplatz. Wolkenbruchartige Regenfälle, die überall Muren auslösten, begleiteten mich auch auf der Autobahn bis nach Deutschland. Trotzdem war es einmalig beide Berghäuser in einer alpin unterschiedlichen Flora in einer Woche aufzusuchen.

rolf constantin


100 Jahre Jugend Sektion Pforzheim

 

Auf 130 Jahre kann die Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein in diesem Jahr zurückblicken und bereits seit 100 gibt es die Jugendarbeit in der Sektion. Der Start erfolgte 1921. Der erste Jugendreferent war ein Pädagoge Prof. Keller, der gleich 88 Jugendlichen für das Klettern an Felsen in der näheren Umgebung und für die Berge begeistern konnte. Es hat lange gedauert bis dann vor 25 Jahren das Kletterzentrum auf der Wilferdinger – Höhe von dem damaligen Ersten Bürgermeister Matthias Wittwer als Anlaufstelle für die Ausbildung, das Klettern und Kurse für richtiges Verhalten bei Bergtouren fertiggestellt war.

Viele Diskussionen gingen voraus, da auch das Adolf Witzenmann Haus in den Stubaier Bergen aufzustocken und zu erweitern war. Der Vorsitzende Walter Witzenmann setzte sich letztlich vehement für das Zentrum des Bergsports ein, welches zusammen mit dem Schwarz – Weiß – Club eine sportliche Einheit darstellt und förderte es auch entsprechend. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen gab ihm recht. Mit dem neuen Haus hatten viele Gruppen, Vereine und Organisationen der Stadt eine Anlaufstelle, um sich sportlich zu bestätigen. Die unterschiedlichsten Gruppen von der Jugend über die Familiengruppen und Gruppen der Erwachsenen besiedeln inzwischen das Haus. Kindergärten, Schule und Hochschule sowie eine Gruppe Behinderter Mitbürger sind dort anzutreffen und freuen sich über die Vielzahl an Routen und die Herausforderung sich einbringen zu können. Auch für Kindergeburtstage ist das Haus begehrt. Die Mitgliederzahl hat sich in den 25 Jahren von 2300 Mitgliedern auf über knapp 4200 entwickelt.

2017 sind ein Teil der Vorstiegswände den neuen Sicherheitsbestimmungen angepasst. 40 Routen müssen dabei jedes Jahr auf einer Fläche von 140 Quadratmetern geschraubt und gesäubert werden. Auch die Außenwand, bei der Heiner Geisler im fortgeschrittenen Alter bei einem Besuch 1998 eine Route erkletterte und Walter Witzenmann zum Staunen brachte, umfasst 140 Quadratmeter Kletterfläche. Durch die Betonstrukturen lassen sich hier viele Wege klettern.

2015 baute die Sektion noch eine Boulderwand ein. Die 45 Boulder verteilen sich auf eine Fläche von 180 Quadratmetern. Insgesamt sind jährlich 2500 Griffe im Haus ab- und anzuschrauben, um diese zu reinigen. Auch auf entsprechende Sicherheitskontrollen achtet Christian Langer, der stellvertretende Vorsitzende der für Haus und den Kletterbereich verantwortlich ist, gewissenhaft. Mit einem Kostenaufwand von 1,4 Millionen Mark und viel Schweiß sowie engagierter Eigenarbeit der Mitglieder, die sich einbrachten, stand das Kletterzentrum innerhalb von eineinviertel Jahren und trägt den Namen Walter – Witzenmann – Haus. Es hat sich auch zu einem stabilen Pfeiler der Jugendarbeit entwickelt.

Die Jugend im DAV ist selbständig aber der Jugendreferent gehört zum Vorstand. Im Augenblick gibt es 25 Jugendleiter mit den Anwärtern, da ein Jugendleiter nur wenige Jugendliche beim Klettern gleichzeitig betreuen kann. Der Schwerpunkt der Arbeit in den Jugendgruppen liegt im Alter von acht und 27 Jahren und ist nicht nur auf das reine Hallenklettern ausgerichtet. Auch eigenständiges unterwegs sein im Gebirge und in den Felsen wird trainiert. Um dies zu erreichen sind rund um das Jahr zahlreiche Ausfahrten in den Bereichen Bouldern, Alpinklettern, Bergsteigen, Höhlenerfahrung, Biwak und Sportklettern angeboten, wie der Jugendreferent Daniel Grammel bei einem Gespräch aufzählte. Er ist ein erfahrener Alpinist und Kletterer, der auch im Landesverband aktiv ist und zusammen mit Tobias Schmid, seit vielen Jahren den Jugendbereich leitet.

Während es in der Vergangenheit immer Wartelisten gab, um in eine der Jugendgruppen zu gelangen, hat es durch die Pandemie und die Schließung der Kletterhalle wieder Luft für junge Menschen die Freude am Klettern haben. Anmeldungen sind über die Geschäftsstelle Telefon/Fax 07231 - 14 09 00 möglich.

rolf constantin


Klettersteiggruppe unterstützt „Fels + Eis“ in Corona-Zeiten

 

Der Bergsportladen Fels + Eis, Inhaber Stefan Förschler, ist schon jahrelang ein verlässlicher Partner rund um das Thema Bergsport und somit natürlich auch für uns von der Klettersteiggruppe der DAV -Sektion Pforzheim. Ob Ausrüstung für den eigenen Bedarf bzw. für eine Tour – egal welcher Art – benötigt wird oder zusätzlich geliehen werden muss, dann ist man bei Stefan goldrichtig. Weiter erfreut er uns auch alljährlich mit einer Unterstützung für unsere Tombola bei der Gruppen-Weihnachtsfeier.

Nachdem der Einzelhandel Anfang 2021 auf Grund der Pandemie schließen musste, haben wir uns von der Gruppe aus überlegt, wie wir jetzt mal Fels + Eis unterstützen könnten. Wir entschieden uns, unsere Gruppe mit Westen auszustatten. Die Anfrage bei den Gruppenmitgliedern stieß auf sehr große Resonanz. Und das gleich aus mehreren Gründen: Zum einen, weil man eine Weste beim Sport immer brauchen kann, zum anderen, weil wir mit dem Großeinkauf etwas für Stefan tun konnten.
Natürlich wurde bei der Auswahl der Weste auch auf so wichtige Dinge wie: „Green Shape“, „Grüner Knopf“ oder „Fair Wear“ geachtet.
Und so kam sage und schreibe eine Bestellung von 20 Westen zu Stande.

Wir bedanken uns bei Stefan für die Bestellung und das Organisieren der Bestickung und hoffen, dass wir ihn etwas in dieser schwierigen Zeit unterstützen konnten. Natürlich wollen wir auch künftig einen verlässlichen Partner in Sachen Bergsport an unserer Seite haben.

Für die Klettersteiggruppe
Frank Stähle


130 Jahre Pforzheimer Alpenverein
100 Jahre DAV Jugend
120 Jahre Berghaus in Südtirol

 

Pforzheimer Alpenverein hat sich in 130 Jahren vom Bergsteigerverein zu einem Mehrspartenverein entwickelt und zählt mit 4200 Mitgliedern zum größten Verein in der Region - 100 Jahre kann in diesem Jahr auch die DAV Jugend zurückblicken und das erste Berghaus in Südtirol auf 120 Jahre.

n diesem Jahr kann die Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein auf eine bewegte 130-jährige Geschichte zurückblicken. Am 28.Dezember 1891 von 86 männlichen Mitgliedern und einem Fräulein Amelie Rüzelberger gegründet, hat die Sektion gerade in den letzten Jahren eine rasante Mitgliederentwicklung zu verzeichnen. War es bei der Gründung ein reiner Bergsteigerverein gehören inzwischen Klettern, Wandern, Mountainbike sowie Wintersport mit Tour-Skifahren und Schneeschuhlbergsteigen zum Programm. Fest eingebunden ist die Sektion auch, was den Naturschutz angeht. Die Einweihung des ersten Berghauses der Sektion erfolgte bereits am 20. August 1901 vor 120 Jahren auf dem 2250 Meter hohen Schlinig in Südtirol. Bereits 1914 war es durch den Krieg Geschichte und fiel endgültig 1919 an Südtirol. Inzwischen ist es ein Bergmuseum. Am 5. September 1926 kam es zur Einweihung des Adolf Witzenmann Hauses im Gleirschtal auf 2305 Metern Höhe im Stubai. Die Sektion prägten 100 Jahre hindurch die Witzenmänner als Vorsitzende. Die Brüder Emil und Adolf Witzenmann gehörten zudem zu den letzten klassischen Erschließern der Alpen mit wesentlichen Erstbegehungen in den Dolomiten. Ein Felsenturm in den Sextener Dolomiten trägt daher auch den Namen Cima Witzenmann. 70 Jahre hatte Walter Witzenmann den Vorsitz inne. Ihm zu Ehren hat das Ausbildungszentrum mit seinen gewaltigen Kletterwänden auf der Wilferdinger Höhe den Namen Walter – Witzenmann – Haus bekommen. Walter Witzenmann setzte sich auch beim Reichskanzler Hermann Göring erfolglos für die Selbständigkeit der Sektionen im Dritten Reich ein.

Beide Adolf und Walter Witzenmann waren im Landesverband und im Hauptverband aktiv. Walter Witzenmann gehörte daher 1950 auch zu den so genannten zwölf Aposteln, die in Würzburg den Sektionen wieder Leben einhauchten. Ein großes Ereignis war im November 1990 die erste Hauptversammlung nach der Wiedervereinigung, die in Pforzheim angesiedelt war. 110 Musiker brachten dabei im Kongresszentrum das grandiose Tongemälde die „Alpensinfonie„ von Richard Strauß zur Aufführung. Die Musiker kamen von den Sinfonieorchestern aus Heilbronn und Baden – Baden. Damals zählte der Deutsche Alpenverein 500.000 Mitglieder. Heute sind es 1,39 Millionen in 357 Sektionen, die 321 Schutzhäuser betreuen.
In den 20er und 30er Jahren waren Walter Stösser und Fritz Kast die großen Aushängeschilder der Sektion. Zusammen unternahmen Sie viele Erstbesteigungen in den Alpen und waren führend in der Klettergilde Battert. Manche Erstrouten erinnern dabei an die Pforzheimer. Die Klettergilde traf sich regelmäßig und fuhr noch mit dem Fahrrad nach Baden-Baden. Am 1. August 1935 fand Walter Stösser, der Lehrer an der Dillsteiner Schule war, an der Morgenhorn-Nordwand im Berner Oberland zusammen mit seinem Begleiter Theo Seybold den Tod. Die Leichen waren nie zu finden. Walter Stösser zu Ehren ist eine Straße in Dillweißenstein und in München im Bergsteigerviertel benannt. Schmerzlich war für die Sektion auch das Unglück am 11. Juli 1987. Bei einem Absturz am Mönch fand eine Seilschaft mit vier Sektionsmitgliedern den Tod und leider kam auch eine junge und versierte Kletterin 2017 am Battert durch einen Sturz in die Tiefe zu Tode. Gott sei Dank ist es bei der Vielzahl der Mitglieder und durch entsprechende Ausbildungskurse möglich für entsprechende Sicherheit und Vorsicht bei Bergausfahrten – und Kletterunternehmungen zu sorgen. Inzwischen ist auch das Sektionsmitglied Frank Jourdan über vierzig Jahre extrem unterwegs und hat in Fels und Eis im Alleingang Felswände und gefrorene Wasserfälle in allen Schwierigkeitsgraten in Europa, Kanada und der USA durchstiegen. Schon in den Achtziger Jahren durchstieg er im Alleingang die drei großen Nordwände der Alpen und sucht immer noch Herausforderungen. Die Sektion ist froh ein solches Juwel in ihren Reihen zu haben.

Die Sektion macht immer wieder auf sich aufmerksam. So fand im Mai 2009 die Jugendmeisterschaft im Bouldern in der St. Maur - Halle statt. Daneben sind seit 2008 die Alpinisten der Partnerstädte Gernika, Vicenza und Pforzheim jedes Jahr eine Woche gemeinsam in den Bergen unterwegs. Ausgangspunkt war der Friedensmarsch 2005 von Pforzheim nach Gernika bei dem die Sektion zusammen mit Professoren und Studenten der Hochschule abwechselnd unterwegs waren. Erstmals war der Bergsteigerverein Gai-Zale Mendi taldea Gernika mit Mitgliedern der Sektion 2006 und mit dem Club Alpino Italiano Sezione de Vicenza 2007 rund um die Drei Zinnen unterwegs. Auch die Wanderausstellung „Berg Heil“ 2016 im Sparkassengebäude war ein Highlight, wobei Berg Heil nichts mit dem Dritten Reich zu tun hat, da es wie Petri Heil eigentlich nur nach einem oft mühsamen Aufstieg, die Freude ausdrückt, es geschafft zu haben. Die 24 Stundenwanderung im heimischen Umfeld zusammen mit dem Schwarzwaldverein und der WSP lockte in der Vergangenheit bis zu 200 Wanderer aus vielen Regionen Deutschlands nach Pforzheim und bei der Ausstellung im Rahmen eines Freundes Freund zu sein in der Stadtbibliothek standen die Touren mit den Bergkameraden der Partnerstädte im Mittelpunkt. Auch zu den großen Vorträgen der VHS im CCP bringt sich die Sektion mit entsprechenden Abenden mit einem Stand ein. Die Sektion war auch bei der regionalen Messe der Momenttour vertreten und durfte bis 2018 in der Kantine der Firma Witzenmann ihren Ehrenamtsabend, der alle zwei Jahre stattfindet, abhalten.

Um diese Arbeit leisten zu können sind 27 Fachübungsleiter, Wanderleiter, Trainer, und Familiengruppenleiter sowie im Jugendbereich 25 Jugendleiter mit den Anwärtern aktiv.

Einbringen in die Stadtgesellschaft ist so neben Freude am Klettern und an Bergausfahrten für die Sektion mit ihren rund 4200 Mitgliedern wichtig. Von daher schaut die Sektion dankbar auf 130 Jahre Sektion Pforzheim, 120 Jahre Berghaus am Schlinig, 100 Jahre Jugendarbeit, 25 Jahre Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe und 95 Jahre Berghaus im Stubai zurück.

rolf constantin


Pforzheimer Kletterer Frank Jourdan, seit über vierzig Jahren extrem unterwegs…

 

Frank Jourdan ist ein begeisterter Kletterer in Fels und Eis. Wie kaum ein anderer, hat er über die Jahrzehnte stets neue Herausforderungen und Ziele gesucht, um seine Grenzen auszuloten.

Schon früh in den Achtzigern durchstieg er im Alleingang unter anderem die drei großen Nordwände der Alpen.
Zehntausende Seillängen im siebten, achten und neunten Felsgrat, eiskletternd an schwierigsten bis zu 750 Meter hohen gefrorenen Wasserfällen in ganz Europa, Kanada und den USA, viele im seilfreien oder zum Teil selbst gesicherten Solo, gaben ihm schließlich Anfang des neuen Jahrtausends das Vertrauen, alleine ohne jegliche Unterstützung lange und sehr anspruchsvolle Wände an den Fünf- und Sechstausendern Peru`s und Nepal`s erfolgreich anzugehen.

Seine Reisen führten ihn auch zu technisch schwierigen Big Walls in Madagaskar, Namibia, Mali und Baffin Island. Mit wechselnden Partnern durchstieg er sieben Mal die tausend Meter hohen Wände des berühmten El Capitans und Half Dome`s im kalifornischen Yosemite. Über den Fjorden Norwegens verbrachte er alleine viele lange anstrengende Klettertage, an zum Teil über tausend Meter hohen Granitwänden.

Mit spezieller Vorbereitung und Taktik, führte er über die Jahre einige spektakuläre „enchainments“ im Alleingang durch, die auch international Beachtung fanden. Enchainments bedeutet, zwei oder mehrere Routen möglichst Nonstop hintereinander zu meistern und das ohne Unterstützung Dritter. Die Klettereien werden zu Fuß, mit den Skiern, dem Gleitschirm oder dem Fahrrad verbunden. So kletterte er zum Beispiel in rund vierzig Stunden durch vier N-Wandrouten an den drei Zinnen, verband jeweils fünf N-Wände in den Berner Alpen und dem Wallis, oder quälte sich bei einem fast fünfzig Stunden währenden Marathon durch vier berüchtigte kombinierte Routen in den kanadischen Rockies.

Egal ob  Sportklettern, bouldern, klettern an langen gefrorenen Wasserfällen, auf Skitouren oder Skibefahrungen steiler Flanken und Coulouirs, an den sturmumtosten spektakulären Granitzinnen Patagoniens, wo ihm drei selten im solo durchstiegene Aufstiege glückten und er nur knapp am berühmten Cerro Torre im Sturm scheiterte, den Big Walls Amerikas und Afrikas oder den hohen Eisriesen Alaskas, Perus und Nepals, interessierten ihn stets alle Facetten der Berge.

2019 lernte Frank einen jungen wilden, sehr starken spanischen Kletterer kennen, der ihn sehr an seine Jugend und die Locker- und Unbekümmertheit seiner Zeit erinnerte. Mit wenig Geld, entweder trampend oder mit einem klapprigen Auto, zerschlissener Kleidung und grenzwertig abgenutzter Kletterausrüstung, vagabundierte er schon über ein Jahr durch Europa. Die Beiden verstanden sich auf Anhieb und kletterten zusammen über den Sommer und im Herbst einige äußerst schwierige Felsrouten in den Schweizer Alpen. Da der Spanier auch zu Feiern wusste, endete so mancher Klettertag erst spät im Schlafsack. Im Winter 2019/2020 hatte Frank sich in den Kopf gesetzt, vor der Kletterrente noch einmal alleine eine lange sehr anspruchsvolle Route an einem Fünf- oder Sechstausender Alaskas zu versuchen. Nach sechsmonatiger intensiver Vorbereitung, und tausender Höhenmeter mit Ski und Eisbeil, machte Corona seinen Plan zunichte. Mit der Situation hadernd, wohlwissend, dass er vielleicht nie wieder in die mentale Verfassung und Bereitschaft kommt, an einem so hohen Ziel im Alleigang alles auf eine Karte zu setzen, kletterte er stattdessen im Sommer zwischen Salzburg und Wien in Gebieten, die er bisher noch nicht besucht hatte. Nur um zu erkennen, dass man nicht um die halbe Welt reisen muss um Schönheit, Unbekanntes und Abenteuer erleben zu dürfen.

Neben dem nötigen sportlichen Ehrgeiz und der Fokussierung, stand und steht für ihn immer das eigentliche unterwegs Sein im Vordergrund. Gewaltige beeindruckende Natur,  der Austausch mit fremden Kulturen, mit Freunden oder alleine auf sich selbst gestellt, große und viele kleine Abenteuer und Wunder erleben, nur um demütig zu erkennen, dass er oft, trotz unzähliger brenzliger Situationen, immer das bitter nötige Quäntchen Glück hatte und vor allem auch stets den Mut aufbrachte, rechtzeitig umzudrehen.

Die Sektion Pforzheim ist froh und dankbar ein solches Juwel in ihren Reihen zu haben und wünscht Frank Jourdan weiterhin viel Glück und Freude an seinen vielfältigen Klettertechniken sowie stets eine gesunde Rückkehr in seine Heimatstadt Pforzheim.     

rolf constantin


Umgestaltung und Anbau Pforzheimer Hütte

 

Lieber Mitglieder,

unser Berghaus, die Pforzheimer Hütte (Adolf-Witzenmann-Haus), soll in diesem Jahrhundert ankommen.
Um den behördlichen Anforderungen gerecht zu werden, müssen wir mittelfristig mehr Personalzimmer auf unserer Hütte ausweisen. Auch der Winterraum mit dem Not-WC ist nicht mehr zeitgemäß und muss angepasst werden. Ebenso müssen wir unsere Übernachtungsangebote, derzeit bestehend aus Lager-, Mehrbett- und einem Zweibettzimmer, an den Bedarf anpassen.

Um die behördlichen Anforderungen zu erfüllen und unsere Pforzheimer Hütte attraktiver zu machen, hat sich der Vorstand und das Hüttenreferat entschlossen, ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Dadurch wird die Hütte zukunftsfähig ohne den Hüttencharakter zu verlieren.

Mit dem Konzept einer Umgestaltung und Zubau ist es möglich im Dachgeschoss 5 Personalzimmer einzurichten und das Wohnangebot unserer Pächter zu verbessern. Darüber hinaus gibt es 6 Zweibettzimmer und 5 Familienzimmer mit 2 Einzelbetten und einem Stockwerkbett. Der Winterraum mit 18 Schlafplätzen stehen bei Hüttenbewirtschaftung als Schlaflager mit 8 und 10 Betten zur Verfügung. Im Dachgeschoss wird ein weiteres Schlaflager mit 8 Betten entstehen. Im Gastraum werden mehr Plätze angeboten und die großen Fenster mit Bergpanoramablick werden unsere Besucher nicht mehr vergessen. Die Damen- und Herrenwaschräume werden dem Bedarf angepasst, da unsere Hütte fast gleich viel Frauen wie Männer besuchen.

Ein neues Not-WC wird die Umweltbelastung der Besucher außerhalb der Bewirtschaftungszeit verringern und ein Keller zwischen Hütte und Materialseilbahn den Aufwand an Logistik verbessern.
In der nächsten Mitgliederversammlung wird der Vorstand das Projekt im Detail vorstellen, um Ihre Zustimmung zu erlangen.

Weitere Details und Ansichten sind der nachfolgenden Publikation „Pforzheimer Hütte: Gestern – heute – morgen“ zu entnehmen.

Ich hoffe das Konzept überzeugt Sie und wir freuen uns über Anregungen und Ergänzungen.

Euer Hüttenreferent Bruno Kohl


Ein Jahr im Allgäu

 

Eine visuelle Reise von Birgit und Daniel Grammel


130 Jahre Gründung Sektion Pforzheim
25 Jahre Ausbildungszentrum WWH
120 Jahre alte Pforzheimer Hütte
95 Jahre Berghaus im Stubaital
100 Jahre Sektionsjugend

 

Eine Reihe von Jubiläen steht im Jahr 2021 an. So kann die Sektion auf 130 Jahre in diesem Jahr zurückblicken. Die Gründungsversammlung war am 28.12.1891 mit 87 Mitgliedern darunter ein weibliches Wesen. Fräulein Amalie Rützelberger bildete damals die Minderheit in der Männerdomäne. Heute zählt die Sektion 4105 Mitglieder. Durch die Zerstörung der Stadt Pforzheim waren die Aktivitäten nach dem zweiten Weltkrieg unterbrochen. Doch bereits am 30. Mai 1947 gab es die erste Zusammenkunft im Lokal Hoheneck.

Bereits 1898 fasste der kleine Verein mit 120 Mitgliedern den den Beschluss, eine Anlaufstelle in den Alpen zu bauen. Am 20. August 1901, vor 120 Jahren, kam es zur Einweihung der ersten Pforzheimer Hütte auf 2250 Metern Höhe am Schlingpass. Bald danach entstand der gewagte und abenteuerliche Felssteig über der Uinaschlucht. Nach dem ersten Weltkrieg ging das Berghaus 1914 an Italien verloren. Als der Abrissbagger sich bereits auf den Weg machte, gab es eine Rettung in letzte Sekunde. Ein Förderverein um Lorenz Wallnöfer, Architekt in München und sein Bruder Jürgen Wallnöfer aus Mals in Südtirol, deren Großvater als Maurermeister das Berghaus erstellte, konnte von der Regierung in Bozen grünes Licht für eine Verhinderung des Abrisses bekommen. Ein Förderverein kümmert sich inzwischen um das Berghaus, das in einer wundervollen Landschaft mit Blick auf den Ortler an einem kleinen See liegt.

Am 5. September 1926 stand das neue Berghaus, das Adolf-Witzenmann-Haus, im Gleirschtal in den Stubaier Alpen auf 2308 Metern Höhe. In der langen Zeit gab es drei rührige Hüttenreferenten Fritz Kast, Roland Volz und Bruno Kohl.

In der 130-jährigen Geschichte der Sektion gab es nur sechs Vorsitzende, darunter Dr. Walter Witzenmann, der allein 70 Jahre die Sektion führte.

Unbefriedigend war die Situation, dass alle Aktionen der Sektion nach dem zweiten Weltkrieg über die ganze Stadt verstreut angesiedelt waren. Von daher entstand das große Anliegen ein Ausbildungszentrum zu schaffen. Dies bot sich zusammen mit dem Schwarz-Weiß-Club auf der Wiferdinger Höhe an. Allerdings gab es dabei heftige Diskussionen, da Berghaus und Ausbildungszentrum mit hohen Kosten verbunden waren. Mit einem Festakt mit 150 Ehrengästen kam es am 9. März 1996 zur Einweihung des Sektions- und Ausbildungszentrums auf der Wilferdinger Höhe. Mit seinen variablen zu gestaltenden Kletterrouten und der gewaltigen Außenwand sowie den entsprechenden Räumen hatte nun die Sektion eine Anlaufstelle für eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten. Gleichzeitig hatte auch die Jugend, die in diesem Jahr auf 100 Jahre seit Gründung der Jugend zurückblicken kann, Möglichkeiten sich hier zu treffen. Durch das Walter-Witzenmann-Haus entwickelte sich die Mitgliederzahl von 2300 auf jetzt über 4100. Mit der Boulderwand gab es eine weitere Aufwertung des Kletterzentrums.

Ein herausragendes Ereignis für die Sektion war auch die erste Hauptversammlung des DAV nach der Wiedervereinigung 1990 in Pforzheim. Auch die Austragung eines Boulderwettbewerbs in der St. Mauerhalle war ein Glanzpunkt in der Geschichte der Sektion.

rolf constantin


Fürstensteig und die Drei Schwestern in Liechtenstein

 

Wir freuten uns alle tierisch auf eine gemeinsame Tour nach bereits einigen durchgemachten Pandemiemonaten. Natürlich trafen wir uns wieder in aller Herrgottsfrüh am „Wanderparkplatz“ in Heimsheim (P&R an der Autobahn). Wir machten uns zu neunt auf den Weg Richtung Süden, immer der Sonne hinterher.Die Wettervorhersage war gut, zumindest für den ersten Tag. In der Nähe des Bodensees machten wir eine Pause und genehmigten uns Kaffee, Cappuccino, Espresso und ein kleines Frühstück. Weiter ging die Fahrt über die Grenze nach Österreich und nach wenigen Kilometern nach Liechtenstein. Vorbei an der Hauptstadt Vaduz und Triesenberg erreichten wir über einige Serpentinen unseren Ausgangspunkt in Steg. Gemütlich bereiteten wir uns vor und marschierten dann los in Richtung Fürstensteig. Frank hatte sich im Vorfeld noch einmal genau informiert und war überzeugt davon, dass wir unsere Klettersteigsets nicht benötigten. Über die gesparten Kilos freuten wir uns alle.

Von Steg aus liefen wir in Richtung Gaflei und weiter unterhalb der Alpspitz über den in den Felsen gehauenen Fürstensteig. Am Gafleisattel hatten wir den Felsweg in der Steilwand gemeistert und der Blick öffnete sich auch nach Osten in Richtung Arlberg. Bereits schon vorm Gafleisattel konnten wir immer wieder schöne Blicke nach Westen in Richtung Rheintal genießen. Von hier aus schlängelte sich der Weg mehr oder weniger die ganze Zeit auf dem Grat in Richtung Gafleispitz und weiter bis zum höchsten Punkt der Tour, dem Kühgrat. Auf den Fotos der Kühgrat und rechts die Drei Schwestern. Immer weiter verlief der Weg entlang des Grates, mal mehr mal weniger felsig und am Garsellakopf legten wir wieder eine Pause ein, schwätzten und genossen die Aussicht. Es ging zu den Drei Schwestern und hier wurde es noch einmal richtig felsig, zwei der Drei Schwestern mit kleinen Gipfelkreuzen. Frank hatte zwar recht damit behalten, dass wir unsere Klettersteigsets nicht brauchten. Dennoch ließ es sich Wolfgang nicht nehmen eine kleine Free Solo Kletterei im 6.Grad einzubauen (Foto). Beim Abstieg von den Drei Schwestern wurde das Gelände bald weniger felsig und wir konnten mit großen Schritten unserem Tagesziel, der Gaffadurahütte, entgegenstürmen.

Dort angekommen konnten wir noch das gute Wetter, die Gesellschaft und das eine oder andere kühle Getränk genießen. Nach dem Fürstensteig erwartete uns auf der Hütte ein wirklich fürstliches Essen. Die meisten von uns entschieden sich für ein Wildgericht. Gut gestärkt konnten wir so den Abend genießen und den Tag ausklingen lassen. Ein Wetterumschwung kündigte sich an und vielleicht gerade deshalb konnten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang erleben. Beim abendlichen Zusammensein wurden die Wettervorhersagen auf bergfex und Co studiert und bereits der Schlachtplan für den kommenden Tag besprochen. Die Hütte hatten wir übrigens, auch aufgrund der Corona Regeln, für uns. So konnten wir uns im Bettenlager ein wenig breiter machen als üblich. Am nächsten Morgen wurden die Vorhersagen eher noch schlechter und so entschieden wir uns möglichst direkt nach Vaduz abzusteigen und von dort mit dem Bus nach Steg zurückzufahren.

Unsere gute Laune ließen wir uns davon nicht verderben. Der letzte Tag war einfach zu schön verlaufen. Und so machten wir uns am zweiten Tag, mit der Sonne um die Wette strahlend :), von der Gaffadurahütte auf nach Vaduz. Auch beim Abstieg konnten wir noch einige schöne Stimmungen erleben und aufsaugen. In Vaduz mussten wir uns dann tatsächlich noch einmal sputen, damit uns der Bus nicht vor der Nase wegfährt. Bei den Autos angekommen entschieden wir uns noch einen kleinen Abstecher zu einer Hütte zu machen. Ein wenig erschöpft, aber glücklich wärmten wir uns vor der Heimfahrt noch wahlweise mit Suppe, Tee oder Kaffee auf.Unser Fazit lautet: Immer wieder gerne!

Frank, wir freuen uns schon auf die nächste Tour mit Dir.

Verfasser: Carlo
Fotos: Frank


Ruth Witzenmann für die Sektion Pforzheim ein Segen.
Einziges Ehrenmitglied, das kein Vorstandsamt begleitete.
Eine außergewöhnliche Persönlichkeit.

 

Wer Ruth Witzenmann begegnete, war überrascht von ihrem Charme, ihrer Klugheit und Wissbegierde, ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Warmherzigkeit. Sie starb am 26. März 2012 im 102. Lebensjahr. Unter großem Applaus wurde die Witwe des Pforzheimer Unternehmers Walter Witzenmann, der 60 Jahre hindurch die Sektion Pforzheim verantwortlich führte, bei der Mitgliederversammlung 2005 zum Ehrenmitglied ernannt. In der Vereinsgeschichte muss man bis 1962 zurückblättern, um auf die letzte Ehrenmitgliedschaft des damaligen zweiten Vorsitzenden Heinrich Scheuffele zu stoßen. Insgesamt gibt es in der 130 – jährigen Geschichte nur fünf Ehrenmitglieder. 

Am 16. Juli 1909 in Pforzheim geboren, war Ruth Witzenmann in ihrer Kindheit ihrer Großmutter Emma Bürkle im Würmtal sehr verbunden. Dort lernte sie auch im aufgestauten Wasser der Würm das Schwimmen, wie sie mir erzählte. Die junge attraktive Frau studierte nach dem Abitur Zeitungswissenschaften, Literatur und Kunstgeschichte in Heidelberg und München und war danach eine erfolgreiche Theaterschauspielerin. Die Liebe zur Kunst bekam sie durch ihren Vater in die Wiege gelegt. Der Bildhauer Fritz Wolber, lehrte an der Großherzoglichen Badischen Gewerbeschule in der Holzgartenstraße. Als Schauspielerin wirkte Ruth Witzenmann zunächst in den Münchner Kammerspielen, ehe es sie auf den Bühnen in Luzern, Augsburg, Königsberg, Essen und Karlsruhe ihr Talent unter Beweis stellte. Sie spielte dabei klassische Rollen von „Don Carlos“ über „Faust II” bis hin zur „Widerspenstigen Zähmung”. Aber auch Operettenrollen waren für sie eine reizvolle Herausforderung. Ihre Schauspielerkarriere endete mit ihrer Liebe und Heirat zu Dr. Walter Witzenmann.
Nach ihrer Heirat 1937 nahm sie, wie sie mir erzählte, Abschied von der Bühne hin zu einer ganz neuen Rolle an der Seite ihres Mannes, der im gleichen Jahr die Geschäftsführung der Firma Witzenmann übernahm. Heinrich Witzenmann, sein Großvater, hatte die Schmuckwarenfabrik 1854 gegründet. 1885 entwickelte er zusammen mit Eugène Levavassèur den ersten Metallschlauch der Welt. Beim Angriff am 23. Februar 1945 auf Pforzheim wurde auch das Fabrikgebäude der Firma Witzenmann zerstört. Eine schwere Zeit für Ruth und Walter Witzenmann folgten. Recht schnell konnte die Firma aber wieder Fuß fassen und Ruth Witzenmann war dabei für ihren Mann stets eine starke Stütze. Ihr großes soziales Engagement in der Firma wussten die Betriebsangehörigen zu schätzen. Mit ihrer Bildung und ihrer unerschöpflichen Fantasie verstand sie es auch glänzend Gesprächspartner für sich einzunehmen. Spielend erlernte sie Sprachen und bis kurz vor ihrem Tod nahm sie noch Englischunterricht. Daneben organisierte sie die jährlichen Reisen der Reuchlin-Gesellschaft, deren Vorsitzender ihr Mann war und die Konzerte in der Altstadtkirche.
Mit ihrem Mann war sie bis ins hohe Alter in den Bergen unterwegs. Sie war eine rasante Abfahrtsskifahrerin und bis ins hohe Alter mit einem roten Flitzer unterwegs. Italien und die Schweiz waren für sie Länder, die sie immer wieder aufsuchte. Noch mit 100 Jahren war sie mit Flusskreuzfahrten auf der Loire und dem Rhein mit dem Wölfle, ihrer guten Seele unterwegs.67 Jahre war sie mit Walter Witzenmann verheiratet.

Zwei Söhne, Michael und Trutz, hatte sie erzogen. Leider starb Michael bereits 2002. Drei Enkel Adrian, Daniel und Jakob sowie zwei Urenkel Enya und Götz bereicherten das Familienleben, das ihr wichtig war. Mit erstaunlicher Kraft und Energie steckte sie einen komplizierten Bruch kurz vor ihrem 100. Geburtstag weg. Wehmut überkam sie, wenn Besucher über die Berge und das Pforzheimer Berghaus sprachen, welches sie mit ihrem Mann zum 100-jährigen Jubiläum der Sektion letztmals aufsuchte. Sie hatte ein tiefes Verhältnis zu Natur und Schöpfung. Achtung, Respekt und Toleranz zu ihren Mitmenschen waren ihr wichtig. Zu ihrem 100. Geburtstag entwickelte die Sektion die Idee zu Ehren der großen Bergsteigerfamilie Witzenmann und ihrem Ehrenmitglied sowie der großzügigen Gönnerin der Sektion ein modernes Kreuz zu gestalten, das die Besucher des Adolf Witzenmann Hauses nun auf dem Hausberg, der 2.974 Meter hohen Haidenspitze, grüßt.  Auch die ersten neue Bänke vor unserem Berghaus stiftete sie.

Sie liebte bis zu ihrem Tod die Geselligkeit, das Gespräch mit Freunden und Diaabende, die Reisen der Welt und die Berge in die Villa Witzenmann brachten, die 1957 entstand. Hier tummelten sich auch Tiere wie Eichhörnchen, zwei Esel und Enten, die sie bei ihren Spaziergängen durch das Gelände nicht missen wollte. Dankbar begrüßte sie auch Nikolaus und Sternsinger in der Villa.Ihrem kulturellen und sozialen Engagement entsprechend hat sie mit einer großzügigen Spende nicht nur die Kindertagesstätte für das Familienunternehmen unterstützt. Auch die Restschulden für das Walter – Witzenmann – Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe hat sie abgetragen.

Für alle, die Ruth Witzenmann erleben durften, war sie eine außergewöhnliche Frau, die der Sektion Pforzheim stets in Erinnerung bleiben wird.  

rolf constantin


Herr der Zahlen, Frank Nauheimer, konnte seinen 60. Geburtstag begehen

 

Unser Schatzmeister Frank Nauheimer konnte am 24. Januar seinen 60. Geburtstag begehen. Seit 1988 haben wir in ihm einen zuverlässigen und hervorragenden, Herr der Zahlen, der unsere beiden Anlaufstellen Berghaus im Stubaital und das Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe rechnungsmäßig verwaltet. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, zumal er Geschäftsführer von gleich zwei Firmen, Rau und Admedes ist und daneben auch im Sportkreis Pforzheim – Enzkreis e.V. als stellvertretender Vorsitzender ein nicht leichtes zusätzliches Ehrenamt hat.

Dem Sport hat er sich früh verschrieben. So war er lange Zeit Trainer des Handball Oberligisten HC Neuenbürg und Übungsleiter Leichtathletik. Seit Jahren ist er ein Anwalt des Sports und sorgte so für die bessere Förderung und Unterstützung der einzelnen Vereine in den unterschiedlichsten Bereichen über den Sportkreis Pforzheim-Enzkreis. Auch im Badischen Sportbund Karlsruhe trat er für eine gerechtere Mitgliedsbeitragszahlung der Sektion Pforzheim ein. Für die vielfältigen und langjährigen Tätigkeiten im Sport ehrte ihn der Badische Sportbund mit der höchsten Auszeichnung der “Goldenen Ehrennadel”.
Das Amt des Schatzmeisters hatte er von Hans Sohler übernommen. Handball ist für ihn eine wichtige Sportart und so ist er dankbar, wenn bei Europa- oder Weltmeisterschaften die Sitzungstermine nicht mit den Spielen konkurrieren. Auch über die gewissenhafte Anwesenheit bei unseren Sitzungen der Sektion, trotz seiner vielfältigen Tätigkeiten, und seine ausgleichende und ruhige Art, sind wir sehr dankbar.
Eine gewaltige Arbeit ist stets die Erstellung des mehrseitigen Jahresberichtes. Klug und übersichtlich vorbereitet, erläutert er diesen ruhig und verständlich für die Anwesenden. Daher ist dieser in den vielfältigen Positionen leicht nachvollziehbar.

Die Sektion Pforzheim sagt daher anlässlich seines 60. Geburtsages Frank Nauheimer herzlichen Dank für dieses große ehrenamtliche Engagement für unsere Sektion und hofft natürlich, dass er auch in Zukunft das Amt des Schatzmeisters weiterhin, wie bisher, mit Freude und Sachverstand ausübt.
Dazu wünschen wir ihm eine gute Gesundheit sowie Kraft und Ausdauer für seine vielfältigen Tätigkeiten.   

Für den Vorstand, Rolf Constantin


Friedenswanderung von Pforzheim nach Gernika

 

Eine gewaltige Strecke bei Regen, Schnee und Eis
Vor 15 Jahren wanderten abwechselnd Gruppen von der Hochschule und dem Alpenverein zusammen mit Mitgliedern vom Alpinclub Goi Zale Gernika in der Zeit vom 23. Februar bis zum 26. April von Pforzheim nach Gernika. Eine Strecke von rund 1721 Kilometer. Zwei Gernikaner, der damalige Präsident vom Goi Zale Gernika Fernando Artexte und Argi Palenque legten dabei die gesamte Strecke zurück. Angeregt hat den Friedensmarsch der studierte Historiker Michael Kasper, der in Gernika am Friedensinstitut arbeitete. Schwer gezeichnet, durch eine unheilbare Krankheit, konnte er beim Start in Pforzheim noch dabei sein. Aber 13 Tage vor der Ankunft der Gruppe in Gernika starb er. Die Wanderer trugen auf ihrem Weg auch die Friedensbotschaft nach Gurs, das für viele Juden eine schreckliche Zwischenstation war, ehe der Weg in die Konzentrationslager führte. Mit Sybille und Bruno Kohl sowie Rolf Constantin starte die Sektionsgruppe des Pforzheimer Alpenvereins durch das Burgund. Mit 210 Kilometern in sechs Tagen und dem längsten Tagesmarsch mit 47 Kilometern durch Eis und Schnee, quer durch Waldgebiete, deren Wasserläufe oft den Weg versperrten, durch Morast über Felder und durch Wiesen führte der Weg, der oft auch gar kein richtiger Weg war. Oft stellten wir uns die Frage, warum müssen wir uns das antun? Die Antwort erhielten die Teilnehmer von der Benediktinerin Bernadette im Kloster Notre Dame bei Tournus. Dort war in einfachen, durch Tücher getrennte Zellen, die Nachtruhe angesagt. Sie meinte: „Wir beten für den Frieden und ihr wandert für den Frieden. Gemeinsam tun wir so ein wichtiges Werk“. Bei dieser Tour durfte auch ein Abstecher nach Taize nicht fehlen und bei einem eindrucksvollen Gottesdienst am Palmsonntag mit dem Gründer der Kommunität Frere Roger, der kurz danach einem Mordanschlag zum Opfer fiel, ging es auf die Heimreise. Interessant war das sprachliche Miteinander. Französisch, englisch, spanisch, baskisch, deutsch oder Gebärdensprache schafften es stets, dass es mit einem einfachen Essen in den Gite – Etapes klappte, die oft Anlaufstationen waren. Aber auch Turnhallen und dreistöckige Stockbetten dienten dabei als Übernachtung. Die letzten Etappen von San Sebastian bis Gernika, waren dann alle Wanderer eingeladen mitzuwandern. Auf den rund 90 Kilometern, wuchs die Gruppe stetig. Teilweise erfolgte die Anfahrt von Gernika aus mit dem Bus zu den letzten Etappen. So war auch eine Übernachtung nach dem Sportbetrieb in einer Pelotihalle angesiedelt.  Im Koster Cenarruza, 18 Kilometer vor Gernika, fanden sich dann auch der damalige Dezernent Bürgermeister Gert Hager und der Verleger der PZ Albert Kiefer-Esslinger ein. Gemeinsam ging es durch das Bergland nach Gernika. Inzwischen war die Gruppe auf 150 Wanderer angewachsen. Der Einzug in Gernika bleibt dabei allen, die dabei waren, in unvergesslicher Erinnerung. Ein großes  Feuerwerk empfing die Wanderer. Kindergartenkindern und Schulkinder in ihren bunten Schulkleidungen schwenkten Fähnchen und ganz Gernika war auf den Beinen. 1721 Kilometer mit 38 980 Metern an Anstiegen und 39 190 Metern an Abstiegen waren erfolgreich zurückgelegt. Dabei wanderte der Präsident der baskischen Sektion Fernando die ganze Strecke mit und Luis und Manuel aus Gernika steckten mit ihren 68 Jahren auch nicht auf.Vor fünf Jahren wiederholte eine kleine Gruppe mit Bruno Kohl den Weg an der Küste entlang von San Sebastian bis Gernika. Am 26. April empfingen der Oberbürgermeister Jose Maria Gorrono und Rolf Constantin die Wanderer am Pablo Picasso Gemälde mit einer großen Gruppe des baskischen Alpenvereins.

2006 begann dann die erste gemeinsame Bergwoche mit den Basken und 2007 kam auch die Bergkameraden vom Alpinclub von Vicenza dazu. Leider hat es, Pandemie bedingt, mit der Tour 2020 nicht geklappt. Aber 2021 hoffen alle, dass die Bergkameraden der drei Partnerstädte wieder miteinander unterwegs sein können.                 

rolf constantin           

 


Hans Trautz unter den Jubilaren 2020.
Lange Zeit Gestalter der Sektionsnachrichten.
Seniorenbeauftragter.
70 Jahre Mitglied in der Sektion Pforzheim.

 

Hans Trautz ist mit der Sektion Pforzheim seit seinem 14. Lebensjahr verbunden. Mit seinem Vater und der Familie kam er bereits 1951 zum Berghaus und lernte dort noch den Hüttenpächter Toni Schwarz aus St. Sigmund kennen, bevor er Helene und Lambert Winkler, die 25 Jahre hindurch das Berghaus bewirtschafteten, dort antreffen konnte. Da Hans Trautz begeisterter Skifahrer ist, war er hauptsächlich im Winter auf der Pforzheimer Hütte. Wenn er mit seinem Vater, der Zahnarzt war zum Berghaus kam, untersuchte er gleich bei seinem Besuch die Kinder von Helene und Lambert. Als Pädagoge der Heinrich Wieland Berufsschule war Hans Trautz auch bei Skifreizeiten mit Klassen seiner Schule im Hüttenbereich unterwegs. Allerdings musste er dabei immer einen einheimischen Skilehrer dazu buchen. Abfahrten vom Haidenkogel und der Lampsenspitze gehörten dabei genauso zu den Skierlebnissen wie die vom Zwieselbacher Rosskogel.

Bereits 1947 war er auf dem Heilbronner Weg unterwegs und bestieg auch den Hochvogel vom Prinz Luitpold Berghaus aus. An die damalige Hüttenatmosphäre kann er sich noch gut erinnern. Große Räume in den Lagern, getrennt nach Geschlechtern, war damals normal. Mit der Hüttenromantik von heute nicht vergleichbar. Auch das 25- jährige Jubiläum des Adolf Witzenmann Hauses hat er bereits 1951 auf unserem Berghaus erlebt und die Feier ist ihm noch in guter Erinnerung.

Das Zusammentragen der Berichte für die Sektionsnachrichten, für die Hans Trautz, fast zwei Jahrzehnte verantwortlich war, schrieb er noch mit der Schreibmaschine um, da Vieles handschriftlich bei ihm ankam. Oft musste er Berichte verändern und neu formulieren und schreiben. Das Bildmaterial ließ sich damals nicht so einfach zusammenstellen, wie heute mit der ausgereiften Computertechnik. Stand das Konzept, ging er zur Druckerei Layer und danach war der Probedruck zu lesen, ehe das Heft zum Versand kam.
Lange Zeit ist Hans Trautz bereits Seniorenbeauftragter der Sektion und Ansprechpartner bei der Gymnastikgruppe, die jederzeit Verstärkung brauchen könnte. Entsprechende Informationen dazu stehen immer in den Sektionsnachrichten.

Die Sektion verdankt dem rüstigen Sportkameraden, der auch in weiten Teilen der Welt unterwegs war, viel. Daher ist es angebracht bei 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sektion und dem Einbringen auf unterschiedliche Weise einmal schriftlich ein „Dankeschön“ zu sagen, verbunden mit Gesundheit und weiterer Unternehmungslust Neues zu sehen und zu erfahren.

Rolf Constantin


Wandertage in Hornberg

 

Einen goldenen Herbst durften die Senioren bei Ihren Wandertagen in Hornberg erleben.
Jeder Tag war ein Erlebnis für die noch fitten Senioren und die nicht mehr ganz so Schnellen bei wunderschönen Wanderungen, geführt von Otto Effinger vom SWV Hornberg.
Am ersten Tag, nach der Anfahrt mit Zug oder PKW, gingen die meisten auf einen kleinen Spaziergang rund um den Westweg.


Am zweiten Tag dann die erste große Wanderung: In Lauterbach begann der Aufstieg der „schnellen Wanderer“ zum Kreuzfelsen und weiter hinauf zum Lauterbacher Wandersteig, eine herrliche Wanderstrecke rund um das Sulzbachtal, meist am Waldrand entlang mit herrlichen Ausblicken, bis zum Fohrenbühl, wo die „Langsamen“ bereits warteten.


Am dritten Tag wanderten alle zusammen auf dem Westweg von der Wilhelmshöhe aus: die langsamen mit einer kleinen Runde, die Schnellen bis zum Naturschutzgebiet des Hochmoors am Blintensee und zurück.
Und wer dachte, die Wanderung vom 2. Tag sei der Höhepunkt gewesen, der staunte am 4. Tag nochmals: Drei ganz mutige Wanderdamen erlebten mit Wanderführer Otto Effinger den gesamten neu geschaffenen „Uhr“-Waldpfad auf dem Rohrhardtskopf (ein Weg gesäumt von mindestens 50 Varianten der Kuckucksuhr). Vom Parkplatz an der Elz steil hinauf zur Schwedenschanze und über herrliche Bergwiesen hinab bis zum „Wälderhaus“. Zum Abschluss entlang der Elzwasserfälle wieder bergauf bis zum Parkplatz. Ganz besonders groß war die Freude, als man bei der Rast auf der Schwedenschanze die langsameren Senioren traf, die einen Teil des Berges mit dem Auto gemeistert hatten und von der Bergstation des Skilifts zur Schwedenschanze gewandert waren.


Auf der Wilhelmshöhe gab es noch einen wohlverdienten frohen Ausklang bis man dann ganz schnell aber sehr traurig nach Hornberg fuhr zur Heimfahrt mit dem Zug.
Danke an den SWV Hornberg für die Führung und die guten Wandertipps und danke an die ganze fröhliche Gesellschaft der Teilnehmer.

B. Wörle


Mit Motorsense, Gabeln und Säge ausgestattet ging es an Rodungsarbeiten hinter dem Ausbildungszentrum

 

Bruno Kohl, unser umtriebiger zweiter Vorsitzende, konnte trotz Pandemie Aktionen nicht ruhen lassen und schaffte es, fünf Mitglieder der Sektion zu begeisterten das Gelände hinter unserem Ausbildungszentrum von einer Wüstenei in eine großräumige freie Fläche zu verwandeln. Sven Hämmerle schwang die Motorsense und somit hatten Frank Haase, Achim Schneider, Thomas Thomsen, Peter Weiß und Bruno Kohl alle Hände voll zu tun den Heckenschnitt am Grundstückende zu entsorgen. Die Abstände waren bei dem weitläufigen Gelände gut einzuhalten. Die frische Luft sorgte zusätzlich für ein gefahrloses Miteinander.

Nach den Rodungsarbeiten präsentierte sich die Fläche als ein Gelände, das nun zu nutzen ist. Ideen gibt es genügend, ob als Bouldergelände an einer Natursteinwand, mit Steinfelsen zum Sitzen, für die Heranwachsenden als Slakeline Übungsgelände oder auch als Gartenhäuschen mit Grillplatz.

Jedenfalls ist es schade, dass bisher das Gelände nicht als Aktionszentrum eingebunden war. Nach getaner Arbeit fehlte es nicht an einer entsprechenden Stärkung bei Wurstsalat, Brot und ausreichend Getränken. Jedenfalls der Truppe im Namen der Sektion ganz herzlichen Dank für ihren Einsatz, der nicht selbstverständlich ist und uns nun die Möglichkeit einer sinnvollen Gestaltung gibt.

rolf constantin

Ein Foto von Bruno Kohl zeigt die gerodete Fläche und das andere Foto von links nach rechts Sven Hämmerlein, Frank Haase und Thomas Thomsen


Pforzheimer Hütte
Pforzheimer Hütte
Pforzheimer Hütte

Pforzheimer Berghaus in diesem Jahr zweimal Opfer der Pandemie – In diesem Jahr wieder viele Arbeiten rings um das Haus ehrenamtlich gemacht

 

Im März musste durch die Pandemie, die in Ischgl ausgebrochen war, der Pächter Florian Mader mit seiner Mannschaft vorzeitig die Wintersaison beenden. Im September war durch die erhöhte Infektionszahlen in Tirol unser Pächter erneut gezwungen den Schlüssel vorzeitig umzudrehen und ins Tal abzusteigen. Trotzdem hat das Haus in diesem Jahr eine stete Aufwertung erfahren. Zusammen mit unserem Wegewart Thomas Thomsen verlegte Florian Mader und seine Freunde einen Holzboden auf der Terrasse um das Haus. Von daher lässt es sich jetzt trocken zu den bereitgestellten Sitzgelegenheiten vor dem Haus gelangen. Auch an zusätzlichen Sitzecken vor und hinter dem Haus fehlt es nicht mehr. Jeder Besucher kann daher je nach Sonnenstand im Tagesverlauf immer ein sonniges Plätzchen finden. Davor sorgt ein neuer Rasen für eine immergrüne Fläche in der zweiten Sitzreihe und auch der hohe Holzzaun ist verschwunden, den die Kühe vom Haus abhalten sollen. Hier genügt nun eine Strombespannung, dass die Besucher stets ungetrübt die Landschaft genießen können. Durch Corona waren auch auf dem Berghaus Bestimmungen einzuhalten was die Hygiene und die Besucherzahl anging. Dies war mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand vor allem beim reichhaltigen Frühstückbuffet verbunden.

Traumhaft war alles, was die die Küche unter Sonja Prepstl beim täglichen Viergängemenü am Abend auf den Tisch zauberte. Von den Knödelvarianten über die Vielfalt an Suppen und Salate bis hin zum Nachtisch. Die große Auswahl war auch stets aktuell auf einer Tafel zu lesen und an Fassbier und einem guten Tropfenstrudel fehlte es auch nicht. Sonja und Flo haben sich die regionale Küche mit regionalen Produkten auf die Fahne geschrieben, was mit dem Label „So schmecken die Berge" zu Ausdruck kommt. In der Halbpension ist eine Marschbrot und Tee für den Tag inbegriffen.

Auszuwechseln waren 24 gewaltige Pufferbatterien (110 kg/Stück), die die 24stündige Stromversorgung vor allem im Winter garantieren. Diese schwebten mit dem Helikopter zum Berghaus. Kostenpunkt rund 13.000 Euro. Auch sonst fallen am Berghaus immer wieder Arbeiten an. Von daher gab es auch in diesem Jahr wieder für unseren Hüttenreferenten Bruno Kohl und seine freiwilligen Helfer viel zu tun. Es ist schön, dass sich immer Helfer bereitfinden Hand anzulegen um das Berghaus und das Umfeld stets den gestellten Erfordernissen anzupassen. Nach wie vor kann die Sektion froh sein, dass dadurch manche Kosten zu sparen sind.

Die warmen Septembertage sorgten dafür, dass sich Gäste entweder von der Hüttenrundtour, vom Tal und direkt zum Ausspanen für einige Tage auf das Berghaus bewegten. Es ließ sich auch gut auf die umliegenden Berge steigen. Vor allem musste man keine Angst vor aufziehenden Unwettern haben und konnte die Tage genießen. Neben der klaren Sicht kam auch der Naturfreund auf seine Kosten, da die Alpenflora noch zu bewundern war und die Murmeltiere nicht in ihren Winterschlaf verfallen waren. Die Schafe, die sonst neugierig die Bergwanderer und Bergsteiger beäugen und auch einmal umringen können, fehlten, da diese bereits ins Tal abgetrieben waren.

Der Zugang von der Seilbahnstation aus ist neu gemacht. Gefahrlos lässt sich über den Gleirschbach laufen und die Sumpfstellen sind trocken zu queren. Der hintere Aufstieg führt nicht mehr an der Duftstelle der Fäkalientrocknung vorbei und um das Haus gibt es verstärkt Ruhepole in Liegemattengestelle. Von daher lohnt es sich das Berghaus inmitten unberührter Natur anzusteuern. Bleibt die Hoffnung, dass es in der kommenden Wintersaison ab Februar 2021 wieder mehr Möglichkeiten gibt unbeschwert ohne Corona Beeinflussung zu unserem Berghaus mit Schneeschuh oder Tourenski aufzusteigen. Nachdem ich 1959 erstmals von Praxmar aus auf dem Weg nach Gries im Sulztal im Adolf Witzenmann Haus übernachtete, hat sich das Haus von einer Hütte zu einem Berghaus entwickelt, das sich im Stubai – und Ötztal sehen lassen kann und durch den entsprechenden Blumenschmuck rings um das Haus im Sommer einen gefälligen Eindruck macht.

rolf constantin


Kleine Lichter auf großer Tour

 

Der Walker-Pfeiler ist eine der Touren, zu der es nicht nur Routenbeschreibungen und Topos gibt, sondern Geschichten und Geschichte. In den 1930-er-Jahren gehörte die Grandes-Jorasses-Nordwand zusammen mit der Eiger-Nordwand und der Matterhorn-Nordwand zu den drei letzten großen Problemen der Alpen. Dramen spielten sich hier ab. Solche Geschichten wiegen mitunter schwer im mentalen Rucksack.
Mit entsprechendem Respekt haben wir - mein langjähriger Bergsteigpartner Achim Noller vom DAV Ludwigsburg und ich - uns also dieser Tour genähert. Immer wieder haben wir uns in den 20 Jahren, die wir inzwischen gemeinsam unterwegs sind, gefragt, ob wir bereit sind für den Walker Pfeiler. Und nachdem uns in den vergangenen Jahren unter anderem die drei großen Grate auf der Mont-Blanc-Südseite - Peuterey, Innominata und Brouillard-Integral – geglückt sind, fühlten wir uns nun bereit. Die Bedingungen sind perfekt: Der Pfeiler ist trocken und weitgehend schneefrei.

1200 Meter Wandhöhe, 1800 Meter Kletterstrecke, rund 56 Seillängen, knapp 20 davon im 5. und 6. Grad, sonst selten leichter als 4, Eis bis 45 Grad – das sind die nackten Zahlen. Mit 14 bis 24 Stunden wird die Kletterzeit bis auf den 4208 m hohen Gipfel veranschlagt. So starteten wir trotz sparsamem Packen mit einem 16 Kilogramm schweren Rucksack auf dem Rücken, weil klar war, dass wir zwei Tage brauchen werden und wir Biwakzeug mitnehmen müssen.
Von Chamonix mit der Montenvers-Bahn hoch, in drei Stunden flach übers Eis zur Leschaux-Hütte. Durchs Fernrohr beobachten wir mehrere Seilschaften, die im Walkerpfeiler zugange sind. Am nächsten Tag sind wir um 6 Uhr am Einstieg über dem Bergschrund und einer Eisrampe mit etwa 45 Grad. Was folgt, ist Warmklettern durch brüchiges Gelände – zehn Seillängen im dritten und vierten Grad. Dann wird‘s ernst. Kletterschuhe an. Nach zwei Fünfer-Längen wartet schon die Schlüsselstelle - der Rebuffat-Riss, frei geklettert 7-.
Und wir machen - tja - einen Anfängerfehler. Ich gehe den Riss, in dem kein einziger Haken steckt, mit dem Rucksack auf dem Rücken an. Im Wissen, dass bei einem Abflug 16 Kilo zusätzlich an den mobilen Sicherungen zerren werden, lege ich üppig Friends und Keile. Nach gut der Hälfte der 35-Meter-Seillänge sind allerdings sowohl meine Kraft als auch mein Vorrat an Sicherungsmaterial erschöpft. Achim lässt mich ab und startet selbst einen Versuch. Seinen Rucksack lässt er zum Nachziehen bei mir. Im Toprope sammelt er unterwegs Material ein, das er weiter oben noch dringend brauchen wird. So packt er‘s souverän und holt mich nach.

Die bittere Bilanz des Kraftakts: Meine Finger krampfen so, dass ich nicht mehr sicher vorsteigen kann. Achim übernimmt. Ich folge und ziehe in den schwereren Seillängen seinen Rucksack nach. Zweifel an unserem Treiben kommen wundersamer Weise trotzdem nicht auf. Der Fels ist warm, das Wetter stabil.
Wir sind gut ausgerüstet. Nur langsam wird man, wenn man nicht permanent überschlagen klettert. Am Fuß des Grauen Turms, etwa auf halber Höhe der Wand, machen wir nach 14 Stunden Kletterei um 20 Uhr Pause, schmelzen Schnee und füllen unsere Wasservorräte auf. In der Abendsonne eine letzte 6er-Länge auf den Pfeiler hinauf zum Biwak.

Um 21 Uhr verkriechen wir uns endlich halb sitzend im Schlafsack. Zum Essen Kochen sind wir zu müde. Nur ein kleiner Snack. Der Biwakplatz ist windgeschützt, aber klein. Unsere Füße baumeln auf gut 3500 m über dem Abgrund. Der Schlaf ist unruhig. Uns bleibt viel Zeit, in der sternklaren Nacht den Kometen Neowise und die Stirnlampen der Seilschaften an der gegenüberliegenden Aguille Verte zu beobachten. Gegen 2 Uhr nachts sehen wir zwei Seilschaften von der Leschaux-Hütte auf den Walker- und den benachbarten Croz-Pfeiler zusteuern.

Nach einem Kaffee stehen wir um 6 Uhr wieder am Grat. 150 Meter im 4. bis 5. Grad. Die Zehen schmerzen höllisch nach 14 Stunden in den engen Kletterschuhen am Vortag. Aber sonst läuft es gut.
Am Firndreieck, einem 45 Grad steilen, 40 Meter langen Eisaufschwung, wechseln wir – das einzige Mal in der kompletten Route – von Kletterschuhen auf Bergstiefel und Steigeisen. Über vier Seillängen im 5. und 6. Grad geht's den brüchigen, vereisten Roten Kamin und auf den Roten Turm hinauf. Hier endlich legt sich der Pfeiler etwas zurück. Für die restlichen zehn Seillängen im 3. und 4. Grad schalten wir um auf Running Belay – sprich, wir gehen gleichzeitig am mittellangen Seil und legen zwischen uns immer ein paar Schlingen oder Friends zur Sicherung.

Um 14 Uhr steigen wir über die Gipfelwächte der Pointe Walker. Geschafft! Der Blick wandert rüber zum Mont Blanc. Ein kleines Glücksgefühl stellt sich ein. Wir sind trotz der Strapazen körperlich eigentlich noch ganz gut drauf. Aber die Anspannung bleibt groß. Der Abstieg auf die italienische Seite ist nämlich noch einmal eine ausgewachsene Bergtour für sich: mehrfach abklettern, abseilen, Gletscher queren. Sechs Stunden lang.

Unterwegs überholen uns die beiden Franzosen, die den Pfeiler spielerisch an einem Tag durchgezogen haben. Einmal seilen wir gemeinsam ab, quatschen, lachen, dann packen sie ein und sind weg. Jeder Handgriff sitzt, alles läuft super-effizient. Ohne Biwakzeug sind sie deutlich leichter unterwegs als wir.

Auf der Boccalatte-Hütte (2800 m) ein herzlicher Empfang. Was wir gemacht haben? Den Walkerpfeiler. Die Cassin? Ja. Schwups holt der Hüttenwirt den Genepi und wir stoßen mit dem Schnaps an auf den großen italienischen Meister Riccardo Cassin, der die Tour 1938 erstbegangen hatte, nachdem ihm die Eiger-Nordwand vor der Nase weggeschnappt wurde.

Zwei Stunden später kommen noch drei Franzosen, die am Croz-Pfeiler in der Grandes-Jorasses-Nordwand eine Route im 9. Schwierigkeitsgrad mal kurz an einem Tag durchgezogen haben. Wir fühlen uns endgültig wie ganz kleine alpine Lichter.

Am nächsten Tag joggen sie beim Abstieg ins Tal an uns vorbei. Tage später werde ich über die Sozialen Medien rausfinden, wer uns da so hat stehen lassen: Ein Trio um Benjamin Guigonnet, Piolet d‘Or-Gewinner 2018 - dem Jahr, in dem die Huberbuam leer ausgegangen sind und der Franzose für seine Erstbegehung in der Nuptse-Südwand ausgezeichnet wurde. Die beiden anderen, die uns am Walker-Pfeiler eingeholt hatten, stellten sich auf Instagram dann als Bergführer-Anwärter aus Chamonix heraus. Und das relativiert die eigene gefühlte Langsamkeit dann doch wieder etwas...

Text: Sven Bernhagen, Fotos: Achim Noller und Sven Bernhagen


Monte Disgrazia Ein Traumgipfel im Bergell

 

Das wuchtige und imposante massiv aus Talk-Olivin-Schiefer und Serpentinit im Bernina Gebiet ist ein Berg der Superlative. Seine lange und anspruchsvolle Besteigung bietet alles was Bergsteigerherzen höher schlagen lässt. Steiler Gletscheranstieg, tolle, teils ausgesetzte Gratkletterei bis UIAA 3, anspruchsvolle Routenfindung und eine traumhafte Aussicht.

Angefangen beim Frühstück auf dem Refugio Ponti bei zwei Stück Zwieback und drei Schokokeksen. Komisch, denn der obligatorische Corona Fieberscan, ja wir waren in der Lombardei, ergab keine Krankheitssymptome. Dafür war der Kaffee, typisch italienisch, sehr lecker. Leider hatte ich schon nach 1 Stunde, am Gletscherfuß, einen Mordshunger. Egal... kurzer, schwungvoller Gletscheranstieg legte den Fokus aufs Wesentliche.

Steigeisen aus, Pickel an Rucksack, der lange Nordwestgrad beginnt gleich mit einer schönen Platte. Im weiteren Verlauf ist die ideale Linienführung nicht immer selbsterklärend. Jörg beweist hier ein gutes Näschen und steigt zwei markante Stellen souverän vor. Am Cavallo Bronzo (Schlüsselstelle) kurz vor dem Gipfel müssen Jörg, Steffen, Björn, Uli und der andere Jörg kurz warten. Kurzer Plausch mit megastolzem 64-jährigen Italiener mit Bergführer. Dann endlich, noch 2-3 Steilstufen und die Madonna am Gipfel nimmt uns bei herrlicher Weitsicht, in ihre Obhut. Done!
Mit himmlischem Beistand, vor allem aber mit Trittsicherheit und Konzentration ging's den Grad zurück, den Gletscher runter, auf zur Cocktailparty??? Yep, Jörg mixte uns, ganz stilecht, mit Limetten und braunem Kandis den feinsten Caipi aller Zeiten, mit echtem Gleschereis! Natürlich aus Blechbechern, ganz nachhaltig. Saluti... das haben wir uns verdient.

Es gibt sie noch, die Geheimtipps! Sie garantieren oftmals eher was ein Bergsteiger sucht: Ruhe, unberührte Natur, Grenzerfahrungen...

Text/Bild: Jörg Tanneberger


Familiengruppe im Ötztal

 

Donnerstag, 30.07.2020, der erste Ferientag und wir, die Familiengruppe, müssen früh raus. Um sechs Uhr morgens packten wir noch die letzten Sachen ins Auto, bevor es losging in Richtung Ötztal.
Die Fahrt war für fast alle erfolgreich: Fernpass ohne Stau und mit gutem Wetter, aber... der Mammut Store. Seine magischen Kräfte zogen ein Auto aus dem Verkehr. Die schöne leere Autobahn war nach der Bummelrunde nur noch ein kleiner Traum.

Um 13 Uhr trafen dann auch die Letzten ein und wir starteten unsere Ausfahrt mit einer kleinen Mittagspause im Schatten des Hauses. Gemeinsam bei Kaffee und Snacks planten wir die nächsten Tage. Nach der langen Autofahrt verlangte es vielen nach Bewegung und so liefen wir eine kleine Runde zur Ambergerhütte. Kaiserschmarren- und Limopause auf der Sulzbachtalhütte brachte die perfekte Stimmung. Zurück auf der Tiroler Hütte kam auch der Hunger wieder und wir setzen das Wasser für die Nudeln auf. Ein langer Abend wurde dieser allerdings nicht, denn für einen Teil der Gruppe ging es am nächsten Tag wieder früh los.
Wer will schon lange ausschlafen, wenn er auch um fünf Uhr aufstehen kann?! Quietschender und knarzender Weise machte sich die eine Hälfte in Richtung Gletschertour auf. Beim anderen Teil startet der Tag erst um acht Uhr.
Die Gletschertour... für den größten Teil, die Erste. Mit viel Respekt starteten wir um sechs Uhr in die geplante 8h-Tour. Unser erstes Ziel war die Winnebachseehütte auf 2362m. Schon etwas verschwitzt machten wir dort eine kleine Pause und luden uns mit Kaffee und heißer Schokolade wieder auf, denn der nächste Teil hatte es in sich!
Während wir oben unsere Getränke genossen, startete der zweite Teil der Gruppe in den Tag:
Wir fuhren ca. 20 Minuten mit dem Auto nach Umhausen, um den Klettersteig Stuibenfall mit anschließendem Schwimmen im Naturbadesee Umhausen zu genießen. Nach einen halbstündigen Zustieg zum Klettersteig unter blauem Himmel begann er nach einer kurzen Anziehpause (Klettersachen) direkt mit einer Stahlhängebrücke über einen reißenden Fluss. Nach einem weiteren kurzen Anstieg ging es endlich los!! Der Kletterstieg war aufgrund seiner einfachen Schwierigkeit sehr begehbar, aber leider auch sehr voll.

Zurück zur Gletschertour.
Voller Energie gingen wir wieder. Ein steiler Anstieg bis zum Gletscher erwartete uns. Körpereinsatz und Geduld, bis er sich endlich hinter einer Kuppel zeigte. Flott waren wir nun am Fuße des Bachfallferners und genossen hier die kühle und frische Luft. Die Mittagspause brachte uns die nötigen Nährstoffe für den Aufstieg.
Ausgerüstet mit Steigeisen und Pickel, angeseilt als eine Seilschaft legten wir los. Es war anstrengend, denn die Sonne brannte, doch nach einer guten Stunde erreichten wir den Einstieg in unsere letzte Aufstiegsetappe.

Zurück zur Klettersteiggruppe.
Den Namen Stuibenfall bekam der Klettersteig durch seine direkte Nähe zum Wasserfall Stuibenfall, an dem er sich direkt vorbeischlängelt. Der Stuibenfall ist mit seinen 159 Metern der höchste und meistbesuchte Wasserfall Tirols. Kurz vor Ende des Klettersteigs konnte man abermals den Wasserfall via Hängebrücke überqueren. Auch die Aussicht kommt im Klettersteig nicht zu kurz, da man im gesamten Klettersteig eine tolle Aussicht über das Ötztal hat. Nach dem Ausstieg konnte man stolz auf seine 230 Höhenmeter herunter gucken. Nach weiteren 5 Minuten kehrten wir im Gasthaus Stuibenfall ein und genossen einen wohlverdienten Topfenstrudel mit Sahne. Beim Abstieg über den Stuibenfall spritzte uns auf einer Aussichtsplattform ein angenehmer Sprühregen des Wasserfalls ins Gesicht. Nach weiteren 60 Minuten gingen wir noch in den Naturbadesee Umhausen schwimmen und ließen uns von dem kalten Wasser abkühlen.

Zurück zur Gletschertour.
Den letzten Anstieg bewältigten wir durch einen Klettersteig. Für manche auch hier das erste Mal, doch als Klettergruppe liegt hier unsere Stärke. Gekonnt meisterten wir auch die letzten Höhenmeter und genossen unseren wohlverdienten Ausblick.
Die Gaislehnscharte auf 3.054m!
Nach 1500 Höhenmetern nach oben, folgte nun der Abstieg.
Für diesen, den kräftezehrendsten Teil, sammelten wir nun unsere letzte Energie zusammen.
Über ein Geröllfeld mit Schneefeldern und Wiesen liefen wir nun in Richtung Tal. Die Füße schmerzten und wir waren genervt, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Sulzbachtalhütte erreichten. Hier beendeten wir unsere Tour mit Bier und Limo.
Es war ein sehr erfolgreicher Tag und die andere Gruppe erwartete uns, dankenswerter Weise, schon mit Spätzle an der Tiroler Hütte.
Gemütlich bei Tratsch und Klatsch ließen wir den Abend ausklingen.
Ausgeschlafen und mit voller Energie starteten wir in den nächsten Tag. Ein gemütliches Frühstück brachte auch gute Laune in die Gesichter der Morgenmuffel und so packten wir gemeinsam die Kletter- und Schwimmsachen ins Auto und fuhren zurück ins Tal. Hier starteten wir mit einer Kletterrunde, die ziemlich erfolgreich endete. Ob Playboy, Aquarell oder Hobbit... für jeden war etwas dabei.
Nassgeschwitzt und platt machten wir uns dann in Richtung Badesee auf. Eine kleine Runde in den See gesprungen, dann kam das schlechte Wetter. Geübt aus dem letzten Jahr, verdorb uns dieses jedoch nicht unseren lang geplanten und ersehnten Grillabend. Bei Gewitter genossen wir unser Grillgut in gemütlicher Runde. Auch dieser Tag ging zu Ende.

Unser letzter Tag in Tirol bringt immer auch das Putzen mit sich. Gemeinsam ist das aber schnell gemacht. Bevor wir dann die lange Fahrt zurück antraten, wanderten wir noch zur Nisslalm. Ein steiler Anstieg forderte uns, doch mit gutem Kaiserschmarren und Skiwasser wurden wir belohnt. Die Rückfahrt, leider nicht ganz staulos beendete unsere schöne Ausfahrt.

Danke an Alle für dieses mega Wochenende und auf weitere Ausflüge gemeinsam!

Hannah Wolff & Gideon Schindel


Wildspitze der schöne Klassiker

 

Es liegt in der Natur des Menschen das er immer nach höherem strebt. Auf geht's zum höchsten Tiroler Gipfel 3768 m.
Treff Pforzheim 5 Uhr, Abmarsch Vent 11 Uhr, Ankunft Breslauer Hütte 13 Uhr. Pause: Kuchen, Suppe, Trinken. Erkundungstour ob eine Rund Tour möglich ist. Lustige abendliche Runde bei gutem Essen und Rotwein.
So, jetzt wird´s ernst... 4:45 Uhr wecken. 5 Uhr Frühstück. Abmarsch Richtung Mitterkarjoch. Es ist noch kühl, ab 3000 m liegt Neuschnee. Wer tut sich das mitten im Sommer an? Dunja, Birgit, Nick, Alex, Steffen, Thomas und Jörg. Man könnte ausschlafen, am Pool liegen, im Meer planschen, in der Sonne einen Aperol Spritz genießen...
Seine Grenzen kennen lernen oder selbst gesteckte Ziele abzuschließen oder einfach ein Naturerlebnis erfahren, bedarf zunächst Leidensfähigkeit zu zeigen.
Erste Steilflanke hoch zum Mitterkarjoch. Timing ist gut, keine Wartezeit. Mit Steigeisen geht's über Klettersteig hoch zum Joch 3400 m. Frühstücksplatzl, yep... so auch für uns. Kurzes Vesper und weiter geht's. Anseilen zum Gletscheraufstieg. Gemächlich schreiten wir voran. Die Luft wird dünner und der Ruf nach Pausen häufiger :-) Kein Problem, Zeitfenster ist okay, Wetter auch. Der Grad zum Gipfel läuft gut bis zur Schlüsselstelle (2+). Stau auf 3700 m. Tja, dass haben die Alpenklassiker halt so an sich. Bandschlinge um Köpfel und auf geht's zum Finale. 11:45 Uhr, das ist ja der Gipfel... eine freche Wolke nimmt uns die Sicht. Und dann doch, die Sonne kommt, auf geht's zum Posen vor dem Gipfelkreuz. Kurze Sicht zeigt auch, dass eine Umrundung heute bei diesen Wetterverhältnissen und schlechter Sicht ein Wagnis wäre. Das gehen wir nicht ein, stattdessen geht's am Fixseil über Schlüsselstelle, bei aufgeschlossenen interessanten Gesprächen, back to Breslauer Hütte. Am Sonntag geht's über einen netten Steig zum wilden Mannle (3023 m) Und ab ins Tal. Vent: umziehen, einladen, abfahren.

Kleine Anekdote am Rande. Abschlußessen in einem klassischen Tiroler Lokal in Sölden. Nick fragt nach Pizza. O-Ton Wirt: ...Du kannst mich am Arsch lecken mit Pizza, bei uns gibts gute Tiroler Küche... Gastfreundlichkeit ist eben eine typische Söldner Tugend. Dass Essen war tatsächlich gut und wir wissen nun auch, das nicht nur das Klima in den Bergen rauh ist...

Ankunft in Pforzheim planmäßig 18:30 Uhr.
Jörg Tanneberger


Ersatztour Verwall für die 16. Partnerschaftstour 12.-17.7.20

 

Dieses Jahr sollte von unserer Sektion die 16. Partnerschaftstour mit den Bergfreunden aus Vicenza und Gernika organisiert werden.
Doch leider machte die Corona-Situation uns allen einen Strich durch die Rechnung. Weder unsere baskischen noch italienischen Freuden konnten rechtzeitig ihre Teilnahme zusagen und baten um Verschiebung ins nächste Jahr. Diesen Wunsch, kamen wir natürlich nach.
Um unseren Sektionsmitgliedern ein Tourenangebot zu unterbreiten, entschlossen sich Bruno Kohl (stv. Vorsitzender) sowie Christoph Senger (Fachübungsleiter Bergsteigen) nach entsprechender Lockerung der Corona-Hygienebestimmungen eine Bergfahrt anzubieten, die der vorgesehenen Partnerschaftstour entsprach.
Zuerst hatten 8 Sektionsmitglieder Interesse bekundet, aber letztlich fuhren 6 Sektionsmitglieder (Andrea Mania, Petra Müller, Sybille Kohl, Bruno Kohl, Bernhard Zelinka und Christoph Senger) am 12.7.20 nach St. Anton Parkplatz bei der Rendl-Bergbahn.
Bei Sommerwetter erreichten die Wanderer nach ca. 3 Stunden Weg durch die Rosannaschlucht und dem von Mountainbikern frequentierten Weg die Konstanzer Hütte.
Leider gab es hier die erste Überraschung, weil uns der Hüttenwirt mitteilte, dass er im nächsten Jahr keine Übernachtungszusage für unsere Gruppe der Partnerschaftstour geben kann.

Am nächsten Tag gingen wir über den Bruckmannweg in 7 1/2 Std. zur Neuen Heilbronner Hütte. Wir genossen in der bestens ausgestatteten Hütte das kostenlose Duschen.
Am Dienstag starteten wir, um die Östl. Fluhspitze anzugehen. Der Weg über Wiesen war bis zum „Brüllender See" gut gekennzeichnet, doch dann gab es so gut wie keine Markierungen mehr. Wir stiegen durch eine Rinne zum Beginn des östl. Gipfelgrates. Auf dem nicht leichten Weg bewiesen unsere drei tapferen Damen eine ausgezeichnete Kondition, Klettergeschick und spornten uns immer wieder zum Weitergehen an, wenn in dem unwegsamen Gelände Zweifel aufkamen, ob wir auf dem richtigen Weg sind.
Am Einstieg des Gipfelgrates entschlossen wir uns, auf den zu schweren Ostgrat zu verzichten. Belohnt wurden die Aufstiegsmühen mit einem beeindruckenden Tiefblick auf den Zeinissee sowie die Silvretta.
Bernhard und Christoph stiegen nach der Pause ein Stück ab, um die Nordflanke der Östl. Fluhspitze zu queren und dann über den leichteren Westgrat zum Gipfel zu steigen.
Dieser Weg erfordert nur am Gipfelaufstieg leichte Kletterei. Die Route können wir auch mit Teilnehmern bei unserer Partnerschaftstour angehen.
Bruno stieg mit den drei bergbegeisterten Damen durch das weitläufige Schotterkar zur Neuen Heilbronner Hütte ab. Eine „Mensch-ärgere-Dich-nicht"-Spielrunde rundete den Bergtag ab.

Über das Muttenjoch ging es am nächsten Tag bei angekündigtem Regenwetter zur Friedrichshafener Hütte. Beim Abzweig des Georg-Prasser-Weges trennten wir uns. Während Bruno mit den Damen direkt zur Hütte ging, wählten Bernhard und Christoph die längere Variante über den Georg-Prasser-Bergweg und den Vertinespleiskopf sowie das Schafbichljoch. Zuvor wurde aber noch trotz drohendem Regen der Vertinesberg mit einem Gipfelkreuz auf ausgesetztem Felsgipfel erstiegen. Kurz vor der mit einer Kette abgesicherten Kletterei zum Gipfel schlug das Wetter mit einem heftigen Graupelschauer und heftigem Wind zu und vermieste uns die Gipfelrast. Leider ist der anspruchsvolle Auf- und Abstieg und der kleine Felsgipfel für unsere Partnerschaftstour nicht geeignet.
Das Regenwetter hatte uns nun fest im Griff, dichte Nebel umhüllten die Berge. Nach kurzen Kletterpassagen am Vertinespleiskopf gelangten wir auf gut markiertem Weg zum Schafbichljoch und zur Friedrichshafener Hütte. Es regnete ständig und auch für die nächsten Tage war keine Besserung angesagt.

So blieb uns keine andere Wahl als uns am nächsten Morgen wetterfest anzuziehen und uns auf den 9-stündigen Weg über das Schafbichel- und Kuchenjoch zur Darmstädter Hütte zu machen. Es gab nur kurze Regenpausen und so blieb uns vor dem Aufstieg zum Kuchenjoch nur eine kurze Rast im Stehen unter einer schützenden Kiefer. Regen und kalter Wind erschwerten den Aufstieg und dann hatte der Übergang des Kuchenjoches noch eine Überraschung. Ein Felsabbruch hatte den mittelschwer eingestuften Bergweg erschwert. Zum Glück war in dem steilen Gelände ein kurzes Drahtseil zur Absicherung angebracht worden. So konnten wir die Stelle doch gefahrlos passieren, nachdem Bruno noch zwei lange Bandschlingen zur Verlängerung der Sicherung eingehängt hatte.
Auf der Darmstädter Hütte fand gerade ein Ausbildungskurs des DAV statt und für die Teilnehmer gab es auch kein schlechtes Wetter. Der Trockenraum war bereits voll und wir fanden für unsere Sachen kaum ein Plätzchen. So trockneten wir die nassen Kleider in der Gaststube am Körper so gut es eben ging. Andy, der Hüttenwirt, teilte uns mit, dass das Kuchenjoch demnächst zum schwarzen Bergweg aufgestuft wird und dass im gesamten Verwall durch Felsstürze und Erdrutsche sowie Steinschlag fast alle anspruchsvolleren Wege und Übergänge schwerer geworden sind.
Bei Regen stiegen wir dann wie geplant am Freitag nach St. Anton ab. Der Regen ließ später nach und so kamen wir einigermaßen trocken bei unserem Auto an. Bei einem Abschlussessen in Nesselwang wurden erste Pläne für eine neue Tourenplanung 2021 geschmiedet.
Wir hoffen dazu auf schöneres Wetter und eine von Coronaproblemen freie Bergfahrt.
Dank an: Text: CS, Fotos: Bernhard Zelinka.


Von der Coburger Hütte über den Taja-Klettersteig zum Vorderen Tajakopf

 

Auch im Jahr 2020 wurde wieder eine Bergtour für alle interessierte Sektionsmitglieder angeboten, das sich auch an die Mitglieder aus dem Hüttenhelferteam richtete. Leider hatte aus dem Helferteam nur Thomas Thomsen, unser Wegewart, Interesse und sich zusammen mit zwei weiteren Sektionsmitgliedern angemeldet. Krankheitsbedingt fiel eine Teilnehmerin leider kurzfristig aus.

So starteten am Montag, 29.6.20 drei Sektionsmitglieder der Gruppe Bergsteigen (Thomas Thomsen, Dieter Hartung und Christoph Senger) bei heftigem Regenwetter nach Ehrwald. Die Parkplätze an der Ehrwalder Almbahn darf man nur benutzen, wenn man mit der Seilbahn fährt. Weitere kostenfreie Parkplätze sind so gut wie nicht vorhanden.
Mit der Seilbahn fuhren wir zur Ehrwalder Alm, der leichte Regen verhinderte den evtl. Aufstieg über den Seeben-Klettersteig und der Hohe Gang als üblicher kürzester Zugang zur Coburger Hütte war wegen eines Erdrutsches gesperrt.
Das Wetter besserte sich und so kamen wir trocken auf der Coburger Hütte (1920 m) an. Die geltenden Corona-Hygieneregeln waren problemlos einzuhalten, der mitgenommene Schlafsack füllte den Rucksack eben etwas mehr. Der Hüttenpächter hatte im Gastraum zwischen den Tischen hölzerne Trennwände mit Klarsichtscheiben sowie in den Schlafräumen ebenfalls Trennelemente angebracht.

Am Dienstag stiegen wir bei sicherem Wetter in den sehr ausgesetzten und langen Taja-Klettersteig (Kategorie D, eine Stelle E) auf 1850 m ein. In der Literatur wird der Tajas-Steig als langer, aber lohnender Klettersteig mit teils ausgesetzten Kletterpassagen im Schwierigkeitsgrad D/E (sehr schwierig) sowie auch einfachen Gehpassagen beschrieben. Er wird mit zu den schönsten Klettersteigen in Österreich gezählt, gute Kondition und durchgehende Konzentration sind erforderlich.
Nach kräftezehrender Kletterei in dem bestens abgesicherten Steig erreichten wir nach 4 Stunden und rund 600 Höhenmeter Aufstieg den Gipfel. Ein imposanter Tiefblick in den Talkessel mit den Drachensee, dem Seebensee und der Coburger Hütte sowie dem Felsmassiv der Zugspitze belohnte schon während des Aufstiegs und erst recht am Gipfel für die Mühen. Nach drei Stunden Abstieg waren wir wieder an der Coburger Hütte, zufrieden über die gelungene Klettersteig-Tour ohne Blessuren.

Die Coburger Hütte ist eine sehr empfehlenswerte Hütte, bestens bewirtschaftet mit guter Küche und einem gemütlichen Ambiente. Weitere anspruchsvolle Klettersteige z.B. der Coburger Klettersteig (D/E), der Seebensteig sowie ein Klettergarten in Hüttennähe und natürlich die Ehrwalder Sonnenspitze sind lohnende Ziele für Kletterbegeisterte.

Am nächsten Tag sollte die Überschreitung der Ehrwalder Sonnenspitze angegangen werden. Doch eine unsichere Wetterprognose, es waren Gewitter ab dem frühen Nachmittag vorhergesagt, bewog uns, dem Rat des Hüttenwirtes zu folgen und eine kürzere Tour auf den Vorderen Drachenkopf (2302 m) zu unternehmen. Ein gut begehbarer markierter Steig und zum Schluss etwa 15 Min. leichte Kletterei (I/I+) führen uns zum Gipfel von dem wir einen guten Blick auf die Aufstiegsroute der Ehrwalder Sonnenspitze hatten. Gegen 13.00 Uhr waren wir wieder auf der Coburger Hütte und machten uns gleich auf den Weg ins Tal, denn bei ausgeprägter schwüler Witterung zogen sich schon die ersten großen Kumuluswolken zusammen und wurden zusehends dunkler.
Kurz vor der Bergstation war es dann soweit, ein kurzes Gewitter mit heftigen Regen holte uns ein. Die
Sonnenspitze war schon viel früher davon betroffen und wir waren froh, nicht in dem steilen ausgesetzten Gelände unterwegs zu sein.
Die Seilbahn brachte uns trocken zurück zum Auto und die Heimfahrt verlief überraschend problemlos ohne Staus.
CS


Einsteigerkurs Klettersteig

 

Eigentlich...
...war der Kurs wegen Corona bereits abgesagt....
...haben sich Ariane und Stefan viiiiel zu spät angemeldet...
...ist Annette zu klein für einen Klettersteig....
...war Günter auf Regen eingestellt...
...aber wen kümmert das schon

Sehr kurzfristig konnten wir uns dank der gelockerten Corona-Regelungen am 14.6.20, eine Woche vor dem anvisierten Kurstermin, zur Vorbesprechung im Walter-Witzenmann-Haus treffen und somit unseren eisernen Willen zur Begehung des Klettersteigs in Form immenser Flexibilität unter Beweis stellen. Bereits dort stellte sich heraus, dass diese Truppe einiges zu bieten hat. Unter anderem bot uns Stefan die Mitfahrt in einem Corona-Abstands-Kompatiblen-Fahrzeug an, was unsere umweltbewussten Herzen höherschlagen ließ.

Annette reiste zur bestmöglichen Akklimatisation bereits einen Tag früher an. Auch unser Leiter Frank mit seiner Lebensgefährtin (und unserer offiziellen „Lumpensammlerin") Astrid genossen die Nacht in Oberjoch, um dem Morgenmuffel (lat. cras muffle, Vorkommen: weltweit zu unmenschlichen Weckzeiten) die Stirn zu bieten.

Der Wettergott war uns hold und so trafen wir uns am 21.06.2020 um 9 Uhr wohlgemut, voller Tatendrang und optimal gerüstet inklusive „Mauldäschle" an der Iselerbergbahn, Parkplatz Oberjoch, wo wir zunächst sehr bequem per Bahn den ersten Abschnitt des Weges genießen durften. Nach ca. 30-minütigem Zustieg wurden wir dann am Einstieg des Salewa-Klettersteigs zur Zwangspause verurteilt. Dank des doch relativ großen Andrangs im 1. Abschnitt konnten wir unsere Kräfte gut einteilen und diesen mithilfe von Franks technischen Tipps und Astrids pädagogischem Geschick (Danke für das nette Gespräch unter Kollegen) in sauberer Kletterei sehr gut meistern. Diese fast schon gemsenhafte Leistung führte natürlich ohne Umschweife zu der mutigen Entscheidung, sich auch dem zweiten und dritten Abschnitt des Klettersteigs zu stellen, was umgehend mit Jauchzern und Jubelrufen von Frank zu Beginn des zweiten Teils beim Abstieg einer spektakulär steilen Steinplatte belohnt wurde. Mit Freude und Schweiß konnten auch die Schlüsselstellen des 2. und 3. Abschnitts mit variationsreichen Trittkombinationen, die den „minimalen" Größenunterschieden der Teilnehmer geschuldet waren, bewältigt werden.
Getreu dem Sprichwort „The best view comes after the hardest climb" hatten wir uns die Rast am Kühgund mit traumhaften Blick auf Ponten, Geißhorn, Rauhhorn & Co redlich verdient. Die Iseler Überschreitung am Grat ließ das Panoramagemüt noch einmal Purzelbäume schlagen. Dann jedoch musste die Konzentration beim Abstieg geballt auf den doch recht steilen Schmugglersteig gerichtet werden, wobei wir schmunzelnd Franks heimliche Liebe für Geröllwege entdeckten.
Nach 6:30 Stunden, mit einem Aufstieg von ca. 540 Hm und einem Abstieg von ca. 840 Hm konnten wir uns schlussendlich an der Erdinger Urweiss'n Alpe mit flüssigen und festen Köstlichkeiten ausgiebig für die Anstrengungen belohnen.

Fazit:
Was bleibt sind wunderschöne Erinnerungen und wertvolle Erfahrungen am Iseler mit kompetenter und humorvoller Leitung, einer sehr harmonischen Gruppe und natürlich dem Gefühl nach mehr... Klettersteige, wir kommen!!


Neues Schild am Ausbildungszentrum mit viel Schweiß erstellt

 

Thomas Thomsen, Bruno Kohl, Bernd Reister, Christoph Senger und Frank Reuter waren im Außenbereich des Sektionszentrums aktiv. Schon lange ging es darum auf das Ausbildungszentrum entsprechend aufmerksam zu machen. Im Vorstand und Beirat stellte Bruno Kohl entsprechende Überlegungen vor, die dann in die Tat umzusetzen waren. Der Rahmen des gewaltigen Schildes, das beim Vorbeifahren nicht zu übersehen ist, entstand mit Unterstützung der Firma Witzenmann auf dem Fabrikgelände mit Hilfe von Bruno Kohl und Thomas Thomsen die Rahmenanfertigung. Nach inhaltlicher Vorgabe gestaltet vom Mitglied Uwe Herrmann der Firma Weeber Stempel und Schilder dann der Hinweistext.

Wegen der Corona Epidemie kam es immer wieder zu Verschiebungen bei den Arbeiten zur Erstellung des massiven Schildes in den Alpenvereinsfarben. Neben Sägen und Schweißen bei der Firma Witzenmann erfolgte dann der Aushub und das Betonieren vor Ort. Mehr als einen Arbeitstag investierten dann die Montierer. Thomas Thomsen legte während der Wanderung von Bruno Kohl auf seinem Weg in Richtung Italien den letzten Schliff an. Jetzt geht es noch um technische Feinheiten. Über einen Sensor wird mit Solarenergie das Schild am Abend von beiden Seiten entsprechend beleuchtet. Gleichzeitig sorgt auch eine neue Polleuchte mit Bewegungsmelder, dass der Zugang zum Ausbildungszentrum eine bessere Ausleuchtung erfahren hat. Auch dafür war das Team zuständig und unser FÜL Oliver Wenzel von der Firma Wenzel Elektroanlagen GmbH hat die Stromversorgung hergestellt.

Der Vorsitzende bedankte sich für den großartigen Einsatz, der in der Sektion, ob rund um das Berghaus oder im Bereich des Ausbildungszentrums immer wieder freiwillige Helfer findet.

rolf constantin


Impressionen einer Fortbildung für Fachübungsleiter/Trainer

 

"Eines der wichtigsten Anliegen des DAV gemäß seines 2012 in Stuttgart verabschiedeten Leitbildes ist es, sich für Sicherheit in den Bergen zu engagieren. Wesentlich ist dabei der hohe Qualitätsstandard seiner Aus- und Fortbildungen. Jedem verantwortungsbewusstem Bergsteiger und Ausbilder muss klar sein, dass sicherer Bergsport nur mit einer umfassenden und vollständigen Ausbildung möglich ist." *

Nach den Richtlinien muss jeder ausgebildete Fachübungsleiter/Trainer nach spätestens 3 Jahren eine Fortbildung absolvieren, wobei bei den Fortbildungen das gesamte Spektrum des Bergsportes spezifiziert zur Auswahl durch die Betroffenen angeboten wird. Die Sektion Pforzheim unterstützt großzügig ihre Fachübungsleiter bei allen erforderlichen oder gewünschten Fortbildung, die in der Regel 2,5 Tage dauern. So wird gewährleistet, dass alle Fachübungsleiter/Trainer im Interesse der Sicherheit über den aktuellen Ausbildungsstand nach der Lehrmeinung des DAV verfügen.
Vom 5. - 7.7.2020 nahmen aus unserer Sektion die Fachübungsleiter Markus Bauer (Bergsteigen und Skibergsteigen) sowie Christoph Senger (Bergsteigen) an einer Fortbildung für Fachübungsleiter Bergsteigen, Hochtouren und Alpinklettern in Längenfeld im Ötztal zum Thema "Begehen von Klettersteigen mit Gruppen" teil. Äußerst komfortabel erwies sich dabei die Unterkunft im Tal im 3-Sterne-Hotel "Alpenblick", während sonst die Fortbildungen natürlich auf DAV-Hütten stattfinden. Anhand der übersandten Ausrüstungsliste wurde zunächst die eigene Ausrüstung auf Vollständigkeit und Verwendungsfähigkeit geprüft. Dabei wurden einige doch in die Jahre gekommene Ausrüstungsgegenstände ersetzt (z.B. Bandschlingen, Reepschnüre), damit durch überaltertes Material kein Sicherheitsrisiko entsteht.

Zu Beginn eines jeden Kurses findet eine Vorstellungsrunde statt, bei dem sich die Teilnehmer kennenlernen und die Fortbildungsthemen entsprechend den Wünschen der Teilnehmer vereinbart werden. Unsere beiden Kursleiter aus dem Bundeslehrteam des DAV, Berthold Schmidt und Florian Hänel, stellten ein abgerundetes Programm aus Theorie und Praxis zusammen, das den Teilnehmerwünschen und den Ausbildungsvorgaben des DAV gerecht wurde.
Ein theoretischer Schwerpunkt war die Materialkunde, haben sich doch in der letzten Zeit immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen ergeben, die uns Fachübungsleitern nicht immer im "alltäglichen Leben" so bekannt wurden. Wir erhielten wertvolle Hinweise zu der Lebensdauer und Verwendbarkeit von Seilen, Bandschlingen, Klettersteig-Sets und Klettergurten, wobei die Ausrüstungsgegenstände oftmals aus unterschiedlichen Materialen (Polyester, Kevlar, Dyneema) mit ihren besonderen Eigenschaften sowie den damit verbundenen Vor- und Nachteilen bestehen. Neben der Materialkunde war bei der Tourenplanung ein Knackpunkt, wie kann ich als"Führer/Verantwortlicher" feststellen, ob die Teilnehmer der vorgesehenen Klettersteigtour gewachsen sind, um unangenehme Überraschungen wie Erschöpfung oder gar Blockaden sowie Unfälle zu vermeiden. Eine richtige Einschätzung der Schwierigkeitsangaben (A, B, C, D und E) ist hier auch unerlässlich, genauso wie alle anderen Faktoren einer sorgfältigen Tourenplanung (3x3-Methode: Verhältnisse, Gelände, Mensch).
War man dabei noch etwas ungläubig, dass eine Rettung aus einem Klettersteig fast nur mit Hilfe der Bergwacht machbar ist, so wurde dies an den Folgetagen bei der Begehung und den entsprechenden Übungen im "Lehner Wasserfall- und Reinhard Schiestl-Klettersteig" jedem klar. Express-Flaschenzug, Flaschenzug mit Körperhub, Verwendung neuer Sicherungsmittel z.B. Seilrolle mit Rücklaufsperre, Nachsicherungsmöglichkeiten im Steig waren wichtige und praxisorientierte Übungen, die in guter Kameradschaft auch allen Spaß machten.

Ein Erfahrungsaustausch am Abend nach ausgezeichneter Verpflegung und einem kühlen Durstlöscher rundet die Ausbildungstage ab. Es lohnte sich, auch bei dieser Fortbildung zwei Urlaubstage zu opfern, denn so konnte der Kurs am Montag und Dienstag stattfinden, wo wesentlich weniger Betrieb in den Klettersteigen herrschte.
Zufrieden mit dem Kurs und im Bewußtsein, wieder auf dem neuesten Stand zu sein, erfolgte die Heimfahrt.

Dank an: Text: Christoph Senger, Bilder: Markus Bauer
* (Quelle: Vorwort Handbuch Ausbildung des DAV).


Adolf Witzenmann ein großer Bergsteiger, der in den Dolomiten viele Erstbesteigungen durchführte - Mit Leib und Leben den Bergen verschrieben

 

Am 11. Oktober 1872 in Pforzheim in einem Pforzheimer Patrizierhause geboren, wuchs er mit dem Dichter Emil Strauß auf. Die Ahnen beider waren Musiker. Daraus entwickelte sich nicht nur die Beziehungen der Familien sondern auch der Sinn für Harmonie, das sich in den künstlerischen Lichtbildern von Adolf Witzenmann zeigte. Eigentlich wollte Adolf Witzenmann sich den Naturwissenschaften widmen. Aber die Entwicklung der väterlichen Fabrik machte den Eintritt der beiden Söhne Emil und Adolf erforderlich. Als knapp 18- jähriger widmete sich Adolf Witzenmann bereits ausschließlich der Abteilung für Metallschlauchfabrikation und war wesentlich am Aufbau der Firma beteiligt.

Mit sieben Jahren bekam er über seine Eltern erstmals Kontakt mit den Alpen und mit 18 Jahren bei einer Ferienfahrt nach Bozen ging es an die ersten Gipfelbesteigungen. Die trotzigen Felstürme der Dolomiten hinterließen bei ihm einen gewaltigen Eindruck, die ihn sein Leben lang fesselten. Für die Bergsteiger ist sein Name untrennbar mit der Erschließung der Sextener Dolomiten verbunden. Hier erwarb er sich in den 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zusammen mit seinem Bruder Emil große Verdienste. Nicht umsonst hat man einen der Sextener Dolomitentürme den Namen „Cima Witzenmann" gegeben. Der Berg ist damit zum unvergänglichen Denkmal seiner Leistungen geworden.
Besonders bekannt ist seine kühne Erstbesteigung der Kleinen Zinne über die Ostwand am 31. August 1906 mit dem bekannten Bergführer Sepp Innerkofler und die Dreischusterspitze über den Nordostgrat am 12. September 1907. Zu Sepp Innerkofler entwickelte er eine ideale und freundschaftliche Bergkameradschaft. Leider fand dieser, der im Gebirgskrieg zwischen Österreich und Italien kämpfte, am Paternkofel 1915 den Tod. Die Liebe zu Südtirol fand für Adolf Witzenmann ihren Ausdruck mit dem Bau des ersten Pforzheimer Berghauses am Schlinigpass gegenüber dem gewaltigen Bergmassivs des Ortlers. Seine Verbundenheit zu Südtirol brachte ihm bei einem Besuch des Berghauses, das 1919 an Italien fiel, im selben Jahr zum Kriegsgericht nach Trient. Nach neuntägiger qualvoller Haft, wie der Berichterstatter festhielt, kam es zur Freilassung.

Nach dem Tod seines Freundes Innerkofler führte er eine Reihe von Erstbesteigungen allein durch. So in den Münstertaler Alpen, im Gleierschtal, im Gebiet der neuen Pforzheimer Hütte und im Wetterstein. In den Westalpen bestieg er das Zinalrothorn über die Südostkante und daneben eine Reihe Waliser Berge. Auch der Gipfel des Matterhorns fehlte nicht. Er war in Fels und im Eis unterwegs, war mit Berg – und Kletterschuhen bewandert und daneben auch noch ein hervorragender Schifahrer.

Geschätzt waren seine Lichtbildvorträge. Über 10 000 Diapositive, etwa 850 Gipfelbesteigungen und nahezu 600 verschiedene Gipfel und mehr als 50 Erstbesteigungen runden sein Bergsteigerleben ab. Er war Mitglied im Verwaltungsausschuss Stuttgart des DAV und DAV Sachverwalter für Wege – und Hüttenbauten. Daneben setzte er sich auch intensiv für die von ihm mitbegründete Sektion Pforzheim ein, war deren Vorsitzender und Hüttenwart des ersten Berghauses in Südtirol. Von ihm gibt es auch eine Reihe Veröffentlichungen über seine zahlreichen Tourenerfahrungen und so war er über Deutschland hinaus auch in Österreich, der Schweiz und in Ungarn bekannt. Seine bescheidene Wesensart lobten alle, die mit ihm zu tun hatten. Ihm zu Ehren erhielt das neue Pforzheimer Berghaus den Namen Adolf Witzenmann Haus. Adolf Witzenmann starb am 1. Dezember 1937.

rolf constantin


Die große Tour durch Europa: Pforzheim - Mittelmeer

 

Dass Pforzheim der Wandermittelpunkt von Europa ist wissen nur wenige, oder es ist etwas übertrieben. Gemessen an den Fernwanderwegen, die durch Pforzheim führen, bzw. mit den drei großen Schwarzwaldfernwanderwegen, die hier beginnen, kann sich unsere Stadt sehen lassen.

Der Europäische Fernwanderweg Nr. 1, vom Hauptfriedhof kommend, führt zum Kupferhammer und auf dem Westweg weiter nach Süden.
Um den Wandermittelpunkt zu unterstreichen haben sich sieben Unerschrockene unserer Sektion am 09.06.2020 ab dem Kupferhammer auf den Weg gemacht. Leider stand die erste Etappe Pforzheim – Bad Wildbad und die sechste Etappe Kalte Herberge – Schattenmühle (Wutachschlucht) nicht unter einem guten Stern. Die fest eingeplanten Teilnehmer für alle 61 Etappen, Klaus Bogner und Frank Haase, mussten verletzungsbedingt aufgeben. Den Starttermin haben wir auf den 09.06.2020 verschoben, um in die Schweiz einwandern zu können.
Ich möchte mich in diesem Bericht auf die verschiedenen Eindrücke, bedingt durch Landschaften und Menschen
beschränken. Die einzelnen Etappenbeschreibungen sind im DAV-Tourenportal www.alpenvereinaktiv.com im Detail zu finden.

Welche Kontraste: Die Stille des Waldes der Schwarzwald Höhenzüge, dann wieder entlang an Schnellstraßen und die hektische Betriebsamkeit der Städte und Täler. Durch Landschaften, die von Wanderwegen kaum erschlossen sind, entlang an Flüssen, wie dem Rhein, an dem direkt am Wasser natürliche Uferwege verlaufen, die fast nicht benützt werden. Quer durch die Schweiz mit seiner schönen Seenlandschaft. Um einige zu nennen, sei der Greifensee, Zürichsee, Sihlsee bei Einsiedeln und der Vierwaldstättersee zu erwähnen.
Im Tal der Reus (Vierwaldstätter See – Gotthard), wird man mit unserer modernen Infrastruktur konfrontiert. Autobahn, Bundesstraße, mehrere Bahngleise und der Fluss in der Enge des Reustales. Auf den restlichen Talböden und hoch über dem Tal sind blühende Almwiesen und kleine Felder zu sehen.

Im Schöllenen (Schlucht zwischen Göschenen und Andermatt) wird es noch enger.
Durch den Bau der Häderlis- und Teufelsbrücke im Jahr 1872 wurde es ermöglicht die direkte Reisepostverbindung im Sommer und Winter zwischen Flüelen, am Vierwaldstätter See nach Chiasso am Lago Lugano zu ermöglichen. Später wurde die Postlinie ab Basel und auch ab Amsterdam sowie bis Mailand ausgeweitet. Heute ist es im Sommer wieder möglich mit Pferden in einer Higthec-Kutsche von Andermatt über den Gotthard bis Airolo zu reisen.
Beim neueren Ausbau der Straße von Göschenen nach Andermatt, wurde auch an die Radfahrer und Wanderer gedacht.
Der Wander-/Radweg berührt nur an den Spitzkehren die Autostraße.
Am Ufer der Reus habe ich gegenüber vom Golfplatz von Andermatt eine Pause eingelegt. Was soll man denken, wenn die Schönen und Reichen mit Maserati, Ferrari, Bugatti, Porsche und Co vorbei „posern"! Meine Gedanken waren: Hoffentlich hat die heimische Bevölkerung auch einen wirtschaftlichen Nutzen davon. Und ein Golfplatz lässt sich schnell wieder in Agrarland verwandeln, im Gegensatz zu den Bettenburgen von Sedrun.
Nachdem ich alleine bis zur Capanna Corno Gries gewandert bin, wollte ich mir für die hohen Pässe und einsamen Wege des Piemonts Verstärkung holen und habe am Griespass die Tour unterbrochen.
Ingrid Mettler, Rosa Buchwald-Sätje und ich, freuen uns bereits auf den zweiten Abschnitt.
Ab 25.07.2020 werden wir den Weg ab der Capanna Corno Gries fortsetzen und erwarten hochalpines und ursprüngliches Gelände des stillen Piemonts.
Euer Bruno Kohl


„Wieder-Anklettern“ der Klettersteiggruppe in Corona-Zeiten am 19. Juni

 

Die Klettersteiggruppe hat am 19.06.2020 wieder ihr reguläres Training aufgenommen. Hierbei durfte natürlich das obligatorische „Abstandmessen" (siehe Bild) nicht fehlen.

In dezimierter Teilnehmerzahl ist der Auftakt erfolgt und seither findet der Übungsabend wieder regelmäßig Freitags an den ungeraden Kalenderwochen statt. Bis zu 20 Mitglieder der Klettersteiggruppe können nach vorheriger Anmeldung beim Gruppenleiter zeitgleich am Übungsabend teilnehmen – was bisher kein Problem darstellte.
Das gute Wetter kam uns bisher entgegen, so dass der Trainingsbetrieb innerhalb und außerhalb der Halle, trotz Corona-Beschränkungen, sehr entspannt durchgeführt werden konnte.

FS


Wandern bis zum Mittelmeer

 

Mitglieder des Alpenvereins laufen 1200 Kilometer in 61 Etappen!

Auszug aus der Pforzheimer Zeitung


Team verteidigt Gütesiegel

Erfolgreiches Jahr und Bestätigung des Gütesiegels für unser Berghaus

 

Unter unserem neuen Pächter Florian Mader und seiner Partnerin Sonja Prepstl hatte das Berghaus im vergangenen Jahr einen hervorragenden Aufschwung erfahren. 5200 Übernachtungen sind dabei ein deutliches Zeichen, dass der Pächter mit einigen kreativen Ideen für Schwung und Elan gesorgt hat. Die Zahl der Übernachtungen ist angestiegen und die Besucher fühlen sich auf dem Berghaus wohl. Gleichzeitig haben beide auch ihre Familien mit eingespannt. Von daher gab es Grillfeste und Aktionen zum 150 – jährigen Bestehen des Deutschen Alpenvereins.

Florian Mader konnte auch erfolgreich das Gütesiegel verteidigen, das bei jedem neuen Pächter wieder neu zu erwerben ist. Eine Reihe von Grundvoraussetzungen sind dazu erforderlich und das Prüfungsteam des Deutschen Alpenvereins geht dabei sehr gründlich vor. Leitbild, umweltgerechtes und energieeffizientes Betreiben und Bewirtschaften des Hauses, die Beachtung aller bundes- und landesgesetzlichen Regelungen und darüber hinaus alle Neuinvestitionen für die Ver– und Entsorgungsanlagen dem aktuellen Stand anzupassen. So geht die Überprüfung von der Betriebsführung über Energie und Klimaschutz bis hin zur Behandlung des Abfalls. Nichtraucherbetrieb ist erforderlich und es sollen keine Duftsprays oder Duftspender Verwendung finden. Auch die Eihaltung der Hüttenruhe ist ein Kriterium. Lebensmittel aus lokaler Produktion bis hin zu Tisch – und Raumdekorationen reichen die Vorschriften, die mit Bravour geschafft wurden.

Der Betrieb sollte auch in Winter – und Sommersaison 2020 eine entsprechende Fortsetzung finden. Doch leider kam es anders. Am 13. März war die Wintersaison zu Ende. Dafür sorgte die Corona – Pandemie in Ischgl. Sofort mussten alle Hütten und Hotels geschlossen und die Heimreisenden in eine vierzehntägige Quarantäne. Da unser Hüttenreferent Bruno Kohl gerade auf unserem Berghaus war, traf es auch ihn mit der Quarantäne. Auf die Umsatzpacht die Wintersaison hat die Sektion verzichtet, um dem Pächter zu motivieren den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Nach derzeitigem Stand öffnen die Berghütten in Österreich und der Schweiz zwischen dem um den 15. Juni und dem 1. Juli. Das Pforzheimer Berghaus am 1. Juli. Dabei gelten die gleichen Bedingungen wie für die Gastronomie und Hotels im Tal, was zu reduzierten Schlafplätzen auf den Hütten führt. Die Pforzheimer Hütte kann dann zwischen 24 und 32 Personen einen Schlafplatz bieten je nach Risikogemeinschaft. Alle Übernachtungsgäste müssen dabei einen Schlafsack mitbringen. Die Matratzen müssen in desinfizierbare, wasserfeste Überzüge eingepackt werden, da sie dann stets nach einer Übernachtung zu desinfizieren sind. Ohne vorherige Anmeldung ist dann eine Übernachtung nicht möglich. Trotzdem kann auf diese Art der Betrieb wieder anlaufen, was durch die vorgeschriebenen Desinfektionen mit hohen Kosten verbunden ist. Ebenso muss der Tages- und Nächtigungsgast zur Nachvollziehbarkeit von Infektionsketten entsprechende persönliche Daten hinterlegen. Ein Raum für einen möglichen Quarantänebereich ist vorzuhalten.

Im Juni finden Verhandlungen mit der TIWAG der Tiroler Wasserarbeitsgemeinschaft statt, was die Wegerneuerung und Befestigung bis zur Seilstation angeht. Auch sonst stehen einige wichtige Arbeiten an wie die Spurenbeseitigung aus der Baumaßnahme Trinkwasseranlage und die Terrasse mit einem Holz-Blanken-Boden zu verschönern. Die Terrasse wurde mit weiteren Sitzplätzen zwischen Haus und Seilbahnstation etwas erweitert. Dies ermöglichst einen schattigen Sitzbereich während der Mittagssonne.Die Brücke an der Seilbahnstation über den Gleirschbach ist inzwischen erneuert und im hinteren Bereich des Gleirschtals eine neue Brücke über den Gleirschbach auf Höhe des Wasserfalls geschlagen. Dadurch ist der Weg vom Westfalenhaus zur Hütte auch über die Seen möglich.

Rolf Constantin

Auszug aus der Pforzheimer Zeitung

Auszug aus dem Kurier


Bruno Kohl 70-Geburtstag

Motor in vielfacher Hinsicht - Bruno Kohl - konnte seinen 70. Geburtstag begehen

 

Im Mai konnte unser Hüttenreferent Bruno Kohl seinen 70. Geburtstag begehen. Seit 2005 begleitet er dieses Amt mit ungeheurem Einsatz, wie überall, wo er sich einbringt. Unser Berghaus mit Anbauten und Lagerraum an der Seilstation hat während dieser Zeit eine gewaltige Veränderung erfahren. Mit seinem Helferteam hat er den Innenausbau vorangetrieben, die Heizung von Diesel -Kraftstoff auf Rapsöl umstellen, die Trockenanlage auf den Weg gebracht, die Wasserleitung erneuern lassen und das Haus so in positive Schlagzeilen gebracht. Der Innenausbau mit Brandschutztüren, funktionierenden Duschen, Neustrukturierung des Lagers und der einzelnen Räume bis hin zur Hochzeitssuite sowie die Neugestaltung der Kellerräume als Lagerräume zeugen von seinem Engagement und seiner Tatkraft. Von daher war es nicht verwunderlich, dass im vergangenen Jahr das Haus unter dem neuen Pächter Florian Mader 5200 Übernachtungen zählte.

Die Sellrainer Hüttenrunde, die Bergwanderer und Bergsteiger mit der Ötz- und Inntalschlaufe die Schönheit der Stubaier erschließen lässt, hat er vorbildlich vorangetrieben. Aber auch international war er aktiv. So entstand nach dem Friedensmarsch von Pforzheim in unserer Partnerstadt Gernika, die 2005 auch Mitglieder der Sektion Pforzheim bestritten, das Miteinander der Bergfreunde vom Baskenland, dem sich 2007 auch noch die Bergkameraden der Partnerstadt Vicenza anschlossen. War es im Jahr 2006 das Aosta- Tal mit der Besteigung des Gran Paradiso (4061 m), der aufgesucht wurde, fand dann im Dreierverbund mit dem Club Alpini die Wanderung um den Bona -Cossa – Steig mit Wandertour um die der Drei Zinnen 2007 statt. Danach plante er mit den Partnerstädten und dem Fachübungsleiter " Bergsteigen" Christoph Senger jedes Jahr diese Touren, die jeweils in Regionen der Partnerstädte führten. Durch die Corona – Krise klappt es in diesem Jahr erstmals nicht. Eigentlich war das Verwallgebiet vorgesehen.

Daneben hat er mit Christian Langer und seiner Bergsteiger – und Wandergruppe das Herbstfest wieder auf die Beine gestellt. Auch das Behindertenklettern im Ausbildungszentrum betreut er und hat es auf den Weg gebracht. Die Sektion Pforzheim ist durch ihn in die Spendenaktion des DAV eingebunden und kann so zusätzliche Mittel für die Sektion erhalten. Den Verbund mit der Volkshochschule, was die jährlichen Vortragsreihen angeht, hat die Sektion ihm zu verdanken. Nach dem Weggang von Baubürgermeister Alexander Uhlig als Erster Bürgermeister nach Baden – Baden wählte ihn die Mitgliederversammlung am 10.Oktober 2017 als sein Nachfolger als zweiten Vorsitzenden der Sektion. Der 24 Stundenmarsch, den es seit sieben Jahren gibt und der mit dem Schwarzwaldverein und der City – Marketing Pforzheim durchgeführt wird, ist auf seine Idee hin entstanden und verlangt von ihm ein großes logistisches Können, da mit diesem Event sich jährlich zwischen bis zu 200 Wanderer auf den Weg machen. Das Kappelhofprojekt bei der Altstadtkirche für behinderte Menschen hat er mit zwei Mitstreitern durch Spendenaufrufe nachhaltig unterstützt und daneben zwei Rund- Karussells für Alle im Wildpark und im Enzauenpark auf den Weg gebracht, dass Familien, Omas und Opas sowie behinderte und nichtbehinderte Kinder mit Begeisterung nutzen.

Bei seinem Geburtstag brachte der Wege-Wart Thomas Thomsen im Auftrag des Vorstands der Sektion ein Präsentkorb mit regionalen Produkten vorbei und seine treue Bergsteigergruppe unter Christoph Senger sorgte ebenfalls mit einem Präsent mit regionalen Produkten, dass er auf seinem Weg, den er im Juni vom Kupferhammer aus in zwei Langzeitetappen an die Cote d´ Azur antreten will, nicht verhungert.

Lieber Bruno, weiter so „ Berg Heil" und herzlichen Glückwunsch von uns allen!

Rolf Constantin
Vorsitzender der Sektion Pforzheim


Roland Volz 20 Jahre Hüttenwart
Roland Volz 20 Jahre Hüttenwart

20 Jahre war Roland Volz Hüttenwart – Während seiner Zeit verwandelte sich die Hütte in ein stattliches Berghaus- Auch er konnte einen runden Geburtstag begehen

 

Ein Urgestein der Sektion Pforzheim, Roland Volz, konnte im Mai seinen 80. Geburtstag begehen. 20 Jahre war er Hüttenwart und ihm ist es zu verdanken, dass die Adolph- Witzenmann -Hütte sich in ein staatliches Berghaus verwandelte. Er löste als Hüttenwart den bekannten Bergsteiger der Sektion Fritz Kast ab, der von 1956 bis 1988 diese Funktion innehatte. Fritz Kast hatte auch Touren mit dem Extrembergsteiger Walter Stösser unternommen, der am Morgenhorn in der Schweiz mit einem Bergkameraden abstürzte. Von 1989 bis 2009 war danach Roland Volz für das Berghaus verantwortlich. Roland Volz konnte sich vehement für den dritten Umbau des Berghauses 1999 einsetzen. Der Anbau brachte eine neue WC-, Wasch- und zwei Duschanlagen sowie eine Erweiterung der Küche und einer Pächterwohnung. Küche und Lagerräume waren danach den heutigen Gastronomiebedingungen angepasst. Während der letzten großen Umbauphase, die natürlich nicht immer problemlos verlief, pendelte Roland Volz ständig zwischen Pforzheim und dem Berghaus hin und her. Auch sonst hat er mit seiner leider inzwischen verstorbenen Frau Christa manches für die Verschönerung des Hauses und den Außenbereich getan. So auch die Gestaltung der Panoramatafel vor dem Berghaus. Immer gab es auch Helfer, die mit zu packten. Roland sorgte als Vollblutmusiker auch für Leben auf dem Berghaus. Ob mit Akkordeon oder Gitarre zu denen er sich auch oft Verstärkung aus dem Tal besorgte, fehlte es nicht an zünftigen Hüttenabenden bei denen die Nachtruhe auch etwas kürzer ausfiel. Sein großer Wunsch war aber immer eine Orgel, die er sich in seinem Wohnzimmer aufbauen ließ. Mit Michael Eckerle, dem leider bereits verstorbenen Organisten und Chorleiter der Franziskuskirche, und einer kleinen Gruppe Musikbegeisterte traf sich die Gruppe immer wieder zum Musizieren. Auch Ruth Witzenmann lauschte mit über 100 Jahren beim Besuch bei Roland der Toccata und Fuge von Johann Sebastian Bach. Allerdings versicherte er mir bei seinem Geburtstag, dass es ihm dabei nicht ganz wohl in seiner Haut war, da Frau Witzenmann ein feinfühliges Musikverständnis hatte. Roland Volz unterstützte auch das Pachten des Geländes hinter dem Ausbildungszentrum. Die Ausgestaltung soll jetzt in Angriff genommen werden. Roland Volz war über lange Zeit Chef des Pforzheimer Bauhofes und konnte so auch bei der Gestaltung rings um das Ausbildungszentrum mitreden. Das Pächterpaar Helene und Lampert Winkler, die über 20 Jahre das Berghaus bewirtschafteten, hatten ein gutes Verhältnis zu dem Ehepaar Volz. Im Sommer 2009 traf Roland Bruno auf dem Berghaus. Sie kamen miteinander ins Gespräch und Roland konnte dabei Bruno als Nachfolger gewinnen. Bei der Mitgliederversammlung 2009 wählte die Versammlung dann Bruno als Nachfolger. Mit großer Begeisterung war Roland Volz in der längsten Gebirgskette der Welt in den Anden in Peru unterwegs. Rolf Constantin übergab Roland Volz an seinem Geburtstag als kleines Dankeschön ein Präsent mit italienischen Weinen und Roland versicherte, dass er bei Festen der Sektion auch gerne wieder die musikalische Bereicherung übernehmen will. Lieber Roland auch Dir eine herzliches „Berg Heil" und weiterhin viel Freude an den Bergen sowie Gesundheit Rolf Constantin Vorsitzender der Sektion Pforzheim


Auch Ehrenamt kann stressig werden ;-)

 

Die letzten Sektionsnachrichten wurden zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in eigener Regie postfertig gemacht. Ehrenamt macht's möglich und lässt die Sektion ein wenig einsparen. Doch Ehrenamt hat seine Tücken, vor allem wenn keiner vom Fach ist!

Zunächst fing alles ganz planungsgemäß an, die Hefte wurden nach Postleitzahlen in die Kisten verteilt und wie von der Post verordnet mit dem entsprechenden Porto frankiert. Bruno leistete hier perfekte Vorarbeit. Doch eine kleine Fehlinformation brachte beinahe den gesamten Zeitplan durcheinander.

Im Verteilzentrum angekommen hatten wir noch eine üppige dreiviertel Stunde Zeit. Doch dann der Schock, der nette Postmitarbeiter offenbarte uns dass die Sektionsnachrichten nicht Hochkant sondern liegend in die Postkisten sortiert werden müssten. Kurzes durchatmen... und los ging's, circa 2000 Hefte neu sortieren. Zunächst etwas unkoordiniert, dann zunehmend eingespielt, machten sich fünf Helfer an ein strammes Unterfangen. Um 19:15 Uhr (15 Minuten nach Feierabend der Beamten!) waren dann circa 50 Kisten neu gepackt, beschriftet und mit dem richtigen Porto versehen. Der Mann am Schalter etwas murrig, wir hingegen ordentlich verschwitzt, dafür umso gelassener, diese Aufgabe doch noch rechtzeitig bewältigt zu haben.

Im Nachhinein lustig, während der Aktion... nicht ;-)
Danke an alle Helfer!

Ach, übrigens... wer hat Lust beim nächstenmal mitzumachen? Meldet Euch gerne unter: redaktion@alpenverein-pforzheim.de

Die digitale Ausgabe gibts hier, der Umwelt zu Liebe ;-)
sektionsheft.html 


Schrauberkurs der MTB-Gruppe am 22.1.2020:

 

Zum Jahresbeginn 2020 fand erneut unser alljährlicher Schrauberkurs bei Mr. Bike in Pforzheim statt. Aufgrund der großen Nachfrage war der Kurs mit 14 Teilnehmern ruck-zuck ausgebucht. Sehr gefreut haben wir uns dabei über die große Zahl von neuen Mitgliedern, die großes Interesse am Thema Mountain-Bike haben.

Mit seinem unermüdlichen persönlichen Einsatz hat Rainer Altmann auch dieses Jahr bis nach Mitternacht die Teilnehmer begeistert und zahlreiche Einblicke in die Reparatur, Pflege und Optimierung von Mountain-Bikes gegeben. Die beigefügten Bilder sprechen für sich. Aber auch in diesem Jahr mussten wir am Ende des Kurses um Mitternacht wieder feststellen, dass wir nicht alle Themen abarbeiten konnten, da das Thema Mountain-Bike auch im Bereich Technik mittlerweile viele zusätzliche Facetten bietet.

Auch haben zahlreiche praktische Beispiele an defekten Teilen den Teilnehmern sehr eindrucksvoll die laufende Kontrolle von Verschleißteilen nähergebracht (siehe beigefügtes Bild => an dieser ursprünglichen Bremsscheibe wurde das Verschleißminimum zum Beispiel deutlich überschritten ?!).

Wir haben den Kurs auch zum Anlass genommen, Rainer Altmann und dem Mr. Bike Team zu ihrem 30-jährigen Firmenjubiläum zu gratulieren und uns ganz herzlich für die langjährige und gute Zusammenarbeit zu
bedanken, welche auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass wir den Schrauberkurs nunmehr im 16. Jahr in Folge durchgeführt haben!!!!
Herzlichen Glückwunsch.

Euer Fachübungsleiter Mountain-Bike,
Ralf Kreisl


Schneeschuheinsteigerkurs

 

...im Allgäu bei frühlingshaften Temperaturen
Am 15. und 16. Februar 2020 fand der diesjährige Einsteigerkurs „Schneeschuhgehen" statt. Bei der Anfahrt ins Allgäu zeigten sich schon die ersten Probleme: Wollten doch viele das schöne Wochenende nutzen und nach dem Neuschnee Skifahren gehen. Folge für uns: Wir standen erst mal im Stau ?.
Doch dann in Unterjoch angekommen waren wir etwas überrascht. Wir konnten tatsächlich direkt am Parkplatz mit den Schneeschuhen losgehen und das bei blauem Himmel und Sonnenschein. Nach kurzer Einweisung, LVS-Check ging es dann los über die Buchelalpe hoch zum Wertacher Hörnle. Auf der Tour bestand tatsächlich die Möglichkeit ein Stück in „unverspurtem" Schnee zu gehen, was allen großen Spaß bereitete.
Beim Abstieg merkte man schon die Kraft der Sonne, der Schnee wurde schwerer und die Sonne knabberte deutlich am kühlen Weiß. Eine kurze Einkehr auf der Buchelalpe und das letzte Stück zurück zum Parkplatz - ein herrlicher Tag im Freien ging dem Ende zu.

Beim Abendessen wurden dann noch einige theoretische Themen rund ums Schneeschuhgehen, Lawinenkunde, usw. besprochen und so fand der Tag seinen Ausklang.

Unsere zweite Unternehmung am Sonntag führte uns ins Tannheimer Tal. Von Tannheim starteten wir in Richtung Älpele. Durch den Föneinbruch kam es tatsächlich zu Temperaturen deutlich über der 10 Grad-Marke. Der Schnee wurde nass und schwer.
Natürlich durfte an diesem Tag die klassische Verschütteten-Übung nicht fehlen. Ein LVS-Gerät wurde eingegraben und jeder musste das Gerät suchen und sondieren. Tja, solange das ganze kein Ernstfall ist, kann solch eine Übung auch richtig Spaß machen.
Oberhalb vom Älpele war dann das Tagesziel erreicht. Nach den Strapazen des Vortages beschloss die Gruppe, dass ein „Berg-Vesper" statt einem Gipfelvesper ausreiche!

Gesund wieder zuhause angekommen ist ein interessantes, sonniges, teilweise anstrengendes Schnee-Wochenende zu Ende gegangen, das allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern großen Spaß bereitet hat.

Vielen Dank für die gute Organisation und das schöne Wochenende...

... die Teilnehmer.


Familiengruppe im Ötztal

 

Donnerstag, 05.09.2019...
für viele ein normaler Tag der Sommerferien, doch für uns nicht. Es war ein Tag mit gemischten Gefühlen, da uns der Wetterbericht für das ganze Wochenende schlechtes Wetter vorhersagte. 3 Familien, 10 Personen stellten sich dem Abenteuer und meisterten es fabelhaft.

Am ersten Abend auf der Tiroler Hütte in Gries war die Laune bestens. Als die letzten eintrafen war das Essen bereits vorbereitet und der Tisch gedeckt.
Gesellig saßen wir in der warmen Stube, genossen das Beisammensein, erzählten von den Ferienerlebnissen und besprachen die Vorhaben für das Wochenende. Gemütlich bei Gemeinschaftsspielen und Getratsche klang der Abend aus.

Der nächste Tag brach an. Nach einem reichhaltigen Frühstück stand eine Wanderung bevor. In 2 Stunden sind wir bei leichten Niederschlägen zur Winnebachseehütte gelaufen. Eine Schneeballschlacht brachte Spaß und kalte Finger.
Oben angekommen setzten wir uns bei schlechter Aussicht und Nebel zuversichtlich in das Panoramazimmer. Nach einer guten halben Stunde zog es dann tatsächlich auf und wir hatten einen tollen und wohlverdienten Blick auf die herumliegenden Berge. Der Abstieg tat nach einer ordentlichen Portion Kaiserschmarren sehr gut. Unten am Haus angekommen wurden schnell die Schwimmsachen zusammengepackt und es ging eine Runde ins Thermalbad. Dort erholten wir uns für den nächsten Tag. Wohlduftend lieferten wir uns, zurück in der Hütte, einige Runden Stratego. So ging auch dieser Tag zu Ende.

Tag 3! Eine kletterische Aktivität durfte nicht fehlen. Da der Felsen nass und das Wetter nicht so einladend war, beschlossen wir, nach einer Freiluftaktion, die nächst gelegene Kletterhalle unsicher zu machen. Also packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren nach Imst. Dort bewanderten wir zuerst die Rosengartenschlucht. Es war sehr spektakulär und beeindruckend. Die Stimmung war bestens und auch kleine Schauer machten uns nichts aus. Im Anschluss dieser entspannten Wanderung begaben wir uns nach einer kurzen Snackpause in die Kletterhalle. Anfangs war diese nicht so überzeugend, doch am Ende fiel es uns schwer zu gehen. Nach einem späten Abendessen lagen wir alle müde in unsere Betten.

Der letzte Tag war wohl mit der spaßigste. Wir drehten die Musik laut und starteten unsere Putzparty mit Queen. Egal ob mit dem Staubsauger getanzt oder die Fenster elegant mit dem Lappen gewischt, jeder hatte seinen Spaß. So kam langsam das Ende und wir verabschiedeten uns bei leichtem Schneefall mit der gleichen guten Laune wie wir uns auch begrüßt hatten. Von uns behauptet niemand mehr, dass man bei schlechtem Wetter sowohl drinnen, als auch draußen keinen Spaß haben kann. Danke für die tolle Ausfahrt!

Hannah Wolff, 28.09.2019


Reinhold Messner in Pforzheim
Reinhold Messner in Pforzheim

Reinhold Messner schaute auch am Stand der Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein vorbei

 

Dass Reinhold Messner begeistert, konnten die Zuhörer im dichtbesetzten CCP dieser Tage wieder erleben. Obwohl er unentwegt Autogramme gab und die Warteschlangen sich schon gleich bei der Öffnung des CCP bildeten, fand er Zeit, auch am Stand der Sektion Pforzheim für ein Foto vorbeizuschauen. Der Vorsitzende Rolf Constantin überreichte ihm die Sektionsnachrichten, die in neuer Form erstmals erschienen. Der Stand der Sektion war ebenfalls gefragt und so ergaben sich viele Gespräche mit den Besuchern der Veranstaltung.

Reinhold Messer ist natürlich eine faszinierende Gestalt, bezwang er doch als erster Mensch den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske und bestieg 14 Achttausender. Seiner Heimat ist er immer treu geblieben. In seiner Rückschau war zu erleben, wie er immer ausprobiert hat, wie Überleben funktioniert. Er durchquerte zu Fuß die größten Eis – und Sandwüsten der der Erde und gab bei seinem Vortrag zu, nicht schwimmen zu können. Begeistert von den Natur und den Bergen versuchte er diese Begeisterung im ausverkauften CCP Centrum den Zuschauern und Zuhörern in über zweieihalbstunden zu vermitteln. Er sprach dabei auch die Neugier und Zuversicht an, die wichtig ist um solche Strapazen auf sich zu nehmen. Mut, Leidenschaft und Verantwortung brachte er in Einklang und skizzierte seinen Lebenslauf, der ihn bereits in jungen Jahren lernte das Klettern in heimischen Gefilden zu schätzen. Bild – und Wortgewaltig schilderte er seinen Lebensweg vom Südtiroler Bergbub zum größten Bergsteiger und Abenteurer unserer Zeit. Beeindruckend waren neben den Bergaufnahmen auch die Menschen, die ihm auf seinem Lebensweg begegneten und für die er sich auch einsetzte. Denke, dass es keiner bereuen musste, ihn zu erleben und so war auch die Auftaktveranstaltung der Volkshochschule mit den BilderWelten wieder ein voller Erfolg.
rolf constantin

Auf dem Foto von links nach rechts die Betreuer des Standes: Wolfgang Milisterfer, Christoph Sänger, Reinhold Messner, dahinter Martin Hämmerle. Bruno Kohl und Rolf Constantin

Foto 2 - Reinhold Messner beschäftigt mit persönlichen Widmungen


Mitgliederversammlung 2019

Mitgliederversammlung der Sektion Pforzheim des Deutschen Alpenvereins

 

Pforzheim. Sie haben einen ganz besonderen Reiz: die Alpengipfel jenseits der 4000er-Grenze. Und auch die Pforzheimer Alpenvereinssektion gehört jetzt zu den 4000ern, was die Mitglieder angeht. 4092 Bergbegeisterte zähle man aktuell, berichtete der Vorsitzende Rolf Constantin bei der jüngsten Mitgliederversammlung. Aber nicht nur diesbezüglich steht die Sektion äußerst stabil da – sondern auch in finanzieller Hinsicht, wie Schatzmeister Frank Nauheimer verdeutlichte.

Ein Anziehungspunkt ist weiter die Pforzheimer Hütte im österreichischen Sellrain. Zahlreiche Sanierungsmaßnahmen sorgen dafür, dass der alpine Stützpunkt unter den Pächtern Florian Mader und Sonja Prepstl ein Schmuckstück in den Bergen bleibt, dass den Wanderern allen nötigen Komfort bietet.

Im Pforzheimer Sektionszentrum mit seinen Kletter- und Boulderwänden, die augenblicklich an den Wochenenden der Wintersaison wieder für den allgemeinen Publikumsbetrieb geöffnet sind, spielt sich das Vereinsleben vor Ort ab. Neben der Sektionsjugend sind derzeit zwölf Gruppen aktiv. So kommen nicht nur Kletterer, sondern auch Wanderer, Bergsteiger, Klettersteigfans, Schneeschuh- und Skitourengeher, aber auch Mountainbiker auf ihre Kosten. Ein Schwerpunkt wird dabei mit zahlreichen Kursen auch auf die Ausbildung gelegt. Bei den Partnerschaftswanderungen wird der Kontakt zu den Pforzheimer Partnerstädten gepflegt.

Zu den Höhepunkten des Vereinsjahres zählen auch die äußerst beliebte 24-Stunden-Wanderung oder das Herbstfest, bei dem sich die Sektion der Öffentlichkeit präsentiert.

Für alle, die einen tieferen Einblick in die Arbeit und Angebote des Alpenvereins bekommen wollen, hat der DAV Pforzheim jetzt auch seine Sektionsmitteilungen neu gestaltet. Verabschiedet wurden von den Mitgliedern notwendig gewordene Satzungsänderungen und die neue Jugendordnung.

Eine besondere Freude war es, knapp 100 Mitglieder für ihre langjährige Treue zum Verein ehren zu können. Herausragend dabei: Inge Nagel, die dem DAV seit 70 Jahren angehört. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Guenter Fegert, Ursula Maaßen und der Sektionsvorsitzende Rolf Constantin ausgezeichnet. Für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Klaus Berchtold, Renate Binsch, Dieter Bräuning, Albert Ebel, Manfred Lichter, Horst Schweickert und Herwarth Wissmann. Weitere 43 Mitglieder wurden für 40 Jahre im DAV geehrt und 42 für 25 Jahre.

ben www.alpenverein-pforzheim.de

 

BU: Im 150. Jahr des Alpenvereins: Die für langjährige Treue geehrten Mitglieder der Sektion Pforzheim zusammen mit Vorstandsvertretern. Foto: Bernhagen


Festakt in München 150-jährige Jubiläum DAV
Festakt in München 150-jährige Jubiläum DAV

Beim Festakt zum 150-jährigen Jubiläum des Deutschen Alpenvereins in der kleinen Olympiahalle in München war auch Pforzheim vertreten

 

Der Deutsche Alpenverein mit seinen knapp 1,3 Millionen Mitgliedern lud zu einem Festakt zum 150 – jährigen Bestehen in die Olympiahalle nach München ein, in der dann auch die diesjährige Hauptversammlung angesiedelt war. Bruno Kohl und Rolf Constantin erlebten diese Gala, in die auch unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zugeschaltet war und der Ministerpräsident Markus Söder ein Grußwort an die geladenen Gäste aus Politik und Gesellschaft richtete. Gleichzeitig war damit der Auftakt der diesjährigen Hauptversammlung verbunden. Im Mittelpunkt der Hauptversammlung standen dabei der Klimaschutz für den die Mitglieder in Zukunft einen Euro beim Mitgliederbeitrag zusätzlich entrichten sollen und die Digitalisierung. 800 Delegierte aus 357 Sektionen kamen zur Versammlung. Klimaschutz soll in Zukunft bei den inzwischen 210 Kletteranlagen und auf den 322 Berghäusern eine größere Rolle spielen.

Der offizielle Festakt stand unter dem Thema: „Wir lieben die Berge – und das schon seit 1869". Damals trafen sich am 9. Mai 1869 in München rund drei Dutzend deutsche und österreichische Bergsteiger, die im Gasthaus „Zur blauen Traube" den Deutschen Alpenverein gründeten. Heute ist es der fünftgrößte Sport-und größte Naturschutzverband in Deutschland.

In den 322 Berghäusern stehen 20 400 Betten zum Nächtigen zur Verfügung und der DAV pflegt auch 30 000 Kilometer Wanderwege und Pfade in den Alpen. Klettern, das im letzten Jahrzehnt immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist ab 2020 bei der Olympiade in Tokio eine Olympische Disziplin.

War es am Anfang das Bergsteigen, kamen später das Wandern in den Bergen, das Skifahren, Schneeschuhwandern, das Mountainbiking, Klettern und Bouldern dazu.

Inzwischen viele Familien mit ihren Kindern auch das Wandern in den Bergen entdeckt haben, wachsen die einzelnen Sektionen kontinuierlich weiter an wie auch die Sektion Pforzheim, die inzwischen über 4000 Mitglieder zählt.

rolf constantin

Die Fotos entstanden vor und beim Festakt. Dort überreichte der Südtiroler Bergsteigerverband diesen überdimensionalen Kletterhaken.


Herbstfest Dav Pforzheim 2019
Herbstfest Dav Pforzheim 2019
Herbstfest Dav Pforzheim 2019
Herbstfest Dav Pforzheim 2019

Herbstfest der Sektion Pforzheim war bei sonnigem Wetter Anlaufstation vieler Familien

 

Das Herbstfest der Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein lockte auch in diesem Jahr wieder, bei fast hochsommerlichen Temperaturen, viele Familien mit ihren Kindern zum Ausbildungszentrum auf die Wilferdinger Höhe. Das Hütten- und Hausteam hatten dazu die Vorbereitungen getroffen, dass sich kleine und große Akteure auch entsprechend stärken konnten. Nicht alle 44 Routen mit ihren 2700 Elementen im Innenbereich des Hauses waren dabei zu erklettern. Fachübungsleiter der Jugend und im Erwachsenenbereich sicherten die Routenkletterer. Selbst die Kleinsten vertrauten sich ihnen an und wagten es bis an die Kante der neun Meter hohen Wände zu klettern. Manche konnten dabei auch ihre Väter und Mütter dazu bewegen, sich an den farbigen Elementen entlang, nach oben zu bewegen. So hatten die Betreuer alle Hände voll zu tun, zunächst alle Vorbereitungen zur Sicherung zu treffen, und dann gingen die Blicke der Besucher zu den kleinen Kletterhexen, die sich mutig nach oben hangelten. Aber auch der Boulderbereich war gefragt. Hier konnten sich die Jüngsten austoben und Überkopftouren proben oder die Anlage als Spielbereich nutzen.

Daneben hatten die Besucher auch die Möglichkeit Fachfragen an die Betreuer zu richten. Da die Kletteranlage immer in den Wintermonaten von Oktober bis April an Wochenenden jedem zur Verfügung steht, der sich bereits Kletterkenntnisse über entsprechende Kurse, die das Fachübungsleiterteam anbietet besitzt, lässt sich auch in der kalten Jahreszeit die Fähigkeit und die Freude am Klettern weiter festigen. Diese Gelegenheit nutzen auch viele Kletterer in Pforzheim und Umgebung.

Sowohl im Freien, wie inzwischen im beengten Innenraum der Kletterhalle, waren Tische aufgestellt. Zur Stärkung gab es selbstgebackenen Zwiebelkuchen aber auch herzhafte Würstchen, um sich Kraft und Schwung für eine zweite Klettertour zu holen.

Rund 900 Kinder und Jugendliche bis 27 Jahren zählt inzwischen die Sektion mit ihren knapp 4100 Mitgliedern. Leider können nicht alle Kinder und Jugendliche in die bestehenden Gruppen, die alle ausgelastet sind, aufgenommen werden. Da es daneben aber noch die Familiengruppen gibt, sorgen diese für eine gewisse Entlastung. Wie bei den Fachübungsleitern der Erwachsenen besteht auch für die Jugendleiter eine stete Ausbildungs – Weiterbildungspflicht. Den Abschluss des Tages bildete im 150. Jahr der Gründung des Deutschen Alpenvereins, der 355 Sektionen und 1,3 Millionen Mitgliedern, das am 25. Oktober in der kleinen Olympiahalle in München mit einem dreistündigen Festakt den Auftakt der diesjährigen Hauptversammlung bildete, und den auch eine kleine Pforzheimer Delegation erlebte, ein farbenfroher Vortrag mit einem Streifzug durch die Berge im Umfeld des Pforzheimer Berghauses durch Lukas Ruetz. Geboren in St. Sigmund, brachte er prächtige Aufnahmen seiner Heimat zur Sommer – und Winterzeit auf die großflächige Leinwand und ging auch auf das Klima, das Abschmelzen der Gletscher, die Gefahren in den Bergen und den Tourismus ein. Zur Freude der Anwesenden hatte er auch den Pächter des Berghauses Florian Mader mitgebracht, der über ein erfolgreiches Bergjahr für die Sektion berichten konnte.

rolf constantin


OB Besuch
OB Besuch
OB Besuch

Oberbürgermeister Peter Boch besuchte mitgliedstärksten Sportverein in der Stadt und im Enzkreis

 

Dieser Tage stattete Oberbürgermeister Peter Boch der Sektion Pforzheim im Alpenverein in seinem Sektionszentrum einen Besuch ab. Mit über 4000 Mitgliedern ist der Mehrspartenverein der stärkste Sportverein in der Stadt und im Enzkreis. Rund zwei Drittel der Mitglieder wohnen dabei in der Stadt und ein Drittel verteilt sich über den Enzkreis und ganz Deutschland, da viele Mitglieder auch bei einem Ortswechsel der Sektion treu bleiben.

Jugendbereich sowie Kletteranlagen der Außenwand und der Innenwände mit Bolderanlage sowie die einzelnen Sparten im Verein vom Klettern bis hin zum Mountainbike, kamen dabei zur Sprache. Faszinierend die 2700 Klettergriffe allein in der Innenkletteranlage, die jetzt im September wieder in Eimern alle eingesammelt, gereinigt und danach wieder einzupassen sind. Verbunden damit sind auch immer neue markierte Routen.  Der Jugendbereich, der über 90 Jahre besteht, ist stark gefragt. Von daher sind die Gruppen stets ausgelastet und dazu braucht es ausgebildete Fachübungsleiter. Neben den Fachübungsleitern bei der Jugend sind weitere 30 Fachübungsleiter in den unterschiedlichsten Bereichen vom Bergsteigen über Klettern bis hin zum Schneeschuhlaufen und Mountainbike erforderlich, um bei Ausfahrten entsprechende Führungsverantwortung übernehmen zu können. Die Übungsleiter müssen auch in regelmäßigen Abständen entsprechende Ausbildungslehrgänge besuchen. Dazu kommen auch Ausbildungen in der Kletterhalle, um sich bei Ausfahrten entsprechend zu sichern und auch um auf Gefahren, die beim Bergsteigen drohen können, einzuüben. Beeindruckend für den OB auch die gewaltige Außenwand, die auch Heiner Geisler einmal erkletterte. Jugendliche hatten dabei vor 25 Jahre aus Pappmaschee das Modell vorgearbeitet. Auch der Gesamtkomplex mit zwei Sportvereinen Schwarz - Weiß - Club und Alpenverein war bei der Planung schwer in einem Gebäude unterzubringen. Die Kombination hat sicher Einmaligkeitscharakter. Interessant war für den OB auch die Boulderanlage, die er mit seinen Kindern ausprobieren will und die natürlich auch Tiergriffe haben, die Kinder motivieren können.

Von der Seniorengymnastik über den Naturschutz, der beim Alpenverein eine große Rolle spielt und bei dem der Alpenverein auch in Baden – Württemberg in allen Gremien vertreten ist, sowie die Wandertouren der Sektion und die Entwicklung der Sektion Pforzheim, die bis zur Fertigstellung des Gebäudes vor 23 Jahren über die gesamte Stadt Anlaufstellen hatte, war ein Thema sowie das große ehrenamtliche Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen der Sektion.

Das starke Wachstum der Sektion hat zwei Gründe. Zunächst das Ausbildungszentrum Walter Witzenmann Haus, das vor 23 Jahren eingeweiht wurde und das Adolf Witzenmann Haus als Pforzheimer Hütte, die stets modernisiert und ausgebaut auf Gäste aus der Raum Pforzheim wartet in den Stubaier Alpen. Daneben gibt es immer mehr junge Familien, die mit ihren Kindern einen alternativen Urlaub in den Bergen planen. Der Alpenverein bietet auch bei Unfällen in den Bergen, die sehr teuer werden können, einen entsprechende Versicherungsschutz, der im Mitgliedsbeitrag enthalten ist sowie ein vergünstigtes Übernachten und Essen an. Der Vorsitzende Rolf Constantin dankte dem Oberbürgermeister Peter Boch für die unterschiedlichen Zuschüsse, die der Verein von der Stadt bekommt und gab ihm mit auf den Weg das Pforzheimer Berghaus im nächsten Jahr aufzusuchen, das seine Vorgänger bis hin zu Oberbürgermeister Joachim Becker getan haben.

Neben der Mitgliederversammlung am 24. Oktober um 19.30 Uhr im Walter Witzenmann Haus bei der über 100 Ehrungen anstehen, hat das Herbstfest als Familienfest eine Tradition. Dieses ist am 26. Oktober angesiedelt. Dabei gibt es gesichertes Klettern für Jung und Alt und manchen lässt danach das Klettern nicht mehr los. Auch im Winterhalbjahr vom 6. Oktober bis 20 April kann an den Wochenenden geklettert werden, da das Haus dann samstags und sonntags außer an Ostern geöffnet ist.

   
Am 26. Oktober um 18 Uhr ist zudem der bekannte Skibergsteiger und Tourengeher Lukas Ruetz mit seinem Vortrag „Dahoam im Sellroan“ im Kletter- und Sektionszentrum zu Gast. Er wird in seinem Streifzug durch die Sellrainerberge viele Eindrücke seiner Winter- und Sommertouren und vom Gleirschtal, dem Arbeitsgebiet der Sektion und Standort der Pforzheimer Hütte präsentieren. Eintritt ist frei.  

Gleichzeitig verabschiedete der Vorsitzende den Stellvertretenden Jugendreferent Steffen Reiling, der beruflich nach Freiburg wechselt. Er dankte ihm für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz und für den Aufbau einer Jugendklettergruppe, die sich wettbewerbsmäßig auch überregional einbringen soll.                   
rolf constantin

Bildbeschreibungen: Foto mit Kletterwänden im Haus: von links Christian Langer(Kletterwandbetreuer und zweiter Vorsitzender); Bruno Kohl ( Hüttenreferent und zweiter Vorsitzender); Barbara Schwager( Naturschutzreferentin); OB; dahinter Steffen Reiling ( stellvertretender Jugendreferent)  Jörg Tanneberger ( Medienreferent);dahinter Brigitte Wörle ( Wanderwart); Rolf Constantin ( Vorsitzender); Hans Trautz (Seniorenbeauftragter); dahinter Andrea Kern ( Ausbildungsreferentin) und daneben Frank Nauheimer ( Schatzmeister)
OB im Gespräch mit Christian Langer und Bruno Kohl
An der Außenwand von links nach rechts: Hans Trautz; Rolf Constantin; Peter Boch; Barbara Schwager, Steffen Reiling; Brigitte Wörle; Frank Nauheimer, Christian Langer; Andrea Kern


Klettersteigbegehung

 

Erste Erfahrung am Klettersteig

Zur Vorbereitung auf die Studienfahrt in die Dolomiten machten wir, zwölf Schüler der Kursstufe und zwei Lehrer des Hilda Gymnasiums Pforzheim, uns am 15. Juli auf den Weg nach Oberjoch zum Salewa-Klettersteig am Berg Iseler. Nach einer dreistündigen Fahrt und einem kurzen Aufstieg sind wir in den dortigen Klettersteig eingestiegen.

Ziel der Vorbereitung war es für uns Schüler, erste Erfahrungen am Klettersteig zu sammeln. Durch verschiedene Schwierigkeitsgrade und anspruchsvolle Kletterpassagen meisterten wir den Weg bis zum Gipfelkreuz. Nach zwei Stunden durch den Klettersteig machten wir eine kleine Verschnaufpause, bis es über den Berggrat weiter zur zweiten Klettersteigpassage ging. Diese brachte uns auf den Kühgund.

Unter der Anleitung zweier Fachübungsleiter des Deutschen Alpenvereins, Markus Bauer und Frank Stähle, verbesserten wir uns alle schnell und begeisterten uns für das Klettern.

Auf halber Höhe des Abstieges kehrten wir noch in eine Hütte auf ein Getränk ein, während ein paar von uns die Gelegenheit nutzten, sich in einem angrenzenden Speichersee abzukühlen. Am Fuße des Berges angekommen, waren wir zwar erschöpft, haben uns aber voller Vorfreude auf die Studienfahrt auf den Heimweg gemacht. Wir fühlen uns nun gewappnet, die Studienfahrt in den Dolomiten entlang der alten Kriegsgrenze in Angriff zu nehmen und freuen uns auf das kommende Schuljahr.

Ein besonderer Dank gilt den zwei Fachübungsleitern des Deutschen Alpenvereins, welche uns bei der Tour begleitet und uns toll vorbereitet haben.

Schüler des Hilda Gymnasium „Kursstufe"


Gletschergrundkurs

 

Sommer, Sonne, Schnee und Gletscher

Ganz Deutschland schwitzt. Durchschnittstemperaturen von mindestens über 30 Grad Celsius, Tag und Nacht. Keine Abkühlung in Sicht. Gedanken kurz vor dem Hitzschlag: Wo finde ich Abkühlung? In einer Kühlkammer?? Hmm, die Umgebung und der Ausblick sind da nicht so dolle.
Nächster Gedanke: Gletscherspalte... Hmm, die Idee ist gar nicht schlecht, da kommen so Vorstellungen wie: Traumhafte Landschaft, Eis und Schnee zur Kühlung unter den Füßen, angenehme Temperaturen, was will man mehr?!
      Tja, die Idee ist super, aber was tun, wenn man von Gletschern und den möglichen Gefahren auf dem Gletscher keine Ahnung hat?! Den Traum von Kühlung in schöner Landschaft aufgeben?? NEIN, nicht verzagen Markus fragen. Unter fachkompetenter Führung erlernten am ersten Juli- wochenende fünf nach Kühlung lechzende Personen unter der Leitung von Markus Bauer, wie man sich auf einem Gletscher verhält, wie man nach erfolgter Abkühlung wieder aus einer Gletscherspalte kommt und wie man überhaupt solche „coolen" Touren angeht.

Freitagmorgens zu einer unaussprechlichen Zeit machten wir uns also zu sechst auf in die Schweiz. Ziel war die Clariden-Hütte im Glarnerland als Stützpunkt. Von da aus sollten wir in die Welt der Gletscher eingeführt werden. Die Anfahrt verlief zügig und ohne Probleme. Ich darf nochmal an den Wunsch aller erinnern: Abkühlung... Auf dem Parkplatz: mindestens 30 Grad, strahlender Sonnenschein.
Nun gut, wir mussten ja noch ein bisschen hoch. Die ersten Höhenmeter überwanden wir mit der Seilbahn und hatten kaum aus der Bahn gestiegen schon die ersten materiellen Verluste zu vermelden... Die vergessenen Stöcke konnten schnell mit der nächsten Gondel nachgeliefert werden, so dass wir uns zügig an den Aufstieg machen konnten. Über Restschneefelder, vorbei an blühenden Bergwiesen kamen wir gegen frühen Nachmittag an der Hütte an. Von Abkühlung auf ca. 2500 HM übrigens keine Spur... Nach mehreren Erfrischungsgetränken beschloss Markus uns zur Senkung der Körpertemperatur in die Kunst des Gehens auf Schneefeldern und die des Abstürzens auf Schnee und Eis einzuführen. Todesmutig stürzten wir uns die steilsten Schneehänge vorwärts, rückwärts, seitwärts, ohne Sinn und Verstand auch kopfüber hinunter und siehe da, wir schafften es recht schnell grazil unseren Sturz zu stoppen, um dann elegant mit erhobenen Haupte wieder den Hang hinauf zu schnaufen. Nachdem wir auch eine erste praktische Einführung in die Spaltenbergung erhalten hatten, ging es im Galopp zurück zur Hütte, wo schon das Abendbrot auf uns wartete. Der Tag war allerdings noch nicht zu Ende, nach dem Abendessen ging es mit Theorieunterricht weiter. Markus ließ nichts unversucht, uns weiterzubilden. Ob es fruchtete...?!

Am Samstag standen dann das ersehnte Gehen mit Steigeisen auf dem Gletscher in einer Seilschaft, Tourenplanung, Gipfelbesteigung und das Retten aus einer Gletscherspalte auf dem Programm. Wieder zu einer sehr sehr frühen Zeit ging es los. Ziel war der Clariden mit einer Höhe von 3268 Metern. Der Weg über den Gletscher war traumhaft: Strahlender Sonnenschein, tiefblauer Himmel und nur vereinzelt eine weitere Seilschaft am Horizont. Zügig ging es Richtung Gipfel, der letzte Anstieg allein ohne Seilschaft, dafür mit brennenden Waden und heißem Atem. Oben angekommen die ersehnte Abkühlung??!! Eher nicht: Das Gipfelgemunkel sprach von ca. 27 Grad Celsius und das über 3000 Höhenmeter! Aus Angst, dass die Gletscherspalte womöglich schon geschmolzen sein könnte bevor wir überhaupt einen Blick in diese hätten werfen können, ging es zügig wieder runter vom Gipfel.

Markus hatte Witterung aufgenommen und fand für uns eine wunderschöne Spalte, an und in der wir, fachmännisch unterstützt, die Spaltenbergung üben konnten. Und jetzt erhielten wir wirklich eine Abkühlung! Alle Teilnehmer trauten sich in die Gletscherspalte und so konnten wir die Rettung auch ausgiebig üben. Was bleibt zu sagen: Freiwillig in einer Gletscher-spalte zu hängen ermöglicht einen Blick in eine wunderbare und bizarre Welt, unfreiwillig möchte ich einen Sturz in diese Welt allerdings nicht unbedingt erleben...

Der Nachmittag verging rasch und doch etwas ausgepowert erreichten wir gegen später wieder die Hütte. Die Sonne gab immer noch ihr bestes, so dass wir alle einen Schattenplatz zur Erholung suchten. Nach dem Abendessen stand wieder Theorie auf dem Plan. Neuer Versuch, uns etwas beizubringen... Markus hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

So gut ausgebildet ging es am Sonntag über den Gletscher Richtung Gemsfairenstock, wo wir nochmals einen traumhaften Blick über die Gletscherwelt genießen konnten. Da wir noch nicht genug hatten, nahmen wir so nebenbei noch einen Gipfel mit, bevor wir wieder Richtung Tal absteigen mussten. Schnell hatten wir keinen Schnee mehr unter den Füßen, sondern Geröll und staubtrockene Erde. Nach der Ankunft im Tal ging es nach einer kurzen Stärkung wieder zurück Richtung Heimat.

Fazit: Vielen herzlichen Dank an Markus, der sehr fachkompetent und äußerst geduldig uns in die Gletscherwelt eingeführt hat. Vielen Dank auch an die Gruppe, dass wir gemeinsam ein so schönes und entspanntes Wochenende erleben durften. Da bleibt nur noch das Thema „Abkühlung": Nun ja, nachdem ich aus der Gletscherspalte wieder draußen war, war es mir wirklich kalt. Ziel erreicht!


36 Grad und es wird noch heißer

 

Grillfest an den Wänden des Iseler

Nach einigen „Verhinderungen" im letzten Jahr konnte endlich im Juni ein neuer Kurs „Klettersteig-Einsteigerkurs" stattfinden. Bei der Vorbesprechung konnten wir uns kennenlernen und die wichtigsten Infos zu Material, Tourenplanung, Wetter etc. aufschnappen. Am 30.06.2019 trafen wir uns dann in aller Früh um 6.30 Uhr in Heimsheim am P&R. Es waren extrem hohe Temperaturen bis knapp 40 Grad vorhergesagt. Nachdem Mirjam vier Minuten zu spät erscheint ist auch geklärt, wer die erste Runde zahlt...

Gegen 09.00 Uhr kommen wir in Oberjoch an, richten uns für den Steig und laufen zur Bahn. Oben angekommen marschieren wir los und erreichen nach einer knappen halben Stunde den Einstieg zum Klettersteig. Die Sonne brennt um 10.00 Uhr schon ganz gut vom wolkenlosen Himmel. Vor dem Einstieg Sicherheitscheck und los geht's. Beim Einstieg sind erstaunlich wenige Leute unterwegs. Zu Beginn geht es ein wenig bergab. Nach der „Biwakhöhle" geht es um eine Ecke und wir erleben die erste Ernüchterung. An der ersten steilen und etwas schwierigeren Stelle staut es sich nun doch ganz schön. Langsam geht es weiter. Dann kommt die nächste steile Stelle „Rampe". Nachdem vor uns wieder jemand hängen bleibt kommt die Frage auf: „Ist das die Bergführerplatte?" Frank schüttelt nur mit dem Kopf und will das nicht zu deutlich zeigen, um den vor und nach uns laufenden (und wahrscheinlich auch uns) keine Angst vor dieser Bergführerplatte zu machen. Aus unserer Gruppe meistern alle die schwierigeren Stellen souverän. An einer steilen Stelle bekommt Carlo einen kleinen Steinschlag ab und wir werden daran erinnert, dass man die Helme wirklich nicht umsonst trägt. Dann kommt die ominöse „Bergführerplatte", deren Führung wegen eines Felssturzes geändert wurde. Der Überhang ist nun wohl nicht mehr so extrem. Trotzdem sind ein wenig Geschick und Kraft von Nöten, um die Stelle zu meistern. Aber auch hier kommen alle Teilnehmer des Kurses schadlos durch. Danach kommt recht schnell eine Gabelung. Hier gibt es nun die Möglichkeit direkt zum Gipfelkreuz aufzusteigen oder direkt den 2.Teil des Steigs in Angriff zu nehmen.

Da auf dem Gipfel viel Verkehr zu sein scheint und wir bisher sehr gut durchgekommen sind, steigen wir direkt in den 2.Teil ein. Im leichten Auf und Ab geht es weiter. Dann stehen wir auch schon auf dem Grat unterhalb des Gipfelkreuzes. Frank macht den Vorschlag direkt den 3.Teil in Angriff zu nehmen. Das hat er mit einer geführten Gruppe bisher noch nicht geschafft. Das liegt sicher nicht nur an unseren außergewöhnlichen Fähigkeiten, sondern einfach an der mit 3 Teilnehmern sehr kleinen Gruppe. Die Uhr zeigt etwa 12.30 Uhr und wir beschließen den nächsten Abschnitt nach einer zünftigen Brotzeit anzugehen. Einige Teilnehmer müssen sich von den bisherigen Strapazen erst einmal erholen und ein Nickerchen machen. Nach der Rast steigen wir in den letzten Teil ein, den wir auch souverän meistern. Anschließend laufen wir weiter den Grat entlang und entfernen uns immer weiter vom Gipfelkreuz. Frank entpuppt sich immer mehr als echtes Gesangswunder. Kaum ein Lied, das er nicht kennt und mit trällern kann... „Sie ist die Eine, die immer lacht.. -:)".

Danach geht es am Grat noch kurz steil bergab, bevor unser Weg nach links und wieder zurück nach Oberjoch abzweigt. Nun merken wir erst richtig wie heiß es eigentlich ist. Die Hitze steigt aus dem Tal hinauf und schlägt uns ins Gesicht. Ermattet erreichen wir das Tal und unser Weg geht zielstrebend in die nächste Alm, wo Mirjam ihr Versprechen einlöst und uns die erste Runde spendiert. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür! Frisch gestärkt machen wir uns gegen 16.30 Uhr auf die Heimfahrt.

Fazit: Die Tour hat uns definitiv großen Spaß sowie Mut für kommende Touren gemacht und wird uns auf jeden Fall allen lang in schöner Erinnerung bleiben. Herzlichen Dank noch einmal an Frank für die spaßige und kompetente Betreuung!

Carlo + Anne Marie


Sesvenna

 

Schneeschuhtouren bei der Alten Pforzheimer Hütte

Unter Leitung von Bruno Kohl war eine Gruppe der DAV Sektion Pforzheim in der letzten Märzwoche zum Schneeschuhbergsteigen im Oberen Vinschgau in Südtirol. Stützpunkt der fünftägigen Tour war die 2.256 m hoch liegende Sesvenna Hütte oberhalb von Schlinig die in Sichtweite vom Museum Chamonna Pforzheim (Alte Pforzheimer Hütte) steht. Der Aufstieg mit wunderbarer Sonne ab den letzten Talort Schlinig ist in 2 bis 2,5 Stunden bald bewältig.

Von der Alten Pforzheimer Hütte konnten wir, wie eine Perlenkette aufgereiht, den Ortler (3.905 m), die Königsspitze (3.851 m – Gran Zebrú), den Monte Cevedale (3.769 m), die Veneziaspitze 1 (3.386 m – Cima Venezia 1) und die Hintere Eggenspitze 3.443 m – Cima Sternai) beobachten.

Dieser traumhafte Beginn ließ auf die nachfolgenden Tage hoffen. Am darauf folgenden Tag war ein starker Wind bis Sturm aus Norden angekündigt. Mit schönem Sonnenschein, aber kaltem Wind im Gesicht machten wir uns auf den Weg zum Einstieg ins Val d'Uina. Den Uina Schluchtweg hat die DAV Sektion Pforzheim im Jahr 1908 bis 1909 bauen lassen, um den Zugang aus der Schweiz zur Alten Pforzheimer Hütte, zu verbessern. Die Kosten von 36.000,00 Goldmark haben sich die Sektion Pforzheim und der Kanton Graubünden geteilt. Die Wegstrecke, mit der 1 km langen Galerie und zwei Tunnel ist heute eine beliebte Wegführung der Mountainbiker bei der Traversale der Alpen von Obersdorf nach Meran.

Aber auch für Bergwanderer ist dies eine schöne Strecke von En im Inntal zur Sesvenna Hütte. Vom Val d'Uina ging es etwas zurück zum Schlinigpass und hinauf zum Piz Rasass. Ein starker Sturm auf dem Zustiegsgrad verhinderte die Besteigung.

Am dritten Tag stand der Piz Rims auf dem Programm. Zunächst im Sonnenschatten hinauf zum Sesvenna Pass (2.853 m – Fuorcla Sesvenna). Über den Schadler (2.948 m) auf einen schönen Gradweg nach Norden. Nach 3 Stunden standen wir auf dem Piz Rims (3.050 m). Eine schöne Aussicht über die Silvrettagruppe mit dem Piz Buin (3.321 m) im Norden und die Ötztaler Alpen mit der Weißkugel (3.738 m – Palla Bianca) im Osten und der Ortlergruppe im Süden war überwältigend. Nach kurzer sonniger aber durch den starken Wind ungemütlichen Gipfelrast, ging es zurück zur Sesvenna Hütte. An unserem vierten Tourentag wollten wir nochmals versuchen über den Nordgrad auf den Piz Rasass zu gelangen. Zunächst ging es in Richtung Schlinigpass um zum Einstiegs-grad des Craist Óta /Hahnenkamm (2.884 m) zu gelangen. Über eine steile Flanke und den Zustiegsgrad gehend, standen wir nach gut 2,5 Stunden auf dem Gipfel de Craist Óta. Auf einen breiten Gradrücken zum Piz Rasass. Ein schönes Panorama auf die unberührten Täler und Gipfel zwischen dem Reschenpass und dem Val d'Uina.

An diesem Abend trafen wir in der Sesvenna Hütte ein Filmteam mit Marion Veith. Marion Veith ist Archäologin und betreut das Museum in der Alten Pforzheimer Hütte. An unserem letzten Tag statteten wir der alten Hütte der Pforzheimer Sektion einen Besuch ab. Die Sanierungsarbeiten seit 2009 sind ein voller Erfolg. Getragen vom Verein Cunfin um den Architekt Jürgen Wallnöfer ist die Fassade, die Fenster und das Dach sowie das untere Stockwerk komplett saniert. Das Obergeschoß und der Dachstock sind in Arbeit. Es sind fast keine Spuren vom Brand aus dem Jahr 1964 mehr zu sehen. Der alte Waschraum mit einem Waschtrog aus Buntsandstein ist noch vorhanden und wird in die Sanierung einbezogen. Ohne Wehmut machten wir uns an den Abstieg, wobei im Winter ein sensibles Wegstück entlang einer Felsenkante zu bewältigen ist.

Unsere Winterbesteigungen waren begleitet von einer hohen Sensibilität bezüglich der Schnee- und Lawinenlage und dem machbaren Geländestrukturen. Sicherheit und die Ehrfurcht vor der Natur im alpinen Gelände geht immer vor dem Vergnügen. Wenn Menschen sich unter diesen Gesichtspunkten im Hochalpinen Bereich aufhalten, ist das Risiko überschaubar. Eine Gruppe sollte diesen Aspekt einer Bergfahrt immer an oberste Stelle stellen.

Mehr zu den Touren mit Bildern und Wegstrecken unter: https://www.alpenvereinaktiv.com/de/bewirtschaftete-huette/sesvennahuette/7105626/

Klaus Bogner und Bruno Kohl


Skitour ins Wallis

 

Zwischen Dufourspitze und Matterhorn

Anfang Mai machten sich Markus und Jörg auf den Weg nach Zermatt. Ziel war die Dufourspitze per Skitour. Teuer Parken in Täsch, dann per Bahn nach Zermatt. Von dort auf die Ski, dem Trubel entflohen und endlich bergwärts zur imposanten Monte Rosa Hütte (2883 m). Späte Hüttenankunft... Essen, Trinken und Gipfelplanung mit schlechter Prognose für den kommenden Tag. Viel Schneefall vergangene Woche und nahende Warmfront mit nächtlichem Niederschlag. 3 Uhr Aufstehen. Wettercheck... starker Wind und Schneeregen.

Abgleich mit überraschend aufgeschlossenen Schweizer Bergführern (eher selten). Ergebnis: keiner geht los. Für die Schweizer Seilschaften ist somit die Dufourspitze gestrichen. Warten auf besseres Wetter. Aufbruch bei Dämmerung. Die Wolken weichen zögerlich der Sonne und eröffnen beinahe magische Ausblicke. Das frische Spuren durch den nächtlichen Schneefall und die Höhe machen den Aufstieg erschwerlich. Angekommen auf 4200 m, Einstieg Flanke zum Westgrad...

Umkehren ist kein Scheitern
...Und jetzt? Die Entscheidung: Weitergehen oder Rückzug? Objektive Kriterien... sehr viel Schnee, warme Temperaturen, steiler als 30°, sehr spät dran, knappe Kräftereserven, auch die einheimischen Bergführer gehen nicht. Schweren Herzens entscheiden wir uns für den Rückzug... ein Scheitern? Zuerst fühlt es sich so an, einige Tage später wie ein kleiner Sieg. Nicht über uns, sondern für uns! Das gehört zum Bergsteigen dazu, damit wir in Zukunft auch mit Demut und Respekt in die Berge gehen. Wer Zweifel hegt und sich ungut fühlt, sollte umkehren. Das ist kein Scheitern, das ist Vernunft.


Wandertage in Hornberg

 

Fröhliche Stimmung trotz launigem Wetter

Fröhliche Stimmung und gutes Wandern waren trotz launigem Wetter angesagt, als die Senioren-wandergruppe dieses Jahr wieder in Hornberg zum Wanderausflug war. Es begann am 1. Mai bei traumhaftem Frühlingswetter mit dem Aufstieg vom Städtchen Hornberg zum Hotel auf knapp 1000 m Höhe. Der kurze Weg verlängerte sich durch lange Pausen mit traumhaftem Panorama-blick auf die Schwarzwälder Höhen.

Am nächsten Tag wanderten wir auf dem Westweg Richtung Schonach und wieder zurück: ein uriges Schwarzwalderlebnis mit spektakulären Felsformationen und weiten Ausblicken.

Der dritte und vierte Tag brachte Dauerregen. Doch die Region hatte auch hier einiges zu bieten. Der Besuch des Vogtsbauernhofes in Gutach wurde ein wunderschöner Ausflug, denn die Hälfte unserer Mitwanderer kam nicht aus dem Schwarzwald und kannte das Freilichtmuseum noch nicht. Am nächsten Tag genossen wir bei schlimmstem Regen die Wärme bei den Glasbläsern in der Dorotheenhütte in Wolfach. Auf der Heimfahrt wurden die Wetterkapriolen noch besser: oben auf den Bergen schneite es - unser Hotel am Westweg bot weiße Winterlandschaft.

Am letzten Tag durften wir wieder bei schönstem Wetter eine herrliche Wanderung genießen: unser Wanderführer vom SWV Hornberg zeigte uns auf einer kurzen Strecke des Kinzigtäler Panoramawegs von Schnellingen nach Steinach die schönsten Blicke auf Tal und Berge.

In Hausach nahmen wir am späten Nachmittag Abschied: von Otto Effinger – unserem SWV Führer – die Autofahrer von den Zugreisenden und von einer wunderschönen Gegend, die bei jedem Wetter etwas Bewundernswertes zu bieten hatte.

Danke an den SWV Hornberg für die Führung und die guten Wandertipps und danke an die ganze fröhliche Gesellschaft der Teilnehmer.

10.06.2019, B. Wörle


Graubünden – Home of the Trails

 

MBT Jahresausfahrt 2019 Graubünden – Home of the Trails – fast jeder Weg ein Biketrail, so das verheißungsvolle Versprechen, das uns nach Davos-Klosters lockt.

Zu elft machen wir uns am Freitag auf, um die schöne Bergwelt in Graubünden zu erkunden. Oft kommt die Schweiz, obwohl so nahe, aus finanziellen Gründen nicht als Urlaubsort in Betracht. Dank einem günstigen Hostel und einer Gästekarte, die die Kosten erträglicher macht, hatten wir uns in der MTB-Gruppe jedoch diesmal auf Davos-Klosters als Ort für unsere Jahresausfahrt vom 19.07. bis 22.07.19 geeinigt.

Dank einer frühen Abfahrt treffen wir bereits um ca. 10 Uhr in Klosters ein, so dass sich noch der Kauf einer Tageskarte an der Liftstation lohnt. Denn eines ist klar, wer eine größere Anzahl an Trails rund um Davos kennenlernen möchte ist auf Liftunterstützung angewiesen.

Zunächst geht es auf den Hausberg von Klosters, den Gotschna. Erst einmal ein wenig einrollen und warm werden! Hierfür nehmen wir die Freeride-Strecke unter die Räder, die einzige Bikepark ähnliche Strecke im Gebiet Davos-Klosters und, solange man es nicht mit dem Tempo übertreibt, die einfachste. Bereits der nächste Trail hat es in sich. Stark verblockte Stellen mit scharfkantigen Steinen der MTB-Schwierigkeits-Kategorie S3 zeigen einem schnell die Grenzen auf. Weiter führt der schmale Pfad ausgesetzt am Steilhang entlang, spätestens jetzt ist jedem bewusst, dass wir in den Alpen sind!

Sobald Bäume den Trail säumen, sind nicht mehr schroffe Steine, sondern knorrige Wurzeln die Herausforderung.
Chalbersäss, so der Name des nächsten Trails. International als „Black Diamond – very difficult" eingeordnet, ist ein super Trail, der alles beinhaltet und zum Lieblingstrail unserer Gruppe wurde - kein anderer wurde so oft befahren. Er startet bei einem traumhaften Panorama zunächst recht technisch, schlängelt sich durch Felsen, über einen Grat, kurze Entspannung auf der folgenden Wiese, bevor man in den Wald eintaucht. Dort herausfordernd steil, schmal verwinkelt und jede Menge ruppige Wurzeln. Als Krönung noch ein schneller, flowiger Abschluss – was will man mehr!

Ein Teil der Truppe war so begeistert, dass er diesen Trail gleich noch einmal abgefahren hat, wobei jeder merkte, dass so langsam die Kräfte sowohl in den Händen als auch in den Oberschenkeln schwinden...

Am Samstag stand bei uns nur ein Trail auf dem Programm, mit dem stolzen Namen „Alps Epic Trail Davos". Als IMBA Epic Trails werden weltweit Mountainbike-Routen ausgezeichnet, welche mehr als 80% Anteil an Singletrails bzw. eine Länge von mindestens 20 Meilen aufweisen. Mit 45 Kilometern Länge erfüllt der Davos Trail dieses Kriterium spielend und ist in Europa bisher der einzige Trail, der als Epic Trail "geadelt" wurde. Mit entsprechend hohen Erwartungen starten wir.

Vom Jakobshorn kommend fahren wir nach wenigen Hundert Metern in den mit zunächst mit Steinen durchsetzten Trail, der aber bald immer flowiger und kurvenreicher wird. Kleine Drops und Kicker laden zum ständigen Spielen mit dem Bike und kurzen Sprüngen ein. Ein Trail der super Laune macht!

Als nächstes folgt ein Singletrail bergauf, der sich als schwieriger und konditionell anspruchsvoller als erwartet herausstellt. Ständige Stein- und Wurzelhindernisse wollen bezwungen werden, so dass man ständig gefordert ist! Dieser Abschnitt ist der einzige Pfad, den wir gesehen haben, bei dem das Graubündner Konzept der geteilten Wege von Wanderern und Bikern an seine Grenzen kommt. Zahlreiche Wanderer als auch Biker bevölkern den schmalen Pfad in beide Richtungen und so kommt es zu einem ständigen Stop-and-go. Oben angekommen geht es auf einem kupierten Weg, der mit seinem fortwährenden Auf und Ab einen körperlich als auch volle Konzentration fordert. Wir streifen kleine Bergdörfer wie Monstein und Wiesen. Dort zwingt uns eine Wegsperrung zu einer Änderung der Route über das Wiesner Viadukt, der mit knapp 90 Metern Höhe zweithöchsten Eisenbahnbrücke der Schweiz.

Von dort hat man einen fantastischen Blick auf den tief unter einem fließen Gebirgsfluss Landwasser. Doch statt der geplanten Abfahrt ins Flusstal kurbeln wir weiter fleißig steile, ungeplante Höhenmeter. Also noch einmal Zähne zusammen-beißen! Als Belohnung erhalten wir eine rasante Abfahrt nach Filisur, den heutigen Zielort. Glücklich und erschöpft lassen wir uns in die Sitze der rhätischen Schmallspur-Bahn fallen, die uns zurück nach Davos bringt. Von dort geht es mit dem MTB zurück nach Klosters und fast direkt, mit knurrendem Magen, in die Pizzeria. Ein Teilnehmer brachte es richtig auf den Punkt: "Es war wunderschön und geil, aber auch die anstrengendsten 650 Höhenmeter in 20 Jahren MTB-Fahren!"

Am Sonntag starteten fünf Biker und eine Bikerin von Davos aus Richtung Flüelatal. Auf dem folgenden leicht ansteigenden Singletrail parallel zum Flüelabach war Tschuggen bald erreicht. Direkt bei der kleinen Kirche bei Tschuggen stieg der Trail stark an und es folgten anstrengende Höhenmeter mit einigen Schiebepassagen. Kurz vor der Bergstation Pischa ging der Trail in eine Fahrstraße über und die Steigung wurde angenehmer. Von der Bergstation (nur im Winter in Betrieb) führte ein kniffliger, aber spaßiger Singletrail den Grat entlang und bot eine grandiose Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Vor der letzten starken Steigung auf das Hüreli bog der Trail rechts ab und führte in einem wunderschönen Flow in Richtung Davoser See über Bergwiesen Richtung Drusatscha. Am Ende der anspruchsvollen Singletrail-Tour mit grandioser Aussicht standen 1150 hm mit kleinen Schiebestücken auf dem Tacho. Der Heimweg führte über die Ortschaft Wolfgang über den Schwarzsee Richtung Klosters. Als krönender Abschluss der Tour bogen wir in den Freeride Park der Gotschnabergbahn ein, und schwangen über Steilkurven, Wellen und Sprünge ins Tal. Besser geht´s nicht.

Für die restlichen fünf Biker stand am Sonntag eine Gondeltour auf dem Programm. Durch die Weitläufigkeit des Tals musste der eine oder andere Höhenmeter auch selbst erarbeitet werden, um an die Einstiege der Trails zu kommen oder um an die Bergbahnen zu gelangen. Gestartet sind wir am Hausberg von Klosters, dem Gotschna, da die Kabinenbahn nur wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt ist. Unser erster Trail führt in einem Auf und Ab nach Davos. Von dort sind wir zweimal mit der Standseilbahn auf das Weissfluhjoch gefahren um die verschiedenen Abfahrten zu testen. Von einer steinigen Mondlandschaft bis zu einem anspruchsvollen Spitzkehrentrail war alles dabei. Da uns der Anfang des Alps Epic Trail am Vortag so gut gefallen hat, waren wir uns schnell einig, dass wir den flowigen Trail bis zum ersten Seitental nochmal unter die Stollen nehmen. Um nach Glaris und auf das Rinerhorn zu kommen sind wir ein Stück auf der Straße abgefahren. Oben an der Bergstation angekommen, haben wir uns zuerst eine kleine Stärkung gegönnt, damit die nächsten Höhenmeter zum Traileinstieg leichter fallen.

Zuerst recht technisch, dann mehr und mehr flowig schwingt sich der Trail Richtung Tal. Nach einer kleinen Transferetappe zurück zur Weissfluhbahn, ging es mit der letzten Bahn des Tages nochmal auf den Berg. Mit dem welligen Panoramaweg ging es zurück zum Gotschnagrat. Die sagenhafte Aussicht hat für die anstrengenden Höhenmeter mal als entschädigt. Als letzten Trail des Tages hatten wir noch unseren Liebling vor uns, den Chalbersäss. Jedoch waren die Wurzeln noch leicht feucht vom Regen in der Nacht. Deshalb war nach einem anstrengenden Biketag nochmal alle Konzentration gefragt. Glücklich und erschöpft sind wir nach über 6000 Tiefenmetern und doch mehr Höhenmeter als gedacht gegen 19 Uhr an der Unterkunft angekommen.

Zum Abschluss der viertägigen DAV-MTB-Ausfahrt stand am Abreise-Montag eine Panorama-Tour hoch über Davos auf dem Programm. Eingeteilt in zwei Gruppen standen wir um 8:45 Uhr in Klosters an der Gondel zum Gotschnagrat.
Von der Mittelstation ging es zunächst in welligem Auf und Ab über schmale Trails nach Davos. Neben einem Plattfuß, der die erste Gruppe einbremste gab es an einer Bachquerung ein besonderes Schauspiel zu beobachten: eine Kuh stürzte unaufmerksam rücklings in den Bach und fand erst nach einigem Gestrampel wieder auf ihre Füße, bevor sie sich etwas verdutzt davonmachte.

Wenig später befanden sich beide Gruppen auf dem in ca. 2.300 m Höhe verlaufenden Weg zum Strela-Pass. Der tolle Aussichtstrail windet sich querend über das Meierhofer Tälli und das Schiahorn an beeindruckenden Bergflanken entlang und belohnt immer wieder mit tollen Tiefblicken und einem grandiosen Panorama. Am Strela-Pass gönnten wir uns in der dortigen Hütte eine Erfrischung, bevor es direkt über ein großes Altschnee-Feld auf den weiteren immer schmaler sich windenden Pfad ging. In stetigem mehr auf als ab führt der Trail vorbei am Latschüelfurgga zum Chörbschhorn auf 2.651 m Höhe.

Vom Gipfel zeigte sich dann die Belohnung für den kraft- raubenden Anstieg: der Trail ins Tal - ein traumhafter, zeitweise flowiger und durch eine wunderschöne Berglandschaft führender Trail hinunter zur Stafelalpe. Von dort machten wir uns dann auf den Heimweg zurück nach Klosters, wo wir nach gut 1,5 Stunden am Hostel ankamen und perfekt synchronisiert alle Mann geduscht hatten, bevor die zweite Gruppe ebenfalls zurückkehrte.

Leider gingen die vier tollen Tage in Graubünden viel zu schnell vorbei. Es wird schwer werden, fürs nächste Jahr eine Location zu finden, die das toppen kann.

Ein herzliches Dankeschön gilt auch den Co-Autoren Chris, Stephan und Heiko.


Über Fels und Eis zum Piz Sardona

 

Teamgeist & Gruppenstärke

Am 12. Juli 2019 sind wir als sechsköpfige Gruppe, nach einer knapp vierstündigen Autofahrt in den doch sehr nahe gelegenen Kanton St. Gallen in der Schweiz, am Fuße des Piz Sardona gestartet.

Unsere erste Etappe lag auf 2158 Höhenmeter. Nach einer dreistündigen Wanderung, mit einer kleinen Ovomaltine-Pause auf der wunderschönen Sardonaalp, war das Wetter nicht mehr auf unserer Seite und wir stiegen im Regen auf zur Sardona Hütte, in der wir die nächsten zwei Tage nächtigten. Wir hatten das seltene Glück, ganz alleine auf der Hütte bewirtet zu werden und genossen die Ruhe, um die Besteigung des Piz Sardonas für den nächsten Tag zu planen und Techniken mit der Reepschnur und Co im trockenen zu üben. Danach verbrachten wir den Abend damit die Gruppengemeinschaft zu stärken, indem wir ein Gesellschaftsspiel spielten und mit allen Tricks um Bohnenanbau kämpften.

Da es am nächsten Morgen noch regnen sollte, und der Aufstieg auf 4 Stunden angesetzt war, entschieden wir uns im Trockenen los zu marschieren und starteten gemütlich unsere Tour.

Mit Helm, Klettergurt, Steigeisen und Eispickel bewaffnet ging es bergauf. Wir durchquerten einige Schneefelder und stiegen den teilweise versicherten Mittelgrad hinauf. Die zusammengewürfelte Gruppe entpuppte sich schnell als verantwortungs-volles und rücksichtsvolles Team; man half sich gegenseitig bei den schweren Bedingungen voranzukommen. Doch als der Nebel immer dichter wurde und die Zeit immer mehr voranschritt, entschieden wir uns verantwortungsvoll kurz vorm Gipfel umzukehren. Der Teamgeist und die Gruppenstärke haben den Ehrgeiz besiegt und wir stiegen gemeinsam ab und freuten uns schon sehr auf das leckere Abendessen. In der Hütte angekommen erwartete uns eine proppen volle Hütte. Der nächste Tag sollte optimal werden für die Besteigung und wir berieten und entschieden uns die Gruppe aufzuteilen. Da ein Teil noch die Bergspitze erklimmen wollte und der andere Teil mit Blasen und Kopfweh sich für einen sanften Abstieg entschied. Der Aufstieg auf den Gipfel in 3056 Meter Höhe war atemberaubend. Wieder im Tal angekommen machte sich die Gruppe gemeinsam auf den Weg nach Pforzheim und war begeistert, in einer so kurzen Zeit sich so intensiv kennen zu lernen und den Launen eines Berges und dessen Wetterkapriolen näher zu kommen und sich in der Gruppe gemeinsam weiter zu entwickeln.

Text: Alina
Fotos: Elena, Theresia, Alina, Brigitte, Thomas und Jörg


Verwall Erkundungstour

 

für die Partnerschaftstour 2020

Bereits im letzten Jahr führte eine Sektionstour in die Berge der Verwallgruppe. Das gut erschlossene Gebiet mit schönen und reizvollen Tourenmöglichkeiten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sowie den ausgezeichneten Hütten ist ein ideales Zielgebiet für Gruppenausfahrten. Schnell wurde der Entschluss gefasst, dass die Partnerschaftstour 2020 in die Verwallberge führen sollte.

Um verschiedene Tourenmöglichkeiten zu erkunden, wurde vom 4. - 8.7.2019 eine Bergfahrt in die Verwallgruppe ins Tourenprogramm der Sektion, Gruppe Bergsteigen, aufgenommen. Gleichzeitig sollte diese Tour auch als leichte Eingehtour für die Bergsaison 2019 dienen und stand allen Interessierten offen. Leider meldeten sich nur vier Teilnehmer dazu an, wobei einer kurzfristig aufgrund einer Verletzung absagen musste. So fuhren mit Annette, Heike und Wolfgang drei Bergbegeisterte zusammen mit den Organisatoren Wanderleiter und stv. Sektionsvorsitzenden Bruno Kohl und FÜ Bergsteigen Christoph Senger bei heißem Sommerwetter nach St. Anton. Bei der Rendl-Bahn konnte das Auto gebührenfrei abgestellt werden. Durch die schattige Rosannaschlucht und dann über einen von Mountainbikern stark frequentierten Fahrweg führte der Weg in rund 3 Stunden zur Konstanzer Hütte, die nach Abschluss der Renovierungsarbeiten in allen Punkten keine Wünsche offenließ.

Bereits am nächsten Tag musste die Neue Heilbronner Hütte über den Bruckmannweg angesteuert werden. Leider war es nicht möglich, wie ursprünglich geplant, dort von Samstag auf Sonntag mit fünf Personen zu übernachten. Die Hütte war voll belegt, wie die Friedrichshafener Hütte auch.

Zum Glück konnte uns aber die Konstanzer Hütte noch Plätze im Lager reservieren, weshalb wir unsere Tour umplanen und wieder zur Konstanzer Hütte gehen mussten. Diese Planung und Reservierung der Hütten erfolgte - rechtzeitig ??? - bereits im März, was uns doch überraschte. Tatsächlich waren mehrere Gruppen auf der "Verwall-Runde" mit teilweise über 30 Teilnehmern unterwegs. Dazu kommen noch viele Mountain-biker, da die Hütten alle gut mit dem Mountainbike - mit oder ohne E-Antrieb - zu erreichen sind.
Zunächst ging es aber bei heißem Sonnenwetter über den Bruckmannweg, vorbei am Einstieg zum Großen Patteriol zur Neuen Heilbronner Hütte. Dass der Winter in diesem Jahr viel Schnee in die Berge brachte, war noch an den zahlreichen großen Schneefeldern zu sehen. Oft war der Weg und die Markierungen noch unter dickem Schnee verborgen. War der Schnee anfangs noch sehr trittfest und gut zu begehen, so weichte er in der Sonne bei sehr warmen Temperaturen auf, was das Gehen erschwerte. Das Schmelzwasser füllte die Wasserläufe, das Queren der Bäche wurde jedesmal zum Risiko und setzte die Wiesen teilweise als Sumpf unter Wasser. Brunos Navi leitete uns aber bei Zweifeln über die richtige Wegführung sicher ans Ziel.

Leider verschlechterte sich nun die Wetterprognose, unser "Wetterorakel Bergfex" kündigte für nachmittags Gewitter an. Vorbei war das erwartete konstante Schönwetterhoch. Am 2020 m hohen Muttenjoch zeigte sich im Westen bereits eine hohe geschlossene dunkle Wolkenschicht. Das Gewitter zog heran und wir brachen unsere Tour ab, die eigentlich über die Gipfel von Vertineskopf und Vertinespleiskopf führen sollte und stiegen weglos durch das Schönverwallochsental zur Konstanzer Hütte ab. Eine gute Stunde später öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete sehr stark.

Wir genossen das schützende Dach der Hütte, auch wenn ein wenig Wehmut herrschte, dass wir unser Erkundungstour abbrechen mussten. Wir wären noch lange in dem Gewitterregen im exponierten Gelände unterwegs gewesen, Sicherheit geht eben vor.

Am Sonntag warteten wir bis gegen 10.00 h auf trockenes Wetter. Der Regen hörte auf und das "Wetterorakel" versprach 3 - 4 Stunden keinen Regen, danach wieder Gewitter.
So machten wir uns auf den Weg zum Gstanzjoch (2573 m), der über Wald, Wiesen und zum Schluss über Schnee nur steil nach oben führte. Während der Vesperpause zeigte sich plötzlich eine schwarze Wolkenwand im Westen. Wir begannen sofort abzusteigen, doch das heftige Gewitter mit all den üblichen "Freundlichkeiten" wie Starkregen, heftiger Wind, Blitz und Donner über uns, holte uns 15 Minuten vor der schützenden Hütte ein. Patschnass wechselten wir die Kleidung, füllten wie viele andere Wanderer auch den Trockenraum mit den nassen Kleidern und gönnten uns Kaffee und Kuchen.

Auch für unseren letzten Tag war nur vormittags eine kurze Regenpause angesagt. Nach einigem Hin und Her entschlossen wir uns dann doch, direkt nach St. Anton abzusteigen und nicht über die Darmstädter Hütte zu gehen. Das wäre wohl eine heftige 6 - 8 Stunden Tour im starken Regen geworden.
Um 08.30 h hörte der Regen auf, wir machten uns auf den Weg ins Tal. Das Wetter besserte sich von Schritt zu Schritt und wir zweifelten an unserer Entscheidung, abzusteigen. Kurz vor St. Anton zogen plötzlich dunkle Wolken auf und bestätigten unseren Entschluss. Über den drohenden Regen freuten wir uns nicht, aber es war genugtuend zu sehen, dass das "Wetterorakel" - leider - recht hatte. Am Auto angekommen, begann es zu regnen, wir hatten es gerade noch geschafft. Dann öffnete der Himmel wieder voll seine Schleusen und dichter Nebel umhüllten die Berge.

Bereits am frühen Nachmittag sind wir wieder gut zu Hause angekommen. Neben schönen und harmonischen Tagen in den Verwallbergen haben wir auch wertvolle Erkenntnisse für die weiteren Planungen unserer Partnerschaftstour mit wieder rund 45 Personen in 2020 gewonnen und mit den Hüttenpächtern erste Absprachen persönlich treffen können.

Dieser frühe Zeitpunkt erwies sich als sehr wichtig, da die meisten Hütten im Juli eines jeden Jahres feste Absprachen mit Bergschulen haben, die dort ihre Kurse oder Touren anbieten. Wir werden auch versuchen, unsere Partnerschaftstour nur noch an einem Sonntag zu beginnen, um das stark frequentierte Wochenende zu meiden.

Bruno Kohl/Christoph Senger


Klettersteige für  Fortgeschrittene
Klettersteige für  Fortgeschrittene
Klettersteige für  Fortgeschrittene

Klettersteige für Fortgeschrittene

 

Wankspitz, Geierwand, Ostrachtaler

Am dritten Juliwochenende ging es zum kleinen Ort Arzkasten am Fernpass um unsere Klettersteigtour zu starten. Ziel war an diesem Samstag die Wankspitze über den Wankspitz-Klettersteig. Eine wunderschön angelegte Klettersteiganlage, die es allerdings erstmal zu erreichen galt.

Der Zustieg zum Steig mit 2,5 Std. ist eher lang, dafür bietet sich aber ein wunderschönes Panorama auf die Bergwelt, das wir bei herrlichem Sonnenschein in vollen Zügen genießen konnten. Der Steig selber ist eine schöne, abwechslungs-reiche Felskletterei in den Schwierigkeiten bis maximal „C“. Höhepunkt der Tour ist neben dem Gipfel der Wankspitze mit 2.209 Hm eine durch den örtlichen Kletterclub gebaute Sitzbank auf einer kleinen sehr luftigen Felsnadel. Insgesamt nahm der erste Tag nach sechs Stunden Wander-/ Klettersteigtour bei schönstem Bergwetter sein Ende in Ötz wo wir übernachtet haben.

Leider hat sich dann das Wetter am Abend dermaßen verschlechtert (Gewitter mit Starkregen bis Sonntagmorgen), dass wir unser Vorhaben – den Geierwandklettersteig bei Haiming – abbrechen mussten. Begleitet von viel Regen sind wir dann durchs Lechtal und Tannheimertal nach Oberjoch ins Oberallgäu gefahren, wo es tatsächlich aktuell keinen Niederschlag gab. In Oberjoch am Parkplatz gleich das Klettersteigset angelegt, sind wir dann zum Einstieg des neuen Ostrachtaler Klettersteigs gegangen. Und siehe da: Der Wettergott hatte es gut mit uns gemeint. So kam es, dass wir an der Südwand des Klettersteigs doch noch kräftig ins Schwitzen kamen.

Aber nach einer kurzen Gesamtzeit von ca. 2,0 Std. war auch dies geschafft und alle Teilnehmer waren froh, dass wir uns nochmal „austoben“ konnten. Ein kurzer, aber sehr schöner Klettersteig in der Schwierigkeit B/C war bezwungen. Gestärkt mit Kaffee und Kuchen (oder Suppe) ging es dann an die Heimfahrt und ein schönes und lustiges Klettersteigwochenende ging leider viel zu schnell wieder zu Ende. Fazit: Gelungenes Wochenende, das „hungrig“ auf weitere Klettersteige gemacht hat. :)


Adamello,Tour der Partnerstädte 2019
Adamello,Tour der Partnerstädte 2019
Immer wieder mussten auch nicht enden wollende Blockfelder durchklettert werden.
Adamello,Tour der Partnerstädte 2019
Es mussten noch zahlreiche Altschneefelder,
welche teilweise sehr steil waren, begangen werden.
Adamello,Tour der Partnerstädte 2019

Adamello

 

Tour der Partnerstädte 2019

Mitte Juli machten sich vierzehn Sektionsmitglieder zur mittlerweile zwölften „Tour der Partnerstädte“ auf den Weg nach Italien, um mit den Freunden aus Pforzheims Partnerstädten Vicenza (Italien) und Gernika (Baskenland) eine gemeinsame Bergtour durch die Adamello-Gruppe zu unternehmen. Die Organisation, die jährlich nach dem Rotations-prinzip wechselt, lag dieses Mal bei den italienischen Freunden. Zum ersten Mal fand die Tour unter einer gemeinsamen Fahne statt, welche nach einer Idee von Bruno Kohl gefertigt wurde (siehe Gruppenbild), und welche den europäischen Grundgedanken mit durch Europas Gebirge tragen soll. Von den drei gefertigten Exemplaren wurde jeweils eine den Freunden aus den Partnerstädten überreicht.

So traf man sich nahe dem Örtchen Daone zu einem ersten gemeinsamen Abendessen, bevor es sehr früh am nächsten Morgen richtig los ging.

Vom Lago di Malga Bissina (1800 m) ging es hinauf auf den Passo di Forcel Rosso (2603 m), welcher auf der anderen Seite sehr steil wieder abfällt. Hier musste über das erste und definitiv steilste Altschneefeld der gesamten Tour ab-gestiegen werden, wobei Seil, Pickel und Steigeisen benötigt wurden. Ein paar hundert Höhenmeter tiefer wartete bereits das Rifugio Città di Lissone (2020 m) auf die Gruppe, die hier ihr erstes Nachtlager aufschlug.
Der nächste Tag begann mit einem kaum spürbaren Aufstieg durch ein wunderschönes Hochtal entlang eines Baches. Als dann aber der eigentliche Aufstieg zum Passo di Poia (2775 m) begann, war dieser von Anfang an sehr steil. Es mussten auch lange Blockfelder durchklettert werden – ein Umstand, der die Gruppe noch des Öfteren begleiten würde. Wieder steiler Abstieg zum Rifugio Prudenzini (2235 m). Eine wirklich sehr spartanische Hütte – weit weg vom Standard, den man etwa von DAV-Hütten kennt. Am nächsten Morgen war Geduld angesagt. Es hatte über Nacht zu regnen begonnen und man beschloss, mit dem Abmarsch noch etwas zu warten, da Wetterbesserung angekündigt war. So schaffte man es dann einigermaßen trocken auf den Passo Miller (2858 m). Auch hier immer wieder Blockgelände, und im Abstieg – wie bei allen Übergängen bedingt durch die Nordausrichtung – viele, teils steile Schneefelder.

In der Talsohle angekommen, konnten sich die Wanderer am Rifugio Gnutti (2166 m) noch etwas stärken, bevor der letzte kleine Schlussanstieg zum Tagesziel, dem Rifugio Baitone (2281 m) zu bewältigen war.
Die vorletzte Etappe führte gleich über zwei Übergänge. Zuerst über den Passo Premassone (2847 m), dessen Abstieg zunächst sehr luftig über Plattengelände, teilweise mit Eisentritten und Eisenketten ausgestattet, dann wieder durch altbekanntes Blockgelände zu einem Stausee führte. Danach mussten noch einmal 300 Höhen-meter steil aufgestiegen werden, um über eine Scharte wieder hinunter zum Rifugio Garibaldi (2548 m) zu gelangen. Eine schöne Hütte direkt unter dem Monte Adamello, ebenfalls an einem Stausee gelegen.

Am letzten Tourtag ging es über einfache Wege, vorbei an weiteren Stauseen, 1400 Höhenmeter hinab nach Temú. Dort wartete eine Einkehr auf die müden, aber glücklichen Wanderer, bevor es dann per Reisebus zum Passo Tonale in ein für „Bergler“ doch recht feudal anmutendes Hotel für eine letzte Übernachtung ging.

Am Heimreisetag ging es für alle noch geschlossen an den schönen Gardasee nach Torbole. In einem Restaurant direkt am Seestrand gab es ein gemein-sames Abschiedsessen, wobei auch die obligatorischen Abschieds- und Dankesreden gehalten, sowie üblich kleine Gastgeschenke ausgetauscht wurden. Danach hieß es Abschied nehmen, und alle begaben sich auf die Heimreise.
Vielen Dank, liebe Freunde aus Vicenza, für diese schöne Tour! Im nächsten Jahr obliegt die Organisation wieder dem deutschen Team. Dann wird es wohl ein glückliches Wiedersehen der drei Nationen bei einer hoffentlich gelungenen Tour im Verwall geben. Text+Foto: Wolfgang Milisterfer


Geburtstagsparty auf der Pforzheimer Hütte
Geburtstagsparty auf der Pforzheimer Hütte
Geburtstagstour im Sellrain

Geburtstagstour im Sellrain und Geburtstagsparty auf der Pforzheimer Hütte“

 

Wer hätte das gedacht, als sich am 09. Mai 1869 eine kleine Gruppe von deutschen und österreichischen Bergsteigern im Gasthaus „Zur blauen Traube“ in München trafen, um den Deutschen Alpenverein als „bildungsbürgerlicher Bergsteigerverein” zu gründen, was für eine Bewegung Sie damit in Gang gesetzt haben. 1.290 Millionen Mitglieder im DAV, ca. 573.000 Mitglieder im OeAV und weitere Mitglieder in den alpinen Bewegungen der Schweiz (SAC, CAS), in Frankreich (CAF, FFCAM) in Italien (CAI) in Slowenien (PZS) und in Südtirol (AVS) kommen noch dazu. Insgesamt sind es heute rund 60 Vereine und Vereinigungen, die den Alpinismus pflegen.

Allem voran stand das Ziel: Mit Tourismus den Menschen im Hochgebirge einen weiteren Wirtschaftszweig zur Verbesserung ihrer Lebenslage zu bringen. Dies ist wohl gelungen.

Auch unser Arbeitsgebiet, das Gleirschtal in den Sellrainer Bergen/Stubaier Alpen mit unserem hochalpinen Stützpunkt der Pforzheimer Hütte, ist ein kleiner Teil dieser Bewegung. Um an dem runden Geburtstag sowohl alpinistisch als auch kulinarisch teilzunehmen, wurde den Sektions-mitgliedern vom 20.06. bis 23.06.2019 eine Bergfahrt angeboten und das Hüttenteam um Florian und Sonja steuerte eine Party auf der Hütte bei. Zur Bergfahrt mit Start im Lüsenstal haben sich sieben Bergfreunde/innen angemeldet und zahlreiche weitere Mitglieder kamen auf der Hütte dazu.

Mutig gingen wir den Aufstieg zum Westfalenhaus an. Der Sommerweg war wegen Murrenabgängen nicht begehbar, aber der Winteraufstieg war eine Alternative. Mit gewohnter, großer Herzlichkeit hat uns Rinaldo und sein Team auf dem Berghaus der Sektion Münster empfangen.

Am zweiten Tag ging es über die komplett mit Schnee und Firn bedeckte Zischgenscharte (2.911 m). Ein mühevoller Aufstieg mit Steigeisen und Pickel. Nach ca. 2,5 Std. waren wir oben und der Abstieg hinunter zum Rest des Zischgenferners war danach fast ein Spaziergang. Bald lagen die großen Schneefelder hinter uns und der Weg durch das naturbelassene hintere Gleirschtal ist einfach nur schön. Nach Querung einiger Wild-bäche, die viel Wasser führten, kamen wir auf der Pforzheimer Hütte an.

Es ist immer wieder eine Wohltat,  nasse Kleidung und Schuhe in den Trockenraum zu hängen und das warme Wasser in den Waschräumen und Duschen zu genießen.
Sonja und Flo verwöhnten uns mit Speisen aus der Tiroler Küche. Unser Berghaus braucht sich, nach der Renovierung der Zimmer und Lager und der energetischen, wie wassertechnischen Erneuerung, im Reigen der alpinen Berghütten nicht zu verstecken.

Am dritten Tag stand eine Bergfahrt zur Haidenspitze (2.975 m) im Mittelpunkt. Leider konnte der Gipfel auf Grund der Schneelage nicht erreicht werden.
Zurück in der Hütte ging die Party richtig los. Hansjörg Mader (Vater von Flo), hatte ab 5 Uhr morgens den Grill aufgebaut und mit einem Ferkel bestückt. Am Nachmittag spielten zwei Tiroler Musiker zum Tanz auf und brachten die rund 50 Gäste in Stimmung. Ab 19 Uhr wurde dann das wunderbar gegrillte Schwein in der Hütte zerlegt. Ein schönes Salatbuffet rundete das Abendessen ab.
Nach dem Frühstück am Sonntag war es Zeit Abschied vom Hüttenteam zu nehmen und den Weg zum Satteljoch (2.730 m) anzutreten. Im Aufstieg landeten wir, kurz vor dem Joch im Schnee. Über Hochweiden und Almwiesen ging es hinunter ins Lüsenstal nach Praxmar. Eine zünftige Einkehr im Alpengasthof Praxmar rundete unsere Geburtstagtour ab.

Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, im stillen Sellrain unterwegs zu sein. Frei von den heutigen Auswüchsen des Tourismus mit großen Seilbahnen und öden Skigebieten im Sommer, die der Natur deutliche Narben zufügen. Die Täler des Sellrains, Fotscher-, Lüsens- Gleirsch- und Krasperstal sind das beste Beispiel, wie es möglich ist, ein wirtschaftliches Auskommen zu erzielen, ohne dabei so groß zu werden, dass man mit „Fremdkräften“ bewirtschaften muss.
Daher werden wir immer wieder mit großer Freude weitere Touren im Winter und im Sommer im Gebiet unserer Pforzheimer Hütte unternehmen.

Euer Bruno KohlDAV-Bergwanderleiter mit Zusatzqualifikation Schneeschuhbergsteigen


Ortler
Ortler

Der Ortler

 

Arbeitsteam Pforzheimer Hütte steigt König auf´s weiße Haupt

Unserem rührigen Hüttenreferenten und stellvertr. Vorsitzenden Bruno Kohl hilft ein engagiertes Arbeitsteam seit mehreren Jahren bei den umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten auf unserer Pforzheimer Hütte.
Als Dank für die fleißigen ehrenamtlich tätigen Helfer wurde nach einer Helfertour im Jahr 2017 nun dieses Jahr vom 31.7.- 5.8.19 eine Hochtour "Rund um Sulden" mit Besteigung des 3905 m hohen Ortler von der Gruppe Bergsteigen angeboten. Teilgenommen haben unser Wegewart Thomas Thomsen, Michael und Joachim Becker sowie Christoph Senger.
Zunächst wurde nach der sechsstündigen Fahrt nach Sulden über das Zaytal zur Düsseldorfer Hütte aufgestiegen. Am nächsten Tag stieg die Gruppe über die teilweise versicherte "Reinstadler-Route" des NW-Grates zum Hohen Angulus (3520 m) auf. Da der Weg über die Angulusscharte-Laaser Ferner zum Rosimtal nicht mehr begangen werden sollte, wurde über das Zaytal wieder nach Sulden gelaufen und mit der Seilbahn auf die Schaubach-hütte gefahren. Die Schlafräume der Hütte sind neu renoviert und boten uns für die nächsten zwei Nächte beste Schlafverhältnisse. Leider kippte das Wetter und es regnete am nächsten Tag bis 10.00 h sehr stark.
Die Tour zum Cevedale (3770 m) musste entfallen. Ebenso die alternativ angedachte Besteigung der Königsspitze, was aber wegen des Rückganges des Firns und der sich daraus ergebenden großen Steinschlaggefahr nicht möglich gewesen wäre. Über den neu angelegten Gletscherweg ging es am nächsten Tag bei wolkigem Wetter dicht am Fuß der Königsspitze-Nordwand vorbei zur Hintergrathütte und der Aufstieg über den Hintergrat zum Ortler wurde inspiziert. Die Hütte war an diesem Samstag brechend voll und es musste in zwei Schichten gegessen werden.
Um 03.30 h gab es Frühstück und um 03.50 h erfolgte der Aufbruch zum Hintergrat. Etwa 30 Bergsteiger machten sich auf den Weg zum Ortlergipfel. Mit Beginn der Dämmerung wurde nach dem steilen Schotterzustieg dann der Felsgrat erreicht. Die Felspassagen erforderten sorgfältiges Sichern und so kam es immer wieder zu längeren Wartezeiten an den Kletterstellen. Doch Dank des optimalen Sonnenwetters wurde das mit Geduld ertragen. Um 12.00 h wurde bei blauem Himmel, Sonne und kaum Wind der Gipfel erreicht. Eine Rundsicht bis zum Horizont war der Lohn. Über den Normalweg wurde zur Payerhütte abgestiegen. Der Rückgang des Ortlerferners brachte gegenüber früheren Verhältnissen einige Erschwernisse.
So musste nicht nur an einer sehr steilen Blankeisflanke unterhalb der Biwackschachtel sondern auch mehrfach an dem abgewetzten und glatten Fels des Tabarettagrates abgeseilt werden. Auch hier kam es durch den "Bergsteigerstau" an den Abseilstellen zu Wartezeiten von rund 90 Minuten, die aber bei Sonnenschein und Beobachtung der anderen Seilschaften bei ihren Abseilaktivitäten erträglich waren.
Gegen 18.00 h, also nach insgesamt 14 Tourenstunden wurde die Payerhütte erreicht und der Durst mit hopfenhaltigen Getränken gelöscht. Ein ausgezeichnetes Abendessen, das aufgrund der vollen Hütte auch in zwei Raten erfolgte, rundete diesen anstrengenden und uns allen begeisternden Tag ab.
Am Montag stiegen wir nach sehr schönen und harmonischen Tagen wieder nach Sulden ab und fuhren zufrieden nach Hause, nicht ohne zuvor am Fernpass rund 30 Minuten aufgrund der Blockabfertigung im Stau gefangen zu sein.  

Text: CS


Siebte 24 Stundenwanderung als Herausforderung bei Regen und Schnee – Heimatraum umwandert

 

In diesem Jahr stand die 24 Stundenwanderung nicht unter einem besonders guten Stern. Beim Start regnete es in Strömen und im Verlauf der Wanderung erlebten die 181 Wanderer aus der Region und weit über die Region hinaus in Zavelstein auch richtiges Schneewetter. Entsprechend gezeichnet, kamen 150 Wanderer am nächsten Tag pünktlich um die Mittagszeit wieder beim Ausgangspunkt  nach 76 zurückgelegten Kilometern mit rund 1649 An – und 1649 Abstiegen bei den Eisenbahnfreunden im Weißensteiner Bahnhof an. Um die siebte Wanderung dieser Art, die die Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein, der Schwarzwaldverein und in Kooperation mit Unterstützung der Wirtschafts – und Stadtmarketing Pforzheim zu einem Event der besonderen Art zu machen, war ein gewaltiges ehrenamtlich getragenes logistisches Engagement nötig. Begleitfahrzeuge sorgten für entsprechend mitgeführte Ersatzkleidung sowie für ausreichende Getränke an den Pausenstellen, für Apfel – und Fruchtschorle, Obst und Müsliriegel, dass der Blutzucker immer im grünen Bereich bleiben konnte. So sorgten auch 1400 Flaschen Mineralwasser, dass jeder genügend zu trinken hatte.

Vier Stunden Pausen waren eingerechnet. Ob im Wanderheim in Zavelstein, beim Schützenverband in Oberlengenhardt oder bei Sportverein in Salmbach. Überall hatten eifrige Helferinnen und Helfer auch zu ungewöhnlichen Zeiten für eine entsprechende Verpflegung gesorgt. Die Veranstaltung selbst hat inzwischen viele Freunde gefunden, die sich immer wieder einbringen, um das Umfeld um Pforzheim und dem Enzkreis zu außergewöhnlichen Zeiten zu erleben. In diesem Jahr wanderte auch der Erste Bürgermeister von Baden –Baden Alexander Uhlig mit. Er ist nach wie vor Mitglied  bei der Sektion Pforzheim.


Die Strecke führte über Salmbach, Schömberg, Oberreichenbach, Bad – Teinach- Zavelstein, Calw, Bad – Liebenzell und Hohenwart zurück nach Dillweißenstein. Mancher Teilnehmer kam da dann humpelnd an, war aber begeistert von der Naturerfahrung, die man sonst selten so ausgeprägt erfahren kann. Einmal musste auch der Krankenwagen vor Ort geholt werden, da ein Teilnehmer eine Kreislaufschwäche bekam. Ansonsten gab es keine größeren Probleme, da es auch möglich war, die Tour jederzeit abzubrechen. Trotz der Wettkapriolen hielten 150 Teilnehmer durch und viele freuen sich auf die nächste Rundtour im kommenden Jahr.

Das Alter des Teilnehmerfeldes bewegte sich zwischen sechs und achtzig Jahre. Der Vorsitzende der Sektion Pforzheim schickte die Teilnehmer zunächst bei Regen auf die Tour und Empfing diese wieder am Sonntag bei Sonnenschein. 

Wie in jedem Jahr wartete vor dem Bahnhof in Weißenstein bereits das Duo Erwin Haller und Manfred Strobel, die die Wanderer mit Musik zum Bahnhof begleiteten und danach bei Grillwurst und Getränken mit flotten Weisen im Saal des Bahnhofes Wanderer und Gäste erfreute. Rolf Constantin bedankte sich dabei bei den Organisatoren und besonders bei Bruno Kohl von der Sektion Pforzheim und bei Inge Rebuschat vom Schwarzwaldverein, die dieses Wanderopening auch in diesem Jahr auf den Weg brachten und mit großem Engagement vorbereiten. Daneben bei den vielen Helfern, die sich auf unterschiedliche Weise einbrachten sowie bei den Hausherren, den Weißensteiner Eisenbahnfreunden, die für die entsprechende Stärkung sorgten. Die achtjährige Franziska war dann die Glücksfee beim Ziehen der Preise. Neben Gutscheinen unterschiedlicher Art waren auch Übernachtung und Verpflegung für zwei Personen auf dem Pforzheimer Berghaus sowie als Hauptpreis eine Ballonfahrt im Los- Topf.
co

 

Eckdaten zur 24h-Wanderung 2019:
Anmeldungen: 181 Teilnehmer
Nicht an den Start gekommen sind: 21 Teilnehmer (ungewöhnlich Hoch)
Starter am Bahnhof Dillweißenstein: 160 Teilnehmer
Ausgestiegen auf der Strecke:  12 Teilnehmer
Am Ziel angekommen: 148 Teilnehmer
Gesamte Laufstrecke ist: 76,4 km
Laufzeit: 18h 28 Min.
Anstieg: 2.042 m
Abstieg: 2.062 m
Durchschnittliches Tempo: 4,1 km/h
Jüngste Teilnehmerin: 6 Jahre
Ältester Teilnehmerin: 79 Jahre


150- jähriges Jubiläum
150- jähriges Jubiläum

Vielfältige Aktionen der Sektion Pforzheim zum 150- jährigen Jubiläum des Deutschen Alpenvereins

 

Auftaktveranstaltung mit einem spannenden Filmabend „Die Magie der Berge„ im kommunalen Kino

In diesem Jahr kann der deutsche Alpenverein mit seinen knapp 1,3 Millionen Mitgliedern sein 150 –jähriges Jubiläum begehen. Aus diesem Anlass plant auch die Sektion Pforzheim, die in diesem Jahr die Zahl von 4000 Mitgliedern erreicht, eine Reihe von Aktionen, die teilweise auch in das DAV Programm eingebunden sind. Am 18. Mai führt eine Fahrt zum Alpinen Museum nach München zur Ausstellung „Die Berge und wir. 150 Jahre Alpenverein“.
Daneben gibt es ein tolles Jubiläumsbuch in dem auch die Sektion Pforzheim sich verewigt hat. Dort sind die schönsten Wanderungen und Bergtouren in den Mittelgebirgen in Deutschland und den Ostalpen zusammengefasst. Bei der Tour 78 geht es von St. Sigmund im Sellraintal über die Pforzheimer Hütte ins Lüsensertal. Dazu bietet die Sektion Pforzheim drei Termine am Freitag, 28. Juni, am Samstag 29. Juni und am Sonntag 30. Juni über die Lampsenspitze vom Sellraintal ins Lüsenstal an. Anmeldungen bis 31. Mai über die Homepage www.alpenverein-pforzheim.de unter Kurse und Touren zu tätigen.
Daneben eine Sellrainer Hüttenrunde zur Geburtstagsparty 150 Jahre Alpenverein auf der Pforzheimer Hütte. Geplant sind drei interessante und schöne Etappen von Donnerstag 20. Juni bis Sonntag, 23. Juni über die genannte e Mail. Am 22. Juni ist dann eine große Geburtstagsfeier auf der Pforzheimer Hütte mit Tiroler Spezialitäten und Tiroler Musik. Das Hüttenteam um Sonja und Florian kocht ausschließlich nach der traditionellen Tiroler Küche. Ein kühles Getränk und ein frisch gebrühter Kaffee mit Topfen – oder Apfelstrudel lassen dabei die Anstrengungen des Aufstiegs von St. Sigmund aus rasch vergessen. Am Abend wird das Hüttenteam ein zünftiges Geburtstagsmenu servieren und nach dem Abendessen bringen zwei Tiroler Musiker die Besucher in Geburtstagsstimmung. Eine rechtzeitige Reservierung ist über www.alpenverinaktiv.com ist erforderlich.

Zum Herbstfest am Samstag, 26.Oktober um 18 Uhr im Walter Witzenmann Haus wird dann Lukas Ruetz, der durch hervorragende Aufnahmen aus dem Arbeitsgebiet der Sektion, in einem bunten Streifzug durch die Sellrainer Berge einen Abend gestalten. Daneben laufen in diesem Jahr auch entsprechende Bergfilme mit einer Auswahl aus 100 Jahre Filmgeschichte. Noch ist auch Winterbetrieb auf dem Pforzheimer Berghaus mit seinen 70 unterschiedlichen Schlafstätten. Kontakte lassen sich über pforzheimerhuette@alpenverein-pforzheim.de herstellen.

Den Anfang der Aktionen zum 150 – jährigen Jubiläum macht am Freitag, 29. März um 19 Uhr im Kommunalen Kino der Film „This Mountain Life – Die Magie der Berge„. Die durch die Berglandschaft hervorgerufene Begeisterung ist universell – und doch wagen sich die meisten Einheimischen in einem Gebiet, das zu 75 Prozent aus Bergen besteht, nur selten in die wahre Wildnis. Trotzdem gibt es Menschen für die die Anziehungskraft der Berge so stark ist, dass sie ihr ganzes Leben danach ausrichten. Nach langer Vorbereitung brechen Martina und ihre 60 Jahre alte Mutter Tania auf eine sechsmonatige Reise auf über 2300 Kilometer auf. Von Squamish, British Columbia nach Alaska durch die erbarmungslose Wildnis der Berge. Es gibt weitere Menschen in dem Film, die ihre Leidenschaft für das Leben in den Bergen teilen. Eine Gruppe von Nonnen, die ein Kloster in den Bergen bewohnen, um Gott näher zu sein; ein Fotograf, der unter einer Schneelawine begraben ist; ein leidenschaftlicher Alpinist; ein hochkonzentriert arbeitender Schneekünstler und ein Paar, das seit 50 Jahren vom Versorgungsnetz abgekoppelt, in den Weiten der Berge lebt. Was bewegt diese Leute dazu, Komfort, Familie und eigene Sicherheit für ein Leben in den Bergen zu opfern? Bei diesem atemberaubenden 77 Minuten dauernden Film ist auch der Regisseur Grant Baldwin anwesend. 

co
Foto: Winter und Sommerfoto vom Berghaus- Pächterpaar Florian Mader und Sonja Prepstl


Hohe Auszeichnung für die Sektion Pforzheim im Deutschen Alpenverein

Am Wochenende versammelten sich die Vorstände von 253 von 355 Sektionen des Deutschen Alpenvereins in der Oberrheinhalle in Offenburg zur Hauptversammlung 2016. Sie vertraten dabei 1,2 Millionen Mitglieder im größten Bergverein der Welt. Die Teilnehmer kamen quer aus ganz Deutschland. Inzwischen ist der Alpenverein auch anerkannter Naturschutzverein und bei den Olympischen Spielen im Jahr 2020 in Tokio ist erstmals Klettern als Olympische Disziplin zu erleben. Neben zwei Staatssekretären, Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden- Württemberg und Volker Schebesta vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport brachte sich auch der Bundesfinanzmister Wolfgang Schäuble mit einem Grußwort ein. Er sprach dabei den starken Wandel an, lobte das ehrenamtliche Engagement in den Sektionen und wies darauf hin, dass eine stabile Freiheit nur über lebenswerte Gemeinschaftsformen zu erreichen ist. Auch der Bundesminister des Innern Thomas de Maizere´ wandte sich in einem schriftlichen Grußwort an die Alpinisten.

Intensiv setzten sich die Verantwortlichen in den einzelnen Sektionen mit einem Grundsatzprogramm zum Bergsport auseinander, da die Zahl der Bergsportler in den letzten Jahren auch durch die Kletter- und Boulderhallen stark zugenommen hat. In einem Leitbild befasste sich die Versammlung mit dem Tätigkeitsfeld Bergsport und Bergsteigen als Kerngeschäft des DAV, das sich in den letzten Jahren deutlich veränderte. Daneben standen eine Reihe anderer aktueller Themen bis hin zu den Geschäftsberichten an, die zwei Tage füllten.

Die Sektion Pforzheim erhielt im Verlauf der Versammlung eine hohe Auszeichnung, das Umweltgütesiegel für ihr Berghaus in den Stubaier Alpen. Über Jahrzehnte hatte hier der frühere Hüttenwart Roland Volz die Hütte zu einem stattlichen Berghaus entwickelt. Sein Nachfolger Bruno Kohl ging danach die Umweltverträglichkeit an. Für die Verleihung sind strenge Kriterien angelegt. So geht es um Energie – und Klimaschutz, die Trinkwasserqualität und Abwasserbehandlung, die Art der Abfallentsorgung, die Bauführung, den Hüttenbetrieb und das Hüttenumfeld sind dabei auf Herz und Nieren geprüft worden.

In seiner Laudatio hob der Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins Roland Stierle auch auf den Wohlfühlcharakter ab, den die Hüttenpächterin Ingrid Penz ihren Gästen zukommen lässt. Er wies auch auf die wohlschmeckenden Knödel und Mehlspeisen der Pächterin hin, die das Haus zu einer beliebten Anlaufstelle für Bergwanderer und Bergsteiger entwickelte. Daneben bietet das Berghaus regionale Produkte unter „so schmecken die Berge“ an und nimmt am Programm mit „Kindern in den Bergen“ teil. Als ein besonderes Highlight lobte er das nepalesische Buffet, die Nepal Lodge im Winterraum mit dem Nepalofen, die erst kürzlich in Betrieb ging. Auch ein Trockenraum und ein Waschraum getrennt für Damen und Herren mit Duschen fehlen nicht. Von einem kleinen Berghaus, das auch als Adolf Witzenmann Haus bekannt ist, hat sich ein stattliches Gebäude entwickelt. Dazu beglückwünschte er Die Pächterin Ingrid Penz, Hüttenreferent Bruno Kohl und den Vorsitzenden der Sektion Rolf Constantin, ehe er die entsprechende Urkunde sowie eine in eine Holztafel eingearbeitet entsprechende Medaille überreichte.

Die Sektion freut sich über die Auszeichnung im 125. Jahr des Bestehens und 90 Jahre nach der Einweihung des zweiten Berghauses nachdem das erste Berghaus auf dem Schlinig in Südtirol zwar vor 115 Jahre eingeweiht aber durch den ersten Weltkrieg an Italien fiel.  Ausruhen lässt sich auf dem Umweltgütesiegel nicht, da alle vier Jahre eine Überprüfung erfolgt, ob das Siegel noch berechtigt ist.

Das Umweltgütesiegel erhielt auch die Winnebachseehütte der Sektion Hof. Mit ihr konnte der Deutsche Alpenverein inzwischen 59 von 350 Berghäusern auszeichnen. Die Winnebachseehütte bewirtschaftet seit 1955 die Familie Riml. Das Haus, 1900 erbaut, liegt 2373 Meter hoch in der Ötztalschleife und wurde bis 1972 mit Pferden und Trägern versorgt, ehe es zum Bau eines Lastenaufzuges kam. Heute bewirtschaften Nina und Michael Riml das Berghaus, das im Sommer seinen Erweiterungsanbau einweihen konnte. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung von der Nachbarsektion Pforzheim!   rolf constantin

Das große Gruppenfoto zeigt: von links nach rechts: Wolfgang Hager (Wi), Michael Riml (Wi), Bruno Kohl (PF), Jochen Pfaff (Wi) und Rolf Constantin (PF); davor Nina Riml (Wi), Ingrid Penz (PF) und Michaela Schubert (Wi)


Fotoausstelleung Stadtbibliotek Pforzheim
Fotoausstelleung Stadtbibliotek Pforzheim
Fotoausstelleung Stadtbibliotek Pforzheim
Freunde Vicenza Fotoausstelleung Stadtbibliotek Pforzheim

Fotoausstellung in der Stadtbibliothek Pforzheim

 

Die Sektion Pforzheim beteiligt sich beim Begleitprogramm „ … eines Freundes Freund zu sein „ im Stadtmuseum

Unter der Regie von Bruno Kohl beteiligte sich die Sektion Pforzheim an der Ausstellung „ … eines Freundes Freund zu sein „- im Stadtmuseum mit einer Begleitausstellung in Form einer
„ Fotodokumentation „ in der Stadtbibliothek. Die Ausstellung im Stadtmuseum ist den Partnerstädten gewidmet und zeigt in einzelnen Vitrinen typische Gegenstände und Dokumentationen der acht Pforzheimer Partnerstädten. Die Städtepartnerschaften tragen maßgeblich zur Annäherung und zum besseren Verstehen der Menschen in den beteiligten Städten bei. Im Laufe der Jahre sind dabei auch oft enge Bindungen und Freundschaften gewachsen. So auch zwischen den Deutschen Alpenverein Sektion Pforzheim, dem Alpenverein „ Goi-Zale Mendi taldea Gernika“ und dem „ Club Alpino Italiano Sezione di Vicenza“.

Ausgangspunkt war der Friedenswanderung im Jahr 2005 vom 23. Februar dem Tag, da Pforzheims Stadtmitte völlig zerstört und knapp 20 000 Menschen ihr Leben lassen mussten und dem 26. April , dem Datum der Bombardierung Gernika – Lumos im spanischen Bürgerkrieg. Damals legten die Wanderer von der Hochschule Pforzheim, Schwarzwaldverein und der Sektion Pforzheim sowie vom Alpenverein Gernika in 63 Etappen von jeweils einer bis zwei Woche 2100 Kilometer zurück. Den ganzen Weg teilten sich 70 Wanderer, die bei Schnee und Eis sowie teilweise einfachen Unterkünften in Schulen, Klöster und   Pelotahallen übernachteten, sprachlich sich in Englisch, Spanisch, Latein oder mit Gebärdensprache verständigten und am Tag auf teilweise unwegsamem Gelände bis zu 50 Kilometern zurücklegten. Bei der Ankunft mit dem Friedensstab, der eine Friedensbotschaft, beinhaltete standen mehr als 1000 Basken vom Kindergarten über die Schulen bis hin zu den Erwachsenen Basken/Spalier um die Rund 150 Wanderer der letzten Etappe gebührend zu empfangen. Ein Feuerwerk fehlte dabei auch nicht.
Aus diesen gemeinsam erlebten Wochen entwickelte sich die erste Bergtour 2006 auf den 4061 Meter hohen Gran Paradiso. So begann die vertiefende Freundschaft zwischen den beiden Bergsportvereinen Gernika um Zuriñe Gandarias, Fernando Artetxe, Garbiñe Zenigaonaindia, Idoya Orbe Narvaiza, Nerea Ilantada, Egoitz Olaeta, Zigor Gerri, Sabin Ayarzagüena, Maite Teresa Jaureg und Miren Josu Omaetxebarria und der Sektion Pforzheim. 2007 erfolgte das Angebot zu gemeinsamen Bergerlebnissen an die Partnerstadt Vicenza und die Akteure vor Ort um Anna Maestro, Carlo Batisello, Lorenzo Dalla Vecchia, Pompea Colpo, Ronald Carpeter, Emma Dal Pra, und Piero Andrein waren gleich begeistert und so ging es bei der ersten Begegnung rund um die Drei Zinnen  und hinauf zum Paternkofel sowie mit den Freunden aus Gernika im gleichen Jahr auf die Berge im Baskenland. Ab 2008 war dann das Dreierteam perfekt und ab diesem Zeitpunkt erfolgten die gemeinsamen Touren der drei Partnerstädte abwechselnd in den einzelnen Bergregionen der Beteiligten.

Aus diesem Miteinander entstand eine eindrucksvolle Bildreportage, die noch bis zum 10. Dezember in der Stadtbibliothek zu sehen ist. Bei der Eröffnung der Ausstellung dankte Bürgermeister Frank Fillbrunn den Organisatoren auf deutscher Seite Bruno Kohl und Christoph Senger für das hervorragende Einbringen und den damit verbundenen Brückenschlag der Partnerstädte sowie für die so gelebte Partnerschaft.
Bruno Kohl konnte danach die zahlreichen Besucher unter ihnen auch den Verleger der Pforzheimer Zeitung Albert Esslinger-Kiefer, der zusammen mit dem damaligen Sozialdezernenten und späteren Oberbürgermeister Gert Hager die letzte Etappe mitwanderte, mit dem gelungenen Rückblick in Bild, Text und Ton begeistern. Eine Freude für alle war auch die Anreise von Anna, Carlo und Pietro, die aus Vicenza kamen, um diese Ausstellung zu erleben und die Freunde aus Pforzheim zu treffen. Natürlich fehlten beim anschließenden gemütlichen Beisammensein mit „Schwarzwälder Tapas“, baskisch Pintxos, und im Baskenland zu einem Schluck Wein (Txakoli oder Rioja, spezielle Weiß- oder Rotweine) in speziellen Lokalen in einer Vielfalt angeboten werden.    

rolf constantin

 

Dankeschön
Liebe Freunde aus Pforzheim,

Es freut uns sehr, sie alle im Namen des italienischen Alpenvereins Sektion Vicenza und der Stadt Vicenza begrüßen zu dürfen.

Es ist für uns eine Ehre und eine große Freude, an dieser Ausstellungseröffnung teilzunehmen und uns die Fotodokumentation über die Bergtouren der Partnerstädte anschauen zu können.

Für uns sind die Erfahrungen, die wir bis jetzt zusammen gemacht haben, viel mehr als bloße Bergwanderungen.

Im Laufe der Zeit sind wir einander näher gekommen, haben viele nette Erlebnisse hinter uns, neue Freundschaften sind entstanden. Wir haben, sozusagen, noch eine Brücke zwischen unseren Partnerstädten Pforzheim, Gernika  und Vicenza aufgebaut und wir sind stolz darauf.

All dies bedeutet für uns ein Reichtum, der uns sowohl als Bergwanderer als auch als Menschen bereichert.

Die Erinnerung an unser erstes Treffen am Misurina See in den Dolomiten ist, für uns alle, immer noch lebendig. Wir waren alle aufgeregt und voller Erwartung auf das neue Abenteuer. Carlo Battistello und Lorenzo Dalla Vecchia haben Bruno Kohls freundlicher Einladung Folge geleistet und den Grundstein für unsere erste Bergtour in den Dolomiten gelegt; ich habe bei der gegenseitigen Verständigung mitgeholfen. Seit damals finden die Bergtouren regelmäßig jedes Jahr statt, auch mit anderen Organisatoren, wie Ronald und Emma Carpenter und mit anderen Mitgliedern, die heute auch dabei sind. Unsere Zusammenarbeit entwickelt sich also mit der Zeit und wird dabei enger. Wir werden uns bemühen, damit sie auch in der Zukunft weiter besteht.

Wir freuen uns über dieses Zusammentreffen und danken unseren Freunden Bruno Kohl, Rolf Constantin und allen Mitgliedern des Deutschen Alpenvereins Sektion Pforzheim und der Stadt Pforzheim für ihre Freundschaft.
Anna Maestro e Carlo Battistello

Brief auf Italienisch


Fotoausstellung 20.11.2018

»... eines Freundes Freund zu sein« – Pforzheim in Europa


Fotoausstellung in der Stadtbibliothek Pforzheim

20.11. 2018 bis 10.12.2018 über die Touren mit den alpinen Vereinen aus den Partnerstädten Gernika-Lumo – Vicenza – Pforzheim.

In 14 Fotocollagen werden Eindrücke über die Touren von der „Friedenswanderung von Pforzheim nach Gernika“ im Jahr 2005 bis zur Städtepartnerschaftstour 2018 in den Pyrenäen  gezeigt.

Eine Broschüre gibt Kurzinformationen zu den Bergfahrten.

Gemeinsam mit den Freunden von Goi-Zale Mendi taldea Gernika und dem Club Alpino Italiano Sezione di Vicenza, haben wir Touren mit einer Strecke von 2.740 km, 80.000 m Auf- und Abstiegen und 840 Gehstunden in den unterschiedlichsten Bergregionen Europas durchgeführt.

Die Fotoausstellung zeigt eindrucksvoll die Emotionen und die Freude bei den gemeinsamen Unternehmungen.

Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher/innen während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Pforzheim.


Initiatoren:

Referat Bergsteigen                                                     Stadt Pforzheim
Christoph Senger                                                        Monika Finna
Peter Weiß                                                                 Dezernat I
Bruno Kohl                                                                 Europa und Städtepartnerschaften


Mitgliederversammlung 10.2018

Mitgliederversammlung der DAV-Sektion Pforzheim 2018

 

Pforzheim. Das Wachstum der Pforzheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) geht ungebrochen weiter. Die Sektion steuert nun auf die 4000-Mitglieder-Marke zu. In den vergangenen zehn Jahren seien damit mehr als 1000 Mitglieder dazugekommen. Das berichtete der Vorsitzende Rolf Constantin bei der jüngsten Mitgliederversammlung.

Eine „kompakte Mannschaft“ sorge „mit großem Engagement“ für Leben in der Sektion. Die vielfältige Angebotspalette reiche vom Wandern übers Bergsteigen, Klettern, Schneeschuhgehen oder Mountainbiken bis hin zur Seniorengymnastik. Zahlreiche Ausfahrten und Kurse werden von den qualifizierten Fachübungsleitern im Jahresverlauf angeboten. Einen Überblick darüber bieten die zwei Mal jährlich erscheinenden Sektionsnachrichten oder die Sektionshomepage.

Die verschiedenen Gruppen seien nicht nur in der Jugend gut besucht. Gut ausgelastet sei das Sektionszentrum auf der Wilferdinger Höhe mit seiner Kletterwand und dem ausgebauten Boulderbereich. In der Wintersaison werde die Hallenöffnung an den Wochenenden auch von Nichtmitgliedern gut angenommen.

Finanziell stehe die Sektion weiterhin gut da, berichtete Schatzmeister Frank Nauheimer.

Die Pforzheimer Hütte im österreichischen Sellrain hat neue Pächter. Nachdem sich im Frühjahr Ingrid Penz nach langen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit überraschend verabschiedet hat, haben nun Florian Mader und Sonja Prestl die Bewirtschaftung übernommen. Die beiden haben unter Penz bereits erste Hüttenerfahrung gesammelt, so dass der Übergang nahtlos erfolgte. Das Duo plant zahlreiche Aktivitäten auf dem Berghaus, zum Beispiel ein Hüttenfest am 22. Juni kommenden Jahres.

Als erste Frau in der Geschichte der Sektion leitet Andrea Kern das Ausbildungsreferat. Sie und ihr Stellvertreter Jörg Stähle wurden von den Mitgliedern einstimmig in den Beirat gewählt. Als Nachfolger von Fritz Sinn im Amt des Kassenprüfers wurde Jochen Hüller einstimmig gewählt. Im Ehrenrat folgt Steffen Lehnhardt für die ausgeschiedene Andrea Kern. Er wurde ebenfalls einstimmig gewählt. 

Zahlreiche langjährige Mitglieder wurden vom Vorstand im Rahmen der Mitgliederversammlung ausgezeichnet. Unter den 75 Jubilaren sticht Klaus Staib hervor, der der Sektion bereits seit 70 Jahren angehört. Auf 60 Jahre Mitgliedschaft bringen es Klaus Kindler, Dieter Fleck und Hannelore Hieber. Seit 50 Jahren dabei sind Bernd Hundseder, Uwe Berndt, Werner Ernst Kälber, Stefan Förschler und Wilhelm Engel. Die übrigen Mitglieder wurden für 40 und 25 Jahre in der DAV-Sektion ausgezeichnet.
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Foto: Ehrung für langjährige Mitgliedschaft: Schatzmeister Frank Nauheimer, Vorsitzender Rolf Constantin und die stellvertretenden Vorsitzenden Christian Langer und Bruno Kohl (von links) haben Alpenvereinsmitglieder ausgezeichnet, die der Sektion zwischen 25 und 70 Jahren angehören. Foto: privat


Familienfest im Walter Witzenmann Haus auf der Wilferdinger Höhe mit gutem Besuch

 

Nach einer Unterbrechung veranstaltete die Sektion Pforzheim im Rahmen der Winterkletterwochen wieder ein Herbstfest, das das Haus – und Hüttenteam der Sektion bestritten. Bei sonnigem Wetter fanden alle Kletteraktionen  im Haus statt, da es trotz Oktober im Außenbereich zu heiß war. Sowohl im beengten Innenbereich wie im Freien waren Tische aufgestellt, die herbstlich dekoriert waren. Zur Stärkung gab es neben Zwiebelkuchen und neuem Wein auch Kuchen sowie herzhafte Würstchen. Erstaunlich viele Familien mit ihren Kindern waren über den Nachmittag  anzutreffen. Selbst die Kleinsten waren beim Familienausflug zum Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe dabei. Fachübungsleiter der Jugend sicherten dabei die Neulinge, die sich erstmals an die Kletterrouten an der neun Meter hohen Wand erprobten. Nach anfänglichem, oft zögerlichem und ängstlichem Hineintasten, wuchs der Mut mit jeder neuen Herausforderung. Die Jüngsten bewegten sich zwischen sechs und neun Jahren an den Kletterwänden. Manche konnten dabei auch ihre Väter und Mütter bewegen erstmals die Höhen zu erklimmen. Nicht alle 44 Routen waren dabei zu erklettern, da diese unterschiedliche Schwierigkeitsgrate aufweisen und es Routen gibt, die neben Geschick und Wendigkeit auch Erfahrung voraussetzen. Trotzdem war die Freude bei allen groß zumal es ja auch die Möglichkeit  gab die  Boulderanlage zu nutzen und hier seine Fähigkeiten zu testen. Daneben hatten die Besucher auch Gelegenheit Fachfragen mit kompetenten Ansprechpartnern zu führen.

Leider sind die Jugendgruppen im Augenblick alle belegt. Von daher bleibt oft nur ein Ausweichen auf die Familiengruppen, da auch das Alter bei den Jüngsten eine Rolle spielt. Die Betreuer hatten am Nachmittag  alle Hände voll zu tun und die Sektion selbst freut sich, dass sie in ihren Reihen rund 1200 Kinder und Jugendliche unter den 3985 Mitglieder hat. Jährlich  wächst die Sektion bei 100  Abgängen durch unterschiedlichen Gründe im Jahr um durchschnittlich 150 Mitglieder weiter, da gerade auch das gemeinsame Erlebnis mit den Eltern in den Bergen unterwegs zu sein ein Alternativurlaub ist, der gefragt ist und auf den sich die Pächter der Berghäuser auch entsprechend einstellen. 

Das Team, das sich einbrachte, ist motiviert dieses Fest auch in Zukunft wieder regelmäßig durchzuführen und eventuell gemeinsam mit dem Herbstfest der Wilferdinger Höhe zu verbinden.

rolf constantin

 


GPS Schulung für Mountainbiker und Trekker

 

Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner, dem Autozentrum Walter findet am 26.10.2018 eine GPS-Schulung statt.
Das Autozentrum lädt alle Interessierten zu diesem Workshop ein, in dem, die Tourenplanung für Biker, Tekker und Wanderer im Detail gezeigt und die Übertragung auf ein GPS-Gerät geschult wird.
Der Eintritt ist kostenfrei, eine Spende an den Verein Förderung Behinderter, Pforzheim wird erwartet.

Markus Walter vom Autozentrum mit seinem Team freut sich auf Euch.

Mehr Infos hier


13. Partnerschaftstour der Sektion Pforzheim mit unseren Bergfreunden aus Vicenza und Gernika

 

Gebiet: Pyrenäen die Gipfel um den Pico de Posets (3.375 m) und Perdiguero (3.222 m)
In diesem Jahr haben unsere baskischen Freunde zu einer Tour in den Pyrenäen eingeladen. Ausgangspunkt der Tour war der Ferienort Benasque im gleichnamigen Tal, das im Zentrum der Pyrenäen in der Region Aragón liegt. Am Donnerstag, den 12.07.2018 machten sich 13 Unerschütterliche aus der Sektion auf den Weg nach Gernika. Mit einem Lufthansa – Gruppenflug landeten wir in Bilbao bzw. Gernika.

Die Wiedersehensfreunde war groß. Der erste Besuch galt eine Pincho Bar (baskisch Pintxo) auf dem Zentralplatz in Gernika. Die Straßen und Plätze in Gernika waren an diesen „normalen“ Donnerstag um 20 Uhr zum Brechen voll. Das gemeinsame Abendessen mit den italienischen Freunden rundete den ersten Tag ab.
Zur 9 stündigen Busfahrt in die Pyrenäen starteten wir um 6 Uhr am Freitag. Alle waren froh ab Benasque endlich die Rucksäcke aufnehmen zu können und den Aufstieg zum Refugio Estós auf dem GR 11 anzugehen. Nach 2,5 Stunden war es geschafft. Die Landschaften waren wieder überwältigend.

Gemeinsam (Gruppe A und B) begannen wir am Samstag die erste Etappe zum Refugio Angel Orús. Zunächst durch einen Zirbenwald und vorbei an kleinen Seen, bis wir auf ca. 2.400 m. Über wunderbare schroffe Felsen hinauf bis auf den Pass La Plana Mountain (2.703m). Über Firnfelder und schöne Felsstufen führte der Weg ins Tal vom Rio Eriste. Die Querungen der teilweise starken Wasserströme waren ein Abenteuer für sich. Bald war das Refugio Angel Orús erreicht.

Am darf folgenden Tag war für die Gruppe A der Gipfel des Posets (3.375 m) das Ziel und für die Gruppe B die Forqueta or Eriste Montain Pass (2.865 m). Um den langen Gehzeiten gerecht zu werden, startete die Gruppe A bereits um 6 Uhr und die Gruppe B folgte um 7 Uhr.

Der Weg zur Forqueta und zum Einstieg zum Gipfel des Posets war schnell gefunden und über die bereits bekannten schönen Felsstufen ging es hinauf zum Ibón (See) de Liardaneta. Ab hier führte der Weg zum Gipfelanstieg über ein sehr steiles und langes Firnfeld. Die weitere Wegführungen hinauf zur Forqueta or Eriste ging zunächst über Geröll bis auf 2.700 m an den Fuß vom Collado de Eriste. Ab da waren wegen der Steilheit der Firnfelder Steigeisen gefragt. Damit konnte die ca. 40° Steigung bei mäßiger Wegspur gut bewältigt werden. Die Aussicht auf der Forqueta nach Westen und Osten war unbeschreiblich schön. Der Abstieg durch das Maciza de Posets verlief zunächst über Firnfelder und später durch schöne Zirbenwälder und war Erholung pur. Ein kühles Bad im Rio Cinqueta rundete den eindrucksvollen Tag ab.
In dem vollen Refugio de Biados (Refugion Viados) wurden wir köstlich bewirtet und Pico Posets leuchtete in der Abendsonne.

Es ist nicht immer Sonnenschein in den Pyrenäen. Die Etappe am Montag sollte auf dem Pico de Chistau (2.794 m) führen aber ein andauernder Landregen ließ es ganz anders kommen. Trotz Wartezeit machte sich die erste Gruppe im Regen auf den Weg entlang dem Rio Cinqueta zur Selbstversorger Hütte, Caban de Aues Cruces auf 2.100 m. Über ein beschädigtes Brückenstück musste im Zusammenfluss des Rio Cinqueta und des Bara rico de Chirstau der reißende Bergbach überquert werden. Nun ging es steil aufwärts zum Joch. Wegen der schlechten Wetterverhältnisse wurde die Besteigung des Gipfels vom Pico de Chistau nicht durchgeführt. Durch das obere Val de Estós ging es hinunter zum Refugio Estós.

Nach einem erholsamen Hüttenaufenthalt begann unser letzter Tag. Wir folgten dem GR 11 talabwärts, um dann bei der Alpe Bartalet den Weg zum Perdiguero einzuschlagen. Auf dem Pleta del Perdiguero wanderten wir weglos Richtung Osten ins Val El Literola. Nach einem erfrischenden Bad im sehr kalten Rio Literola ging es hinunter ins Val Esera und mit dem Bus nach Benasque. In den Räumen der Alpinschule Escuela de Montana de Benasque konnten wir den schönen Tourentag abschließen.

Zurück in Gernika feierten wir den Abschied. Als kleines Geschenk überreichten wir unseren Freunden ein großes Poster (Collage) mit Bildern aller Touren seit 2005 bis 2017.

Vielen Dank an unsere baskischen Freunde für die hervorragende Organisation und das wir mit Euch und den Freunden aus Vicenza eine Strecke vom 65 km mit 5.261 m Anstieg und 4.839 m Abstieg in den Pyrenäen unterwegs sein durften.

Unseren Rückreisetag, begannen wir mit einem ausgiebigen Frühstück in einer Pincho Bar in Gernika-Lumo. Mit der Regionalbahn fuhren wir nach Bilbao und nach einem kurzen Aufenthalt am Guggenheim Museum weiter zum Flughafen.

Eine eindrucksvolle Tourenwoche durch die Bergwelten der Pyrenäen verging leider viel zu schnell. Wir freuen uns jetzt schon auf das Wiedersehen. Denn 2019 werden unsere Freunde aus Vicenza in die Dolomiten einladen.

Text: Bruno und Sybille Kohl; Bilder: Bruno Kohl und Eberhard Wildermuth


Das Verwall – Hüttentour zum Start der Sommersaison 2018

 

Zwischen Arlberg und Silvretta und zwischen dem Paznauntal und Montafon liegt die Verwallgruppe. Der höchste Berg ist der „Hoher Riffler“ mit 3.168 m.

Um, für die geplante Tour in den Pyrenäen, und für den Berg- Sommer wieder die notwendige Kondition und Akklimatisation zu tanken, war das Gebiet südlich vom Arlberg vielversprechend. In Fahrgemeinschaften reisten wir über die A 7, A 96 und A14 an. Der Arlbergpass war ein idealer Startplatz für unsere 11-köpfige Gruppe zu der ersten gemeinsamen Bergfahrt vom Referat Bergsteigen im Sommer 2018.

Vom Parkplatz ging es gleich weglos hinunter ins Verwalltal und auf einem breiten Weg, der auch der Versorgungsweg für die Konstanzer Hütte ist, wanderten wir hinauf auf 1.688 m. Die ursprüngliche Planung über das Kaltenberger Haus zu gehen, mussten wir wegen Umbauarbeiten, aufgeben. Auch die Konstanzer Hütte war wegen des An- und Umbaus eine Baustelle. Anita und Werner Hellweger mühten sich redlich um uns den Hüttenaufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Am ersten Tag hatten wir uns den Kleinen Pattriol (2.590 m) als Ziel ausgesucht. Der Einstieg über das Fasultal führte durch schöne Felder mit Alpenrosen. Auf dem Rossboden umrundet man den Gipfel und steigt auf der Flanke zum Verwalltal über Blockfelder zum Gipfel. Leider war die Sicht zum Zeitpunkt unseres Gipfelbesuches sehr eingeschränkt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat. Am zweiten Tag war das Wannenjöchli (2.633 m), das wir über den Bruckmannweg erreichten, eine ordentliche Steigerung. Ab 2.300 m mussten wir die ersten Firnfelder queren. Was mit einfachen Trittstufen gelang. Die Begegnungen mit Tieren im hochalpinen Bereich ist immer wieder schön. Die Steinböcke und die Murmeltiere ließen sich fast nicht durch uns stören, so dass wir sie gut beobachten konnten. Nach gut 9 Stunden Gehzeit war unser zweites Ziel die Heilbronner Hütte auf 2.320 m erreicht. Die renovierte Hütte mit 128 Schlafplätzen wirkt sehr nüchtern in den Nebenräumen. Die Schlafräume sind im warmen Holz gehalten was den Gesamteindruck ausgleicht. Mit einem bedeckten Himmel begannen wir den 4. Tag mit der Überschreitung ins Ochsental. Am Rosmannbach hatten wir bald eine Furt gefunden und so ging es die 350 m hinauf auf das Muttenjoch (2.620 m).

Die einfache Besteigung der Gaisspitze (2.779 m) haben sich einige von uns nicht nehmen lassen, da eine schöne Aussicht lockte. Das Panorama über den Verwall und hinauf zur Silvretta war fast ungetrübt. Die Friedrichshafener Hütte war die nächste Unterkunft. In der gemütlichen Hütte ist man als Bergsteiger gleich heimisch. Für den 5. Tag war die Königsetappe zur Darmstädter Hütte am Fuße vom Großen Küchlferner über das Rautejöchli (2.752 m) geplant. Bereits nach dem ersten Joch auf 2.665 m mussten wir erkennen, dass der Firn zu hart war und der Einstieg in die 35° Firnflanke zu sensibel erschien. Somit machten wir uns auf den Rückweg zur Friedrichshafener Hütte und nahmen den Weg über das Schafbichljoch (2.450 m) ins Fausultal und zur Konstanzer Hütte. Anita und Werner freuten sich über unseren Überraschungsbesuch. Am nächsten Morgen ging es durch die Rosannaschlucht zurück nach St. Anton am Arlberg.

Voller neuer Eindrücke aus einer Gebirgsregion, die nicht zu den „Modegebieten“ der Alpen gehört, bestärkte uns in diesem Gebiet nochmals eine Bergfahrt zu unternehmen.

Christoph Senger, FÜL Bergsteigen und Bruno Kohl, Berg-Wanderleiter.


Aktuelles vom Wegewart

 

Die Sommersaison 2018 ist mit der Hütteneröffnung erfolgreich angelaufen und entsprechend viele Wanderer sind auch in unserem Gebiet wieder unterwegs.

Im Juni habe ich schon an zwei Wochenenden erfolgreich markieren können, zum einen ist der Zischgeles durchgehend frisch markiert, zum anderen habe ich unseren Hausberg (Samerschlag) neu markiert, bin über den Metzgerstein (sehr brüchig) zum Gleierschjöchl / Gleiersch Roßkogel und zurück zur Hütte, um meine Farbe zu verteilen. Im Juli folgt die Zischgenscharte.

Gegen das Verdrehen von Wegweisern haben wir eine Lösung gefunden (erfolgt erst noch), gegen den Vandalismus bei Gipfelbüchern durch Diebstahl bzw. „Entsorgung“ in irgendwelche Spalten fehlen einem einfach die Worte – Schade, dass das letzte Stück „heile Welt“ scheinbar doch von der kranken Zivilisation eingeholt wurde.

 

Euer Wegewart Thomas Thomsen

 


Arbeitseinsatz Pforzheimer Hütte 2018

 

Auch zum Start der Sommersaison gab es auf der Pforzheimer Hütte einiges zu tun.

Unsere neuen Hüttenwirte Sonja Prepstl und Florian Mader haben dem Arbeitsteam enge Termine gesetzt um pünktlich zum 15.06.2018 in die Sommersaison zu starten.

Am 03.06. und 04.06.2018 machten sich Martin Hämmerle und Bruno Kohl mit einem geländegängigen Fahrzeug vom Autohaus Walter und einem Großraumanhänger der Fa. Waldhaus auf den Weg um entsprechendes Material auf die Hütte zu transportieren. Das Hüttenteam hatte zuvor schon den Weg freibaggern lassen. So sind wir gut auf 2100 m an der Seilbahnstation angekommen.

Am 06.06.2018 machten sich dann die ersten vom 12-köpfigen Arbeitsteam auf den Weg.

Als erstes wurden die Arbeiten im Haus in Angriff genommen.

Julius Ritter und Fitz Sinn verpassten dem Treppengeländer einen schönen Holz-Handlauf.

Martin Fretz, unser Elektromeister, Doran Goossen, Sven Hämmerle und Bruno Kohl haben die Verkabelung vom IT, Telefon und Fernsehen vorangebracht. Die Fa. Dunkelberg hat das neue IT- und Telefonnetz in Betrieb gesetzt. Für die neue Verkabelung der Kommunikationstechnik wurden ca. 500 Meter Kabel verlegt um die neue Hüttenkasse, Drucker, Notebook und die neue Telefonanlage mit 5 Nebenstellen zu verbinden. Einige defekte Leuchten in der Küche und im Waschraum, sowie im Außenbereich, wurden ausgetauscht.

Ein Abenteuer der besonderen Art war die Montage vom neuen Kommunikationsseil mit dem Telefonkabel zwischen den Stationen der Materialseilbahn. Das Seil ist vor ca. 3 Jahren abgerissen und wurde nun mit einen Tragseil, einem Telefon-Erdkabel und einen Schutzschlauch der Fa. Witzenmann-Spöck versehen. Die ca. 660 m lange Leitung hängt nun wieder zwischen den Seilbahnstationen und ermöglicht eine bessere Kommunikation zwischen dem Berghaus und der Talstation. Mit der neuen Telefonanlage wird ermöglicht auch die Talstation der Materialseilbahn einzubinden.

Michael und Joachim Becker, die Meistermaler, gaben der Küche und dem Treppenhaus einen neuen Anstrich. Der rutschige Fliesenboden im Eingangsbereich, wurde gegen einen rutschfesten Epoxidharzboden ausgetauscht.

Zwei schöne Bildertafeln zeigen das 360° Panorama vom Zischgeles und im Treppenaufgang empfängt ein großes Bild vom Gipfelkreuz der Haidenspitze die Besucher des Berghauses.

Bernd Reister, Martin Hämmerle und Julius Ritter haben die beschädigte Fassade der Talstation mit einer neuen Holzfassade versehen. Nun passt sich das Gebäude besser der Landschaft an.

Der Zaun hat unter der großen Schneelast in vergangenen Winter stark gelitten und war teilweise ganz zerstört. Flo hat das Holz einfliegen lassen und er hat mit seinem Vater, Hans-Jörg Mader, den Zaun wieder errichtet. Ein Familienteam der Maders hat tüchtig um die Hütte aufgeräumt und es ist kein Altholz mehr zu sehen. Alles zersägt und eingelagert. Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung.

Thomas Thomsen, unser Wegewart, machte sind auf den Weg zum Gleirschjöchel und zum Zischgeles um die verblassten Wegmarkierungen nachzuarbeiten. Hier sollte auch einmal erwähnt werden, das im Wegebuch, auf der Hütte, sehr viel Lob über die Wegführungen und Markierungen zu lesen ist.

Eine kleine Bergfahrt zum Samerschlag rundete unseren Arbeitseinsatz vom 03.06. bis zum 17.06.2018 ab.

Da wir nicht alle Arbeiten abschließen konnten, wird es vom 25.09. bis 29.09.2018 voraussichtlich nochmals einen Arbeitseinsatz geben.

Dem Team vom Arbeitseinsatz ein herzliches Dankeschön für die geleisteten 895 Std. Unser Berghaus, die Pforzheimer Hütte, mit dem neuen Hüttenteam um Floria Mader kann nun gestärkt in die in die Sommersaison 2018 starten.

Vielen Dank nochmals an alle Helfer für diesen tollen Einsatz.

Euer Bruno Kohl
Hüttenreferent und 2.Vorsitzender


Pforzheimer Hüttenfest

Pforzheimer Berghaus wieder geöffnet – am 23. Juni gibt es Schmanker`l vom Grill und man kann das Tanzbein schwingen

 

Die Sommersaison auf der Pforzheimer Hütte hat am vergangenen Wochenende begonnen. Zum  offiziellen Einstieg  ist nun am kommenden Samstag ein besonderes Highlight  in luftiger Höhe auf 2308 Metern Höhe angesagt. So gibt es bei einem Hüttenfest zum Auftakt der Sommersaison Schmanker`l vom Grill und bei flotter Musik lässt sich auch das Tanzbein schwingen.

Das junge Team mit Florian Mader und Sonja Prepstl , das die bisherige Hüttenpächterin Ingrid Penz ablöste, sorgt so gleich für einen schwungvollen Auftakt der Sommersaison am 23. Juni ab 11 Uhr.

Im Augenblick sind auch unter dem Hüttenreferent Bruno Kohl eine Reihe ehrenamtliche Helfer wieder in und um das Berghaus beschäftigt und auch der Wegewart Thomas Thomsen markiert eifrig verblasste Markierungen nach, damit die Wanderer und Bergsteiger beim Anstieg auf die Gipfel rings um die Pforzheimer Hütte, sich entsprechend orientieren können.

Das junge Pächterpaar, hat bereits bei Ingrid Penz über zwei Saisons auf dem Berghaus mitgearbeitet und kennt so den Tagesablauf. Zusätzlich hatten sie im vergangenen Jahr das Ramolhaus in den Ötztaler Alpen gemeinsam bewirtschaftet, das allerdings nur im Sommer in Betrieb ist.

Aber auch bei der ehemaligen Pächterin lässt sich leicht ein Besuch vor dem Aufstieg zur Pforzheimer Hütte verbinden, wenn Bergfreunde die Pforzheimer Hütte ansteuern. Da sie es etwas ruhiger haben wollte, hat sie Schärmeralm übernommen, die eingebettet in Weiler in Haggen, einem Ortsteil von St. Sigmund im Sellraintal liegt. Somit direkt auf der Strecke zum Parkplatz nach St. Sigmund. Sie freut sich natürlich auch über jeden der bei ihr vorbeischaut.

Inzwischen gibt es eine Reihe von Pforzheimer Gruppen, die regelmäßig das Berghaus ansteuern und in den kommenden Wochen lohnt sich auch der Weg dorthin , da die Hänge mit den Alpenrosenfeldern in unterschiedlichen Farbtönen neben der üppigen anderen Alpenflora jeden Bergwanderer begeistert.  
co

 


24 h Wanderung 2018

 

Danach warteten alle gespannt 200 Wanderer und 20 Helfer beim diesjährigen 24 Stundenmarsch 75 Kilometer rund um Pforzheim unterwegs

Der Kuckucksruf von Bruno Kohl fehlte auch in diesem Jahr nicht beim 24 Stundenmarsch, der bei herrlichem Wetter knapp 200 Wanderbegeisterte in die Spur brachte. Da Trinken oberstes Gebot war fanden die 14 000 Flaschen Mineralwasser reißenden Absatz. Nur wenige Flaschen waren am Ziel am Weißensteiner Bahnhof noch übrig. Der Event hat inzwischen Kultstatus. Teilnehmer kommen aus Nah und Fern und viele gehören inzwischen zu den Stammgästen und freuen sich auch, sich jährlich mit Gleichgesinnten zu treffen. Wie immer, ging es im Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe los. Der Bezirksvorsitzende des Schwarzwaldvereins vom Bereich Schwarzwald – Pforte Günter Volz  gab nach Informationen von Wanderführer Bruno Kohl den Startschuss, ehe es auf die 75 Kilometer lange Strecke durch Wiesen, Felder und Wäldere ging. Zuvor hatten sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen ausgetauscht und ihr Gepäck in das Begleitfahrzeug  gepackt. Es war dann ein endloser Tross, der sich in Richtung Ispringen bewegte, um später in Eutingen  Station zu machen. Über Tiefenbronn, das Mohnbachtal und Oberlegenhardt führte die Strecke nach Grunbach und ins Grösseltal. Rappelvoll war es dann rings um den Weißensteiner Bahnhof. Hier hatten sich Angehörige und Streckenläufer, die nicht alle Etappen mitlaufen konnten versammelt, um die Wanderer zu erwarten.  Ich kann es schaffen, sagte sich auch die 61 – jährige Ursula Keppler, die das dritte Mal dabei war und tatsächlich kam sie dann, zwar etwas lädiert, in Weißenstein an, wo sie ihr Mann mit den Enkelkindern erwartete. Auch die achtjährige Laura war über einige Strecken am Anfang dabei und die siebenjährige Franziska schaffte dann problemlos die letzten Etappen und war von der Tour  begeistert.

Der Härtetest der Tour ist dann immer in der Nacht erreicht, da sich dann auch die Müdigkeit einschleicht. Bei den Mitwanderern waren alle Altersgruppen von sieben bis 80 Jahre vertreten. Die Temperaturen waren optimal, da es auch in der Nacht nicht stark abkühlte und die Freude bei den Ausblicken in die Landschaft groß. Trotzdem brauchte es Durchhaltevermögen und Ausdauer.

Zwei Begleitfahrzeuge mit 20 Helfern versorgten die Wanderer mit Teinacher Mineralwasser, Müsliriegel, Obst und Ersatzkleidung. Wer nicht bis zum Schluss mitlief, hatte die Möglichkeit kostenlos mit Bus und Bahn den Heimweg anzutreten. Die meisten hielten aber durch und waren dankbar für das Naturerlebnis Abend, Nacht und Morgen hautnah zu erfahren. Es war die sechste Wanderung dieser Art, die der Alpenverein, Sektion Pforzheim, der Schwarzwaldverein Bezirk Schwarzwald – Pforte und die Wirtschaftsförderung durchführte. Am Ende waren 75 Kilometer mit 1379 Meter Aufstiegen und 1446 Meter abstiegen bewältigt.

Von den beiden Musikern Erwin Haller und Manfred Strobel begleitet, bewegte sich die Truppe am Zielort zu Bier und Wurst als Stärkung und holten ihre Ersatzkleidung aus dem Begleitbus.  Vor dem Weißensteiner Bahnhof begrüßte Rolf Constantin die teilweise müden Wanderer und lobte sie für ihre Ausdauer. Er dankte dabei vor allem auch den Organisatoren und Helfern.

Logistisch war es nicht einfach, diesen Marsch zu organisieren. Erleichtert haben diesen aber auch viele Sponsoren mit ihrer Unterstützung durch Obst, Mineralwasser und Müsliriegel. Auch an den einzelnen Raststationen klappte die Versorgung. In diesem Jahr gab es auch reichlich Preise, die durch das Hüttenteam mit Florian, Ingrid und Sonja sowie Inge Rebuschat und Günter Volz vom Schwarzwaldverein zusammen mit dem Vorstand des Alpenvereins gezogen wurden. Jeder Wanderer hatte dabei eine Nummer. Im Rückblick versicherten viele Angesprochenen, dass sie auch im nächsten Jahr wieder mitlaufen wollen und lobten die hervorragende Organisation.

rolf constantin


Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins überreicht das Gütesiegel auf der Pforzheimer Hütte

 

Bereits bei der Hauptversammlung der Deutschen Alpenvereins in Offenburg im November 2016 erhielt die Pforzheimer Hütte in den Stubaier Alpen auf 2308 Metern Höhe das Umweltgütesiegel und damit eine großartige Auszeichnung im 125. Jahr des Bestehens der Sektion Pforzheim und 90 Jahre nach der zweiten Hüttenweihung.  Da die Verleihung auch immer noch einmal vor Ort erfolgt und es im letzten Jahr nicht klappte, machte sich dieser Tage der Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins, der sich mit seinen 1,2 Millionen Mitgliedern zum größten Bergsportverein weltweit entwickelt hat, Roland Stierle, auf den Weg zum Berghaus, um das Gütesiegel vor Ort zu überreichen und sich das Berghaus anzusehen.  Zusammen mit dem Geschäftsleiter für Alpine Raumordnung Hanspeter Mair ging es von St. Sigmund aus zum Berghaus, wobei die letzten 150 Höhenmeter auch von den Alpinisten Kraft verlangten.

Der Hüttenreferent Bruno Kohl erwartete mit einer kleinen Gruppe Schneeschuhwanderer die Gäste des Hauptvereins. Roland Stierle lobte dabei den Einsatz der Hüttenwirtin Ingrid Penz für heimische Erzeugnisse und die ökologisch verträglichen Putzmittel, die Verwendung finden aber auch die Teilnahme an der Kampagne „ So schmecken die Berge „   eine Initiative zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft  und ökologischen Berglandwirtschaft, der Pächterin.  Auch die Bewirtschaftung auf regenerative Energieträger und die Umrüstung der Abwasserbehandlung mit einer biologischen Nachklärung auf dem besten Stand der Abwassertechnik trugen dazu bei, dass nun das Berghaus diese Auszeichnung erhielt. Von den 323 Berghütten sind die meisten noch nicht so fortschrittlich aufgestellt und es fehlt ihnen diese Auszeichnung.

Dazu braucht es neben Fachleuten aber auch viele ehrenamtliche Helfer, die in den letzten Jahren Hand anlegten, um das Berghaus mit seinen 68 Übernachtungsplätzen zu einer beliebten Anlaufstelle zu gestalten. Dazu zählen vor allem auch der gelungene Innenausbau, individuelle Beleuchtung der Räume und feuerfeste Türen. 

Beim Abschied lobte Roland Stierle das familiäre Miteinander, die wohltuende Hüttenatmosphäre sowie den professionellen und mustergültigen technischen Anlageaufbau. Alles zusammen ermuntert ihn zum Wiederkommen, war seine Aussage vor dem Abstieg nach St. Sigmund.

In diesen Tagen sind drei Meter Schnee anzutreffen und diese laden nun Schitourengeher und Schneeschuhläufer ein in unberührter Naturlandschaft auszuspannen. Die Schitouren können dabei bis in eine Höhe von knapp 3200 Metern auf den Gleirscher Fernerkogel führen. Auch die Schneeschuhwanderungen von Hütte zu Hütte über die Sellrainer Hüttenrunde finden immer mehr Anhänger. Nachdem die Sektion schweren Herzens von der Hüttenpächterin Ingrid Penz aus familiären Gründen Abschied nehmen muss, konnten der Hüttenreferent und der Vorsitzende der Sektion mit Florian Mader und Sonja Prepstl ein junges Team als Nachfolger gewinnen Beide haben bereits unter Ingrid Penz auf der Hütte über längere Zeit gearbeitet. Sie übernehmen daher nahtlos das Berghaus und führen es durch die Sommersaison.

Das Berghaus ist noch bis 8. April geöffnet. Anmeldungen über Telefon: 0043/5236-521 oder per eMail: pforzheimerhuette@alpenverein-pforzheim.de möglich. Zuvor ist es wichtig, sich über die Lawinengefahr zu informieren.   co

Bild:
Von links nach rechts Vizepräsident Roland Stierle, Hüttenpächterin Ingrid Penz, der Nachfolger Florian Mader, der Hüttenwart Bruno Kohl und sowie der Geschäftsleiter Alpine Raumordnung Hanspeter Mair.


DAV-Sektion Pforzheim bedankt sich mit Ehrenamtsabend

 

Mit einem gemütlichen Ehrenamtsabend bedankte sich die Sektion Pforzheim des Deutschen Alpenvereins bei ihren engagierten, aktiven Mitgliedern und Helfern. Traditionsgemäß fand das Treffen in der Kantine der Pforzheimer Firma Witzenmann statt, die die Sektion eingeladen hatte. Rund 60 Ehrenamtliche konnten sich dort bei einem leckeren Abendessen über die Berge, das Klettern oder geplante Aktionen austauschen.

„Das ist bereits der zehnte Ehrenamtsabend, den die Sektion ausrichtet“, freute sich der Vorsitzende Rolf Constantin. Ins Leben gerufen worden, sei der Ehrenamtsabend unter dem langjährigen, ehemaligen Vorsitzenden Dr. Walter Witzenmann, nach dem auch das Sektionszentrum mit Kletter- und Boulderhalle auf der Wilferdinger Höhe benannt sei. Alle zwei Jahre wird die Veranstaltung durchgeführt. Gedankt werden soll damit all den ehrenamtlichen Helfern, Gruppen-, Fachübungs- oder Jugendleitern, ohne deren Engagement die Vereinsarbeit nicht funktionieren würde. Und da sei einiges zu tun, so Constantin: „Schließlich ist die Sektion Pforzheim in den vergangenen zehn Jahren um rund 1000 Mitglieder gewachsen.“ Entsprechend bemüht sei man, ein angemessenes Angebot mit Gruppen, Ausfahrten oder Kletterkursen anzubieten.

Constantin blickte auch zurück auf die jüngsten Veränderungen in der Vereinsführung. Er dankte Daniel Grammel und Stefan Piskurek, die das Ausbildungsreferat über längere Zeit kommissarisch geleitet hatten und freute sich, dass mit Andrea Kern nun erstmals eine Ausbildungsreferentin gewonnen werden konnte. Ihr und ihrem Stellvertreter, dem erfahrenen Jörg Stähle, wünschte er gutes Gelingen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass nun auch zusammen mit Bruno Kohl und Christian Langer, den neuen stellvertretenden Sektionsvorsitzenden, die anstehenden Aufgaben gemeinsam angepackt werden können.

Als besonderes Dankeschön konnten die Ehrenamtlichen diesmal einen „Buff“ mit nach Hause nehmen – ein Schlauchtuch, das sich sowohl als Schal, wie auch als Mütze nutzen lässt. So können die Mitglieder der Pforzheimer DAV-Sektion bei künftigen Bergtouren gemeinsam im modernen, aber zugleich alpenvereinstypischen Edelweiß-Look präsentieren. Sve

 

BU: Schick und praktisch: Mit einem „Buff“ – einem Schlauchtuch – im Alpenvereinslook mit Edelweiss-Aufdruck bedankte sich die Sektion um den Vorsitzende Rolf Constantin (links) bei ihren engagierten Mitgliedern. Foto : Bernhagen


Pforzheimer Berghaus ab 9. Februar wieder geöffnet – Pächterin nimmt Abschied vom Berghaus mit der Wintersaison.

 

Die Wintersaison des Pforzheimer Berghauses in den Stubaier Alpen beginnt am 9. Februar. Ab dieser Zeit können wieder Winterbegeisterte das Berghaus mit Skiern oder Schneeschuhen Pforzheims höchstgelegenes Haus auf 2308 Metern Höhe ansteuern. Die Schneelage ist im Augenblick hervorragend.

Gleichzeitig ist die Wintersaison, die bis April andauert, auch ein Abschied nehmen von unserer Pächterin Ingrid Penz, die rund zwölf Jahre dieses Berghaus mit großer Liebe und Sorgfalt betreut und aus familiären Gründen letztmals die Gäste mit ihren Knödel- und Krautwickelspezialitäten verwöhnen kann. Für viele, die auch ihren Apfelstrudel lieben, ist es die letzte Möglichkeit sich von ihr persönlich betreuen zu lassen. Viele Bergfreunde aus Pforzheim und der Region hat sie in den Jahren ihres Wirkens mit ihrer Küche begeistert. Von daher bewegen sich sicher in den nächsten Monaten mehr Gäste als sonst hinauf zur Pforzheimer Hütte, die mit Zimmerlager und Winterraum über 70 Lager und Bettenplätze verfügt.

Gerade in den Wintermonaten ist das Haus als Anlaufstätte für Wintersportler begehrt, da keine Loipen und Skilifte, die  Naturlandschaft  beeinträchtigen und somit ein tolles Schneevergnügen gewährleistet ist.

Leider gab es vor kurzem auch ein unschönes Erlebnis. Mit brachialer Gewalt wurde die Geldkasse im Winterraum aufgebrochen und der geringe Inhalt entnommen. Zusätzlich haben die Einbrecher / Rudys, den vom Hüttenteam auf gut glauben zur Verfügung gestellten kleinen Biervorrat geplündert und die Flaschen im Hof zerschlagen.  Die Folgekosten sind jedenfalls wesentlich höher als der Betrag, der  in der Kasse war. Nicht nachvollziehbar ist es, dass es nun auch auf Bergeshöhen zu solchen Diebstählen kommt. Der Winterraum steht in nicht bewirtschafteten Zeiten allen Bergfreunden zur Verfügung, die sich mal eine kurze Auszeit nehmen und Bergsteigen oder Skifahren wollen.  So ist der Winterraum immer zugänglich.

Wer sich nun zum Wintersport zum Berghaus bewegen will, sollte sich per Telefon oder FAX über  0043/52 36 – 521 mit Ingrid Penz in Verbindung setzen oder über eine eMail: pforzheimerhuette@alpenverein-pforzheim.de sich bei ihr anmelden.

Der Zustieg zum Berghaus erfolgt von St. Sigmund im Sellraintal aus und ist in zwei – bis drei Stunden Aufstieg leicht erreichbar. Wichtig ist, im Winter den Lawinenlagebericht zu lesen und die notwendige Lawinenausrüstung dabei zu haben. Vor dem Aufstieg auf jeden Fall sich beim Hüttenteam informieren, ob eine akute Lawinengefahr besteht. Der Hüttenzustieg für die Winter- als auch Sommerzeit ist unter www.alpenverein-pforzheim.de beschrieben.

co


Pforzheimer Hütte: Abschied von der Hüttenwirtin Ingrid

 

Liebe Mitglieder der Sektion Pforzheim,

Abschied ist immer traurig und uns von Ingrid verabschieden zu müssen, tut sehr weh. Sie hat in den zwölf Jahren, die sie das Berghaus als ihre Heimat angesehen hat  dafür gesorgt, dass es zu einer beliebten Anlaufstelle für unzählige Bergfreunde in Pforzheim und der Umgebung  geworden ist. Ihre Küche war dabei unübertroffen. Wir denken dabei auch an die Knödelproduktion bei  unserem 125 –jährigen Jubiläum. Sie hatte dabei auch ein herzliches Miteinander gepflegt und war uns so richtig ans Herz gewachsen. Ihre nepalesischen Abende mit dem entsprechenden Buffet haben dabei zu einer weiteren Bereicherung ihrer exzellenten Küche beigetragen Ob Topfenstrudel, Krautwickel oder Knödel in der Küche war sie ein Tausendsassa. Großen Wert hat sie dabei auch auf die Tisch – und Raumgestaltung gelegt.

Jeder Besucher war für sie ein Gast, der sich auf dem Berghaus wohlfühlen sollte. Mit ihr haben wir so die Einweihung des Gipfelkreuzes auf der Haidenspitze, das 90 – jährige Bestehen des Berghauses und das 125 – jährige Bestehen der Sektion feiern dürfen und ohne ihren großartigen Einsatz wäre es auch nicht zur Auszeichnung unseres Berghauses bei der Hauptversammlung 2016 in Offenburg gekommen.

Liebe Ingrid,  

wir wissen, dass Du Dir diese Entscheidung Abschied vom Berghaus zu nehmen schwer fiel, denn das Haus war für Dich eine zweite Heimat, das war immer zu spüren, wenn man Dir in luftiger Höhe begegnen durfte. Wir danken Dir recht herzlich für Dein großes Engagement für die Sektion  und wünschen Dir Gesundheit weiterhin viel Freude mit Deinen Freunden in Nepal für die Du ja jetzt mehr Zeit hast und wir wünschen uns, dass der Kontakt mit Dir auch weiterhin erhalten bleibt. 

Rolf Constantin

Vorsitzender der Sektion

 


Eure Hüttenpächterin Ingrid Penz informiert!!

Liebe Freunde der Pforzheimer Hütte!

Auch wenn es viele von Euch im ersten Moment nicht verstehen wollen, aber ich werde mit der Wintersaison 2018 meinen Vertrag vorzeitig im gegenseitigen Einverständnis beenden.

Es ist für mich ein schwerer Schritt, den ich aus ganz persönlichen/familiären Gründen vollziehe. Kein Frust oder sonstige Unstimmigkeiten sind der Grund. Im Gegenteil, alle in der Sektion Pforzheim, waren bemüht stets ein gutes Miteinander zu pflegen. Ich habe immer ein offenes Ohr bei den Sektionsverantwortlichen gefunden. So ist es uns gelungen, unsere geliebte Pforzheimer Hütte, Euch den Sektionsmitgliedern und den vielen Freunden der „Sellrainer Hüttenrunde“ und den Besuchern aus dem Tal näher zu bringen.

Viele von Euch sind als Gäste gekommen und als Freunde geblieben.
Dafür meinen innigsten Dank.

Was bleibt im Herzen zurück? Ein wunderbares Gefühl einer fast 12-jährigen erfüllten und erfolgreichen Hüttenbewirtschaftung. Zu erleben, wie die Hütte in vielen Bereichen renoviert und modernisiert wurde. Der Umstieg auf eine sinnvolle, umweltfreundliche und ökologische Energietechnik, vor allem für den Winterbetrieb. Kurzum, ein sehr gutes Gefühl, dass wir für die Pforzheimer Hütte die Weichen für das 21.Jahrhundert gestellt haben.

Ich wünsche der Sektion Pforzheim eine glückliche Hand bei der Suche nach einem Nachfolger und ich werde dem Nachfolger gerne mein Wissen weitergeben und wenn nötig mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Lieber Rolf,
Lieber Bruno,
Lieber Thomas,
Liebe Verantwortlichen der Sektion,
Liebes Team vom Arbeitseinsatz Pforzheimer Hütte,

meinen aufrichtigen Dank für Euer unermüdliches Arbeiten und die schönen gemeinsamen Stunden. Unser Berghaus war mir viele Jahre Heimat und ich werde mit Freude an diese wunderbare Zeit denken.

In großer Verbundenheit und Liebe

Eure Ingrid Penz


Sektion Pforzheim hat erstmals eine Ausbildungsreferentin

 

Herzlich Glückwunsch Andrea Kern!

Die Sektion Pforzheim hat erstmals eine Ausbildungsreferentin. Bei der Zusammenkunft der Fachübungsleiter unter dem Vorsitzenden der Sektion, am 8. Januar 2018, wählten die Anwesenden Andrea Kern zur neuen Ausbildungsreferentin und Jörg Stähle als Stellvertreter.

Nach zweijähriger kommissarischer Leitung dieser wichtigen Funktion in unserer Sektion ist dieses Amt nun wieder kompetent besetzt. Rolf Constantin dankte dabei Daniel Grammel und Stephan Piskurek für die zweijährige Überbrückung durch ihre kommissarische Leitung und dem Leitfadengremium für ihre erfolgreiche Arbeit, um den wichtigen Ausbildungsbereich möglichst risikofrei führen zu können.    

Vorstand und Beirat wünschen den beiden Gewählten eine erfolgreiche Arbeit für die Sektion und ein gewinnbringendes Miteinander.    
co


50 Jahre Wildpark Pforzheim. Der Alpenverein Sektion Pforzheim ist mit dabei.

 

Der Wildpark Pforzheim am Eingang zum Hagenschieß ist ein Ort der Erholung, Freizeit und Entspannung für Klein + Groß.

Unsere Sektion Pforzheim, als Verein, der sich Natur- und Umweltschutz in die Satzung geschrieben hat, ist im Jubiläumsjahr 2018 mit zwei Veranstaltungen dabei.

Ein buntes und abwechslungsreiches Programm wird im Jahr 2018 angeboten.

Es startet im März mit einem „Ostermarkt und Osterbasteln“ und endet im Dezember mit „Wild(e) Weihnachten“

Unsere Naturschutzreferentin, Barbara Schwager, und unserer Hüttenreferent, Bruno Kohl, sowie der Leiter des Wildparkes Carsten Schwarz, laden zu folgenden gemeinsamen Veranstaltungen ein:

Samstag 12. Mai 2018 um 15 Uhr
„Der Wald und seine Geheimnisse“ Kleine Wanderung auf dem Naturpfad zwischen Wildpark und Seehaus.
Treffpunkt: Wildparkstüble, Tiefenbronner Straße 100

Samstag 30.06.2018 um 21 Uhr
„Die Tiere der Nacht zwischen Wildpark und Seehaus“ Wir versuchen den nachtaktiven Tieren, wie z.B. den Fledermäusen auf die Spur zu kommen.
Treffpunkt: Wildparkstüble, Tiefenbronner Straße 100

Das gesamte Programm im Jubiläumsjahr 2018 finden Sie unter www.pforzheim.de

 


Neue Kletterwände

 

Liebe Freunde der Kletterhalle,

nach hoffentlich erholsamen Festtagen und einem guten Rutsch ins neue Jahr strahlt auch unsere Kletterhalle an drei Sicherungslinien neu!

Während der Sperrung der Kletterhalle in der Woche vom 08.12 bis 12.12.17 wurden Mängel aus dem jährlichen Wartungsbericht der Kletteranlage durch die Firma T-Wall korrigiert. Durch verschärfte Normen für Kletterwände, die im März 2017 vom Hauptverband herausgegeben wurden, waren drei unserer Sicherungslinien in der Kletterhalle nicht mehr normkonform. Dabei wurde folgendes verändert:

1.     Wer sich bereits immer vor dem Geländer an der linken Bahn der Kinderwand gefürchtet hat, weil er bei einem Sturz drauffallen könnte, darf nun in einer schönen senkrechten Eckverschneidung klettern. Aufgrund des vorgeschriebenen Abstands zu jeglichen Hindernissen wurde eine weitere Bahn übers Eck am Jugendlager eingezogen. Da der Abstand der Hakenreihe 1,50 m zum Ende der Bahn betragen muss, ist in dieser neuen Bahn nur ein Umlenker und keine Haken verbaut.

2.     Die Sicherungslinien links und rechts des Pyramide-Überhangs hatten unregelmäßige, nicht normkonforme Hakenabstände. Diese wurden in beiden Bahnen korrigiert, sodass man jetzt anstatt 5 Haken 6 Haken plus Umlenker pro Bahn vorfindet. Es wurden aber nicht nur die Hakenabstände korrigiert, sondern ebenfalls die Kletterbahnen nach vorne gezogen. Dadurch verschwand der Kamin links des Überhangs und macht nun einem leichten Überhang mit der Steilheit des Pfeilers Platz. Rechts des Pyramide-Überhangs wurde die Bahn plan mit den senkrechten Wänden rechts gesetzt. Diese Schönheitskorrekturen wurden vorgenommen, da beide Kletterbahnen nur sehr begrenzte (eintönige) Möglichkeiten der Kletterei und des Routenbaus zuließen. Durch den Umbau links des Überhangs entstand nun eine schöne Bahn mit überhängender Verschneidung im oberen Teil. Rechts des Überhangs hat man nun Platz und fühlt sich nicht mehr beengt durch den Versatz der Wände.

Im Zuge der größeren Umbaumaßnahmen wurden auch noch andere notwendige Aktionen durchgeführt. Es wurden die Umlenker im großen, grauen Überhang durch neue ersetzt und die Ringösen und Schraubglieder der Expressen im Dach des Überhangs ausgetauscht.

Der Umbau wurde durch den Vorstand der Sektion genehmigt und kostete ca. 17 000 €. Davon werden 30 % der Kosten vom Badischen Sportbund übernommen. Ein Dank gilt hier auch unserem Finanzvorstand Frank Nauheimer, der im BSB eine vorzeitige Baufreigabe erwirkte, sodass die Umsetzung schnell von statten gehen konnte. Auch die Stadt Pforzheim erteilte eine vorzeitige Baufreigabe und wird voraussichtlich ebenfalls einen Teil der Baukosten übernehmen. Damit halten sich die Kosten, die der Verein tragen muss, im Rahmen.

Weiterer Dank geht an das Team von T-Wall, die wie bereits beim Bau der Boulderwand, schneller als geplant fertig wurden und sogar Zeit fanden, unsere Plexiglas-Scheibe im Überhang-Dach zu putzen ????.

Vielen Dank auch an die Mitglieder des Schrauberteams, die vor dem Umbau halfen, abzuschrauben und das Geländer zu entfernen, um nach dem Umbau die neuen Bahnen mit frischen Kletterrouten zu bestücken.

Ein kleines Schmankerl erwartet uns aber noch: T-Wall liefert als Naturalrabatt neue Klettergriffe im Wert von ungefähr 600 €.

Viel Spaß beim Klettern und Ausprobieren der neuen Bahnen und Routen in unserem Sektionszentrum!

Chris Langer (Kletterwandbetreuer)